Smartphone-Schutz - vor allem auf Reisen!

So machen Sie Smartphone-Dieben und Hackern das Leben schwer

10.11.2013 von Gudrun Kosche
Zu den größten Gefahren für die Besitzer von kostspieligen Smartphones gehören der Diebstahl des Geräts und der Verlust oder die Zerstörung der darauf befindlichen Daten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich vor Langfingern und Hackern gleichermaßen wirksam schützen können.

Auch wer am sparsamsten einpackt - manche Geschäftsmänner verreisen nur mit der Aktentasche, in der sie auch die Zahnbürste und Wechselwäsche verstauen - auf das Smartphone will unterwegs kaum jemand verzichten. Hier finden Sie sieben Regeln, um den digitalen Gefahren zu trotzen - auf Urlaub oder Geschäftsreise, aber auch daheim.

1. Installieren Sie Security-Apps

Vorab gesagt: So banal es klingen mag - lassen Sie Ihr Mobilgerät nie unbeaufsichtigt herumliegen! Smartphones sind so kompakt gebaut, dass Diebe sie ohne Probleme in wenigen Sekunden in der Hosentasche verschwinden lassen können. Sollte Ihr Gerät trotz aller Vorsichtsmaßnahmen tatsächlich abhandenkommen, können Sie mit Sicherheitsprogrammen den Schaden möglichst gering halten.

Voraussetzung dafür ist natürlich, dass bereits eine solche Lösung installiert ist. Besonders mit Android-Smartphones sollte niemand mehr ohne Security-App unterwegs sein. Denn die einfache Bedienung und die Offenheit des Systems macht das Google-Betriebssystem bei Usern und Hackern gleichermaßen beliebt. "99 Prozent der gesamten mobilen Schädlinge stürzen sich nach unseren Erkenntnissen auf das Google-System", erklärt Christian Funk, Senior Virus Analyst von Kaspersky Labs, im CW-Gespräch. Mit der neuen Suite "Internet Security for Android" bietet das Unternehmen wirksamen Schutz gegen Angriffe aus dem Internet oder gegen Diebstahl. Zu den Funktionen der kostenfreien Version zählen unter anderem:

Daneben sind aber auch Lösungen von anderen Sicherheitsexperten wie Symantec (Norton), McAfee oder Avira geeignet, die mit ähnlichen Features aufwarten. Hauptsache, Sie haben überhaupt ein Security-Produkt installiert!

Android Lost Free
Mit „Android Lost Free“ steuern Sie Ihr Android-Smartphone aus der Ferne via SMS oder über das Internet. Ferner können Sie die Daten auf Ihrer SD-Karte löschen, Ihr verlorenes oder gestohlenes Handy per GPS finden. <br><br> Preis: Kostenlos
AntiVirus & Security PRO
Die Premium-Version „AntiVirus & Security PRO“ schützt in Echtzeit Ihr Android-Smartphone oder –Tablet-PC vor Online-Angriffen, Viren, Malware und Spyware. Hierzu scannt die Lösung Anwendungen, Dateien sowie Einstellungen. <br><br> Preis: 10,99 Euro
App Lock
„App Lock“ versieht installierte Applikationen mit einem Passwort oder Muster, um so den unberechtigten Zugriff zu verhindern. <br><br> Preis: 1,48 Euro
avast! Mobile Security
„avast! Mobile Security” beinhaltet Handy-Diebstahlsicherung, mobile Security und Virenscanner mit Unstructured Supplementary Service Data (USSD) Blocker. User gerooteter Geräte erhalten ferner eine Firewall. <br><br> Preis: Kostenlos
Avira Free Android Security
„Avira Free Android Security“ fasst mehrere Sicherheitsfunktionen zusammen. Es gibt SMS-, Anruf-Blocker, Remote-Sperrfunktion, Signalruf-Fernauslöser, Positionsbestimmung und Funktionen zur Gerätesteuerung via Webkonsole. Mit letzteren können Sie die Akkulaufzeit überwachen sowie maximal fünf Geräte verwalten. <br><br> Preis: Kostenlos
ES Sicherheits-Manager
Mit „ES Sicherheits-Manager“ schützen Sie individuelle Bereiche Ihres Smartphones. Dies geschieht entweder via Passwort oder Geste. Wer möchte kann, zudem sein Handy sperren. Hierfür verschickt der User eine SMS mit einem entsprechenden Code an seine Rufnummer. Er kann sein Smartphone auch so konfigurieren, dass ein SIM-Karten-Wechsel das Gerät sperrt. <br><br> Preis: Kostenlos
G Data AntiVirus Free
„G Data AntiVirus Free“ überprüft Ihr Gerät sowie die eingelegte SD-Karte auf eventuell vorhandene Schadsoftware und entfernt diese. Außerdem erhalten Sie eine Berichtigungskontrolle über alle installierten Apps. <br><br> Preis: Kostenlos
SafeWallet
„SafeWallet“ schützt Ihre Passwörter vor Dritten, indem es alle Informationen mittels AES-256Bit verschlüsselt. Die Sicherheits-Lösung unterstützt zudem Dropbox-Cloud- sowie lokale Synchronisation. <br><br> Preis: 0,78 Euro
Lookout Security & Anti Virus
Die Sicherheits-Lösung „Lookout“ schützt Android-Geräte vor Viren, Verlust oder Diebstahl. Die App scannt je nach Konfiguration das Smartphone täglich oder wöchentlich nach Viren und Spyware. Des Weiteren können Sie Ihr Gerät orten, Backups erstellen oder URLs blocken, die private Informationen stehlen.<br><br> Preis: Kostenlos
Dr. Web Antivirus Light
„Dr. Web Antivirus“ schützt Ihr Android-Gerät vor Viren. Ein Dateiwächter überprüft via „on the fly“ alle Dateien. <br><br> Preis: Kostenlos
mSecure - Password Manager
„mSecure“ verschlüsselt persönliche Informationen zu Log-ins, Bankkonten und Kreditkarten nach dem Blowfish-Algorithmus mit 256Bit. Das Programm beinhaltet auch einen Passwort-Generator sowie eine Backup-Funktion. <br><br> Preis: 7,99 Euro
SMS Filter
„SMS Filter“ hilft Ihnen Ihr SMS-Posteingang von lästigen Nachrichten sauber zu halten. Sie fügen die zu sperrenden Rufnummern entweder aus dem Telefonbuch, aus der History Ihres SMS-Eingangs oder manuell der Blacklist zu. <br><br> Preis: Kostenlos
Zoner AntiVirus Free
„Zoner AntiVirus Free“ umfasst mehrere Funktionen. Es schützt vor Viren, Trojanern, Würmern, Malware und Dialern. Darüber hinaus wurden ein Diebstahlschutz, Telefonfilter, eine Kindersicherung und ein Task-Manager integriert. <br><br> Preis: Kostenlos
Secrets for Android
„Secrets for Android“ verschlüsselt Passwörter, Bankzugangsdaten, Kreditkarten- und weitere sensible Informationen im AES-256-Verfahren. <br><br> Preis: Kostenlos

2. Vorsicht bei Apps aus nicht offiziellen Kanälen!

Android erlaubt das Installieren von Apps aus unterschiedlichen Quellen. AberVorsicht vor Apps aus Drittanbieter-Stores. Hier sollte man genau nachschauen, welche Berechtigungen sich die App einholt. Am sichersten, so Viren-Spezialist Funk, fahre man jedoch, wenn man Apps nur aus dem offiziellen Google Play Store holt.

3. Smartphones nicht jailbreaken!

Im Gegensatz zu Google erlaubt Apple - unter anderem aus Sicherheitsgründen - nur die Installation von Apps aus dem iTunes Store. Mit der Installation eines Jailbreaks können User allerdings ihr iPhone oder iPad von dieser Einschränkung befreien. Der Kaspersky-Experte rät jedoch eindringlich, die Finger davon zu lassen. "Dann ist Hackern Tür und Tor geöffnet!", so Funk.

4. Betriebssystem und Apps aktualisieren

Nicht nur die Konkurrenz - auch Hacker und Diebe schlafen nicht. Momentan gibt es nach Erkenntnissen von Kaspersky Lab über 600 mobile Malware-Familien, Tendenz stark steigend. Allein 2012 wurden mehr mobile Schädlinge entdeckt als in den sieben Jahren vorher zusammen. Und auch die Zahlen rund um Angriffe aus dem Internet sind alles andere als beruhigend: Stand heute registrieren die Sicherheitsexperten von Kaspersky Lab 50 Angriffe pro Sekunde auf Internet-fähige Geräte aller Art. Gegen den Befall solcher Viren ist nur der weitgehend wirksam geschützt, der die aktuelle Version von Betriebssystem und Antivirensoftware installiert hat. Mit regelmäßigen Backups ist man außerdem auf den Fall vorbereitet, dass das verlorengegangene oder gestohlene Gerät gesperrt und die Daten remote gelöscht werden müssen.

Reise-Apps
Car2Go App
Car2Go: Die App zeigt, wie weit der nächste Smart von der eigenen Wohnung entfernt steht. Mit dem Handy reservieren, hingehen, per Kundenkarte öffnen, Schlüssel aus der Halterung nehmen, losfahren. Funktioniert super und ist in Großstädten wie Hamburg oder Berlin eine echte Alternative zum eigenen Auto. Zumindest für Menschen ohne Kinder.
Öffi App
Öffi: Bezüglich der Funktionalität verdient diese App die Note 1+. Einfach die eigene Straße und das Ziel eingeben, schon sucht die Maschine die beste Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln (gibt es noch nicht für alle Städte). Auch komplizierte Umsteigeverbindungen sind in Sekunden ermittelt und anschaulich dargestellt. Wenn man bedenkt, wie umständlich solche Strecken früher zu recherchieren waren.
Bahn.de App
Bahn.de: Alle schimpfen immer über die Bahn, aber an dieser App gibt es nix zu meckern. Zug suchen, reservieren und buchen, Ticket auf Smartphone schicken lassen, einsteigen. Durchdacht, leicht zu bedienen, schnell.
MyTaxi App
MyTaxi: Kunden bestellen ihr Taxi per App und können dann auf der kleinen Karte sehen, wie sich das Auto ihnen langsam nähert. Anders als bei der Reservierung durch die Funkzentrale erfährt der Kunde dabei auch die Mobilnummer des Chauffeurs, kann direkt Kontakt mit ihm aufnehmen. Schwäche: Die App liegt bei der Ermittlung des genauen Standort des Kunden manchmal leicht daneben.
Mitfahrgelegenheit App
Mitfahrgelegenheit.de: Samstag schnell nach Berlin? Einfach Fahrtwunsch eingeben, schon rieseln die Angebote ins Smartphone. Komfortabel ist, dass sich hier viele unterschiedliche Optionen vorgeben lassen. Frauen können zum Beispiel festlegen, dass sie nur mit Frauen reisen wollen.
mehr-Tanken.de App
mehr-tanken.de: Wo in der Nähe meiner Wohnung oder nahe meinem aktuellen Standort gibt es den günstigsten Sprit? Sehr praktisch. Außerdem fällt vielen durch diese App zum ersten Mal auf, wie unterschiedlich Spritpreise selbst in einem relativ kleinen Umkreis sind.
HRS Hotel App
HRS: Mittlerweile ein Klassiker. Hotels suchen, Preise vergleichen, reservieren. Zu vielen Hotels bietet HRS auch kleine Videos, die die Entscheidung erleichtern. Machbar, wenn auch nicht unbedingt im Sinne von HRS: Hotel im Internet suchen, anrufen und noch ein bisserl verhandeln. Klappt erfahrungsgemäß recht gut.
airbnb App
airbnb: Oder lieber privat wohnen? Das mittlerweile ziemlich berühmte Start-up vermittelt Privatzimmer oder ganze Wohnungen für die Generation Nomade 2.0. Die meisten machen gute Erfahrungen damit, weil sie nicht nur eine preiswerte, persönliche Unterkunft in London oder New York gefunden, sondern auch nette Menschen kennengelernt haben. Und wer selbst viel unterwegs ist, kann über die Plattform natürlich auch die eigene Wohnung zeitweise untervermieten.
Google Places App
Places: Spaziergang im Wald und plötzlich Lust auf Kaffee und Kuchen? Bei Places auf Cafes drücken, schon findet die App die nächsten Kuchenstationen, zeigt zum Teil Bilder und den Weg dorthin. Gibt’s auch Apfelstreusel? Einfach auf den Telefonbutton drücken und nachfragen. Die Kategorien sind fast völlig frei konfigurierbar (Cafés, Kinos, Tankstellen, Geldautomaten etc.)
Wetter.com App
Wetter.com: Auch ein Klassiker, und zwar einer, der sehr gut funktioniert. Im Gegensatz zu manch vergleichbarer App liefert diese hier auch schnell Wetterdaten von entlegenen Orten am Ende der Welt. Inklusive der lokalen Zeit und der Vorschau für die kommenden Tage.

5. Gefährliche QR-Codes erkennen

Auch wenn Sie noch so gut ausgerüstet sind: Bleiben Sie vorsichtig! "Das Thema Privatsphäre ist durch die digitale Nutzung sehr komplex geworden. Damit müssen sich nicht nur Entwickler, sondern auch Anwender auseinandersetzen", gibt Stefan Wesche, Sicherheitsexperte bei Symantec, zu bedenken. Das gilt auch für den Umgang mit den gemeinhin praktischen QR-Codes und Kurzlinks. Ein Scan oder Klick genügt und Ihr Smartphone ruft automatisch die gewünschte Seite auf. "Doch nicht immer verbirgt sich die gesuchte Information dahinter", warnt Wesche. "Automatische Verlinkungen können unbemerkt infizierte Webseiten aufrufen und Schadsoftware installieren." Deshalb gilt: Öffnen Sie QR-Codes und Links ohne ausreichenden Schutz am besten gar nicht. Hilfreich in dieser Hinsicht ist zum Beispiel "Norton Snap", ein kostenloser QR-Code-Reader, der prüft, ob der Code auf eine legitime Seite führt oder sich dahinter eine gefälschte oder infizierte Webseite verbirgt.

6. Vorsicht bei der Hotspot-Nutzung!

Hotspots sind im Urlaub ideal, um schnell ein paar Mails zu lesen oder via Skype nach Hause zu telefonieren.
Foto: Kaspersky

So praktisch und vor allem günstig sie sind - auch an den Hotspots an den Stränden und Seen oder in Parks und Biergärten lauern potenzielle Gefahren für Smartphone-Nutzer. Verzichten Sie dort am besten ganz auf Mobile Banking und Shopping. Einzige Ausnahme: Wer eine funktionierende VPN-Verbindung nutzt, kann auch am Hotspot relativ unbedenklich mobile Bankgeschäfte abwickeln oder auf das Firmennetz zugreifen.

7. Last but not least: Notizen machen!

Wirksamer Schutz beginnt schon vor der Reise. Sichern Sie die wichtigsten Daten - digital auf dem heimischen PC/USB-Stick oder analog mit Stift und Papier, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein. Parat haben sollten Sie unbedingt:

So wissen Sie im Notfall gleich, an wen Sie sich wenden können. (mb/ad)