Troubleshooting für LAN und WAN

PingPlotter - Netzwerkprobleme lokalisieren und lösen

04.11.2015 von Thomas Rieske
Um der Ursache einer lahmenden Verbindung auf die Spur zu kommen, führt meist kein Weg an den Befehlen Ping und Traceroute vorbei. PingPlotter fasst das bewährte Duo unter einer grafischen Oberfläche zusammen und spendiert dem Ganzen noch zusätzliche Analysefähigkeiten.

Funktionalität: Das Tool PingPlotter gibt es in drei Editionen: Free, Standard und Professional. Die Download-Datei auf der Herstellerseite enthält alle genannten Varianten, sodass man sich während der 30-tägigen Testphase ein eigenes Bild des jeweiligen Funktionsumfangs machen kann. Nach Ablauf dieser Frist lässt sich nur noch die Gratis-Fassung nutzen. Eine Gegenüberstellung der Editionen finden Sie hier.

PingPlotter eignet sich in erster Linie dazu, die Netzwerk-Performance zu visualisieren. Ping, Traceroute und in den kostenpflichtigen Versionen zusätzlich Whois liefern dabei die Daten, auf deren Grundlage das Tool eine grafische Übersicht erstellt, sodass sich Flaschenhälse rasch aufspüren lassen. Auf diese Weise kann man zum Beispiel den Verlauf von Latenzverhalten und Paketverlusten für jeden passierten Punkt zwischen dem eigenen Rechner und einem Ziel-Host erkennen. Diese Informationen lassen sich, auf Wunsch automatisch und in frei bestimmbaren Intervallen, speichern und zur weiteren Analyse später wieder laden. Auffälligkeiten in der grafischen Ausgabe des gesammelten Datenmaterials etwa können Sie mit der Zoom-Funktion näher begutachten oder den betrachteten Zeitraum generell einschränken.

Daneben verfügt das Tool über einen ausgefeilten Alerting-Mechanismus. Auf diese Weise ist es möglich, den Administrator oder die IT-Abteilung zu alarmieren, wenn bestimmte Schwellenwerte, beispielsweise für den Paketverlust, überschritten werden oder ein Zielrechner nicht mehr antwortet. In diesen Fällen kann PingPlotter eine E-Mail absetzen, einen Sound oder eine WAV-Datei abspielen, ein Protokoll anlegen, eine Nachricht anzeigen oder ein Programm starten. In der Pro-Edition ist es zudem möglich, mithilfe der integrierten Scripting Engine einen eigenen Alarmtyp zu erstellen.

Drei in Eins: In der 30-Tage-Testphase können Sie sich mit dem Funktionsumfang jeder der drei Editionen vertraut machen.

Installation: Das Setup von PingPlotter verläuft Windows-typisch assistentengestützt. Nach dem Download und Aufruf der Installationsdatei führt ein Helfer den Anwender durch die einzelnen Schritte.

Bedienung: Obwohl PingPlotter ein leistungsstarkes Netzwerk-Tool ist, präsentiert sich die Oberfläche angenehm übersichtlich und ist weitgehend selbsterklärend. Mit der Menüzeile kommt der Anwender eher selten in Berührung, da sich die Hauptfunktionen in den darunterliegenden Bereichen per Tastatur oder Maus erreichen lassen. Wenn Sie in der 30-tägigen Probierphase zwischen den drei Editionen des Tools wechseln wollen, wählen Sie Help / Change Editions.

Um loszulegen, sind nur einige wenige Angaben zwingend. Unter Target Name geben Sie die IP-Adresse oder den Hostnamen des zu erreichenden Rechners ein. Über die Dropdown-Liste dieses Feldes können Sie bereits zuvor von Ihnen gemachte Angaben oder eine der vom Hersteller eingetragenen URLs auswählen. Das Feld Trace Interval gibt die Zeitspanne an, die PingPlotter zwischen jeder Befehlssequenz wartet. Bei einem länger laufenden Monitoring-Projekt empfiehlt der Hersteller 15 bis 60 Sekunden, für einen Schnelltest zwischen einer und fünf Sekunden. In der Pro-Edition des Tools haben Sie über die Option Settings außerdem die Möglichkeit, verschiedene von Ihnen erstellte Konfigurationen auszuwählen.

Anschließend können Sie über den grünen Button die Ablaufverfolgung beginnen. Wenn Sie auf das Dropdown-Menü dieser Schaltfläche klicken, erscheinen weitere Optionen, etwa um die Routenverfolgung zurückzusetzen, neu zu starten oder kontinuierlich laufen zu lassen. Falls Sie PingPlotter Pro nutzen, können Sie an dieser Stelle auch das Tracing zu einem neuen Zielhost starten. Die anfallenden Daten werden im darunter befindlichen Teil des Programmfensters in Tabellenform und grafisch aufbereitet angezeigt.

PingPlotter - Installation
Das Setup von PingPlotter erfolgt mit Assistentenunterstützung und besteht aus nur wenigen Schritten.
PingPlotter - Setup-Abschluss
Nach Abschluss der Installation können Sie das Tool sofort aufrufen, ohne den PC neu starten zu müssen.
PingPlotter - Erststart
Beim erstmaligen Start des Programms können Sie direkt von der Pro-Edition zu den zwei anderen Versionen wechseln. Das lässt sich während der 30-tägigen Testphase aber auch später noch über die Oberfläche bewerkstelligen.
PingPlotter - GUI-Übersicht
Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich aufgebaut und erfordert nur wenige Angaben, um loszulegen.
PingPlotter - Default-Werte für Zieladressen
Im Feld "Target Name" tragen Sie die IP oder den Hostnamen des betreffenden Rechners ein. Per Default sind in der History-Liste bereits einige Einträge enthalten, die vom Hersteller stammen.
PingPlotter - Optionen Start-Button
Ein Klick auf den grünen Button startet die Ablaufverfolgung. Über dessen Pulldown-Menü lassen sich weitere Befehle zutage fördern.
PingPlotter - Twitter-Trace
Nach dem Start der Routenverfolgung werden die erfassten Daten in einer Tabelle und grafisch aufbereitet. Es dauert meist etwas, bis der Zeitgraph ganz unten angezeigt wird.
PingPlotter - Kontextmenü
Über das Kontextmenü eines Tabelleneintrags können Sie weitere Informationen abfragen, zum Beispiel per Whois.
PingPlotter - Scripting Engine
PingPlotter Pro verfügt über eine eingebaute Scripting Engine, die Sie in den Optionen konfigurieren können.
PingPlotter - Auto-Speicherung
Die angefallenen Traceroute-Daten lassen sich auf Wunsch automatisch in bestimmten Intervallen speichern. Auch Screenshots sind auf diese Weise möglich.
PingPlotter - Alerting-Beispiele
Die mitgelieferten Beispiele für das Alerting geben prima Vorlagen ab, die Sie klonen und nach Ihren Vorgaben bearbeiten können.
PingPlotter - Benachrichtigungsoptionen
Es stehen verschiedene Benachrichtigungsoptionen zur Verfügung, die sich miteinander kombinieren lassen. Ausgelöst werden sie bei Erreichen bestimmter Schwellenwerte.
PingPlotter - SMTP-Parameter
Für die E-Mail-Benachrichtigungen gibt es einen separaten Einstellungsdialog, in den Sie die SMTP-Parameter eintragen.
PingPlotter - Edition wechseln
Über das Hilfe-Menü haben Sie in der 30-tägigen Testphase jederzeit die Möglichkeit, die Edition zu wechseln.

Fazit: Um lahmende LAN- und WAN-Verbindungen zu untersuchen, eignen sich alle drei Editionen von PingPlotter. Einsteiger können den Wegfall der erweiterten Funktionen in der kostenlosen Variante meist verschmerzen. Wer hingegen ein größeres Netzwerk betreut, sollte gleich zur Professional-Version greifen, denn nur sie bietet über den Standard hinausgehende Analyse- und Reportingfunktionen. Außerdem enthält sie eine Scripting Engine, mit der sich das Tool umfangreich anpassen lässt. (hal)

PingPlotter

Version:

4.10.1

Hersteller:

Pingman Tools

Download Link:

PingPlotter - Download

Sprache:

Englisch

Preis:

Free Edition: kostenlos, Standard Edition: 39,99 US-Dollar, Professional Edition: 199,99 US-Dollar

System:

Windows XP / Windows Vista / Windows 7 / Windows 8.x, Windows Server 2003 / 2008. iPhone und iPad (ab iOS 8.0) / Mac OS X

Alternativen:

VisualRoute, Graphical Ping, Ping Tester, NetCrunch Tools