Preisschlacht: RFID-Chips werden immer billiger

27.09.2005
Im Markt für RFID-Chips ist der Preiskampf ausgebrochen. Vor zwei Wochen kündigte Alien Technology eine 50-prozentige Preissenkung für seine Lowend-Produkte an. Da will sich der Mitbewerb nicht lumpen lassen: RSI ID Technologies mit Sitz in Chula Vista, Kalifornien, versprach, seine neuesten Funketiketten an Massenabnehmer für 14,9 Cent das Stück abzugeben.

Wie die Analysten immer wieder bestätigen, krankt die Akzeptanz der Radio Frequency Identification (RFID) derzeit noch an dem hohen Preis für die mit Antennen ausgestatteten Speicherchips. Für die Hersteller von Massengütern lohne sich die Kennzeichnung mit RFID-Chips erst ab einem Stückpreis von fünf Cent, so die jüngsten Schätzungen.

Diese Schwelle überschreiten die RSI-Tags immer noch deutlich. Sie sind sogar um zwei Cent teurer als die Alien-Chips. Aber während diese beinahe schon veraltet sind, entsprechen die RSI-Tags den jüngsten EPCGlobal-"Gen2"-Spezifikationen. Auf Grund ihrer höheren Komplexität sind die Gen2-Etiketten für gewöhnlich sehr viel teurer als die Vorgängergeneration.

Allerdings werden vorerst nicht viele RSI-Kunden in den Genuss der günstigen Konditionen kommen. Sie gelten erst bei Abnahme von mindestens einer Million Chips. Unternehmen, die in die RFID-Technik einsteigen, ordern im Normalfall höchstens einige Zehntausend Stück und werden wohl immer noch 30 bis 40 Cent je "Smart Label" zahlen müssen. Von dem Preissturz profitieren also nur solche Anwender, die die Pionierphase bereits hinter sich haben.

Preise unter zehn Cent

Ebenfalls nur für Großabnehmer bietet der Komponentenhersteller Avery Dennison die für die Produktion von Gen2-Etiketten benötigten "AD-220"-Inlays zu einem bislang beispiellosen Kampfpreis von 7,9 Cent das Stück an. Gegenüber dem Informationsdienst "RFID Journal" räumte der Anbieter ein, damit seine Herstellungskosten nicht decken zu können. Er nehme das aber in Kauf, um den RFID-Einsatz zu fördern und sich selbst eine gute Ausgangsposition in diesem Markt zu verschaffen.

RSI fertigt seine Inlays selbst. Nach Ansicht von Branchenbeobachtern liegt hierin einer der Gründe, warum der Hersteller seine Endprodukte so günstig anbieten kann. Zudem will das Unternehmen für die Miniaturantennen seiner Chips geätztes Aluminium anstelle von flüssigem Silber oder massivem Kupfer verwenden. Das Leichtmetall ist billiger und unproblematischer zu entsorgen. Ende des kommenden Jahres hofft RSI, auf diese Weise sogar die Zehn-Cent-Hürde nehmen zu können - zumindest für seine besten Kunden. (Karin Quack/ala)

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