IT-Jobsuche

Sieben Todsünden beim Bewerbungs-Gespräch

01.12.2015 von Meridith Levinson
Bei einer Bewerbung kann einiges schief gehen. Wir sagen Ihnen, welche Fehler Sie tunlichst vermeiden sollten, damit Sie Ihren Traum-Job bekommen.

Die Arbeitssituation in der IT-Brache ist gut, die Unternehmen stellen in großer Zahl Computerexperten ein. Doch trotz der großen Nachfrage darf man bei der Jobsuche keine Fehler machen, wenn man seinen Traumjob bekommen will. Wenn Sie sich nicht gründlich auf das Bewerbungsgespräch vorbereiten und sich nicht über Ihren möglichen Arbeitgeber informieren, sinken Ihre Chancen auf einen neuen Job deutlich. Weitere typische Fehltritte sind, wenn man schlecht über den vorigen Arbeitgeber spricht oder sind zu schnell auf die Themen Urlaub und Boni zu sprechen kommt.

Wir nennen Ihnen die sieben Todsünden der Arbeitsplatzsuche - so bekommen Sie garantiert keinen neuen Job.

1. Sie lügen bei Ihren Qualifikationen

Wenn es etwas gibt, das Ihre Chancen auf eine Einstellung auf Null reduziert, dann sind es Lügen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie in Ihrem Bewerbungsschreiben oder Ihrem Bewerbungsgespräch bei Ihren Fähigkeiten, Ihren bisherigen Beschäftigungsverhältnisse oder bei Ihrem schulischen Werdegang lügen. „Wenn Sie bei Ihrem Bewerbungsschreiben lügen, wird dies bei einer Überprüfung auffliegen", sagt Personalberater Cashman. „Wir hatten einen Kandidaten, der gerade die Schule beendet hatte und seinen Notendurchschnitt falsch angab. Dies war der Grund, weshalb der Arbeitgeber diese Person abgelehnt hat."

2. Sie kommen unvorbereitet zum Bewerbungsgespräch

Todd Collier, ein Direktor des IT-Rekrutierung-Unternehmens Eliassen Group, sagt, dass sein Unternehmen Zeit damit verbringt Kandidaten für ein Bewerbungsgespräch vorzubereiten. Seine Personalberatung weise die Kandidaten in das Projekt, bei dem sie arbeiten würden, ein und stelle ihnen das Unternehmen sowie die Unternehmenskultur vor. Somit sollte der Bewerber wissen, wie er sich selbst am besten während des Bewerbungsgespräches verkaufen kann. „Die Leute verpassen die Chance auf den Job, wenn sie die Bedürfnisse des Unternehmens nicht vollständig verstehen", sagt er. Cashman fügt hinzu: „Es ist heutzutage sehr einfach sich über den Arbeitgeber zu informieren, wenn Sie also kein Grundwissen über das Unternehmen besitzen, erscheinen Sie entweder als dumm oder nicht der Anstellung interessiert."

3. Sie sind negativ eingestellt

Eine negative Einstellung oder schlecht über den vorherigen Arbeitgeber zu reden, gehört zu den häufigen Fehlern der Arbeitssuchenden während des Bewerbungsgespräches.

Wenn eine arbeitssuchende Person schlecht über einen ehemaligen Arbeitgeber spricht, fragt sich der mögliche Arbeitgeber, wie lange es wohl dauern wird, bis diese Person auch sein Unternehmen in den Schmutz zieht, sagt Cashman. Desweiteren sorgt sich der Arbeitgeber darum, ob dieser Kandidat jemals zufriedengestellt werden kann.

Cashman rät Arbeitssuchenden sehr vorsichtig über die vorigen Arbeitgeber zu sprechen. Dies gilt insbesondere, wenn Sie begründen sollen, weshalb Sie den Arbeitgeber verlassen haben. Es kann schnell passieren, dass dies negativ herüberkommt. Nennen Sie einen plausiben Grund und halten Sie Ihre Erklärung kurz.

4. Sie stellen nicht die richtigen Fragen

Arbeitssuchende, die während des Bewerbungsgespräches gezielt Fragen zur künftigen Arbeit oder zum künftigen Arbeitgeber stellen und sich somit informiert zeigen, beeindrucken den Arbeitgeber. „Es ist immer sehr nett zu hören, wenn die Leute Fragen stellen, die mit dem Unternehmen zu tun haben", sagt Aruti, der als Einstellungsmanager bei einem US-Unternehmen arbeitet.

„Selbst wenn jede Frage, die Sie stellen wollten, während des Bewerbungsgespräches bereits beantwortet wurde, sollten Sie zumindest zwei weitere Fragen parat haben", fügt Cashman hinzu. „Ansonsten scheinen Sie an dem Job nicht interessiert sein und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck bei dem zukünftigen Chef. Gute Fragen werden immer gern gehört und sprechen für den Bewerber."

„Jemand, der schon lange eine Anstellung sucht, sollten Sie sich bei einem Jobangebot mehr auf die eigentlich Arbeit konzentrieren, als dafür, was ‚für ihn herausspringt‘", sagt Aruti.

5. Sie gehen zu langsam

Aruti geht mit Bewerbern immer zu Fuß durch das Unternehmen, um zu sehen, ob sie mit ihm mithalten können. Er stellt niemanden ein, der das nicht schafft. Denn Personen, die zu Fuß langsam sind, sind höchstwahrscheinlich auch bei der Arbeit langsam. Dies ist eine Lektion, die er vor Jahren von einem ehemaligen Chef gelernt hat. Diese lehrte ihm niemanden einzustellen, der „nicht richtig geht".

6. Sie schließen das Interview nicht ab

Eliassen Collier vergleicht Bewerbungsgespräche mit Kundenbesuchen. Genau wie Verkaufsprofis ihr Verkaufsgespräch gezielt und mit einem Erfolg beenden wollen, so sollten die Arbeitssuchenden versuchen das Interview gezielt und erfolgreich zu beenden, sagt er. Sie können das Bewerbungsgespräch auf mehrere Arten beenden: Entweder indem Sie fragen, ob der zukünftige Chef irgendwelche anderen Fragen bezüglich des eigenen Lebenslaufes hat oder - wenn der zukünftige Chef das letzte Wort dem Kandidaten gibt - dann sollte dieser diese Möglichkeit nutzen, um noch einmal prägnant zusammenzufassen, weshalb er oder sie bestens für diese Arbeit und das Unternehmen geeignet sei.

Collier sagt: „Gibt es einen Grund, weshalb Sie nicht glauben, dass ich zu dem Unternehmen passe? Anschließend können Sie darüber diskutieren und Ihre Vorzüge präsentieren."

7. Sie werden stumm

Es kann fatal sein, wenn Sie nach dem Jobinterview keinen Kontakt mehr zum möglichen Arbeitgeber haben. Dies erscheint nämlich so, als wären Sie an dem Arbeitsangebot nicht interessiert. Sie sollten zumindest eine „Danke-Nachricht" nach dem Bewerbungsgespräch senden, rät Cashman. Das kann Sie von anderen Bewerbern abheben, fügt sie hinzu, weil die meisten Leute diese eben nicht versenden.

Auch wenn manche Arbeitgeber altmodische, handgeschriebene Dankes-Nachrichten begrüßen, ist es am besten, wenn Sie eine schön geschriebene E-Mail versenden. Wenn sich ein Arbeitgeber beeilen muss, um eine Stelle zu besetzen und er hat die Wahl zwischen zwei gleichwertigen Kandidaten, dann kann eine schnell erstellte Dankes-E-Mail den Unterschied ausmachen, sogar, wenn die eigentliche Entscheidung bereits getroffen wurde, bevor die Mail angekommen ist. Cashman hat bereits gesehen, wie dies passiert ist.

Laut dem Umfrageunternehmen Korn/Ferry International (PDF) kann es die falschen Signale an den zukünftigen Arbeitgeber senden, wenn Sie zu langsam auf eine Zusage zu dem Stellenangebot reagieren. Der Arbeitgeber denkt möglicherweise, dass der Kandidat kalte Füße bekommen oder das Interesse an der Stelle verloren hat.

Selbstverständlich müssen die Arbeitssuchenden Zeit haben, die Angebote zu untersuchen. Sie sollten bei einem Stellenangebot sagen, dass Sie Bedenkzeit benötigen und klarstellen, wie viel Zeit dies sein wird. Die Dauer kann zwischen einem Tag und einer Woche liegen, je nachdem, wie komplex das Arbeitsangebot ist, welchen Level Sie haben und ab wann Sie eingestellt werden sollen.

(PC-Welt/ad)