Jede Aufgabe kann bewältigt werden

So meistern Sie Herausforderungen im Job

01.01.2012 von Renate Oettinger
Das kann ich nicht, das schaffe ich nicht - das denken viele Menschen panisch, wenn sie vor neuen Herausforderungen stehen. Oft völlig unbegründet. Wir zeigen auf, was Sie tun müssen, damit Sie schwierige Aufgabenstellungen entspannter angehen können.

Lesen Sie neun Tipps von Wirtschaftspsychologin und Personal-Coach Sabine Prohaska, wie Sie schwierige Aufgaben relaxter angehen und mit einer hohen Wahrscheinlichkeit meistern - selbst wenn diese zunächst unlösbar erscheinen:

  1. Machen Sie sich bewusst, wie viele Herausforderungen Sie in Ihrem Leben schon gemeistert haben. Zum Beispiel eine Ausbildung, sich im Beruf behauptet, Kinder erzogen, eine tolle Beziehung geführt, Krankheiten bewältigt und, und, und... Ich verspreche Ihnen: Es gibt mehr Dinge im Leben, auf die Sie stolz sein können, als Sie glauben.

  2. Führen Sie sich vor Augen, wie viele Dinge Sie in Ihrem Leben schon gelernt haben. Zum Beispiel laufen, Autofahren, mit dem PC umgehen, Freundschaften schließen und, und, und... Ich verspreche Ihnen, ...

  3. Geraten Sie bei neuen Herausforderungen nicht in Panik. Rufen Sie sich vielmehr in Erinnerung, was Sie in Ihrem Leben schon gemeistert und gelernt haben, obwohl Sie teilweise zunächst dachten "Das schaffe ich nicht". Das steigert Ihre Zuversicht, dass Sie eventuell auch die neue Herausforderung meistern können.

  4. Analysieren Sie, unter welchen Voraussetzungen Sie die neue Herausforderung eventuell doch lösen könnten. Zum Beispiel, wenn Sie mehr Zeit hätten. Oder wenn Sie einen Unterstützer hätten. Oder wenn ....

  5. Scheuen Sie sich nicht, sich und anderen einzugestehen: "Ich brauche Unterstützung." Zum Beispiel in Form eines Experten, der Ihnen zur Seite steht und/oder Sie entlastet. Oder in Form bestimmter Werkzeuge und Tools, die Ihnen die Arbeit erleichtern. Oder in Form von Ermutigung - durch Freunde, Bekannte oder Kollegen.

  6. Zergliedern Sie die "Mammut-Aufgabe" in viele Teilaufgaben, die es zu erledigen gilt, um das große Ziel "..." zu erreichen. Erstellen Sie für sich einen Arbeitsplan, bis wann Sie welche Teilaufgaben alleine oder mit Unterstützung erledigen.

  7. Werfen Sie die Flinte nicht ins Korn, wenn etwas nicht auf Anhieb klappt. Denken Sie stets daran: Das Autofahren, das Arbeiten mit dem PC und vieles mehr haben Sie auch nicht von heute auf mor-gen gelernt.

  8. Feiern Sie Teilerfolge. Gönnen Sie sich etwas Gutes oder Schönes, wenn Sie eine Teilaufgabe erledigt oder ein Teilziel erreicht haben. Zum Beispiel ein Tafel Edelschokolade. Oder einen Besuch im Kino. Oder eine kurze Auszeit.

  9. Betrachten Sie das Lernen und Sich-Verändern als einen Ausdruck von Leben. Denn wer hierzu nicht bereit und fähig ist, stagniert, und ist irgendwann, wenn nicht körperlich, so doch "mental tot" - und weder ein attraktiver Mitarbeiter, noch Lebenspartner.

So gelingt Work-Life-Balance
Eva Steiger-Duerig, HR & Recruiting Consultant bei Avanade, zwei Kinder:
"Wir haben die Kinderbetreuung sehr gut organisiert. Zudem habe ich das Glück, dass die Stadt Zürich ein gutes Kinderbetreuungsangebot hat und mein Mann sich auch an der Kinderbetreuung mitbeteiligt. Dennoch ist das Betreuungsangebot in Zürich auch mit sehr hohen Kosten verbunden."
Carmen Egelhaaf, Senior Marketing Specialist, Avanade, ein Kind:
"Abends schreibe ich mir eine Checkliste, was privat am nächsten Tag alles organisiert und erledigt werden will: Lebensmittel einkaufen, aufräumen, Hemden und Blusen zur Reinigung bringen, Geburtstagskarte an Tante Irmgard schreiben, Geschenk für das Patenkind besorgen etc., damit ich nach der Arbeit gleich durchstarten kann. Unsere Putzfrau trägt viel dazu bei, dass ich von einigen Haushaltsaufgaben entlastet bin und möglichst viel Zeit mit meinem Sohn verbringen kann. Und ein Netzwerk von Freunden (da keine Oma in der Nähe) hilft aus, wenn mein Sohn krank ist oder Kindergartenferien zu überbrücken sind."
Dr. Robert Laube, Director und Service Line Lead Business Intelligence für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, drei Kinder:
"Ich habe E-Mails von meinem Mobiltelefon verbannt. Auch nehme ich mir, wann immer möglich, die Zeit, morgens mit meinen Kindern zu frühstücken und sie in die Schule und den Kindergarten zu bringen."
Yasemine Limberger, Group Manager Personalmarketing für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Ich will vor allem das Gefühl haben, dass es meiner Tochter gut geht, ich aber auch als Teilzeitführungskraft einen guten Job mache. Außerdem benötige ich auch ein wenig Luft für persönliche Dinge. Das bedarf einer exakten Terminplanung. Man darf Dinge nicht liegenlassen, sondern muss seine Prioritäten zeitnah abarbeiten und immer alles im Blick behalten."
Petra Kaltenbach-Martin, Service Line Lead Dynamics CRM für Avanade Deutschland, Österreich und Schweiz, ein Kind:
"Es ist schwierig, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Bisher klappt es aber mit viel Organisation. Beispielweise nutze ich die Schlafzeiten meines Kindes, um Dinge abzuarbeiten. Zudem muss man viel Energie und Motivation für Kind und Beruf mitbringen. Dennoch ist es schön, beide Welten zu verbinden."
Hans-Peter Lichtin, Country Director Avanade Schweiz, zwei Kinder:
"Die gemeinsame Zeit mit meiner Familie versuche ich so bewusst wie möglich zu nutzen. Es gibt Tage, da kann ich durchaus mit meiner Familie frühstücken und auch zu Abend essen. Das Wochenende verbringe ich mit meiner Familie."
Dominik Steiner, Business Development Executive Avanade Schweiz, Zwillinge:
"Aus meiner Sicht ist es enorm wichtig, dass man lernt, sich persönlich abzugrenzen und sich Freiräume schafft oder auch spontane Freiräume mal für sich nutzt. Ich versuche von Zeit zu Zeit früh nach Hause zu gehen und so den Abend mit der Familie zu genießen und arbeite dann liegen gebliebene Arbeit am Abend nach - etwa wenn meine Kinder im Bett sind. Oder ich frühstücke mit den Kindern und bringe sie dann in die Tagesstätte. An einem solchen Tag beginne ich dann eben eine Stunde später zu arbeiten."
Andrea Cebulsky, Director Legal Europe, zwei Kinder:
"Sicherlich ist auch das Reisen manchmal eine Herausforderung - ich bin fast immer mindestens ein- bis zweimal die Woche unterwegs. Ein-Tages-Reisen sind noch zu managen. Problematischer wird es, wenn man für ein paar Tage weg muss, dann muss auch mal die Oma mithelfen. Da ist es dann wichtig, dass man frühzeitig planen kann, insbesondere weil mein Mann die Woche auch unterwegs ist. Der Terminkalenderabgleich mit vier Familienmitgliedern ist manchmal eine Herausforderung für sich."

Kontakt:

Die Autorin Sabine Prohaska ist Inhaberin des Trainings- und Beratungsunternehmen seminar consult prohaska, Wien, das unter anderem Trainer und Coaches ausbildet.
Tel.: +43 (0)664 3851767, E-Mail: prohaska@seminarconsult.at, Internet: www.seminarconsult.at

Quelle Teaserbild: Helder Almeida/Fotolia.de

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche. (cvi)