RSS-Unterstützung

15.01.2007 von Elmar Fuchs
Ein RSS-Feeder ermöglicht seinem Benutzer die automatische Information über neue Inhalte auf verschiedenen Webseiten. Notes 7.0.2 unterstützt mit einer neuen Schablone die Überwachung von Notes-Datenbanken auf Aktualisierungen.

Die Nutzung von Real Simple Syndication, kurz RSS, erspart Ihnen die ständige Kontrolle von Webseiten auf neue Inhalte. Stattdessen wird der Leser der Seite informiert, wenn sich auf dieser neue Inhalte befinden. Dazu verwendet er einen RSS-Reader, z.B. den im Firefox oder Thunderbird integrierten, und abonniert RSS für die ihn interessierenden Seiten. Wird auf einer der Webseiten neuer Inhalt eingestellt, erhält der Abonnement automatisch die neuen Informationen.

Lotus Notes/Domino unterstützt ab der Version 7.0.2 diese Technik durch die neue Schablone RSS Generator Template. Sie ermöglicht es, mehrere vorhandene Datenbanken für die Nutzung mit RSS einzurichten und interessierten Lesern zur Verfügung zu stellen. Von Vorteil ist dabei, dass an den ursprünglichen Datenbanken keine Änderungen vorgenommen werden müssen. Alle für die Einrichtung notwendigen Angaben werden in der RSS-Datenbank gespeichert. Die Zugriffsrechte in den einzelnen Datenbanken werden beachtet. Für das Testen der Funk-tionalität der RSS-Schablone reicht eine einfache Datenbank mit einer Standardansicht, die mehrere Felder der Dokumente der Datenbank anzeigt.

RSS-Einrichtung

Wie gewohnt, erzeugen Sie eine neue Datenbank auf Basis einer Schablone. Die Schablone RSS Generator Template befindet sich auf dem Domino-Server.

Beim ersten Öffnen der Datenbank nach der Erstellung wird bereits ein neues Dokument zur Einrichtung eines RSS-Feeds auf eine vorhandene Notes-Datenbank generiert. Es befindet sich in dem unteren rechten Rahmen des Datenbankfensters. Oberhalb finden Sie die Ansicht der RSS-Definitionsdokumente, im linken Teil des Fensters wie gewohnt die Navigation. Nach der Speicherung des ersten Dokuments wird anstelle eines neuen das ausgewählte RSS-Definitionsdokument im unteren rechten Rahmen angezeigt. Weitere neue Dokumente werden wie gewohnt im Vollbildmodus geöffnet.

Das Dokument zur Definition des RSS-Feeds besteht aus drei Abschnitten. Im ersten Teil Choose a database and view to serve up as an RSS-Feed bestimmen Sie die Datenbank und die Ansicht, welche die zu veröffentlichenden Dokumente enthält. Anschließend legen Sie im Abschnitt Describe the RSS-Feed einen Titel, die zu verwendende Sprache, die Zeichenkodierung sowie eine optionale Beschreibung fest (Bild 1). Weitere Optionen zur Beschreibung des RSSFeeds stehen unter Optional items to describe the RSS-Feed bereit.

Bild 1: Der Feed-Generator des Templates für RSS.

Bild 2: Die Eigenschaften eines RSS-Feeds legen fest, in welcher Form die Informationen angeboten werden.

Im dritten Teil des Definitionsdokuments legen Sie in den vier Feldern title, author, date und link fest, wie der Inhalt der Felder der Ansicht den Abonnenten des RSS-Feeds angeboten wird (Bild 2). Für jedes Feld kann man entweder einen Feldwert auswählen oder ein Schlüsselwort verwenden. Mögliche Schlüsselwörter sind der Autor, das Datum der letzten Bearbeitung oder der URL des ersten Anhangs, des iCalendars oder der vCard. In der Maske wird darauf hingewiesen, dass die Verwendung eines Spaltenwertes wesentlich performanter ist als die Nutzung von Schlüsselwörtern. Jeder Wert besitzt als Datentyp Text, Datum oder Domino-Name (E-Mail). Für den Link ist die Angabe eines alternativen Links möglich. Wenn gewünscht, definieren Sie weitere Felder unter Add optional items for view entry über die Option Add another RSS element. Hier können zur Beschreibung neben den vorhandenen Ansichtsspalten und den Schlüsselwörtern auch berechnete Werte genutzt werden.

Test und Anwendung

Zum Test der RSS-Datenbank öffnen Sie diese mit einem Aufruf in einem Webbrowser (Bild 3). Für jedes RSS-Definitionsdokument wird ein Link auf die Datenbank, auf die sich das Dokument bezieht, angezeigt. Nach einem Klick auf einen Link sehen Sie im Internet Explorer die durch den RSS-Feeder erzeugte XML-Struktur. Der potenzielle Nutzer eines RSS-Feeds kopiert den Link auf die gewünschte Datenbank in den von ihm verwendeten RSS-Reader.

Bild 3: Die Anzeige der verfügbaren Feeds auf einem Server.

Firefox 2.0 erkennt beim Klick auf den Link den sich dahinter verbergenden RSS-Feed und bietet sofort an, diesen mit den dynamischen Lesezeichen oder mit einem externen RSS-Reader zu abonnieren (Bild 4).

Bild 4: Die Informationen zu einem RSS-Feed im Browser.

Nach der Aufnahme des Links auf die RSS-Testdatenbank in den RSS-Reader werden die verlinkten Informationen der neuen Dokumente in den Notes-Datenbanken, auf welche die RSS-Definitionsdokumente in der RSS-Datenbank verweisen, im Reader nach dessen Aktualisierung angezeigt.

Vor dem produktiven Einsatz ist ein Test hinsichtlich der entstehenden Serverbelastung empfehlenswert. Dieser Aspekt ist deshalb zu beachten, weil jede Anfrage an die RSS-Datenbank durch einen RSS-Reader einen Agenten zur Aktualisierung der Daten startet.

Zusammenfassung

Obwohl die Schablone noch ein wenig den Eindruck des Betastadiums vermittelt, ist sie dennoch eine weitere interessante Möglichkeit, in Notes-Datenbanken gespeicherte Informationen Benutzern zielgerichtet zur Verfügung zu stellen. Reichen Ihnen die momentan von der RSS-Datenbank gebotenen Funktionen nicht aus, sollten Sie einen Blick auf das Projekt DominoRSS von www.openntf.org werfen. Dieses geht über die Möglichkeiten der mit der Version 7.0.2 ausgelieferten Domino-Schablone hinaus.

Allerdings bleibt ohnehin eine Frage offen: Wie nützlich ist RSS wirklich? Natürlich wird auf der einen Seite dafür gesorgt, dass man an einer zentralen Stelle mit neuen Informationen aus verschiedenen Quellen versorgt wird. Auf der anderen Seite besteht aber doch die Gefahr, dass man so viele neue Informationen erhält, dass man sie gar nicht sinnvoll verarbeiten kann.