Grundlagen

Sametime 7.5: Installation

15.11.2006 von Elmar Fuchs
Mit dem Erscheinen des neuen Release des Sametime-Servers wurde das Produkt komplett überarbeitet. Neben einer völlig neuen Oberfläche bietet es eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen und Verbesserungen, die wir im vorliegenden Beitrag vorstellen.

Seit Ende August ist das neue Release von Sametime als Version 7.5 verfügbar. Es ist in zweierlei Hinsicht von besonderem Interesse:

Zum ersten wurde die bisherige Version grundlegend überarbeitet und mit einer Vielzahl von neuen Funktionen und Möglichkeiten ausgestattet. Zum zweiten basiert der Connect-Client auf Eclipse und ermöglicht damit einen ersten Eindruck für das Aussehen des nächsten Notes-Clients, Codename Hannover, der ja ebenfalls auf Grundlage dieser Plattform entwickelt wird.

Die Systemvoraussetzungen

Sametime 7.5 kann auf folgenden Betriebssystemen ausgeführt werden:

Linux wird zum aktuellen Zeitpunkt nicht unterstützt. Beim Lotus Domino Server wird das Release 7.0.1 vorausgesetzt.

Hardwareseitig unterscheiden sich die Anforderungen in Abhängigkeit vom verwendeten Betriebssystem leicht, liegen im Einzelnen jedoch, abgesehen vom Prozessor, nicht allzu weit auseinander. Exemplarisch seien die Werte für einen Windows Server genannt: Als CPU wird mindestens ein Pentium III mit wenigstens 800 MHz gefordert. Der benötigte Speicherplatz auf der Festplatte beträgt 1 GB, wenn Onlinemeetings unterstützt werden sollen. Wird auf diese verzichtet, reichen schon 500 MB. An die Grafikkarte werden ebenfalls keine besonderen Ansprüche gestellt, hier genügen 16 Bit mit 256 Farben. Die größte Anforderung stellt sicherlich der benötigte Speicherplatz dar: Es wird mindestens 1 GB vorausgesetzt, 2 GB werden empfohlen.

Wollen Sie für die Benutzerverwaltung in Sametime 7.5 statt des Domino Directory des Domino-Servers ein externes LDAP-Verzeichnis verwenden, stehen folgende zur Auswahl:

Beim Einsatz des Domino-Verzeichnisses muss dieses auf einer der Versionen 6.5 oder 7.0 basieren.

Die Installation

Wie in den Vorgängerversionen benötigt auch der Sametime-Server 7.5 als Basis einen Domino-Server. Dabei kann es sich um den ersten Server in einer neuen oder um einen weiteren Server in einer vorhandenen Domäne handeln. In beiden Fällen muss der Domino-Server fertig installiert und konfiguriert sein, bevor Sie den Sametime-Server installieren können. In sehr großen Umgebungen können Sie auch mehrere Sametime-Server innerhalb einer Domäne installieren, um eine Lastverteilung zu erreichen.

Kontrollieren Sie neben den Hard- und Softwarevoraussetzungen vor dem Start der Sametime- Installation alle Punkte der folgenden Checkliste:

Eigentliche Installation

Die eigentliche Installation unter Windows ist einfach und wird vom bekannten Assistenten der Domino-Server-Installation unterstützt. Nach der Festlegung der Sprache des Assistenten wird ein Begrüßungsbildschirm angezeigt. Anschließend sind die Lizenzinformationen zu bestätigen. Als Nächstes bestimmen Sie das zu verwendende Verzeichnis (Bild 1).

Bild 1: Die Auswahl des Installationsverzeichnisses.

Soll an Stelle des Domino- ein externes Verzeichnis zum Einsatz kommen, geben Sie hier den Servernamen und den zu verwendenden Port an. Als nächste Angabe wird die Einstellung zum HTTP-Tunneling benötigt. Aktivieren Sie dieses nur, wenn Ihr Server keine Verbindungen über die Standardports 8081 und 1633 zulässt. Anschließend bestätigen Sie die Zusammenfassung und warten die Fertigstellung der Installation ab.

Setzen Sie den Sametime-Server unter Unix auf, müssen Sie zusätzlich das Programm- und das Datenverzeichnis sowie die Informationen zum Domino-Server angeben.

Neben der beschriebenen typischen Installation stehen auch noch eine stille Installation und die Installation über die Konsole zur Verfügung.

Die Konfiguration

Mit der Installation wird automatisch SSO (Single Sign On) auf dem Domino-Server eingerichtet. Um die Einstellungen einzusehen oder eventuelle Probleme beheben zu können, öffnen Sie das erstellte Dokument Web SSO Configuration for LTPAToken im Domino-Verzeichnis. Es befindet sich in der Ansicht Configuration/Web/Web Configurations. Das Öffnen der Datenbank muss über den Notes-Client geschehen, im Administrator-Client wird das Dokument nicht angezeigt. Folgende Einstellungen müssen vorhanden sein:

Über Keys/Create domino SSO Keys bzw. Keys/Import WebSphere LTPA Keys können Sie einen fehlenden Schlüssel erstellen bzw. importieren.

Haben Sie bei der Installation die Verwendung eines externen LDAP-Verzeichnisses angegeben, sind noch zwei Schritte nötig, um dieses zu konfigurieren. Mit der Installation wurde eine Datenbank Directory Assistance (DA.NSF) erstellt. Öffnen Sie diese, und legen Sie in dem Dokument im Feld Base DN for search den Typ des zu verwendenden LDAP-Verzeichnisses fest. Öffnen Sie anschließend über einen Browser durch die Eingabe der Adresse http://<ServerName>/stcenter.nsf die Startseite des Sametime-Servers, und wechseln Sie über den Link Administer the Server in den Administrationsbereich. Passen Sie unter LDAP die Konfigurationseinstellungen für Ihr LDAP-Verzeichnis an.

Manuelle Konfiguration

Obwohl bei der Installation des Sametime-Servers eine Vielzahl von notwendigen Einstellungen im Serverdokument des Domino-Verzeichnisses des Wirtservers vorgenommen werden, sind dennoch einige von Hand einzurichten. Daneben ist eine Kontrolle der gesetzten Werte durchaus sinnvoll. Achten Sie besonders auf die Felder Host name, Home URL, DSAPI filter file names und Web SSO Configuration. Tabelle 1 enthält eine Liste mit den Feldern des Domino-Verzeichnisses, welche der besonderen Aufmerksamkeit bedürfen. Starten Sie nach der Bearbeitung des Serverdokuments den Domino-Server neu.

Tabelle 1: Die Konfigurationseinstellungen

Register Basic

Fully qualified Internet host name

Das Feld muss den voll qualifizierten Internetnamen des Domino-Servers enthalten.

Load internet configurations from Server/Internet Sites documents

Der Wert des Feldes muss auf Disabled gesetzt sein.

Directory Type

Der Domino-Server, auf welchem der Sametime-Server installiert ist, muss ein primäres Domino-Verzeichnis besitzen. Der Eintrag muss also Primary Domino Directory lauten.

Register Security

Administrators

In diesem Feld muss der Name des Sametime-Administrators eingetragen werden.

Internet authentication

Für die Anmeldung mit dem Kurznamen wählen Sie hier den Eintrag More name with lower security.

Access server

Ist dieses Feld nicht leer, müssen Sie zusätzlich den Eintrag Sametime Development/Lotus Notes Companion Products aufnehmen.

Run unrestricted methods and operations

Das Feld muss nach der Installation des Sametime-Servers mindestens diese drei Einträge enthalten:
Den Name des Servers.
Den Namen des Administrators.
Sametime Development/Lotus Notes Companion Products.

Register Ports - Notes Network Ports

Port

Der Eintrag muss TCPIP (in dieser Schreibweise) lauten.

Protocol

Der Eintrag muss TCP lauten.

Net Address

Das Feld muss den voll qualifizierten Internetnamen des Dominoservers enthalten.

Enabled

Der Eintrag muss Enabled lauten.

Register Ports - Internet Ports – Web

TCP/IP port number

Die Einstellung enthält die verwendete Portnummer: 80 oder bei HTTP-Tunneling 8088.

TCP/IP port status

Der Eintrag muss Enabled lauten.

Name & password

Die Einstellung muss aktiviert sein, der Wert ist also Yes.

Anonymous

Die Einstellung muss aktiviert sein, der Wert ist also Yes.

Register Internet Protocols – HTTP

Host name

Das Feld muss den voll qualifizierten Internetnamen des Domino-Servers enthalten.

Bind to host name

Diese Einstellung muss deaktiviert sein, der Wert ist also Disabled.

Allow HTTP Clients to browse databases

Stellen Sie diesen Wert nur bei der Verwendung eines Portals auf Enabled, andernfalls auf Disabled.

Home URL

Soll der Sametime-Server als Startadresse beim Zugriff auf den Domino-Server mittels eines Webbrowsers genutzt werden, tragen Sie hier den URL /stcenter.nsf ein.

DSAPI filter file names

Dieses Feld muss leer sein. Enthält es den Eintrag NDOLEXTN entfernen Sie ihn. Die Einstellung rührt vom Domino Offline Service her.

Register Internet Protocols - Domino Web Engine

Session Authentication

Für die Verwendung des SSO muss die Einstellung Multiple Servers (SSO) lauten.

Web SSO Configuration

Für SSO muss hier der Wert LtpaToken stehen. Dieser wird bei der Sametime-Installation aber nicht automatisch eingetragen. Java servlet support

Java servlet support

Als Servlet-Manager muss der Domino Servlet Manager verwendet werden.

Bild 2: Die Startseite von Lotus Sametime 7.5 mit dem Link für den Sametime-Client.

Sind alle Einstellungen korrekt, können Sie den Sametime-Server testen. Rufen Sie dazu über die Adresse http://<ServeName>/stcenter.nsf im Browser die Startseite des Servers auf (Bild 2). Erstellen Sie ein Meeting, und testen Sie dabei die verschiedenen Werkzeuge.

Der Connect-Client

Die Hard- und Softwareanforderungen für den Connect-Client bewegen sich im üblichen Rahmen.
Unterstützt werden folgende Betriebssysteme:

Als CPU wird mindestens ein Pentium II mit 266 MHz gefordert, als RAM werden als Untergrenze 128 MB vorausgesetzt, mehr sind sicherlich empfehlenswert. Nach der Installation belegt der Connect-Client ca. 100 MB auf der Festplatte des Client-Computers.

Beim Einsatz des Meeting Room Client wird unter Windows einer der Browser Internet Explorer 6.0, Mozilla 1.7.12 oder Firefox 1.5 benötigt. Unter Linux können ebenfalls Firefox 1.5 oder Mozilla 1.7.6 eingesetzt werden. Die Java-Laufzeitumgebung JRE sollte die Versionsnummer 1.4.2 besitzen.

Damit die Anwender den Sametime Connect Client installieren können, wird ihnen dieser als Link auf der Willkommensseite des Sametime-Servers angeboten (Bild 2). Damit der Download möglich ist, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen muss jeder Benutzer im verwendeten Verzeichnis eingerichtet sein und über ein Internetpasswort verfügen. Des Weiteren muss die benötigte Datei auf dem Server zur Verfügung gestellt werden. Kopieren Sie dazu die Dateien SAMETIME-CONNECT-WIN-7.5.0.EXE für Windows, SAMETIME-CONNECT-LIN-7.5.0-1.I386.RPM für Linux bzw. SAMETIME-CONNECT-MAC-7.5.0.COMMAND für den Mac in das Verzeichnis

..otus\domino\data\domino\html\sametime\sametimeclient. Achten Sie dabei auf eine korrekte Schreibweise der Dateinamen, da andernfalls der Link auf der Willkommensseite nicht funktioniert.

Nach dem Download der Datei kann der Anwender den Connect-Client mit dem Installationsassistenten auf seinem Client einrichten. Unter Linux werden für die Installation Rechte als Superuser benötigt.

Für die Installation auf dem Mac erstellen Sie mit der Command-Datei eine Datei *.DMG und starten diese. Ziehen Sie im Anschluss aus dem erstellten virtuellen Laufwerk den Sametime Ordner in den Ordner mit Ihren Anwendungen.