Microsoft stellt für Essential Business Server verschiedene Add-Ins zur Verfügung, die den Server erweitern. Ein Beispiel dafür sind die Windows SharePoint Services (WSS), die Sie als Add-in installieren können. Der Vorteil der Installation über ein Add-in besteht in der nahtlosen Integration einer solchen Software in die Verwaltungskonsole von Essential Business Server 2008 und den Remote-Web-Arbeitsplatz. Welche Add-ins Microsoft zur Verfügung stellt, erfahren Sie im Microsoft Add-Ins Catalog.
Dazu integriert der Assistent neue Verwaltungs-Tools in die Oberfläche. Im Falle der SharePoint-Services erweitert der Assistent auch den Remote-Web-Arbeitsplatz um einen neuen Eintrag für den Zugriff auf die SharePoint-Services.
Über den Menüpunkt Datei/Manage Add-ins in der Windows-Essential-Business-Server-Verwaltungskonsole können Sie installierte Add-ins anzeigen lassen und deaktivieren, wenn diese Probleme bereiten.
Bei der Installation fügt der Setup-Assistent *.addin-Dateien in dem entsprechenden Unterverzeichnis in C:\Programme\Windows Essential Business Server\Bin\Registration\Tabs hinzu. Wenn Sie die jeweilige Datei löschen, ist das dazugehörige Add-in in der Verwaltungskonsole nicht mehr verfügbar.
In den folgenden Abschnitten beschreiben wir die Installation der SharePoint-Services über das spezielle Add-in für Essential Business Server 2008.
SharePoint-Services Add-in für EBS 2008 installieren
Die Installation der SharePoint-Services erfolgt auf dem Verwaltungsserver. Laden Sie sich die Installationsdatei des Add-in bei Microsoft herunter.
Die Erweiterung der Windows-Essential-Business-Server-Verwaltungskonsole kann nur die SharePoint-Seiten verwalten, die Sie auf dem Verwaltungsserver installieren. Während der Installation werden Dienste beendet. Sie sollten dies berücksichtigen, da Anwender gegebenenfalls nicht mehr zuverlässig mit Daten auf dem Verwaltungsserver arbeiten können.
Nach der Startseite bestätigen Sie zunächst die Lizenzbedingungen. Auf der nächsten Seite können Sie auswählen, ob Sie die SharePoint-Services in einer Datenbank des SQL-Servers oder in der internen Windows-Datenbank auf dem Verwaltungsserver speichern wollen.
In produktiven Umgebungen sollten Sie dazu eine Datenbank auf dem SQL-Server einsetzen; es spricht aber auch nichts gegen die interne Windows-Datenbank. Sie können die Daten nachträglich noch auf eine SQL-Datenbank auslagern. Als Nächstes legen Sie die URL fest, über die Sie die Startseite der SharePoint-Dienste im Unternehmen erreichen wollen, zum Beispiel http://Intranet.
Anschließend starten Sie mit der Schaltfläche Installieren die Installation der Dienste. Sie kann über eine Stunde dauern, je nach Geschwindigkeit und Auslastung der Server. Nach der erfolgreichen Installation finden Sie in der Windows-Essential-Business-Server-Verwaltungskonsole eine neue Schaltfläche Geschäftsanwendungen und unterhalb dieses Menüpunktes die Registerkarte Windows SharePoint Services. Über diesen Bereich verwalten Sie die Einstellungen der Website. Zusätzlich gibt es im Remote-Web-Arbeitsplatz einen neuen Menüpunkt Interne Webseite. Über Darüber erreichen Anwender aus dem Internet die Inhalte der SharePoint-Services. Intern kommen Sie an die SharePoint-Services, wenn Sie die URL in den Browser eingeben, die Sie bei der Installation angegeben haben. In der EBS-Konsole sehen Sie diese Adresse ebenfalls.
In manchen Umgebungen funktioniert die Suchfunktion in Windows SharePoint Services nicht mehr, ohne dass dafür spezielle Gründe erkennbar wären. In diesem Fall können Sie versuchen, eine neue Website als Root zu erstellen. Die Suchfunktion erkennt die neue Seite und richtet sich wieder entsprechend ein. In den folgenden Abschnitten zeigen wir Ihnen, wie Sie dabei vorgehen.
Service Pack 2 für SharePoint-Services 3.0 installieren
Nach der Installation des Add-ins sollten Sie noch das Service Pack 2 für die SharePoint Services 3.0 auf dem Verwaltungsserver einrichten. Sie müssen beim Setup keine Angaben vornehmen, die Installation besteht lediglich aus dem Start und dem Durchlaufen des Patches.
Nach der Installation startet nochmals der Einrichtungsassistent für WSS 3.0, den Sie auch durchführen sollten, da er Änderungen des SP2 in WSS integriert. Während der Einrichtung beendet der Assistent einige Dienste auf dem Server, sodass die Verwaltung eingeschränkt und der Zugriff auf die SharePoint-Dienste nicht möglich sind. Unter Umständen erhalten Sie eine Fehlermeldung, wenn Sie den Einrichtungsassistenten durchführen. Dies zeigt, dass die SP2-Installation nicht ordnungsgemäß abgeschlossen wurde. Starten Sie in diesem Fall eine Eingabeaufforderung mit Administratorrechten und führen Sie den folgenden Befehl aus:
psconfig.exe –cmd upgrade –inplace b2b –force
Sie finden die Datei im Verzeichnis %commonprogramfiles%\Microsoft Shared\Web Server Extensions\12\Bin.
Probleme mit der SharePoint-Suche
Nach der Installation der SharePoint-Dienste und des SP2 tauchen auf dem Verwaltungsserver in manchen Umgebungen in regelmäßigen Abständen Fehler im Anwendungsprotokoll der Ereignisanzeige auf. Der Fehler hat die Event-ID 2436 und bezieht sich auf die SharePoint-Suche; er kann durchaus ignoriert werden, da die Suche trotzdem funktioniert. Wenn Sie den Fehler beheben wollen, gehen Sie wie folgt vor:
1. Melden Sie sich am Verwaltungsserver an.
2. Starten Sie über die Programmgruppe Verwaltung die SharePoint 3.0 Zentralverwaltung.
3. Öffnen Sie die Registerkarte Anwendungsverwaltung.
4. Klicken Sie auf den Link Verwaltete Pfade definieren.
5. Tragen Sie auf dem neuen Fenster im Bereich Neuen Pfad hinzufügen im Feld Pfad das Zeichen „/“ ein.
6. Aktivieren Sie bei Typ die Option Ausdrückliche Inklusion.
7. Speichern Sie die Änderungen mit OK ab.
8. Klicken Sie wieder auf die Registerkarte Anwendungsverwaltung.
9. Wählen Sie dann Websitesammlung erstellen unterhalb von SharePoint Websiteverwaltung.
10. Geben Sie bei Titel einen passenden Namen ein.
11. Überprüfen Sie, ob im Feld URL bei Websiteadresse der Querstrich, den Sie vorher angelegt haben, angezeigt wird.
12. Wählen Sie bei Vorlage auswählen dann Leere Website aus.
13. Wählen Sie ein Administratorkonto für Primärer Websitesammlungsadministrator aus.
14. Speichern Sie die Änderungen mit OK.
SharePoint-Services und das Threat Management Gateway
Wenn Sie im Unternehmen die Windows-SharePoint Services auch über den Remote-Web-Arbeitsplatz betreiben, erhalten Anwender in einigen Fällen Fehlermeldungen beim Zugriff auf Dokumente oder Links.
Die Probleme liegen in Regeln im Threat Management Gateway begründet, die Sie anpassen sollten. Meistens ist für die Fehler der HTTP-Filter auf dem TMG verantwortlich. Um das Problem zu lösen, gehen Sie folgendermaßen vor:
1. Rufen Sie auf dem Verwaltungsserver oder dem Sicherheitsserver die TMG-Verwaltung auf.
2. Klicken Sie auf Firewallrichtlinien.
3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Regel Authentifizierten Benutzern den Zugriff auf SharePoint-Dienste zulassen und wählen Sie HTTP konfigurieren aus.
4. Entfernen Sie den Haken bei Normalisierung überprüfen.
5. Klicken Sie auf OK.
6. Übernehmen Sie die Regel.
Die genannten Fehler tauchen vor allem beim Auschecken von Dokumenten auf. (mje)