Praxistest Server: Dell PowerEdge 1900 mit Quad-Core-Xeons

07.03.2007 von Bernhard Haluschak
Für kleine Unternehmen spielen die Kosten für die IT eine große Rolle. Ein Server sollte deshalb preiswert, aber dennoch leistungsfähig sein. Aus diesem Server-Segment haben wir den Dell PowerEdge 1900 ausgewählt und diesen detailliert in unserem Labor unter die Lupe genommen.

Intels Quad-Core-Xeon-Prozessorgeneration, Codename Clovertown, für Server und Workstations verfügt über eine weit gestreute Leistungsbandbreite. Im Einstiegsbereich sind das die Modellnummern E5310 und E5320. Im mittleren Leistungssegment stehen der E5335- und der E5345-Prozess zur Verfügung. Als Topmodell amtiert aktuell die E5355-CPU mit einer Taktfrequenz von 2,66 GHz und FSB1333.

Als Arbeitsplattform für die Quad-Core-Prozessoren fungiert im Server-Bereich Intels 5000P-Chipsatz mit Sockel LGA771. Die Kombination aus CPU und Chipsatz ermöglicht es den Herstellern, den Anwendern flexible und anwendungsorientierte Server-Systeme zu offerieren. Die Bandbreite reicht von preiswerten Einstiegssystemen bis hin zu teueren High-End-Maschinen.

Tower-Power: Unter der Haube des Tower-Servers PowerEdge 1900 von Dell arbeiten zwei Xeon-CPUs mit je vier Cores und je 1,86 GHz Taktfrequenz.

Für einen Test stellt uns Dell sein System PowerEdge 1900 zur Verfügung. Der Tower-Server ist mit zwei 1,86 GHz schnellen Quad-Core-Xeon-CPUs ausgestattet und adressiert besonders kleine und mittelständische Unternehmen, die ein erweiterbares System für unterschiedliche Anwendungsbereiche benötigen. Unser detaillierter Test informiert über Installation, Erweiterbarkeit, Handhabung, Verwaltung, Support und Performance des Dell-Servers.

Wenn Sie sich mehr für Server-Prozessoren interessieren, finden Sie in dem Artikel Test: Neue Opterons vs. Quad-Core-Xeons weitere Informationen. Weitere Details über die aktuellen Prozessorentwicklungen erfahren Sie in dem Beitrag:Ultimativ & offiziell: Die schnellste CPU-Architektur.

Dell PowerEdge 1900

Den Tower-Server PowerEdge 1900 entwickelte Dell speziell für den Einsatz in kleinen bis mittleren Firmen mit erweiterten Remote-Access-Fähigkeiten. Die Anwendungsgebiete reichen von Web, Messaging oder Groupware bis hin zu Datei- und Druckdiensten sowie speziellen Arbeitsgruppenanwendungen.

Das bis zu 50 kg schwere Gerät mit den Maßen 32,9 x 57,4 x 45,0 cm (B x T x H) ist ausschließlich als Tower verwendbar. Einen Rack-Einbau hat der Hersteller nicht vorgesehen. Die nötige Rechen-Power bezieht das System aus zwei Quad-Core-Xeon-Prozessoren 1,86 GHz mit je 2 x 4 MByte L2-Cache (Codename: Clovertown) und 1066 MHz FSB, inklusive 5000P-Chipsatz und acht GByte Hauptspeicher. Die acht 1024 MByte großen DIMM-Module nach dem DDR2-Standard arbeiten mit 667 MHz effektiver Taktfrequenz und beherrschen das ECC-Korrekturverfahren.

Für eine hohe Datensicherheit des Speichers sorgen die Features ECC, Memory Redundanz und Single Data Correction (SDDC) des Speicher-Controllers. Bei aktivierter Speicherredundanz werden der Ersatzbank vier Ranks DIMM-Speicher zugewiesen. Diese vier Rank-Speicher bestehen aus dem ersten Rank in den DIMM-Sockeln 1 bis 4. Bei Single-Modulen ordnet der Speicher-Controller die gesamte Kapazität der vier DIMM-Module als Ersatzspeicher zu, während bei Dual-Modulen nur die halbe Kapazität der vier DIMM-Module als Ersatzspeicher zur Verfügung steht.

Server-Antrieb: In dem Tower-Server PowerEdge 1900 werkeln zwei Quad-Core-Xeon-CPUs des Typs E5320 mit einer Taktfrequenz von 1,86 GHz.

Für Steckkarten stellt der Tower-Server vier PCI-Express-x8-Slots mit drei x4-Lane- und einer x8-Lane-Verbindung zur Verfügung. Zwei der x8-Slots mit x4-Lanes sind bereits mit einer Gigabit-Ethernetkarte und mit einem SAS-Raid-Controller belegt. In einem der zwei 133-MHz-PCI-X-Slots steckt ein Ultra320-SCSI-RAID-Adapter. Für die Integration in ein Netzwerk stattet der Hersteller das System zusätzlich mit einem zweiten Onboard-Gigabit-Ethernet-Controller aus. Beide Netzwerkkarten unterstützen die Funktionen Load-Balancing und Failover, um einen schnellen und sicheren Datenaustausch über das Netzwerk zu gewährleisten.

Neben den Netzwerkanschlüssen und einem Remote-Management-Port bietet der PowerEdge 1900 auf der Rückseite vier USB-2.0-Ports, eine serielle Schnittstelle sowie einen VGA-Anschluss. Zusätzlich sind zwei Ultra320-SCSI-Ports als externe Schnittstellen herausgeführt. PS/2-Schnittstellen für Maus- und Tastatur fehlen. Dafür verfügt der Server zusätzlich über einen Identifikationsschalter inklusive LEDs. Ein integrierter ATI-RADEON-ES1000-Grafik-Controller mit 16 MByte RAM übernimmt die grafische Kommunikation zum Display.

Darüber hinaus besitzt der Dell-Server auf der Vorderseite einen Power-on/off-Schalter, zwei USB-Anschlüsse und einen zusätzlichen VGA-Ausgang. Zwei Systemstatus-LEDs und ein Info-Display sowie eine NMI-Taste zur Behebung von Software-Problemen und Fehler von Gerätetreibern runden das Angebot an Anzeige- und Bedienoptionen ab.

Anschluss-Panel: Der Dell PowerEdge 1900 stellt auf der Rückseite alle notwendigen Anschlüsse zur Verfügung.

Als Laufwerke für Installationszwecke bietet der Dell-Server ein 3,5-Zoll-CD-ROM- und ein Floppy-Drive. Zusätzlich fügte Dell unserem Testkandidaten ein Slimline-USB-DVD-Laufwerk hinzu. Das Storage-Subsystem des Systems besteht aus zwei SAS-Festplatten vom Typ Maxtor ATLAS 10K V mit einer Kapazität von je 73 GByte. Dabei arbeiten die zwei 3,5-Zoll-Festplatten in einem RAID-1-Verbund. Die Verwaltung der nicht hotplug-fähigen HDDs übernimmt der Dell SAS 5 Host Bus Adapter (LSI-Logic SAS1068-IR). Darüber hinaus gehört zum Lieferumfang ein Dual-Channel-Ultra320-SCSI-Controller für das Backup-Tape-Laufwerk DAT72 von Seagate.

Weitere Details

Für das Server-Management per Remote besitzt der Server den optionalen 250 Euro teueren Base Management Controller DRAC 5, den der Hersteller auf dem Mainboard ohne Verlust eines Steckkarten-Slots platziert. Der BMC ist kompatibel mit dem Intelligent Platform Management Interface (IPMI) 2.0 und ermöglicht die Überwachung des Servers vor, während und nach der Installation des Betriebssystems. Zusätzlich steht dem Remote-Benutzer eine Virtual-Floppy- und CD-Funktionalität zur Verfügung. Sicherheits- und Authentifizierungsaufgaben lassen sich per Active Directory durchführen. Mit einer Video-Überwachungsfunktion des BMCs erhält der Administrator jederzeit von einer Remote-Konsole einen Fernzugriff auf alle Server-Funktionen – sogar während eines Neustarts.

Remote-Steuerung: Der optionale Base Management Controller DRAC 5 ermöglicht die Fernverwaltung des Servers über das Netzwerk.

Die Stromversorgung des PowerEdge-1900-Servers übernimmt ein 800-Watt-Netzteil. Ein zweites redundantes Netzteil ist nicht vorgesehen. Die Kühlung der Energieversorger erfolgt über einen integrierten 40-mm-Lüfter. Eine ausreichende Kühlung der zwei CPUs erreicht der Server durch zwei 120-mm-Lüfter, die die Frischluft teilweise über die Festplatten aus dem Frontbereich ansaugen. Zwei weitere 120-mm-Lüfter befördern die Luft im hinteren Bereich des Geräts nach außen und verringern so die Wärmeentwicklung. Zwei zusätzliche baugleiche Lüfter sorgen für die Abkühlung der Speichermodule und Steckkarten. Ein Luftführungsschacht zwischen den Speichermodulen und den beiden hinteren Lüftern sowie im Bereich der CPU-Kühlkörper sorgen für eine gezielte Wärmeabfuhr. Alle im Gerät eingesetzten Lüfter sind hotplug-fähig. Im Ernstfall, wie zum Beispiel bei einer Lüfter-Störung, zeigt das Status-Display an der Frontseite den Betriebszustand der aktiven Kühlgeräte an.

Dell verkauft den PowerEdge 1900 zum Einstiegspreis von 2.224 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Die Grundkonfiguration besteht aus einem Dual-Core-Xeon mit einer Taktfrequenz von 1,60 GHz (Modell 5110) und einem GByte Hauptspeicher sowie einer 80-GByte-SATA-Festplatte und drei Jahren Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag mit Gold-Status ohne Betriebssystem. Das von tecCHANNEL getestete System inklusive Betriebssystem Windows Server 2003 Standard kostet zirka 8.154 Euro.

Quickinfo

Produkt

PowerEdge 1900

Hersteller

Dell

Prozessor

2x E5320 (Xeon Quad-Core), 1,86 GHz, 2x 2x4ML2

Hauptspeicher

8x 1024 MByte FB-DIMM-DDR2-667

Storage-Subsystem

2x 73 GByte SAS-HDDs

Steckplätze

2 x PCI-X, 1x PCIe-x8, 3x PCIe-x4 (PCI-Express x8-Slots), 1x interner Storage-Slot

Weitere Optionen

LSI-Logic SAS1068-IR (Dell SAS 5 Host Bus Adapter), Adaptec 39320A SCSI-Controller, Remote Access Controller DRAC 5, PV100T (Seagate DAT 72), 2x Broadcom Nextreme II Ethernet BMC5708C (Steckkarte, onboard)

Grundpreis

2.224 Euro

Preis Testgerät

8.154 Euro

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Erweiterbarkeit und Handhabung

Der Dell PowerEdge 1900 bietet durch seine 5HE-Tower-Bauform eine gute Erweiterbarkeit. So verfügt der Rechner über insgesamt zwei PCI-X-133-MHz-Steckplätze und vier PCI-Express-x8-Slots (3x x4- und 1x x8-Lane). Allerdings sind zwei PCI-Express- und ein PCI-X-Slot bereits mit Steckkarten belegt.

Slot-Machine: Das Einbauen oder Wechseln von Steckkarten kann ohne Werkzeuge vorgenommen werden.

Im CPU-Bereich lässt sich der Dell PowerEdge 1900 aktuell in der Minimalkonfiguration mit einer 3,0-GHz-Dual-Core-Xeon-CPUs (Modell E5050) mit 2x 2ML2 und FSB 667 MHz bestücken. Als Quad-Core-Varianten kann der Anwender laut Hersteller CPUs von 1,6 (E5310) bis 2,66 GHz (X5355) einsetzen. Die Preisspanne zwischen einer Konfiguration mit zwei 1,6-GHz-Quad-Core- und zwei 2,66-GHz-Quad-Core-Xeon-CPUs liegt nach dem aktuellen Dell-Online-Konfigurator bei 2.260 Euro.

Das Wechseln der CPUs gestaltet sich äußerst umständlich, da erst der mittlere Lüftkanal samt Lüfter sowie die Luftführung der Speichermodule ausgebaut werden müssen. Die Heat-Pipeline-Kühlkörper der Prozessoren sind mit je zwei Drahthebeln auf den Prozessoren arretiert und lassen sich nur mit etwas Geschick öffnen. Erst dann kann man durch Lösen der Sockelklemmen die CPUs entnehmen.

CPU-Tausch: Nach dem Entfernen des CPU-Lüfter- Aggregats kann man die Kühlkörper durch Lösen zweier Klemmfedern vom Prozessor herunternehmen. Eine Hebelmechanik entriegelt die CPU.

Die insgesamt acht DIMM-Slots fassen insgesamt üppige 16 GByte an Speicher und befinden sich unter einer Luftführung inklusive Lüfter. Für die Vollbestückung mit sechs 2-GByte-Single-Rank-Modulen muss der Kunde bei Dell einen Preis von 3.480 Euro bezahlen.

Im Bereich Storage-Erweiterbarkeit bietet das System durch sein Tower-Konzept die übliche Aufrüstung. So nimmt der mit vier Schrauben montierte Festplattenschacht bis zu sechs 3,5-Zoll-Laufwerke auf, die über Kabel angeschlossen werden. Eine Storage-Backplane besitzt der Server nicht. Die HDDs befinden sich in einem Metallkäfig und sind fest verschraubt, eine Hebelmechanik zur einfachen Montage fehlt. Über den Status der Festplatten informieren eine HDD-LED an der Frontseite und das Info-Display. Zusätzlich besitzt der Tower-Server für optische oder Bandlaufwerke zwei Laufwerksschächte sowie einen Schacht für das Diskettenlaufwerk. Unter Verwendung von 300-GByte-SAS-Festplatten erreicht das System eine maximale Storage-Kapazität von 1,8 TByte.

Front-Theke: Das einzeilige Display informiert den Anwender über den Status des Servers. Zusätzlich besitzt der Rechner an der Frontseite zwei USB-Ports und eine VGA-Schnittstelle sowie eine Festplatten-Status-LED.

Für eine erste schnelle Systemdiagnose haben die Entwickler dem Server ein LC-Display an der Vorderseite spendiert. Es informiert in einer Zeile mit je fünf Zeichen in Laufschrift über den Status des Servers sowie mögliche Ursachen einer Systemstörung. Die LCD-Anzeige leuchtet in Blau, wenn der Betrieb normal ist; im Fehlerfall leuchtet sie gelb. Die LCD-Anzeige zeigt eine Laufmeldung mit einem Fehlercode und einer Beschreibung.

Installation und Verwaltung

Bei der Installation beziehungsweise Konfiguration bietet Dell nützliche Programme und Funktionen an. Mit Hilfe des Dell OpenManage Server Assistant lässt sich die Erstinstallation des PowerEdge 1900 sehr einfach und Zeit sparend durchführen. Nach dem Starten der CD erscheint die Begrüßungsseite. Sie bietet die Auswahl zwischen einem Server-Setup, dem Anzeigen der Hardware und der Auswahl von Hilfsprogrammen wie Start-CD erstellen, Festplatten löschen oder Dienstprogrammpartition erstellen beziehungsweise Neustart.

Das Server-Setup übernimmt das Konfigurieren der RAID-Funktionalität, der Festplattenlaufwerke und des Netzwerks. Darüber hinaus fragt es interaktiv nach dem zu installierenden Betriebssystem und verlangt entsprechende Betriebssysteminformationen. In unserem Test erfolgte die Installation des Betriebssystems Windows Server 2003 Standard völlig unproblematisch. Alle notwendigen Treiber wurden eingefügt, und das System war sofort einsatzbereit.

OpenManage Server Administrator: Das Programm übernimmt vielfältige Management-Funktionen wie die Überprüfung des Server-Funktionszustands.

Das zentrale Verwaltungs- und Konfigurations-Tool des PowerEdge 1900 bildet der Dell OpenManage Server Administrator. Nach der Installation des Programms bietet es die Möglichkeit, einzelne Dell-Systeme gemeinsam und konsistent zu überwachen, zu konfigurieren, aktualisieren und verwalten. Bei Fehlern warnt die webbasierte Anwendung per E-Mail.

DRAC-5-Benutzeroberfläche: Der erweiterte Management-Controller ermöglicht per Remote-Zugriff umfangreiche Server-Steuerungsmaßnahmen.

Weitere wichtige Instrumentarien der Server-Verwaltung und -Steuerung stellt der steckplatzlose optionale DRAC-5-Controller zur Verfügung. Dieser wird per separater Ethernet-Management-Schnittstelle an ein vorhandenes Netzwerk angeschlossen. Die Konfiguration erfolgt im Controller-Setup während der Bootphase. Hier kann man die Hardware mit einer statischen IP-Adresse versehen oder automatisch mit DHCP arbeiten lassen. Nach dem Einrichten lässt sich der DRAC-5-Verwaltungs-Controller per Browser mit einem werkseitigen Login und Kennwort von einem Client aus ansprechen. Die Option DRAC-5 erweitert die Möglichkeit zur Fernverwaltung durch fortlaufende Video-Verbindungen, virtuelle Disketten-/CD-Laufwerke und die Integration von Active Directory.

Support und Lieferumfang

In Bezug auf Support-Leistungen bietet Dell eine Anzahl von unterschiedlichen Premier-Enterprise-Service-Optionen an. Zur höchsten Stufe zählt der Gold-Support. Dieser so genannte Same-Day-Komplett-Service (SD 24x7x4) setzt sich als Ziel, innerhalb einer Reaktionszeit von vier Stunden einen Service-Techniker vor Ort im Einsatz zu haben. Der Gold-Service gilt sieben Tage die Woche und 24 Stunden pro Tag. Dagegen beschränkt sich der Silber-Service auf bestimmte Standorte und gilt nur für Ersatzteile und die Arbeitszeit. Den Support in Silber gibt es als SD 24x7x4 und 12x5x4. Letzterer verspricht, innerhalb von vier Stunden einen Techniker vor Ort beim Kunden zu haben. Voraussetzung ist, dass der Kunde sein Problem in der Zeit von Montag bis Freitag (ausgenommen Feiertage) zwischen 08.00 und 16.00 Uhr telefonisch gemeldet hat. Der Bronze-Service garantiert den Einsatz von Ersatzteil- und Techniker-Service erst am nächsten Werktag. Alle Services sind auf bestimmte jährliche Laufzeiten beschränkt. Der Aufpreis von Bronze- auf Silber-3-Jahres-Support beträgt 380 Euro. Ein Upgrade auf den entsprechenden Gold-Support kostet 790 Euro.

Darüber hinaus bietet Dell auch einen Installations-Service für bis zu 229 Euro und einen Advanced-Software-Support mit unterschiedlichen Optionen für je 800 Euro an. Dazu zählen etwa eine neue Betriebssystem- oder Hardware-Installation und die Anzahl an möglichen Software-Lösungen. Aber auch alternative und individuelle Service-Optionen offeriert Dell. Zum Standard eines jeden Dell-Servers gehört ein Getting-Started-Support über 30 Tage und eine Garantiezeit von einem Jahr.

Zum Lieferumfang unseres Testkandidaten Dell PowerEdge 1900 gehören eine abschließbare Frontblende, ein Stromversorgungskabel und zwei Gehäusestandfüße. Die Installation und Konfiguration des Systems sollen die vier mitgelieferten CDs erleichtern. Sie enthalten die Installation- und Server-Management-Software wie Dell OpenManage Server Assistant und Server Administrator und System-Management-Konsolen für den IT Assistant, den Array Manager oder den Remote Access Controller. Service- und Diagnose-Utilities sowie die Dokumentation für das System und die OpenManage-Software komplettieren die CD-Inhalte. In Papierform liefert der Server-Hersteller einen Getting Started Guide, einen Quick Installation Guide für die OpenManage-Software und einen Product Information Guide sowie ein Installationshandbuch für den Netzwerk-Controller mit.

NetBench-Vorbetrachtung

Um die Performance der Server zu testen, integrieren wir die Geräte in unser abgeschlossenes Labornetzwerk. Darin befinden sich 15 Windows-2000-Clients sowie ein Domänen-Controller mit Windows NT 4.0. Die Clients mit je einer GBit-Netzwerkkarte sind an einem GBit-Switch angeschlossen. Die getesteten Server verwenden jeweils einen GBit-Link zum Switch.

Für die Benchmarks verwenden wir NetBench 7.0.3 von Veritest. Das Programm ermittelt, mit welcher Performance Fileserver Dateianfragen von Clients erledigen. Es belastet überwiegend das Storage-Subsystem und arbeitet nahezu speicherunabhängig. Die Benchmark-Suite lässt in einer Netzwerkumgebung Clients mit steigender Anzahl auf den Server zugreifen. Zu Beginn arbeitet nur ein Client, am Schluss beanspruchen in unserem Netzwerklabor 15 Clients gleichzeitig das Testsystem. Dabei führt jeder Client insgesamt 18 Dateioperationen durch: Lesen, Schreiben, Löschen, Umbenennen, Erstellen, Suchen und Attribute setzen sind die wichtigsten.

Als Ergebnis übergibt NetBench den Durchsatz des Servers in Mbit/s mit steigender Client-Anzahl.

NetBench: Durchsatz

Bei den Servern mit zwei Festplatten zählt die RAID-1-Konfiguration zur sinnvollsten und von den Herstellern empfohlenen Konfiguration. RAID 1 spiegelt die Daten auf ein zweites Laufwerk. Fällt beim RAID 1 eine Platte aus, sind die Daten auf den übrigen noch vollständig vorhanden. Im Diagramm finden Sie den Datendurchsatz des Servers in Abhängigkeit von der Anzahl der Clients.

Datendurchsatz: Der Dell PowerEdge 1900 erreicht beim elften Client den maximalen Datendurchsatz von zirka 152 MBit/s. Mit jedem weiteren Client sinkt die Datenrate stetig ab. Das Ergebnis ist für ein System dieser Klasse deutlich zu gering. Die niedrigen Werte sind ein Indiz dafür, dass das Storage-System nicht optimal abgestimmt ist. So fehlt zum Beispiel dem LSI-Logic-SAS-Controller 1068-IR der Cache-Speicher für einen effizienten und schnellen Datentransfer.

SPECint_rate_base2000

Wir setzen die SPEC-CPU2000-Benchmarks praxisnah ein und kompilieren sie für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 9.1 und MS Visual Studio.NET sowie Intel Fortran 9.1 für alle Integer-Tests. Auch die Prozessor- und Server-Hersteller verwenden diese Compiler für das Base-Rating, wie die von beiden Firmen offiziell gemeldeten Integer-Resultate zeigen. Unsere verwendeten CPU2000-Config-Files können Sie im Artikel Server: SPEC CPU2000 Config-Files einsehen.

Bei den Integer-Berechnungen von SPECint_rate_base2000 ermittelt die Benchmark-Suite den maximalen Durchsatz durch Verwendung mehrerer Tasks. Dabei arbeiten multiple Kopien des Benchmarks parallel. Typischerweise entspricht die Anzahl der Tasks/Kopien der Anzahl der – virtuellen – Prozessoren des Systems. So läuft SPECint_rate_base2000 in unserem Tests des Dual-Quad-Core-Xeon-Server von Dell mit acht Kopien. Die ermittelten Werte gelten als Indiz für die Integer-Performance der Prozessoren in den Servern.

SPECint_rate_base2000: Gegenüber dem transtec 1001W SAS mit einem Dual-Core-Xeon-2,8-GHz-Prozessor arbeitet der Dell PowerEdge 1900 mit zwei Quad-Core-1,86-GHz-CPUs entscheidend schneller. Zum Vergleich haben wir noch aus unserem Server-CPU-Test den schnelleren Quad-Core-Xeon-2,33-GHz-Prozessor E5345 aufgeführt.

SPECfp_rate_base2000

Wir setzen die SPEC-CPU2000-Benchmarks praxisnah ein und kompilieren sie für das Base-Rating. Dazu verwenden wir Intel C++ 9.1 und MS Visual Studio sowie Intel Fortran 9.1 für alle Fließkommatests. Auch die Prozessor- und Server-Hersteller verwenden diese Compiler für das Base-Rating bei den Fließkomma-Benchmarks, wie die von beiden Firmen offiziell gemeldeten FP-Resultate zeigen. Unsere verwendeten CPU2000-Config-Files können Sie im Artikel Server: SPEC CPU2000 Config-Files einsehen.

Bei den Floating-Point-Berechnungen von SPECfp_rate_base2000 ermittelt die Benchmark-Suite den maximalen Durchsatz durch Verwendung mehrerer Tasks. Dabei arbeiten multiple Kopien des Benchmarks parallel. Typischerweise entspricht die Anzahl der Tasks/Kopien der Anzahl der - virtuellen - Prozessoren des Systems. So läuft SPECint_rate_base2000 in unserem Tests des Dual-Quad-Core-Xeon-Server von Dell mit acht Kopien. Die ermittelten Werte gelten als Indiz für die Floating-Point-Performance der Prozessoren in den Servern.

SPECfp_rate_base2000: Die leistungsstarken 1,86-GHz-Quad-Core-CPUs beschleunigen den Dell PowerEdge 1900 auf ein sehr hohes Leistungspotenzial. Zum Vergleich haben wir noch aus unserem Server-CPU-Test den schnelleren Quad-Core-Xeon-2,33-GHz-Prozessor E5345 aufgeführt.

Fazit

Wir haben den Tower-Server PowerEdge 1900 von Dell mit zwei Quad-Core-Xeon-CPUs E5320 in einem Einzeltest auf seine Leistungsfähigkeit, Erweiterbarkeit und Handhabung genauer untersucht. Das Resümee fällt zwiespältig aus.

Der Dell PowerEdge 1900 trumpft beim SPEC-CPU2000-Benchmark sowohl bei Floating-Point-Integer- als auch bei -Operationen mit einem hohen Leistungspotenzial auf. Allerdings kommt der Server beim NetBench in unserem Labortestnetzwerk mit 15 Clients nicht auf den erwarteten Datendurchsatz, trotz eines SAS-RAID-Controllers. In der gelieferten Konfiguration erreicht der Server eine Transferleistung von maximal 139 Mbit/s. Das ist im Vergleich zur Konkurrenz deutlich zu wenig.

In puncto Erweiterung hinterlässt der 5HE-Tower-Server einen guten Eindruck. Für Steckkarten bietet Dell zwei PCI-X- und vier PCI-Express-Slots an. Das sollte für die meisten Anwendungen mehr als genügen. Für Festplatten stehen insgesamt sechs Einschubschächte zur Verfügung. Auch auf Wechsel- und optische Laufwerke bietet das System genügend Platz. Der Hauptspeicher lässt sich in den acht Slots flexibel bis 16 GByte ausbauen.

Bei den Kriterien Installation und Verwaltung des Systems bietet das Dell-System keine Beanstandungen. Allerdings zeigt der Server bei der Handhabung Schwächen. So ist das Wechseln von CPU, Speicher oder der Zugang zum Storage-System durch „hakelige“ Montagearbeit schwierig. In puncto Ausfallsicherheit fehlt dem Server ein redundantes Netzteil, das auch gegen Aufpreis nicht erhältlich ist. Gut sind beim Dell PowerEdge 1900 die umfangreichen Management-Tools und die Installation.

Für den Preis von 8.154 Euro erhält der Käufer einen technisch ausgewogenen Tower-Server mit einer entsprechenden Rechenleistung. Allerdings mit etwas schwachem Storage-Subsystem. (hal)