Desktop Replacement

Ratgeber: Desktop durch Notebook ersetzen

03.04.2011 von Thomas Rau
Es sprechen viele Gründe dafür den heimischen Desktop-PC durch ein Notebook zu ersetzen. An einen solchen "Mobilrechner" werden jedoch ganz andere Anforderungen gestellt als an ein Reise-Notebook. Der folgende Ratgeber beschäftigt sich mit den wichtigen Kriterien, die es zu beachten gilt.

Eigentlich soll ein Notebook ein mobiler PC sein. Doch meist bleibt der private Laptop auf dem Schreibtisch stehen oder wird nur kurze Strecken getragen, zum Beispiel vom Arbeits- ins Wohnzimmer oder vom Wohnzimmer auf den Balkon. Wenn das Gewicht keine Rolle spielt, greift man am besten zu einem Modell mit 17-Zoll-Bildschirm, denn bei gleicher Ausstattung sind sie kaum teurer als Notebooks in Standardgröße.

17-Zoll-Notebooks: Laptops mit großem Bildschirm sind ideal als PC-Ersatz
Foto: Acer

Unter den Notebooks gehören die 17-Zoll-Geräte zu den Größeren. Doch im Vergleich zum Desktop-PC samt Bildschirm und Tastatur sind sie klein und kompakt, nehmen weniger Platz weg und lassen sich platzsparend aufräumen.

Bei einem 17-Zoll-Notebook sollten Sie besondere Ansprüche an das Display stellen: Denn der Notebook-Bildschirm wird zum Arbeits-Monitor. Er sollte deshalb eine hohe Helligkeit besitzen - am besten über 200 cd/qm. Dann kann man die Darstellung ideal an unterschiedliche Lichtverhältnisse anpassen.

Ein heller Bildschirm bringt besonders Fotos und Filme gut zur Geltung. Nicht zuletzt stören auf einem Bildschirm mit hoher Helligkeit auch Reflexionen des Umgebungslichts weniger: Die müssen Sie bei den meisten Consumer-Notebooks in Kauf nehmen, da sie einen Bildschirm mit glänzender Oberfläche besitzen. Wünschenswert sind außerdem ein hoher Kontrast - hier gilt: Je höher, desto besser. Eine gleichmäßige Ausleuchtung des Bildschirms ist beispielsweise bei der Bildbearbeitung wichtig: Der Helligkeitsunterschied

Wichtig: Der große Bildschirm sollte hell leuchten - wie beim Samsung RF710.
Foto: Samsung

Wenn das große Notebook den PC ersetzen soll, sollten auch Rechenleistung und Ausstattung stimmen. Selbst wenn Sie derzeit nur Texte schreiben oder im Internet surfen: Es schadet nicht, etwas mehr Leistung einzukaufen als Sie aktuell benötigen. Denn anders als ein PC lassen sich Prozessor und Grafikkarte bei einem Notebook nicht oder nur mit hohem Aufwand aufrüsten. Die Rechenkraft des Notebooks sollte also für die nächsten drei bis vier Jahre ausreichen.

Daher empfiehlt sich aktuell ein Doppelkern-Prozessor von Intel aus der Core-i3- oder Core-i5-Familie. Die Modelle von AMD sind bei gleichem Preis teilweise deutlich langsamer. Beim Arbeitsspeicher bringen die meisten 17-Zoll-Notebooks 4 GB RAM mit - das genügt. Die Größe der Festplatte liegt meist zwischen 500 und 750 GByte.

3D-Tempo und Anschlüsse

Wer mit einem Notebook auch den Spiele-PC ablösen will, darf bei der 3D-Leistung nicht zu kurz greifen. Denn am besten sehen Spiele aus, wenn man sie in der nativen Bildschirmauflösung spielt. Und die beträgt bei den meisten 17-Zoll-Notebooks 1600 x 900 Bildpunkte, während ein 3D-Chip in einem kleineren Notebook nur maximal 1366 x 768 Bildpunkte berechnen muss.

Ausgabegerät: Per HDMI lassen sich vom große Notebook DVDs und Blu-rays auf dem großen Fernseher abspielen.
Foto: PC-Welt

Grafikchips wie der Nvidia Geforce GT 425M oder ATIs Mobility Radeon HD5850 genügen für die meisten DirectX10-Spiele. Wer auch hier auf Zukunftssicherheit setzen will, muss auf stärkere Grafikchips achten.

Signalgeber: Für den großen Bildschirm braucht es eine leistnugsfähige Grafikkarte - wie die ATI Mobility Radeon 5850 im Acer Aspire 7745G.
Foto: Acer

Ein DVD-Brenner ist Standard in aktuellen Notebooks, Laptops mit Blu-ray-Laufwerk oder -Brenner sind immer noch teurer. Ebenfalls sehr teuer sind Notebooks die passend zum Blu-ray-Laufwerk auch einen Full-HD-Bildschirm mitbringen - die meisten 17-Zoll-Notebooks beschränken sich auf die Auflösung 1600 x 900 Pixel. Per HDMI-Ausgang kann man das Blu-ray-Notebook aber an einen Full-HD-Fernseher anschließen.

Apropos Anschlüsse: Gerade bei Notebooks, die man als Ersatz für den PC kauft, lohnt es sich, in zukunftssichere Technik wie USB 3.0 zu investieren. Damit läuft der Datenaustausch mit einer passenden externen Festplatte deutlich schneller ab, wie mit USB 2.0. Sinnvoll ist auch ein Einschub für eine ExpressCard, mit der man Schnittstellen nachrüsten kann.

Tastatur und Akkulaufzeit

Bei der Tastatur bieten fast alle 17-Zoll-Notebooks ein zusätzliches Ziffernfeld: Damit lassen sich Zahlenkolonnen zum Beispiel in Excel-Tabellen bequem eintippen.

Unabhängigkeit: Selbst bei einem großen Notebook sind niedriges Gewicht und lange Akkulaufzeit von Vorteil: So lässt sich der Laptop flexibler nutzen.

Die meisten Notebook-Tastaturen können mit einer guten externen Tastatur nicht mithalten: Ob das Keyboard trotzdem ausreicht, muss man selbst ausprobieren - jeder Anwender hat unterschiedliche Ansprüche an Tasten-Druckpunkt und -Hub.

Bei den großen 17-Zoll-Notebooks spielen Akkulaufzeit und Gewicht eine untergeordnete Rolle. Trotzdem schadet es nicht, darauf zu achten, dass das Notebook unter drei Kilogramm wiegt und mehr als drei Stunden Akkulaufzeit schafft. So ist man auch mit einem großen Notebook flexibel und muss es nicht immer auf dem Schreibtisch und an der Steckdose betreiben. (mje)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC Welt.