RDC Manager

RDP-Sitzungen besser nutzen und verwalten

14.09.2015 von Thomas Joos
Microsoft bietet mit dem kostenlosen Tool Remote Desktop Connection Manager ein wertvolles Hilfsmittel zur Verwaltung von RDP-Sitzungen auf einem Computer. Administratoren, die mehrere Server mit Remotedesktops verwalten, können mit dem RDC Manager wesentlich effizienter Verbindungen aufbauen und steuern.

Darum ist der Einsatz von RDC Manager sinnvoll

Mit der Gratissoftware Remote Desktop Connection Manager (RDC Manager, RDCMan) von Microsoft verwalten Sie alle Ihre RDP-Verbindungen und können diese auch gruppieren. Außerdem können Sie Einstellungen zentral vornehmen, die für alle Verbindungen gelten, oder nur für einen Teil der gespeicherten Verbindungen. Neben diesen einfachen Möglichkeiten können Sie mit dem Tool auch Verbindungen über RDP-Gateways steuern und auch VM-Konsolen-Sitzungen auf Hyper-V-Servern steuern. Auch verschiedene Sicherheitseinstellungen können Sie zentral steuern und alle Angaben in einer Datei speichern. Diese können Sie auf Wunsch auch auf mehreren Rechnern nutzen.

Alle Verbindungen, die Sie im Tool verwalten, können Sie zentral konfigurieren und in einem einzelnen Fenster nutzen, aufrufen und mit den Sitzungen arbeiten. Vor allem, wenn Sie eine Verbindung zu mehreren Servern gleichzeitig aufbauen, können Sie mit RDCMan leicht mit einem Mausklick zwischen den verschiedenen Verbindungen wechseln und über die Zwischenablage sogar Daten austauschen. Nachfolgend zeigen wir Ihnen, wie Sie dabei vorgehen.

RSCMan
RDC Manager
Microsoft bietet mit dem kostenlosen Tool Remote Desktop Connection Manager ein wertvolles Hilfsmittel zur Verwaltung von RDP-Sitzungen auf einem Computer.
RDC Manager
Im Remote Desktop Connection Manager erstellen Sie zunächst eine neue RDCMan-Group. In dieser fassen Sie Ihre Server zusammen, die Sie per RDP verwalten.
RDC Manager
Bei der Konfiguration einer Verbindung, legen Sie auch die IP-Adresse und den Namen des Servers fest.
RDC Manager
Auch die Anmeldedaten für die RDP-Verbindungen können Sie zentral steuern.
RDC Manager
In den Einstellungen für die Auflösung können Sie auch den Vollbildmodus aktivieren.
RDC Manager
Mit einem Mausklick können Sie zwischen den einzelnen Verbindungen jederzeit wechseln.
RDC Manager
Sie können auch zentrale Einstellungen vorgeben, die für alle Gruppen und alle Verbindungen gelten.
RDC Manager
Mit RoyalTS verwalten Sie ebenfalls Ihre RDP-Verbindungen, ähnlich zum Microsoft Remote Desktop Connection Manager.

RDC Manager installieren und einrichten

Nachdem Sie sich das Tool heruntergeladen haben, können Sie über die MSI-Datei installieren. In Umgebungen mit System Center Configuration Manager können Sie auch das Tool automatisiert für Administratoren bereitstellen. Die Installation benötigt administrative Rechte und besteht in der Bestätigung weniger Fenster, wie Speicherort und Lizenzbedingungen. Sie können Remote Desktop Connection Manager auf Rechnern mit Windows 7/8/8.1, auf Servern mit Windows Server 2008/2008 R2/2012/2012 R2 installieren, aber auch bereits offiziell auf Rechnern mit Windows 10 oder Windows 10 Server.

Danach rufen Sie Remote Desktop Connection Manager entweder über das Startmenü auf oder über die ausführbare Datei im Installationsverzeichnis. Direkt nach der Installation startet das Tool mit einer leeren Oberfläche.

Im ersten Schritt erstellen Sie mit File\New eine neue RDCMan-Group. In dieser sammeln Sie später die Remotedesktop-Verbindungen aller Server, die zu dieser Gruppe gehören. Um eine Verbindung mit den Servern aufzubauen, müssen Sie dann nur noch RDCMan starten und die Datei mit den gespeicherten RDP-Verbindungen öffnen. Sie können auf diesem Weg auch mehrere Dateien erstellen oder innerhalb einer Datei auch mehrere Gruppen.

Im Remote Desktop Connection Manager erstellen Sie zunächst eine neue RDCMan-Group. In dieser fassen Sie Ihre Server zusammen, die Sie per RDP verwalten.
Foto: Thomas Joos

In den Eigenschaften der Gruppe, die Sie über das Kontextmenü erreichen, können Sie den Namen der Gruppe anpassen und Einstellungen vornehmen, die für alle RDP-Verbindungen dieser Gruppe gelten. Standardmäßig erben RDP-Verbindungen alle Einstellungen Ihrer übergeordneten Gruppe. Sie können für einzelne RDP-Verbindungen aber die Vererbung für einzelne Einstellungen deaktivieren und benutzerdefinierte Einstellungen verwenden. Auch diese Konfiguration nehmen Sie in den Eigenschaften der Verbindungen vor. Hier stehen jeweils die gleichen Registerkarten zur Verfügung, wie in den Eigenschaften der Gruppen. Alle Verbindungen und Einstellungen, die Sie mit dieser Gruppe erstellen und speichern, können Sie jederzeit über eine andere Installation von RDCMan öffnen, in dem Sie File\Open verwenden.

Bevor Sie zu einer Gruppe Verbindungen hinzufügen, sollten Sie genau den Gruppenaufbau planen. Denn Sie können in RDCMan auch verschachtelte Strukturen aufbauen, also Gruppen unterhalb von Gruppen. Die Verbindungen erben ihre Einstellungen von den übergeordneten Gruppen und die untergeordneten Gruppen von den übergeordneten Gruppen. Sie können unterhalb einer Gruppe allerdings nur Gruppen oder RDP-Verbindungen anlegen, nicht beides. Allerdings können Sie per Drag & Drop einzelne RDP-Verbindungen zwischen verschiedenen Gruppen verschieben.

Verbindungen hinzufügen

Sobald Sie eine Gruppe erstellt haben, besteht der nächste Schritt darin, dass Sie über das Kontextmenü der Gruppe neue RDP-Verbindungen zu Servern mit Add server hinzufügen. Im Fenster steuern Sie auf verschiedenen Registerkarten die Einstellungen dieser neuen RDP-Verbindung. Zunächst müssen Sie auf der Registerkarte Server Settings die generellen Verbindungsdaten, wie den Namen des Servers oder dessen IP-Adresse, angeben.

Bei der Konfiguration einer Verbindung legen Sie auch die IP-Adresse und den Namen des Servers fest.
Foto: Thomas Joos

Bei Server name geben Sie die IP-Adresse oder den Namen des Servers an. Über diese Daten erfolgt der Verbindungsaufbau.

Im Feld Display name steuern Sie die Anzeige des Servers in RDCMan, damit Sie immer einen Überblick haben, um welchen Server es sich handelt. Im Dropdown-Menü Profile sehen Sie alle Gruppen, die Sie angelegt haben. Hier legen Sie fest, zu welcher Gruppe die neue Verbindung gehören soll. Auf diesem Weg steuern Sie auch die Anmeldedaten für die RDP-Sitzung.

Auf der Registerkarte Logon Credentials können Sie die Anmeldedaten für die Sitzung festlegen. Standardmäßig erbt der Server die Anmeldedaten von seiner übergeordneten Gruppe. Wollen Sie das nicht, entfernen Sie den Haken bei Inherit from parent und geben die Anmeldedaten für die Verbindung ein.

Auch die Anmeldedaten für die RDP-Verbindungen können Sie zentral steuern.
Foto: Thomas Joos

Soll die Verbindung über ein RDP-Gateway erfolgen, nehmen Sie die dazu passenden Einstellungen über die Registerkarte Gateway Settings vor. Auch die grafischen Einstellungen und die Auflösung können Sie entweder in den Eigenschaften einer Gruppe, für alle Verbindungen, vornehmen oder für einzelne Verbindungen direkt. Diese Einstellungen nehmen Sie auf den Registerkarten Remote Desktop Settings, Display Settings und Lokal Resources vor.

Damit die Fenster immer den ganzen Inhalt anzeigen, sollten Sie entweder bei den einzelnen RDP-Verbindungen oder in den Eigenschaften der Gruppen auf der Registerkarte Remote Desktop Settings die Option Same as client area setzen. Verändern Sie die Größe des kompletten RDCMan-Fensters, können Sie auch die Anzeige der verbundenen RDP-Sitzungen anpassen. Dazu müssen Sie über das Kontextmenü der entsprechenden Verbindung Reconnect server auswählen oder im Kontextmenü der kompletten Gruppe die Option Reconnect group.

In den Einstellungen für die Auflösung können Sie auch den Vollbildmodus aktivieren.
Foto: Thomas Joos

Mit einem Doppelklick starten Sie die Verbindung zu einem Server. Auf der linken Seite können Sie mit einem Mausklick zwischen verschiedenen Server wechseln. Klicken Sie auf die Gruppe selbst, sehen Sie auf der rechten Seite eine Vorschau aller aktiven Verbindungen. Die aktuelle Verbindung wird mit einem grünen Haken angezeigt, geöffnete Verbindungen mit einem Bildschirm-Icon und nicht verbundene Sitzungen mit einem roten Symbol.

Mit einem Mausklick können Sie zwischen den einzelnen Verbindungen jederzeit wechseln.
Foto: Thomas Joos

Sie haben auch die Möglichkeit, eine RDP-Verbindung zu allen Servern unterhalb einer Gruppe auf einmal zu starten. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Gruppe und wählen Connect group. Anschließend baut das Tool eine Verbindung zu allen Servern in der Gruppe auf und verwendet dazu die jeweils gespeicherten Verbindungsdaten.

Hyper-V-Konsolenfenster mit RDCMan nutzen

Sie können auch ein Hyper-V-Verbindungsfenster mit RDCMan öffnen. Dazu verwenden Sie als Server name den Namen beziehungsweise die IP-Adresse des Hyper-V-Hosts. Den Displaynamen können Sie frei wählen. Die ID der VM, die Sie für die Verbindung benötigen, erfahren Sie am schnellsten in der PowerShell, indem Sie get-vm | ft Name,Id eingeben. Die ID geben Sie anschließend im Verbindungsfenster von RDCMan ein.

Verbindungen nutzen und erweiterte Einstellungen anpassen

Über das Kontextmenü der einzelnen Verbindungen stehen verschiedene Möglichkeiten und Befehle zur Verfügung. Sie können zum Beispiel Befehle über das Netzwerk senden oder bestimmte Tastenkombinationen. Sie können sich bereits vorhandene Sitzungen anzeigen lassen, den Vollbildmodus starten oder sich neu an der RDP-Sitzung anmelden. Um einen Screenshot für eine Sitzung zu erstellen, verwenden Sie den Befehl Session\screen capture.

Für alle Verbindungen und für alle Gruppen können Sie gezielt benutzerdefinierte Einstellungen vorgeben. Sie haben aber auch die Möglichkeit, Standardeinstellungen festzulegen, die für alle Gruppen gelten und damit für alle Verbindungen. Natürlich können Sie auch in diesem Fall alle Einstellungen in den einzelnen Gruppen anpassen und die Vererbung deaktivieren.

Sie können auch zentrale Einstellungen vorgeben, die für alle Gruppen und alle Verbindungen gelten.
Foto: Thomas Joos

Die zentralen Einstellungen finden Sie über das Menü Tools\Options. Wechseln Sie auf die Registerkarte General und klicken auf Default group settings. Hier stehen alle Registerkarten und Einstellungen zur Verfügung, die auch in den Eigenschaften der Gruppen und einzelnen Verbindungen zu finden sind. Während die Einstellungen für die Verbindungen nur für die einzelnen Verbindungen gelten, erben die Verbindungen die Einstellungen von Ihrer Gruppe, während alle Gruppen die zentralen Einstellungen erben.

Auf der Registerkarte Experience über Tools\Options steuern Sie das generelle Verbindungsverhalten und die Netzwerkgeschwindigkeit zu den RDP-Sitzungen. Hier legen Sie auch fest, welches Hintergrundbild für die Sitzungen verwendet wird, ob Animationen und Themes angezeigt werden und ob der Inhalt von Fenstern beim Ziehen auch angezeigt wird. Alle Optionen in diesem Bereich gelten für alle RDP-Sitzungen in allen Gruppen. Arbeiten Sie häufig mit dem Vollbildmodus für RDP-Sitzungen, sollten Sie sich noch die Registerkarte Full Screen ansehen.

Die Alternative RoyalTS nutzen

Sagt Ihnen die Oberfläche oder die Bedienung von RDCMan nicht zu, können Sie auch auf die Shareware-Alternative RoyalTS setzen. Im Grunde genommen kann die Software alles, was Sie auch mit RDCMan machen können. Alle Verbindungsdaten lassen sich in einer einzelnen Datei speichern, auch die Anmeldedaten. Auch mit diesem Tool können Sie eine verschachtelte Struktur aufbauen. RoyalTS bietet ebenfalls die Möglichkeit, effizient Windows-Server über Remotedesktops zu verwalten.

Mit RoyalTS verwalten Sie auch Ihre RDP-Verbindungen, ähnlich dem Microsoft Remote Desktop Connection Manager.
Foto: Thomas Joos

Mit dem Tool öffnen Sie, ebenso wie in RDCMan, in einem zentralen Fenster verschiedene Remotedesktops und können, ähnlich wie mit Windows Explorer, zwischen den Verbindungen wechseln. Sie können auch die Kennwörter der Verbindungen verwalten und gruppierte Authentifizierungsdaten erstellen, sodass Sie per Doppelklick schnell und einfach verschiedene Verbindungen öffnen und zwischen den Verbindungen wechseln können. Mit der Shareware-Version können Sie bis zu zehn Verbindungen kostenlos verwalten, es erscheinen keinerlei Meldungen. Wollen Sie mehr Verbindungen mit dem Tool verwalten, kaufen Sie sich eine Benutzerlizenz für 25 Euro.

Sie können auch in RoyalTS Gruppen erstellen, diese aber leichter in einzelnen Dateien oder in einer zentralen Datei speichern. Nutzen Sie mehr als zehn Verbindungen, sollten Sie sich zunächst RDCMan ansehen, da die Software kostenlos ist und mehr Verbindungen unterstützt. (hal)