Mühelos kommunizieren leicht gemacht

Smalltalk - Tipps für den Gesprächseinstieg

04.11.2015 von Christina Tabernig
Viele Menschen haben Angst davor oder halten ihn sogar für überflüssig. Small Talk ist aber kinderleicht, wenn man sich nur traut. Wer die Spielregeln des seichten Plauderns beherrscht, legt die Basis für erfolgreiches Networking.

In geschäftlichen, aber auch privaten Situationen sollten Sie den Small Talk als Aufwärmphase verstehen. Jeder Sportler, Opernsänger oder Schauspieler macht sich warm, übernehmen Sie diese Tatsache für Ihren Auftritt auf dem geschäftlichen Parkett.

Guter Sprachstil
Klar und positiv
Setzen Sie eine klare und positive Sprache ein. (Bild: Fotolia, 74774154)
Kurz und klar
Bilden Sie kurze klare Sätze, Ihre Zuhörer werden Ihnen dankbar sein. (Bild: Fotolia, pressmaster)
Keine kraftlosen Verneinungen
... wie 'ganz okay' oder 'nicht schlecht'. Entscheiden Sie sich. Wenn es ein Lob sein soll, dann heißt es 'gut gemacht!' (BIld: Fotolia: S. Ebel)
Verzichten Sie auf überzogen positive Worte
... wie 'mit dem allergrößten Vergnügen' oder 'Tausend Dank!'. Auch die häufig verwendete Floskel 'Ich stehe Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung' ist nicht ehrlich, oder? (Bild: Fotolia, unpict)
Aktive Sätze verwenden!
Höfliche Konjunktive wie 'würde', 'könnte' oder 'müsste' werden gerne verwendet. Doch aktive Sätze sind klarer. Also nicht 'Da müsste ich mal ins Lager gehen.', sondern besser 'Ich gehe ins Lager und schaue für Sie nach.' (Bild: Fotolia, p!xel)
Typische Bürosprüche nerven
... die Kollegen irgendwann. Daraus ist schon das legendäre 'Bullshit-Bingo' entstanden. In offiziellen Meetings verzichten Sie deshalb besser auf 'Alles paletti', 'Tschüssikowsky' oder 'Zum Bleistift'. (Bild: Fotolia, wibaimages)
Arbeiten Sie mit Qualitäten
... nicht mit Quantitäten. Es ist einfacher, einen Vergleich zu verstehen, z.B. 'so groß wie drei Fußballfelder' als eine absolute Zahl zu hören wie '21.420 qm'. (Bild: Fotolia, I.M. Verdu)
Schaffen Sie eine bildliche Sprache
... und bannen Sie Ihre Zuhörer mit allen Sinnen: 'so groß wie ein Schrank' oder 'es war alles wie in Watte gepackt'. (Bild: Fotolia, bjupp)

Gleich mit der Tür ins Haus zu fallen kommt bei vielen Geschäftspartnern gerade in anderen Kulturen gar nicht gut an. Hier sollten Sie auf jeden Fall durch einen Small Talk am Anfang die Beziehungsebene aufbauen. Wie aber kommen Sie mit Fremden ins Gespräch? Wir geben Ihnen Tipps und Hinweise, wie Sie leichter und sicher ins Gespräch kommen.

Die ersten Schritte

Als Gastgeber oder IT-Profi im Unternehmen, der zu einer Kundenveranstaltung einlädt, ist es Ihre Aufgabe, Ihre Kunden zu unterhalten oder sie "aufzufangen", wenn sie allein und verloren im Raum stehen. Der erste Schritt ist ein Gruß. Darauf folgt meist eine Floskel wie: "Wir wurden uns noch nicht vorgestellt..." oder "Wie ich sehe, stehen Sie etwas allein gelassen hier..."

Der dritte Schritt ist die Vorstellung. Eine sympathische Selbstvorstellung ist mit Vor- und Zunamen und noch einem Zusatz, was Sie in dem Unternehmen für eine Position beziehungsweise Tätigkeit ausüben.

Und der letzte Schritt ist die Bezugnahme auf die Situation. Dies könnte wie folgt aussehen: "Wie haben Sie von unserer Veranstaltung gehört", "Über welchen Kontakt sind Sie heute hier?"...

Mit dieser Vorgehensweise haben Sie dem Angesprochenen schon mehrere Vorlagen für ein Gespräch geliefert, und die Person kann sich unter Umständen auch Ihren Namen besser merken, da Sie schon etwas mehr über sich Preis gegeben haben.

Der Gesprächsstart

Gibt es sie jetzt doch - die Eisbrecher? Den ersten schlauen Satz gibt es nicht. Grundsätzlich kann man sich aber auf ein Gespräch vorbereiten. Wenden Sie dazu die offene Fragetechnik an und formulieren Sie sich im Kopf diese W-Fragen.

Am besten finden Sie Gemeinsamkeiten. Die schnellste Gemeinsamkeit, die Sie finden können, sind Ort, Umfeld und Anlass, der Sie zusammengebracht hat. Treffen Sie im Theater Ihren Auftraggeber, reden Sie über die schöne Atmosphäre des Theaters oder wie gut besucht die Vorstellung ist.

Stellen Sie Fragen über den Ort, wo Sie Ihren Geschäftspartner treffen. Kennt er sich aus? Kann er Empfehlungen aussprechen für Restaurants oder Unternehmungen. Wenn nein, wo kommt er her? Und schon sind Sie im Gespräch.

Eine weitere Möglichkeit ein Gespräch zu eröffnen, ist ein ernst gemeintes Kompliment an meinen potenziellen Gesprächspartner auszusprechen. Das hat den netten Nebeneffekt, dass Sie gleich etwas Sympathisches gesagt haben.

Aktives Zuhören und Gesprächsthemen

Dies bedeutet nicht nur Nicken und ab und zu "ja", oder "hmm" sagen, sondern auch die Fähigkeit, beiläufig Gesagtes zu erinnern. Auf eine Frage könnte eine Antwort mit mehr als nur einer Information kommen.

Merken Sie sich diese Zusatzinformation und lassen Sie diese später wieder einfließen. Nach dem Motto: "Sie erwähnten vorhin, dass Sie ..."

Die Gesprächsthemen

Die Palette, worüber man sprechen darf, ist lang. Und bei einigen Gesprächsthemen muss man durch Fragen herausfinden, ob sie für mein Gegenüber geeignet sind oder nicht. Viel wichtiger jedoch sind die Tabuthemen.

Vermeiden Sie alle Themen, die polarisierend sind. Zu schnell können Sie in die Falle tappen, dass Ihr Gesprächspartner eine andere Meinung zu einem Thema hat als Sie. Typischerweise fallen hierunter die Themen: Politik und Religion. Auch einige Sportarten können verhängnisvoll sein, denken Sie dabei nur an Anhänger verschiedener Fußballvereine.

Alles Negative sollte in einem Small Talk vermieden werden - auch wenn es Gemeinsamkeiten sein könnten. Beispiele sind die Verspätung der Bahn oder der Ausfall von Flügen. Geteiltes Leid ist nicht immer halbes Leid. Und halten Sie sich mit Behauptungen zurück. Zu schnell können Sie sich durch eine unüberlegte Aussage ins Abseits katapultieren. Zu behaupten: "Nach Mallorca kann man ja gar nicht reisen, da gibt es doch schönere Plätze" könnte in Ihrer Gesprächsrunde auf sensible Ohren treffen.

Glauben Sie nicht, das Wetter sei ein Tabuthema. Oft ist gerade das Wetter die perfekte Überleitung zu Ihren Wochenendausflügen, Ihrer Sportart oder Ihren Urlaubsplänen.

Das Gespräch beenden

Die gute Nachricht ist, dass ein Small Talk auch kurz sein darf. Sie sind auch nicht als Gastgeber verpflichtet, den ganzen Abend an einem Gast kleben zu bleiben, nur weil dieser sich nicht von Ihrer Seite traut. Als Gastgeber haben Sie sogar die Pflicht sich um andere Gäste zu kümmern und können dies gerne auch als "Vorwand" nehmen, sich zu verabschieden. Aber wie machen Sie dies galant?

Sagen Sie es wie es ist:

Andere Varianten wie der Gang zum Buffet oder Bar sind auch möglich. Auf dem Weg dorthin oder am Ziel selbst treffen Sie auf Menschen oder verlieren sich sogar aus den Augen.

Dagegen ist die Ausrede, sich die Hände waschen zu müssen, nicht gerade galant und führt auch nicht immer zum Ziel.

Die fortgeschrittene Version ist die Gesprächsübergabe mit Vorstellung einer dritten Person. Sind Sie an einem Thema angekommen, von dem Sie wissen, das ein anderer Gast oder Mitarbeiter die gleichen Interessen hat, können Sie diesen gezielt aufsuchen und die Personen einander vorstellen und das Thema als den Grund der Vorstellung angeben.

Wie finde ich mein Small-Talk-Opfer?

Sollten Sie zu einer Veranstaltung eingeladen sein und Ihr Gastgeber hat sich schon von Ihnen verabschiedet, machen Sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Gesprächspartner. Nicht so einfach?

Das beste Opfer für einen Small Talk ist jemand, der alleine ist. Auf diesen Veranstaltungen heißt es nicht "Beobachten macht Spaß", sondern Beziehungen knüpfen ist angesagt. Beobachten Sie beim Eintreten in den Raum, wer Ihnen längeren Blickkontakt gewährt. Dies sind für Sie später potenzielle Gesprächspartner.

Suchen Sie Gruppen, die offen beieinander stehen. Gibt es Lücken, in denen Sie sich dazustellen können? Eine Gruppe, die geschlossen mit den Rücken zu uns steht, möchte meist nicht gestört werden. Sollten Sie keine Gruppe finden, der Sie sich anschließen können, ist der beste Platz für Sie zwischen Eingang und Bar. Dieser Weg wird am häufigsten frequentiert. Vielleicht bleibt dann der ein oder andere Gast bei Ihnen hängen.

Pflegen Sie Ihre Beziehungen auch im Small Talk. Trauen Sie sich dieses kleine Gespräch aufzunehmen und versuchen Sie, so oft es geht, diese Situationen zu üben.

13 goldene Regeln für den Small Talk

  1. Small Talk gibt es meist nur zwischen fremden Menschen.

  2. Stellen Sie sich sympathisch dar - denken Sie dabei an deren ersten Eindruck

  3. Geben Sie Ihrem Gegenüber Raum zum Reden und nehmen Sie sich selbst zurück.

  4. Stellen Sie offene Fragen und finden Sie Gemeinsamkeiten

  5. Ort, Umfeld und Anlass sind Themen, die Sie als Gemeinsamkeit ansprechen können.

  6. Vermeiden Sie Tabuthemen: polarisierende Themen, Negatives, Geld, Krankheit, Behauptungen, ...

  7. Halten Sie keine Monologe.

  8. Hören Sie aktiv und aufmerksam zu.

  9. Halten Sie Blickkontakt.

  10. Suchen Sie möglichst viele Gesprächspartner.

  11. Beenden Sie das Gespräch positiv.

  12. Nutzen Sie Small Talk zum Netzwerken.

  13. Bereiten Sie sich auf Ihren Small Talk Partner im Geschäftsleben vor.

(cvi)