Windows 7 ist mit Zubehörmodulen ordentlich ausgestattet. Dennoch fehlt manchmal für diese oder jene Aufgabe das richtige Werkzeug: sei es ein brauchbarer Text- und Sourcen-Editor mit Unicode-Unterstützung, eine komfortabel erweiterbare Zwischenablagen-Grabber oder ein wirkungsvoller Helfer für die Organisation von Daten auf den Laufwerken sowie auf Netzwerkfreigaben.
Wir haben über 20 nützliche Windows-Helfer ausgewählt, die Anwendern die tägliche Arbeit mit Windows 7 erleichtern und mit denen die Nutzer das Betriebssystem wesentlich besser auf ihre persönlichen Anforderungen zuschneiden. Dabei spielt es keine Rolle, ob Anwender Windows 7 in der Home-, Ultimate- oder Business-Edition verwenden. Manche Tools sorgen dafür, dass sich Routineaufgaben spürbar schneller erledigen lassen. Größtenteils handelt es sich um kleine Utilities, die nur einzelne Funktionen von Windows 7 verbessern - doch hier leisten sie richtig gute Arbeit.
Dateiverwaltung: Mehr Flexibilität und Übersicht
Für anspruchsvolle Anwender bietet der Windows-Explorer zu wenig Funktionen und macht die Datei-Arbeit zur Qual. Die Konkurrenz ist bei der täglichen Dateiverwaltung oft geschickter.
Wer eine Weile mit dem Windows-Explorer gearbeitet hat, vermisst einige wichtige Funktionen - etwa das einfache Hin- und Herkopieren oder Verschieben von Dateien zwischen Ordnern oder über Laufwerke hinweg. Das Kopieren oder Verschieben im Einzelfenster wird dadurch kompliziert, dass der Anwender gezwungen ist, zwischen dem Quell- und Zielordner zu wechseln. Hierfür gehen die meisten Anwender den Umweg über die Zwischenablage (Ausschneiden und Einfügen) oder öffnen den Windows-Explorer für eine Drag&Drop-Aktion ein zweites Mal. In letzterem Fall müssen Sie erst einmal umständlich beide Fenster auf dem Desktop ausrichten.
Anspruchsvolle Nutzer kommen daher nicht darum herum, sich einen alternativen Dateimanager zuzulegen, der ein durchdachtes Datei- und Verzeichnismanagement bietet. Kostenlos zu haben und nett anzusehen ist Expicula, der in einer 32- und 64-Bit-Version erhältlich ist. Zu den Vorzügen des Tools zählen Brotkrumennavigation, Filter, Favoriten, Undo und der Zugriff auf virtuelle Ordner.
Das ebenfalls kostenlose Q-Dir eignet sich für Anwender, denen Expicula zu wenig Funktionen mitbringt. Auch Q-Dir ist als 32- und 64-Bit-Variante zu haben.
Derzeit die beste Ausstattung unter den Dateimanagern bringen SpeedCommander und http://www.haage-partner.de/dopus/ mit. SpeedCommander (wird als 32- und 64-Bit-Version angeboten) orientiert sich am klassischen Zweifensterprinzip und lässt sich umfassend an die individuellen Nutzerbedürfnisse anpassen. Directory Opus ist Anwendern empfohlen, die eine Explorer-ähnliche Arbeitsumgebung einer Zweifensteransicht vorziehen. Für die Alternativ- Tools müssen Sie allerdings 40 und 50 Euro ausgeben.
Datei- und NTFS-Komprimierungen
Packer sparen Speicherplatz. Doch im Explorer von Windows 7 werkelt noch immer die funktionell eingeschränkte Dateikomprimierungsroutine aus Vista. Diese beschränkt sich auf grundlegende Archivbefehle für ZIP-Dateien. Die Freeware IzArc überzeugt als kostenlose Alternative zu Windows 7, Winzip & Winrar. Die Oberfläche präsentiert sich in einer an den Explorer angelehnten oder einer klassischen Ansicht. Alle gängigen Archivformate wie CAB, RAR und ZIP und so weiter lassen sich verarbeiten. Selbst beschädigte Archive kann das Tool meist reparieren. Im Feld "Befehl" legen Sie fest, was nach dem Entpacken mit den Daten passiert, ob sie etwa als Installationsdatei ausgeführt oder als Textdatei angezeigt werden sollen. Gut: Für einen schnellen Zugriff integriert sich das Tool in den Windows-Explorer.
Das Dateisystem NTFS ermöglicht es Ihnen, Dateien zu komprimieren. Allerdings bringen Sie Windows 7 mit Bordmitteln nicht dazu, Ihnen die Kompressionsrate im Klartext anzuzeigen. Abhilfe schafft die englischsprachige Freeware NTFS Ratio, die Größe und Kompressionsrate eines markierten Ordners aussagekräftig visualisiert. Das Tool steht jederzeit über das Kontextmenü des Windows-Explorers zur Verfügung. Dabei berücksichtigt das Tool sowohl Ordner als auch Unterordner. Außerdem können Sie mit dem Tool selbst komprimieren und dekomprimieren und dabei zugleich die Komprimierungsrate kontrollieren.
Jdiskreport checkt die Größe aller Dateien auf der Festplatte und zeigt Ihnen, wo sich die ganz großen Speicherfresser befinden. Auf Wunsch untersucht das Tool auch nur einzelne Verzeichnisse. Das Ergebnis stellt es sehr anschaulich als Torten- oder Balkendiagramm dar. Außerdem listet Jdiskreport die 100 größten Dateien auf.
Update: Drei Mini-Tools für den Explorer
Moo0 Timestamp ist ein einfaches englischsprachiges Tool, das die Datums- und Zeitangabe von Dateien ändert. Dabei lassen sich sowohl das Erstellungs- als auch das Änderungs- und das letzte Zugriffsdatum anpassen. Auch das Bearbeiten mehrerer Dateien und Ordner gleichzeitig sowie die Anpassung der Zeitzone sind möglich. Sie können auch standardmäßig alle Daten um eine bestimmte Anzahl Tage und Stunden erhöhen, etwa wenn das Datum Ihrer Kamera falsch eingestellt war.
Moo0 RightClicker erweitert das Kontextmenü des Explorers um nützliche Funktionen, sodass Sie viele Dateioperationen ganz einfach per Rechtsklick erledigen können. Neben den Dateioperationen wie löschen, verschieben und kopieren, können Sie auch ganzschnell einen weiteren Explorer starten oder Favoriten anlegen, auf die Sie dann ebenfalls per Mausklick den direkten Zugriff haben und auch darüber Daten kopieren und löschen können. Weiterhin ist es auch möglich, unerwünschte Einträge im Kontextmenü zu verstecken, damit es nicht total unübersichtlich wird.
Das für die private Nutzung kostenlose Moo0 Hashcode hilft Ihnen bei der Berechnung und Überprüfung von Prüfsummen. Diese sind etwa bei Downloads großer ISO-Dateien mit dabei und zeigen, ob die Übertragung reibungslos geklappt hat. Die Bedienung des Tools ist einfach. Sie wählen den gewünschten Hashcode-Typ aus und ziehen die Datei in die Programmoberfläche. Die Prüfsumme wird dann erstellt. Unterstützt werden 12 Arten von Hash-Formaten.
Update: Dateilisten und Images erzeugen
Große Dateilisten drucken Sie komfortabel mit dieser englischsprachigen Freeware Directory Printer aus. Vor dem Ausdruck bestimmen Sie, ob Sie Infos wie Dateinamen, -größe, -Attribute und das Datum der letzten Änderung mit ausgeben wollen. Der "Edit"-Filter hilft beim Einschränken der Druckbereiche - so lassen sich etwa ausschließlich Bilddateien mit der Endung *.JPG drucken. Die Filterung funktioniert sogar für den Fall, dass Sie Unterverzeichnisse über den Menüpunkt "Include Sub-Folders" einbeziehen. Das Tool lässt sich bequem im Windows- Explorer über das Kontextmenü mit der rechten Maustaste aufrufen.
Clonezilla unterstützt den Anwender beim Backup ganzer Partitionen. Der Nutzer kann damit bequem die Sicherungen auf weiteren Rechnern installieren oder zurückschreiben. Clonezilla speichert beim Kopiervorgang nur die belegten Teile einer Partition oder Festplatte, so dass die Images weit weniger Platz beanspruchen als die Ursprungspartition. Clonezilla unterstützt beim Erstellen von Imagedateien und Backups die gängigen Dateisystemen wie ext2, ext3, reiserfs, xfs, jfs, FAT und NTFS. Image-Dateien können auf dem lokalen Rechner und auch im Netzwerk gespeichert werden. Einen Workshop zum Tool finden Sie hier.
Update: CD-, DVD- und Blu-Ray-Erstellung
Das Gratis-Tool Imgburn brennt Dateien und Abbild-Dateien von CDs und DVDs. Dabei funktioniert die englischsprachige Software etwa mit den Image-Formaten ISO, BIN und NRG. Nach dem Programmstart müssen Sie lediglich das gewünschte Image und den Recorder auswählen und den Brennvorgang starten. Was das Tool nicht kann: Es erstellt keine Audio-CDs oder Film-DVDs. Doch das geht auch mit dem Media Player (für CDs) und den DVD-Maker (für Film-DVDs).
Auch die vollwertige Software CDBurnerXP zum Brennen von Audio- und Daten-CDs überzeugt nicht nur unter Windows XP und Vista, sondern auch unter Windows 7. Das Tool gefällt durch einfache Handhabung und ordentlichen Funktionsumfang. CDs lassen sich zusammenstellen oder vom ISO-Image brennen, auch bootfähige CDs und DVDs werden unterstützt. WAV-Dateien von Audio-CDs konvertiert das Tool in MP3-Dateien und umgekehrt. Ein Cover-Drucker rundet den Funktionsumfang ab.
Eine gute Ergänzung zu den beiden Tools ist der VSO Inspector. Er zeigt die Eigenschaften von Brennern an. Ist ein Medium eingelegt, erfährt der Nutzer dazu Hersteller, Größe und die unterstützten Schreibgeschwindigkeiten.
Update: Editor-Ersatz und virtueller PDF-Drucker
Mit dem Text-Editor PSPad können Sie mehrere Dateien parallel öffnen und bearbeiten. Das Tool ersetzt den leistungsschwachen Editor Notepad aus Windows 7. Jedes Dokument erreichen Sie über ein eigenes Register. Die maximale Dateigröße ist nicht beschränkt. Auch die Rücknahme beziehungsweise das Wiederherstellen von Änderungen ist unbegrenzt und sogar nach dem Speichern noch möglich. Über die Menüs Bearbeiten und Werkzeuge schneiden Sie ganze Textblöcke aus, speichern sie und fügen sie anschließend bei Bedarf an einer anderen Stelle wieder ein. Die Freeware liest Windows-, Unix-, DOS- und Mac-Dateien und kann jedes Format in jedes andere konvertieren.
Um PDF-Dateien aus Windows-7-Anwendungen heraus zu erstellen, brauchen Sie nicht unbedingt Adobes Acrobat. Bullzip PDF Printer installiert einen virtuellen Druckertreiber auf Ghostscript-Basis, auf den sich beliebige druckbare Dateien umleiten lassen. Die Freeware erzeugt passwortgeschützte und verschlüsselte PDF-Dateien, bietet unterschiedliche Druckvorgaben (von der einfachen Bildschirmdarstellung bis zur Druckvorstufe) und unterstützt Wasserzeichen.
Update: Audio- und Streamwiedergabe
1by1 ist ein kostenloser und schlanker Musik-Player, der alle notwendigen Funktionen mitbringt. Der Musik Player kommt im Outfit eines Dateimanagers und spielt alle Ihre MP3-Dateien. Sie können unter anderem einfach einen Ordner mit MP3-Dateien angeben und das Programm spielt den kompletten Inhalt des Ordners. 1by1 kann auch Ihre Festplatten nach MP3-Dateien durchsuchen und zum Abspielen anbieten. Haben Sie das Winamp-Plug-in installiert, unterstützt das Programm auch andere Formate als MP3 wie unter anderem OGG, WAV und CD-Dateien. Als besondere Funktion merkt sich das Programm die zuletzt gespielte Stelle eines Musikstücks und setzt beim Neustart des Players auf Wunsch direkt an der unterbrochenen Stelle wieder ein.
Der kostenlose BeoPlayer kommt im Gewand eines Bang & Olufsen-Gerätes daher und bringt alle gängigen Funktionen eines Audio-Players mit. Das spezielle Design verändert natürlich auch die Anordnung und Gestaltung der Bedienelemente. Dabei ist zum Beispiel die Steuerung in einer Leiste am rechten Rand des Desktops angeordnet, die auf Mausklick erscheint. Am linken Rand finden Sie die Abspielliste, eingestellte Internet-Radios oder auch Bilder. BeoPlayer spielt Musikdateien und Audio-CDs ab, die mit dem Programm auch gerippt werden können, wobei das Tool sich die Informationen zu den Stücken und die entsprechenden Cover aus dem Internet besorgt. Weiterhin haben Sie den Zugriff auf Webradios und eine entsprechende Liste wird direkt mit geliefert. Zusätzlich unterstützt das Programm die Bildanzeige und Sie können auch Diashows ablaufen lassen.
Update: Videowiedergabe mit und ohne Codecs
Die Schwächen im Windows Media Player kompensiert VLC Media Player. Der Open-Source-Player bringt die zum Abspielen vieler Filme benötigten Video-Codecs gleich mit. VLC spielt auch Filme problemlos und synchron, die der Windows Media Player nicht abspielen mag, bei denen er mitten im Film abbricht oder Ton- und Bildstörungen erzeugt. Geeignet ist VLC auch als einfache Abspielstation für DVDs und Streams. Hier lassen sich etwa Sprache und Untertitel auswählen. Das Tool gibt es auch in einer Version für den USB-Stick.
SMPlayer ist eine Open-Source-Player-Software zum Abspielen von Film-DVDs, Webvideos und Audiodateien, die sich auch zum Anschauen von Webstreams und zur Wiedergabe von Webradiosendungen eignet. Das Tool kommt mit integrierten Codecs für alle gängigen Dateiformate und überzeugt durch eine schlichte, übersichtliche Bedienerführung. Falsch oder schlecht ausgeleuchtete Aufnahmen lassen sich mit Hilfe von Filtern automatisch nachbearbeiten oder von Hand nachjustieren. Bei Filmen, die in Zweikanalton ausgestrahlt wurden, können Sie zwischen den beiden Tonspuren wechseln. Das Tool merkt sich bei Beenden die Einstellungen und den Punkt, an dem eine Datei unterbrochen wurde und beginnt beim nächsten Mal genau dort mit der Wiedergabe.
Helfer zur Automatisierung
Das für die private Nutzung kostenlose Tool Clipboard Help+Spell archiviert alles, was Sie im Lauf der Zeit in die Zwischenablage befördern. So können Sie auch nach längerer Zeit einen Link wiederfinden oder eine Telefonnummer oder einen Text, den Sie in eine Mail kopiert haben. Das englischsprachige Tool kann Daten, die Sie als wichtig kennzeichnen, in eine Liste aufnehmen. Text lässt sich auch direkt in das Tool eingeben.
Wer viel mit Texten zu tun hat, benötigt oft dieselben Formulierungen. PhraseExpress nimmt Ihnen das stupide Tippen häufig wiederkehrender Textbausteine ab. Über die Programmeinstellungen kann der Anwender die Phrasen organisieren. Sie können ihnen auch Tastenkürzel zuweisen. Vorhandene Autokorrektur- und Autotexteinträge von Word übernimmt Phrase Express automatisch. Das Tool ist für den Privatgebrauch gratis.
Mit AutoIt Recorder lassen sich frei definierbare Abläufe aus Tastenklicks, Mausbewegungen und Mausklicks erstellen. Grundlage ist die Scriptsprache AutoIt. Allerdings arbeitet das Tool nicht immer fehlerfrei. Wenn bereits beim Starten eine fehlende DLL-Datei moniert wird, sollten Sie eine Verknüpfung zur EXE-Datei auf dem Desktop erstellen.