Der vierte Teil unserer Artikelserie zu den Diensten in Windows 7 beschäftigt sich mit wichtigen Diensten des Betriebssystems, die sich nicht immer in eine bestimmte Kategorie einordnen lassen. Außerdem stellen wir Ihnen häufige Dienste vor, die von populären Drittanwendungen wie etwa Adobe Acrobat oder Apple iTunes auf dem System installiert und zumeist automatisch gestartet werden. Denn auch wenn Microsoft in der aktuellen Version des Betriebssystems deutlich weniger Dienste startet als dies noch bei Windows Vista der Fall war, gilt dies oft nicht für Drittanbieter.
Dieses ist der letzte Teil unserer Serie zu den Diensten in Windows -7. Im ersten Teil werfen wir einen Blick auf allgemeine und wichtige Dienste, zudem beschreiben wir wie Sie selbst Skripte erstellen können, über die Sie verschiedene Dienste starten oder beenden können. Teil zwei der Serie legt den Fokus auf die Netzwerkdienste in Windows 7. Im dritten Teil schließlich blicken wir auf die verschiedenen Sicherheitsdienste des Microsoft Betriebssystems. In diesem Beitrag finden Sie außerdem einen Überblick über die Strings, mit denen Sie sich Verknüpfungen zu verschiedenen Systemeinstellungen anlegen können.
TecChannel liefert zu jedem Dienst einen Info-Kasten. Darin finden sich nicht nur die verschiedenen Abhängigkeiten, sondern auch die Kurznamen der einzelnen Dienste. Diese benötigen Sie beispielsweise, wenn Sie Skripte erstellen oder für Windows 7 anpassen möchten.
Arbeitsstationsdienst
Erstellt und wartet Clientnetzwerkverbindungen mit Remote-Servern unter Verwendung des SMB-Protokolls.
Diese Verbindungen sind nicht mehr verfügbar, falls dieser Dienst beendet wird. In einer Netzwerkumgebung sollte man ihn nicht beenden, da ansonsten keine Verbindungen mehr zu Rechnern oder Shares aufgebaut werden können.
Dienstname |
Arbeitsstationsdienst |
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Kurzname |
LanmanWorkstation |
Default-Starttyp |
Automatisch |
Abhängig von |
Browsersupporttreiber, Netzwerkspeicher-Schnittstellendienst, SMB 1.x-Miniredirector, SMB 2.x-Miniredirector |
Abhängige Dienste |
Anmeldedienst, Computerbrowser, Konfiguration für Remotedesktops |
Apple-Dienste
Sieht man sich als Nutzer von mobiler Apple-Hardware in der Dienste Verwaltung die gestarteten Dienste an, so fallen gleich mehrere Einträge auf, die Installation des Apple Programms iTunes und der allgemeine Einsatz von Apple-Hardware mit sich bringt. Dazu gehören der iPod-Dienst, Apple Mobile Device und der Bonjour-Dienst.
Diese benötigen Sie zwar, wenn Sie Hardware von Apple verwenden, ansonsten sind sie aber unnötig. Der Bonjour-Dienst ist beispielsweise dann notwendig, wenn Sie Dateien für andere iTunes-Bibliotheken freigeben möchten. Bonjour ist eine Zerokonf-Lösung, mit dem die Software entsprechende Freigaben im lokalen Netzwerk automatisch finden kann. Außerdem benötigen Sie es etwa, wenn sie iPhone oder iPod Touch als Fernbedienung nutzen möchten. Allerdings können Sie so beispielsweise auch unterbinden, dass Nutzer das Firmen-Netzwerk mit Musik-Streams verstopfen.
Dienstname |
Apple Mobile Device |
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Kurzname |
Apple Mobile Device |
Default-Starttyp |
Automatisch |
Abhängig von |
TCP/IP-Protokolltreiber |
Abhängige Dienste |
Dienstname |
Bonjour-Dienst |
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Kurzname |
Bonjour Service |
Default-Starttyp |
Automatisch |
Abhängig von |
TCP/IP-Protokolltreiber |
Abhängige Dienste |
Dienstname |
iPod-Hilfsdienst |
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Kurzname |
iPod Service |
Default-Starttyp |
Manuell |
Abhängig von |
Remoteprozeduraufruf (RPC) |
Abhängige Dienste |
Anwendungsverwaltung
Verarbeitet Installations-, Deinstallations- und Auflistungsanforderungen für Software, die über Gruppenrichtlinien bereitgestellt wird.
Wenn dieser Dienst deaktiviert ist, können Benutzer Software, die über Gruppenrichtlinien bereitgestellt wird, nicht installieren. Dieser Dienst wird nur gestartet, wenn eine Systemkomponente Zugriff auf die in Windows eingebauten Installationsfunktionen benötigt, etwa um eine Software einzurichten.
Dienstname |
Anwendungsverwaltung |
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Kurzname |
AppMgmt |
Default-Starttyp |
Manuell |
Abhängig von |
|
Abhängige Dienste |
Designs
Dieser Dienst ist für die Oberfläche zuständig. Er wird allerdings nicht automatisch abgeschaltet, auch wenn Sie auf die klassische Windows-Oberfläche umschalten. Um Speicher und Ressourcen zu sparen, können Sie ihn gefahrlos deaktivieren.
Dienstname |
Designs |
---|---|
Kurzname |
Themes |
Default-Starttyp |
Automatisch |
Abhängig von |
|
Abhängige Dienste |
Diagnose-Dienste
Die Diagnosedienste stellen, wie der Name schon sagt, verschiedene Analysefunktionen in Windows zur Verfügung. Ein Nutzer macht mit diesen Diensten vor allem dann Bekanntschaft, wenn ein Programm abstürzt oder nicht korrekt beendet wird.
Verantwortlich dafür ist der Diagnoserichtliniendienst. Zusätzlich verfügt Windows noch über den Diagnosediensthost sowie den Diagnosesystemhost, die sich jeweils um Dienste beziehungsweise das System kümmern. Ein weiterer Dienst, der in diesen Bereich fällt, ist der Windows Fehlerberichterstattungsdienst, der Fehlerdaten an Microsoft übertragen kann. Er ist aber nicht von den anderen Diagnosediensten abhängig.
Abgesehen vom Diagnoserichtliniendienst, der automatisch startet, werden alle Diagnosedienste manuell gestartet, wenn sie das erste Mal benötigt werden.
Dienstname |
Diagnosediensthost |
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Kurzname |
WdiServiceHost |
Default-Starttyp |
Manuell |
Abhängig von |
|
Abhängige Dienste |
Dienstname |
Diagnoserichtliniendienst |
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Kurzname |
DPS |
Default-Starttyp |
Automatisch |
Abhängig von |
|
Abhängige Dienste |
Dienstname |
Diagnosesystemhost |
---|---|
Kurzname |
WdiSystemHost |
Default-Starttyp |
Manuell |
Abhängig von |
|
Abhängige Dienste |
Dienstname |
Windows-Fehlerberichterstattungsdienst |
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Kurzname |
WerSvc |
Default-Starttyp |
Manuell |
Abhängig von |
|
Abhängige Dienste |
Server
Der Server-Dienst ist auch dann nützlich, wenn er auf einem Desktop System betrieben wird.
Denn er regelt die Freigabe von Dateien oder Druckern in einem lokalen Netzwerk. Wird dieser Dienst beendet, sind diese Funktionen nicht mehr verfügbar bis er neu gestartet wird. Er beeinflusst außerdem den Dienst Computer Browser, mit dem Sie andere Computer im LAN finden können. In Windows 7 wird er außerdem für die Heimnetzgruppen-Funktion benötigt.
Dienstname |
Server |
---|---|
Kurzname |
LanmanServer |
Default-Starttyp |
Automatisch |
Abhängig von |
Server-SMB-Treiber 1.xx, Sicherheitskonto-Manager |
Abhängige Dienste |
Computerbrowser, Heimnetzgruppen-Listener |
VMware-Dienste
Die Installation von Programmen des Virtualisierungsanbieters VMware fügt Windows eine Reihe neuer Dienste hinzu.
Praktischerweise tragen diese alle die Bezeichnung "VMware" im Namen. Sie ist vor allem dann notwendig, wenn Sie auf Ihren Systemen mit virtuellen Umgebungen arbeiten. So sorgen Sie beispielsweise dafür, dass NAT möglich ist, oder die virtuellen Umgebungen Zugriff auf USB-Geräte haben. Sie sollten diese Dienste also nur beenden, wenn Sie die VMware-Programme nicht mehr benötigen.
Dienstname |
VMware Agent Service |
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Kurzname |
ufad-ws60 |
Default-Starttyp |
Manuell |
Abhängig von |
NetworkProvider, TDI |
Abhängige Dienste |
Dienstname |
VMware Authorization Service |
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Kurzname |
VMAuthdService |
Default-Starttyp |
Automatisch |
Abhängig von |
VMware vmx86, Windows-Verwaltungsinstrumentation |
Abhängige Dienste |
Dienstname |
VMware DHCP Service |
---|---|
Kurzname |
VMnetDHCP |
Default-Starttyp |
Automatisch |
Abhängig von |
VMware Network Application Interface |
Abhängige Dienste |
Dienstname |
VMware NAT Service |
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Kurzname |
VMware NAT Service |
Default-Starttyp |
Automatisch |
Abhängig von |
VMware Network Application Interface |
Abhängige Dienste |
Dienstname |
VMware USB Arbitration Service |
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Kurzname |
VMUSBArbService |
Default-Starttyp |
Automatisch |
Abhängig von |
|
Abhängige Dienste |
WebClient
Der WebClient ermöglicht es Programmen, Internet-basierte Dateien zu erstellen, darauf zuzugreifen und sie zu verändern. Wenn dieser Dienst beendet wird, werden diese Funktionen nicht mehr zur Verfügung stehen. Solange Sie keine WebDAV-Funktionen verwenden, etwa mit Frontpage, können Sie diesen Dienst ausschalten.
Dienstname |
WebClient |
---|---|
Kurzname |
WebClient |
Default-Starttyp |
Automatisch |
Abhängig von |
Redirector-Treiber für WebDav-Client |
Abhängige Dienste |
Windows Media Center
Das Windows Media Center ist seit Windows Vista Teil der Betriebssysteme von Microsoft. Allerdings ist es nicht in jeder Version von Windows Vista oder Windows 7 enthalten, die dazugehörigen Dienste sind unter Umständen dennoch installiert.
Der Windows Media Center-Empfängerdienst ist nur notwendig, wenn sie TV- oder UKW-Übertragungen auf Ihrem PC ansehen möchten. In dieser Sparte fällt auch der Windows Media Center-Planerdienst, der sich um die Aufzeichnung von TV Sendungen kümmert.
Ebenfalls in diese Rubrik gehört der Media Center Extender-Dienst. Diese können andere Multimedia-Geräte nutzen, um auf die Dateien des Windows Rechners zuzugreifen. Er kommt beispielsweise dann zum Einsatz, wenn Sie eine Xbox 360 nutzen, um Ihre Daten auf einem Fernseher wiederzugeben.
Dienstname |
Windows Media Center-Empfängerdienst |
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Kurzname |
ehRecvr |
Default-Starttyp |
Manuell |
Abhängig von |
Remoteprozeduraufruf (RPC) |
Abhängige Dienste |
Dienstname |
Windows Media Center-Planerdienst |
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Kurzname |
ehSched |
Default-Starttyp |
Manuell |
Abhängig von |
Remoteprozeduraufruf (RPC) |
Abhängige Dienste |
Dienstname |
Media Center Extender-Dienst |
---|---|
Kurzname |
Mcx2Svc |
Default-Starttyp |
Deaktiviert |
Abhängig von |
Funktionssuchanbieter-Host, PnP-X-IP-Busenumerator, Remotedesktopdienste, SSDP-Suche |
Abhängige Dienste |
Fazit
Microsoft geht beim automatischen Starten von Diensten bei Windows 7 deutlich zurückhaltender vor, als dies noch bei Windows Vista der Fall ist. Das ist gut für die Ressourcen und spart Administratoren gegebenenfalls die ein oder anderen manuellen Eingriff.
Sieht man sich die einzelnen Dienste und ihre internen Bezeichnungen an, so merkt man schnell, welche bereits seit den Anfängen von Windows mit dabei sind. Dienste jüngeren Datums sind meist mit deutlich eindeutigeren Namen versehen als ihre betagte Verwandtschaft.
Sobald Sie mit den Diensten arbeiten, sollten Sie jeden Schritt genau dokumentieren. Nur so können Sie nachvollziehen, welcher deaktivierte Dienst welchen Fehler erzeugt. Dabei kann Ihnen beispielsweise das neue Feature der „Problemaufzeichnung“ helfen, das im Startmenü von Windows 7 unter dem wenig sinnigen Menüpunkt „Schritte zum Reproduzieren eines Problems aufzeichnen“ zu finden ist. (mje)