Silverlight: Microsoft präsentiert potentiellen Flash-Killer

16.04.2007 von Panagiotis Kolokythas
Microsoft präsentiert mit Microsoft Silverlight eine neue Technologie, die vor allem Adobes Flash Konkurrenz machen soll. Unter anderem bei der Videowiedergabe soll Silverlight die Konkurrenz ausstechen. Ähnlich wie Flash wird auch Silverlight für alle Plattformen und Browser gratis erhältlich sein.

Microsoft wird am Montag auf der National Association of Broadcasters Show in Las Vegas mit Microsoft Silverlight eine neue Technologie vorstellen, die künftig Adobes Flash Konkurrenz machen und es dank diverser Extra-Funktionen auch übertrumpfen soll.

So soll Silverlight laut Angaben von Microsoft auch die ideale Plattform für hochauflösende Videos und interaktive Inhalte sein. Insbesondere durch den Fokus auf Video-Inhalte tritt Silverlight auch in Konkurrenz zu Produkten wie Quicktime von Apple.

Mit Microsoft Silverlight hat die Technologie nun mehr auch einen finalen Namen, verbleibt allerdings weiter in der Entwicklung. Der bisherige Codename lautete „Windows Presentation Foundation / Everywhere“ (WPF/E). Silverlight wird nach den derzeitigen Plänen noch in der ersten Jahreshälfte als kostenloses Plug-In für Windows, Linux und Mac und dort für alle gängigen Browser erscheinen.

Silverlight ist in der Lage, Videos mit einer Auflösung von 720p abzuspielen. Je nach zur Verfügung stehender Bandbreite beginnt das Abspielen der Videos sofort oder nach einer kurzen Caching-Phase. Zum Einsatz kommt der VC-1 Video-Codec, den Microsoft als Windows Media Video 9 entwickelt hatte und der nunmehr ein offenen Standard ist, der auch bei HD-DVDs und Blu-Rays zum Einsatz kommt. Microsoft ist fest der Überzeugung, dass dieser Codec dem Mpeg4-Codec technisch überlegen ist, den unter anderem Quicktime nutzt. Zusätzlich bietet VC-1 auch mehr Möglichkeiten im Bereich DRM. Letzteres soll insbesondere bei Filmstudios dafür sorgen, dass sie zu Silverlight greifen, um im Internet Inhalte zu verbreiten.

Erste Content-Partner sind schon gewonnen

Die ersten Web-Content-Provider hat Microsoft ebenfalls bereits für Silverlight gewinnen können. Dazu zählen unter anderem Akamai Technologies, Eyeblaster, Netflix, die Major League Baseball und Brightcove.

Microsoft räumt zwar ein, dass Flash grundlegende Video-Funktionen unterstützt, aber Silverlight soll die Videos in einer besseren Qualität ausliefern, als es Flash kann. Zusätzlich will Microsoft bessere, flexiblere, schnellere und günstigere Tools für die Entwicklung von Silverlight-Inhalten anbieten, als Adobe es für Flash tut. Damit wird klar, dass Microsoft Silverlight nicht nur zum Ansehen von Videos anbieten will, sondern Web-Entwickler es auch zum Erstellen von interaktiven Websites und Animationen nutzen sollen.

Microsoft liefert auf dieser Website bereits einen ausführlichen Ausblick auf Silverlight. Hier kann auch eine frühe Vorabversion von Silverlight heruntergeladen werden, die von Ende Januar 2007 stammt und noch den Namen „WPF/E“ trägt. Derzeit ist diese Vorabversion aber nur für Windows (IE, Firefox) und MacOS X (Safari, Firefox) verfügbar.

Nach der Installation des nur 2 MB großen Browser-Plugins von Silverlight lohnt sich ein erneuter Besuch der Website, denn dann kann Silverlight in Aktion betrachtet werden. Unter dem Video auf der Startseite werden jetzt Bedienelemente eingeblendet und es kann auch auf Vollbild-Größe maximiert werden.

Eine Beta-Version von Silverlight will Microsoft noch im April zur Verfügung stellen. Web-Entwickler erhalten auf dieser Seite Informationen darüber, wie sie für Silverlight entwickeln können. (PC-Welt/mja)