Sicherheits-Check

Raspberry Pi überwacht Datenverkehr im Netzwerk

24.08.2014 von Arne Arnold
Wer einen Raspberry Pi besitzt, kann mit diesem Mini-PC auch sein heimisches Netzwerk überwachen. Denn auch für den Raspberry bieten die Macher von Kali Linux ein angepasstes Image mit dem Sie gleich loslegen können.

Einige Spionageprogramme auf dem PC können sich erstaunlich gut vor Antiviren-Tools schützen. So war etwa eines der ersten Rootkits für Windows XP über ein Jahr aktiv, bis es von den Antivirenherstellern entdeckt wurde. Darum kann es hilfreich sein, den Netzwerkverkehr von einem anderen PC aus zu belauschen.

Wer keinen zweiten PC für diesen Zweck hat, kann dazu auch den Minirechner Raspberry Pi nutzen, den es für deutlich unter 50 Euro inklusive Zubehör gibt. Als System kommt Kali Linux zum Einsatz, das von Sicherheitsexperten zum Testen der Sicherheit in Netzwerken verwendet wird. Wir zeigen die ersten Schritte für Kali Linux auf dem Raspberry Pi.

Bildergalerie: Raspberry Pi
Raspberry Pi in der Praxis
Exotische Projekte rund um den Raspberry Pi.
Raspberry Pi in der Praxis
Kano: Bis auf den Bildschirm umfasst das über Kickstarter finanzierte Einsteigerset alles, um einen Computer mit dem enthaltenen Raspberry Pi zusammenzusetzen. Der Preis liegt bei 99 US-Dollar.
Raspberry Pi in der Praxis
Raspberry Pi als Internet- Radio: Als Player für eine Liste von vorbereiteten Streaming-URLs dient MPD. Dieser kann in diesem Projekt auch über die beiden Taster Radiostationen wechseln.
Raspberry Pi in der Praxis
H2O IQ: Das grüne Gehäuse beherbergt Feuchtigkeitssensor, Funkmodul und servogesteuerertes Ventil zur Bewässerung Ein Raspberry Pi dient als zentraler Bewässerungscomputer.
Raspberry Pi in der Praxis
Ein Gehäuse als PDF einfach ausdrucken: Aus Pappe lässt sich diese Einfassung namens „Punnet“ für den Raspberry Pi anfertigen, um die Platine vorerst provisorisch zu verstauen.
Raspberry Pi in der Praxis
Per Kopfdruck scannen und verschicken: Diese Scanner-Steuerung über das Raspberry Pi nimmt Dokumente über den USB-Port entgegen und leitet sie per E-Mail weiter.
Raspberry Pi in der Praxis
Hobby-Brauerei: Ein Mikro-Controller behält die Sensoren der Fermentierung im Blick, und ein Raspberry Pi sorgt für die richtige Temperatur während des Brauens.
Raspberry Pi in der Praxis
Lego Mindstorms mit dem Raspberry Pi als Schaltzentrale: Das Modul Brickpi vereinigt die Robotik-Plattform von Lego über eine separate Aufsteck-Platine mit dem Raspberry Pi.
Raspberry Pi in der Praxis
Kameramodul aus einer USB-Webcam: Viele der Billigkameras verstehen sich auch mit dem Raspberry PI beziehungsweise mit der dort installierten Linux-Distribution Raspbian.
Raspberry Pi in der Praxis
Raspberry Pi im Höhenrausch: Das Gehäuse in der passenden Form einer Himbeere (englisch „Raspberry“) schützt die Elektronik gegen die rauen Minustemperaturen auf 4 000 Metern.
Raspberry Pi in der Praxis
Zeitraffer und Dolly-Steuerung mit dem Raspberry Pi: Für beeindruckende Videos aus Einzelbildern lässt dieser Aufbau eine Kamera mit Motorsteuerung langsam über eine Schiene gleiten.
Raspberry Pi in der Praxis
Fernbedienung für den Raspberry Pi: Anstatt einen USB-Port mit einem IR-Receiver zu belegen, kann ein Sensor auch direkt an den GPIO-Pins der Platine angeschlossen werden.
Raspberry Pi in der Praxis
Blick über Südwest-England aus 40 Kilometern Höhe: An einem Wetterballon reiste der Raspberry Pi samt Kamera und CB-Funk-Transmitter in die Stratosphäre und wurde nach der Landung über GPS-Ortung geborgen.
Raspberry Pi in der Praxis
Tablet mit dem Raspberry Pi: Als Display kommt ein kapazitiver Touchscreen mit 10 Inch Bildschirmdiagonale zum Einsatz. Das Gehäuse besteht aus Birke und Kohlefaser und der Rahmen ist passgenau aus Sperrholz gefräst.

Kali Linux installieren: Wenn Sie mit dem Raspberry Pi noch nicht vertraut sind, finden hier eine ausführliche Beschreibung des Minirechners. Wie beim Raspberry Pi üblich, geschieht die "Installation" eines System, indem Sie sein Image auf die SD-Karte für den Minirechner packen. Das nötige ISO-Image von Kali Linux für Raspberry Pi finden Sie hier. Zum Entpacken auf die SD-Karte können Sie unter Windows das Tool Win 32 Disk Imager verwenden. Wählen Sie unter "Image File" den Pfad zum Image von Kali Linux mit Namen Kali Linux-1.0.6a-rpi.img. Stecken Sie die SD-Karte für den Minirechner an Ihrem PC ein, und wählen Sie Ihren Laufwerksbuchstaben in Win 32 Disk Imager unter "Device" aus. Vorsicht: Es werden alle Daten auf der SD-Karte gelöscht. Mit "Write" starten Sie den Vorgang.

Stecken Sie die fertige SD-Karte in den Raspberry Pi und schalten Sie ihn ein, indem Sie die Stromversorgung einstecken. Der Bootvorgang dauert einige Zeit. Schließlich loggen Sie sich mit Konto root und dem Kennwort toor in Kali Linux ein und erhalten so Adminzugriff. Nun starten Sie über den Befehl startx die grafische Bedienerführung.

Kali Linux hat den Leitspruch: Je leiser du bist, desto mehr wirst du hören. Deshalb startet Kali ohne Netzwerkdienste. Wenn Sie nun etwa das in Kali Linux enthaltene Tool Metasploit zum Testen von Schwachstellen in Ihrem Netzwerk nutzen möchten, müssen Sie die nötigen Dienste zunächst im Terminal mit diesen zwei Befehl starten:

service postgresql start
service metasploit start

Anschließend starten Sie den Schwachstellen-Scanner Metasploit mit diesem Befehl:

msfconsole

Metasploit ist in der Bedienung anspruchsvoll. Es darf zudem nur in Ihrem eigenen Netzwerk genutzt werden. Fremde Netze sind tabu. Hilfe für den Einsatz zu Metasploit finden Sie deutschsprachig hier oder englischsprachig hier, außerdem kurz und knapp über www.pcwelt.de/dma6. Ein Demovideo bekommen Sie über https://www.youtube.com/watch?v=cUDJ9kf4oIQ.