Flash-Festplatten

Praxistest: Flash SSD statt Festplatte

16.05.2007 von Christian Vilsbeck
Hybrid-Festplatten und Intels Turbo Memory wecken Hoffnung auf mehr Performance und längere Laufzeiten in Notebooks. Erste Tests waren ernüchternd. Pure Flash-Festplatten lösen diese Versprechen dagegen mehr als ein.

Man kombiniere eine Festplatte mit 256 MByte Flash-Speicher - die Hybrid-Festplatte ist fertig. Das im Laufwerk integrierte Flash soll verhindern, dass bei häufig benötigten Dateien ständig Zugriffe auf die rotierenden Scheiben erfolgen. Die positive Folge: Mehr Performance und weniger Energiebedarf; die Magnetscheiben und Schreib-/Leseköpfe ruhen öfter.

Auch Intels Turbo Memory Technologie „Robson“ verfolgt diesen Ansatz. Der 512 oder 1024 MByte große Flash-Speicher ist über PCI Express angebunden, als Festplatten kommen normale Modelle zum Einsatz. Robson soll ebenfalls verhindern, dass ständig auf die Platte zugegriffen wird.

Die Flash-Technologien sollen für einen doppelt so schnellen Start von Windows sorgen, auch die Akkulaufzeit in Notebooks erhöhe sich deutlich. So klingen zumindest die Versprechungen für Hybrid-Festplatten und Turbo Memory. Die Praxis sieht anders aus. Die Einführung der Hybrid-Festplatten verzögert sich, Windows Vista wird wie bei Robson als Vorraussetzung benötigt. Die Treiberoptimierung ist problematisch, die Interaktion mit den Vista-Technologien Ready Drive und Ready Boost wohl nicht so einfach. Erste Tests von Intels Turbo Memory zeigen weder nennenswert mehr Speed noch längere Laufzeiten.

Und die Hybrid-Festplatten? Die Festplattenhersteller werden mit ihren Versprechungen schon leiser… Lieferbar sind die Modelle auch noch nicht. Schnelle SSDs sind dagegen jetzt erhältlich. Und dem Flash-Drive ist es egal, ob Windows XP, Vista oder Linux zum Einsatz kommt. Das Modell wird vom System wie eine herkömmliche Festplatte angesprochen. Spezielle Treiber sind für die Flash SSD nicht notwendig.

Im tecCHANNEL-Testlabor vergleichen wir Samsungs Flash-Laufwerk gegen eine moderne 2,5-Zoll-Mobile-Festplatte im Notebook-Einsatz. Das Flash-Drive überrascht mit vielen Vorteilen.

Praxistest: Flash SSD statt Festplatte
Samsung Flash SSD
Samsung Flash SSD: Im Formfaktor einer 2,5-Zoll-Festplatte bietet das Flash-Drive 32 GByte Kapazität.
tecBench, maximale sequenzielle Datentransferrate Lesen, Windows XP
Maximum: Samsungs Flash SSD ermöglicht beim sequenziellen Lesen deutlich höhere Transferraten als die Seagate Momentus 5400.3.
tecBench, minimale sequenzielle Datentransferrate Lesen, Windows XP
Minimum: Das Flash-Drive von Samsungs hält seine hohe Transferrate über die komplette Kapazität aufrecht. Damit übertrumpft die Flash SSD die herkömmliche Festplatte deutlich. Bauartbedingt fällt die Transferrate zu den inneren Zonen der Magnetscheiben kontinuierlich ab.
tecBench, maximale sequenzielle Datentransferrate Schreiben, Windows XP
Maximum: Beim Schreiben ist der Flash-Speicher von Samsungs Flash SSD deutlich langsamer als beim Zonenlesen. Hier ist das Magnetscheibenmodell im Vorteil.
tecBench, minimale sequenzielle Datentransferrate Schreiben, Windows XP
Minimum: Auch beim Schreiben hält Samsungs Flash-Drive die Transferrate über die komplette Kapazität aufrecht. Die Seagate Momentus 5400.3 hat am Kapazitätsende wieder das Nachsehen.
tecBench, mittlere Zugriffszeit innerhalb der ersten 500 MByte, Windows XP
Verschwindend: Latenzzeiten und Magnetkopfpositionierungszeiten sind für Samsungs Flash SSD ein Fremdwörter. Entsprechend wird das Magnetscheibenmodell regelrecht deklassiert.
tecBench, Fullstroke-Zugriffszeit, Windows XP
Vorteil Flash: Der Flash-Technologie ist es egal, wo die Daten liegen. Die Zugriffsgeschwindigkeit bleibt unverändert minimal. Das Magnetscheibenmodell Seagate Momentus 5400.3 mit ihrer mechanischen Magnetarmpositionierung zieht wieder den Kürzeren.
tecMark, Praxiswerte Lesen, Windows XP
Leseratte: Die hohe sequenzielle Transferrate der Samsung Flash SSD spiegelt sich beim typischen Lesebetrieb von Dateien positiv wieder. Dass die Zugriffszeiten der Flash-Disk verschwindend gering sind, wirkt zusätzlich stark beschleunigend.
tecMark, Praxiswerte Schreiben, Windows XP
Ausgestochen: Die verschwindend geringen Zugriffszeiten können über die geringe Schreibgeschwindigkeit des Flash-Speichers nicht hinweg täuschen. Seagates Momentus schreibt Dateien gut doppelt so schnell. Immerhin stehen dem Magnetscheibenmodell auch 8 MByte Cache zur Seite.
tecMark, Praxiswerte Kopieren, Windows XP
Flinker Kopierer: Samsungs Flash SSD erledigt die Kopierarbeit etwas schneller als die Seagate Momentus. Beim Mix aus Lesen und Schreiben von Dateien überwiegen die Vorteile der Flash-Technologie.
Windows XP, Startzeit, alle Elemente geladen
Schneller Booter: Samsungs Flash SSD lässt Windows XP 54 Prozent flinker starten als mit der Seagate Momentus 5400.3. Die Kombination aus den hohen Leseraten sowie der verschwindend geringen Zugriffszeit ermöglichen den Quick-Start.
Windows Vista Ultimate, Startzeit, alle Elemente geladen
Ausgebootet: Windows Vista Ultimate startet mit der Samsung Flash SSD sogar 88 Prozent schneller als mit der Seagate-Festplatte.
Windows XP, Hibernate, Shutdown-Zeit
Schreiben ist angesagt: Windows XP geht mit der Seagate Momentus schneller in den Ruhezustand. Die Momentus 5400.3 profitiert von ihrer höheren sequenziellen Schreibrate.
Windows Vista Ultimate, Hibernate, Shutdown-Zeit
Mehr zu Schreiben: Bei Windows Vista Ultimate verstreicht mehr Zeit für das Schalten in den Ruhezustand. Seagates Momentus 5400.3 ermöglicht den Hibernate-Mode 55 Prozent schneller als Samsungs FlashSDD.
Windows XP, Hibernate, Startzeit
Knappes Rennen: Mit Samsungs Flash SDD startet Windows XP 14 Prozent schneller aus dem Ruhezustand. Bei diesem Vorgang wird überwiegend sequenziell vom Laufwerk gelesen.
Windows Vista Ultimate, Hibernate, Startzeit
Mehr zu Lesen: Bei Windows Vista Ultimate sind größere Datenmengen zu Lesen, wenn aus dem Ruhezustand gestartet wird. Mit der Samsung Flash SDD funktioniert der Startvorgang 28 Prozent schneller.
SYSmark2007 Preview, Overall, 1400x1050x32, Windows XP
Ausgeglichen: Die Systemleistung liegt mit beiden Laufwerken auf ähnlichem Niveau. Unterschiede gibt es in den Einzelkategorien: Bei „Video Creation“ ist die Seagate fünf Prozent schneller durch das Schreiben von großen Dateien. Zirka sechs Prozent flinker arbeitet dagegen die Samsung im Workload „Office Productivity“. Hier steht das Laden von Dokumenten im Vordergrund.
MobileMark2005, Performance-Index, Windows XP
Systemleistung: Das Dell Latitude D600 erreicht mit der Samsung Flash SDD 26 Prozent mehr Performance als mit Seagates Momentus 5400.3. Durch die flinkere Response Time des Flash-Drive von 1,15 Sekunden (Seagate: 1,45 Sekunden) schafft das Latitude mehr Arbeit in einer bestimmten Zeiteinheit.
MobileMark2005, Akkulaufzeit
Akkulaufzeit: Dells Latitude D600 arbeitet mit beiden Laufwerken ungefähr gleich lang. Mit der Samsung schafft das Notebook aber 26 Prozent mehr „Arbeit“ im gleichen Zeitraum (siehe Diagramm Systemleistung). Die von der Flash SDD „gesparte“ Energie fließt in die übrigen Komponenten.
MobileMark2005, Reader, Akkulaufzeit
Länger Lesen: Das Notebook ermöglicht durch den geringeren Energiebedarf der Samsung Flash SSD eine 10 Prozent längere Akkulaufzeit als mit der Seagate Momentus. Die Belastung des Prozessores ist beim Reader-Test sehr gering. Eine Performance-Messung wie beim Produktivity-Workload erfolgt hier nicht.

Pures Flash: Samsung Solid State Disk

Ganz ohne bewegliche Teile kommt die neue Flash-Festplatte MCAQE32G5APP von Samsung aus. Anstelle eines Datenträgerstapels befinden sich im Inneren Flash-Speicher-Bausteine, die die nötige Kapazität zur Verfügung stellen. Nicht größer als eine herkömmliche 2,5-Zoll-Festplatte bietet das neue Modell 32 GByte Speicherplatz.

Damit lassen sich Notebooks bauen, die auch mal einen Schubs vertragen und vor rauen Betriebsbedingungen nicht kapitulieren müssen. Im Betrieb erlaubt Samsungs Flash SSD eine Erschütterung von 1500 G (0,5 ms) statt den typischen 350 G (2 ms) von herkömmlichen 2,5-Zoll-Festplatten. Hitze und Kälte vertragen die Flash-Bausteine ebenfalls besser als die rotierenden Magnetscheiben.

Samsung Flash SSD: Im Formfaktor einer 2,5-Zoll-Festplatte bietet das Flash-Drive 32 GByte Kapazität.

Neben einem absolut geräuschlosen Betrieb gibt sich Samsungs 32-GByte-Flash-Drive beim Energiekonsum genügsamer als Magnetscheibenmodelle. Mit 0,5 Watt benötigt die Flash SSD nur ein Viertel der Energie von Notebook-Festplatten mit 5400 U/min. Im Leerlauf und Energiesparmodus fällt das Verhältnis noch deutlich besser zugunsten des Flash-Drives aus.

Samsung gibt für die Flash SSD MCAQE32G5APP eine MTBF von 1.000.000 Stunden an. Damit ist der Betrieb laut Hersteller zirka dreimal sicherer als bei 2,5-Zoll-Festplatten mit Magnetscheiben. Entsprechend geringer sind laut Samsung auch die Ausfallraten. Der intelligente Controller der Flash SSD erkennt defekte Zellen des Speichers automatisch und schaltet diese ab.

Technische Daten: Flash vs. Rotating

In der Tabelle finden Sie die technischen Daten von Samsungs Flash SSD im Vergleich zu einer modernen 2,5-Zoll-Notebook-Festplatte. Für unsere Tests wählten wird Seagates Momentus 5400.3 mit 5400 U/min und Perpendicular-Recording-Technologie.

Vergleich Samsung Flash SSD vs. Seagate Momentus 5400.3

Modell

Samsung Flash SSD

Seagate Momentus 5400.3

Alle Werte basieren auf Herstellerangaben.

Modellnummer

MCAQE32G5APP

ST9160821A

Kapazität

32 GByte

160 GByte

Cache

--

8 MByte

Drehzahl

--

5400 U/min

Interface

Ultra-ATA/66

Ultra-ATA/100

Leistung Leerlauf

0,1 Watt

0,8 Watt

Leistung Zugriff

0,5 Watt

2,0 Watt

Leistung Standby

0,06 Watt

0,2 Watt

Temperaturbereich – Aus

-40 bis 85° C

-40 bis 70° C

Temperaturbereich – Betrieb

-25 bis +85° C

0 bis 60° C

Schock – Aus

--

800 G / 2 ms

Schock – Betrieb

1500 G / 0,5 ms

350 G / 2 ms

Geräuschentwicklung – Leerlauf

0 dB

2,4 Bels

Geräuschentwicklung – Betrieb

0 dB

2,9 Bels

Gewicht

54 Gramm

102 Gramm

Benchmark-Vorbetrachtung

Alle Tests der Samsung Flash SSD führen wir praxisrelevant in dem Notebook Dell Latitude D600 durch. Der mobile Rechner verfügt über einen Wechseleinschub für Festplatten mit Ultra-ATA-Schnittstelle. Einfaches Tauschen der installierten Seagate Momentus 5400.3 ST9160821A mit Samsungs Flash SSD MCAQE32G5APP zeigt die Unterschiede der Laufwerke in Bezug auf die Performance, Startzeiten und Akkubetriebsdauer des Notebooks.

Als Betriebssystem setzen wir Windows XP mit installiertem Service Pack 2 sowie Windows Vista Ultimate ein. Neben den Datentransferraten und Zugriffszeiten der Laufwerke ermitteln wir die Ladezeiten der Betriebssysteme sowie die System-Performance des Notebooks mit dem Samsung- und Seagate-Drive. Außerdem messen wir die Akkulaufzeiten des Dell Latitude D600 im Einsatz mit der Flash SSD und Momentus 5400.3.

Als Benchmarks für die Festplatten-Lowlevel-Transferraten und Zugriffszeiten dienen die tecCHANNEL Benchmark Suite sowie tecMark für die praxisnahen Lese-, Schreib- und Kopierraten. Die Systemleistung wird mit Bapco SYSmark2007 Preview sowie dem MobileMark2005 ermittelt. Letzterer misst zusätzlich die Akkulaufzeit bei verschiedenen Anwenderszenarien.

Dells Latitude D600 verfügt über 512 MByte Arbeitsspeicher sowie einen 1,4-GHz-Pentium-M-Prozessor. Als Grafik-Chip dient ein ATI Mobility Radeon 9000.

Lesen: Sequenzielle Transferraten

Das Diagramm zeigt die maximalen Transferraten von Samsungs Flash SSD und der Seagate Momentus 5400.3. Die Werte sind mit tecBench ermittelt und zeigen die sequenzielle Leserate in MByte/s.

Maximum: Samsungs Flash SSD ermöglicht beim sequenziellen Lesen deutlich höhere Transferraten als die Seagate Momentus 5400.3.

Wie weit die sequenzielle Datentransferrate beim Zonenlesen absinken kann, ermittelt tecBench ebenfalls. Bei Festplatten wird hier in den langsamen Innenzonen der Magnetscheiben gemessen.

Minimum: Das Flash-Drive von Samsungs hält seine hohe Transferrate über die komplette Kapazität aufrecht. Damit übertrumpft die Flash SSD die herkömmliche Festplatte deutlich. Bauartbedingt fällt die Transferrate zu den inneren Zonen der Magnetscheiben kontinuierlich ab.

Schreiben: Sequenzielle Transferraten

Das Diagramm zeigt die maximalen Transferraten von Samsungs Flash SSD und der Seagate Momentus 5400.3. Die Werte sind mit tecBench ermittelt und zeigen die sequenzielle Schreibrate in MByte/s.

Maximum: Beim Schreiben ist der Flash-Speicher von Samsungs Flash SSD deutlich langsamer als beim Zonenlesen. Hier ist das Magnetscheibenmodell im Vorteil.

Wie weit die sequenzielle Datentransferrate beim Zonenschreiben absinken kann, ermittelt tecBench ebenfalls. Bei Festplatten wird hier in den langsamen Innenzonen der Magnetscheiben gemessen.

Minimum: Auch beim Schreiben hält Samsungs Flash-Drive die Transferrate über die komplette Kapazität aufrecht. Die Seagate Momentus 5400.3 hat am Kapazitätsende wieder das Nachsehen.

Zugriffszeiten

Das Diagramm zeigt die Zugriffszeit von Samsungs Flash SSD und der Seagate Momentus 5400.3. tecBench ermittelt, wie schnell die bei einem wahlfreien Zugriff innerhalb der ersten 500 MByte auf die Daten zugegriffen wird. Daraus ergibt sich die Zeitangabe in Millisekunden (ms).

Verschwindend: Latenzzeiten und Magnetkopfpositionierungszeiten sind für Samsungs Flash SSD ein Fremdwörter. Entsprechend wird das Magnetscheibenmodell regelrecht deklassiert.

Welche Zeit bei einem Fullstroke-Zugriff verstreicht, sehen Sie im folgenden Diagramm. Hier bewegen sich bei einer herkömmlichen Festplatte die Schreib-/Leseköpfe über die gesamte Oberfläche der Magnetscheiben. Diese Zeit addiert mit der Latenzzeit ergibt den Wert für den Fullstroke-Zugriff. Die Latenzzeit ist die Zeit für eine halbe Scheibenumdrehung. Spätestens dann rotiert im Mittel der zu lesende Sektor auf der vom Kopf angefahrenen Spur vorbei.

Vorteil Flash: Der Flash-Technologie ist es egal, wo die Daten liegen. Die Zugriffsgeschwindigkeit bleibt unverändert minimal. Das Magnetscheibenmodell Seagate Momentus 5400.3 mit ihrer mechanischen Magnetarmpositionierung zieht wieder den Kürzeren.

Praxiswerte: Lesen

Im Diagramm wird die Datentransferrate von Samsungs Flash SSD und der Seagate Momentus 5400.3 beim Lesen von Dateien unter Windows XP dargestellt. Die Werte wurden mit tecMark ermittelt und zeigen die maximale Leserate in MByte/s.

Leseratte: Die hohe sequenzielle Transferrate der Samsung Flash SSD spiegelt sich beim typischen Lesebetrieb von Dateien positiv wieder. Dass die Zugriffszeiten der Flash-Disk verschwindend gering sind, wirkt zusätzlich stark beschleunigend.

Praxiswerte: Schreiben

Im Diagramm wird die Datentransferrate von Samsungs Flash SSD und der Seagate Momentus 5400.3 beim Schreiben von Dateien unter Windows XP dargestellt. Die Werte wurden mit tecMark ermittelt und zeigen die maximale Schreibrate in MByte/s in den schnellen Außenbereichen der Festplatten.

Ausgestochen: Die verschwindend geringen Zugriffszeiten können über die geringe Schreibgeschwindigkeit des Flash-Speichers nicht hinweg täuschen. Seagates Momentus schreibt Dateien gut doppelt so schnell. Immerhin stehen dem Magnetscheibenmodell auch 8 MByte Cache zur Seite.

Praxiswerte: Kopieren

Das Diagramm zeigt die Datentransferrate von Samsungs Flash SSD und der Seagate Momentus 5400.3 beim Kopieren von Dateien unter Windows XP auf. Die Werte wurden mit tecMark ermittelt und zeigen die maximale Kopierrate in MByte/s in den schnellen Außenbereichen der Festplatten.

Flinker Kopierer: Samsungs Flash SSD erledigt die Kopierarbeit etwas schneller als die Seagate Momentus. Beim Mix aus Lesen und Schreiben von Dateien überwiegen die Vorteile der Flash-Technologie.

Windows: Startzeit

Wie lange Windows XP mit installiertem Service Pack 2 für den kompletten Startvorgang benötigt, zeigt das folgende Diagramm. Im Notebook Dell Latitude D600 arbeitet für den Vergleich wechselweise Samsungs Flash SSD und Seagates Momentus 5400.3.

Schneller Booter: Samsungs Flash SSD lässt Windows XP 54 Prozent flinker starten als mit der Seagate Momentus 5400.3. Die Kombination aus den hohen Leseraten sowie der verschwindend geringen Zugriffszeit ermöglichen den Quick-Start.

Die Startzeit von Windows Vista Ultimate im Dell-Notebook mit der Samsung Flash SSD und Seagate Momentus 5400.3 illustriert folgendes Diagramm:

Ausgebootet: Windows Vista Ultimate startet mit der Samsung Flash SSD sogar 88 Prozent schneller als mit der Seagate-Festplatte.

Windows: Speicherzeit für Ruhezustand

Beim Versetzen des Notebooks in den Ruhezustand (Hibernate) speichert Windows XP den aktuellen Status der Arbeitsumgebung auf das Laufwerk und schaltet das System dann aus. Wir messen die Zeit, wie lange das Dell Latitude D600 mit der Samsung Flash SSD und Seagate Momentus 5400.3 für den Hibernate-Mode benötigt.

Schreiben ist angesagt: Windows XP geht mit der Seagate Momentus schneller in den Ruhezustand. Die Momentus 5400.3 profitiert von ihrer höheren sequenziellen Schreibrate.

Wie schnell Windows Vista Ultimate mit der Samsung Flash SDD und Seagate Momentus 5400.3 für den Hibernate-Vorgang speichert, zeigt folgendes Diagramm:

Mehr zu Schreiben: Bei Windows Vista Ultimate verstreicht mehr Zeit für das Schalten in den Ruhezustand. Seagates Momentus 5400.3 ermöglicht den Hibernate-Mode 55 Prozent schneller als Samsungs FlashSDD.

Windows: Ladezeit aus Ruhezustand

Beim Starten von Windows XP aus dem Ruhezustand (Hibernate) lädt das Betriebssystem den vorher abgespeicherten Status der Arbeitsumgebung vom Laufwerk. Wir messen die Zeit, wie lange das Dell Latitude D600 mit der Samsung Flash SSD und Seagate Momentus 5400.3 für den Hibernate-Start benötigt.

Knappes Rennen: Mit Samsungs Flash SDD startet Windows XP 14 Prozent schneller aus dem Ruhezustand. Bei diesem Vorgang wird überwiegend sequenziell vom Laufwerk gelesen.

Wie schnell Windows Vista Ultimate mit der Samsung Flash SDD und Seagate Momentus 5400.3 aus dem Ruhezustand startet, zeigt folgendes Diagramm:

Mehr zu Lesen: Bei Windows Vista Ultimate sind größere Datenmengen zu Lesen, wenn aus dem Ruhezustand gestartet wird. Mit der Samsung Flash SDD funktioniert der Startvorgang 28 Prozent schneller.

Systemleistung: SYSmark2007

Mit dem Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview bietet BAPCo eine aktualisierte Version zur Ermittlung der Systemleistung. Wie bei der Vorgängerversion SYSmark 2004 SE kommen 17 Anwendungen zum Einsatz, deren Zusammensetzung hat sich allerdings geändert. Der neue Benchmark enthält vier Workload-Szenarios: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling.

Ausgeglichen: Die Systemleistung liegt mit beiden Laufwerken auf ähnlichem Niveau. Unterschiede gibt es in den Einzelkategorien: Bei „Video Creation“ ist die Seagate fünf Prozent schneller durch das Schreiben von großen Dateien. Zirka sechs Prozent flinker arbeitet dagegen die Samsung im Workload „Office Productivity“. Hier steht das Laden von Dokumenten im Vordergrund.

MobileMark2005: Productivity

MobileMark2005 von Bapco ermittelt mit einem Productivity Workload die Systemleistung von Notebooks sowie die Akkulaufzeiten. Der Productivity Workload besteht aus bekannten Applikationen wie Office oder Photoshop. Der Benchmark simuliert die typische Arbeit mit den Programmen inklusive "Nachdenkphasen". Neben der Performance-Messung ermittelt MobileMark2005, wie lange in dieser Arbeitsumgebung eine volle Akkuladung durchhält.

Das folgende Diagramm zeigt die mit MobileMark2005 ermittelte Systemleistung des Dell Latitude D600 mit der Samsung Flash SDD und Seagate Momentus 5400.3:

Systemleistung: Das Dell Latitude D600 erreicht mit der Samsung Flash SDD 26 Prozent mehr Performance als mit Seagates Momentus 5400.3. Durch die flinkere Response Time des Flash-Drive von 1,15 Sekunden (Seagate: 1,45 Sekunden) schafft das Latitude mehr Arbeit in einer bestimmten Zeiteinheit.

Bei der ermittelten Systemleistung ermöglichen die Laufwerke im Dell Latitude D600 die folgenden Akkulaufzeiten:

Akkulaufzeit: Dells Latitude D600 arbeitet mit beiden Laufwerken ungefähr gleich lang. Mit der Samsung schafft das Notebook aber 26 Prozent mehr „Arbeit“ im gleichen Zeitraum (siehe Diagramm Systemleistung). Die von der Flash SDD „gesparte“ Energie fließt in die übrigen Komponenten.

MobileMark2005: Reader

MobileMark2005 von Bapco ermittelt mit dem Workload „Reader“ die maximale Akkulaufzeit von Notebooks. Der Benchmark simuliert das Lesen von Dokumenten am Bildschirm. MobileMark2005 verwendet hierfür HTML-Seiten, die über Netscape geladen werden.

Länger Lesen: Das Notebook ermöglicht durch den geringeren Energiebedarf der Samsung Flash SSD eine 10 Prozent längere Akkulaufzeit als mit der Seagate Momentus. Die Belastung des Prozessores ist beim Reader-Test sehr gering. Eine Performance-Messung wie beim Produktivity-Workload erfolgt hier nicht.

Fazit

Bei Fragen an Notebook-Hersteller nach dem Vorteil der Flash-Technologie „Turbo Memory“ von Intel erntet man derzeit noch Schulterzucken. Und Hybrid-Festplatten lassen auch noch auf sich warten – mit Skepsis über die Vorteile.

Die pure SSD von Samsung erfüllt dagegen die von den anderen Technologien versprochenen Erwartungen. Windows Vista bootet tatsächlich fast doppelt so schnell als mit einer herkömmlichen Festplatte. Und durch die geringe Energieaufnahme der Flash SSD erhöht sich auch die Akkulaufzeit merklich.

Vor allem bei sequenziellen Schreibvorgängen wie beim Schalten des Betriebssystems in den Hibernate-Modus sind klassische 2,5-Zoll-Festplatten noch im Vorteil. Aber im typischen Mix aus Lesen, Schreiben und Kopieren von Dateien geht das SSD-Laufwerk als Sieger hervor.

Und je mehr Daten und Applikationen im Laufe der Zeit auf dem Datenträger abgelegt und wieder entfernt werden, desto fragmentierter wird das Laufwerk. Der Vorteil eines Flash-Laufwerks tritt dann noch stärker in den Vordergrund, weil die Zugriffszeiten auf die verteilt liegenden Daten gegenüber den Scheibenplatten verschwindend gering sind.

Genial, und das schätzt man erst in ruhigen Momenten, ist der absolut geräuschlose Betrieb des Notebooks; vorausgesetzt der Lüfter hält still. Außerdem verweilt die Hand auf einem deutlich kühleren Notebook, wenn das Flash-Drive installiert ist.

Doch wo viel Freud, da auch Leid. Der Preis für ein 32-GByte-Flash-Drive liegt noch bei gut 500 Euro. Mit zunehmender Verbreitung, wie jetzt von Dell, werden die Preise sicherlich noch deutlich sinken. Höhere Kapazitäten gibt es in Kürze ebenfalls. Samsung will noch im Juni 2007 ein 64-GByte-Modell vorstellen. Außerdem sind die Flash-SSD-Laufwerke dann auch mit SATA-Schnittstelle verfügbar.

Über die Lebensdauer der Flash SSD braucht man sich laut Samsung keine Sorgen machen. Gegenüber Festplatten sei der Betrieb auch dreimal so sicher. Ob trotzdem Schwierigkeiten bei der Datensicherheit auf den Flash-Medien auftreten, wird sich erst bei beim vermehrten Einsatz in Notebooks zeigen. (cvi)