Update nächste Woche

PDF-Angriffe werden immer hinterhältiger

07.01.2010 von Frank Ziemann
Eine noch nicht behobene Sicherheitslücke in Adobe Reader wird inzwischen auf breiter Front für Angriffe genutzt. Zum Teil werden recht ausgefeilte Methoden eingesetzt, um eine Entdeckung des Angriffs zu verhindern.

Seit Mitte Dezember ist eine Schwachstelle in Adobe Reader bekannt, die das Einschleusen und Ausführen von beliebigem Code ermöglicht. Online-Kriminelle bedienen sich längst dieser neuen Möglichkeit und ihre Angriffe werden immer raffinierter. Eine kürzlich abgefangene, speziell präparierte PDF-Datei demonstriert, wie viel Mühe sich die Angreifer machen, um ihre Attacken zu verbergen.

Bojan Zdrnja berichtet im Blog des Internet Storm Center über die Ergebnisse seiner Analyse einer schädlichen PDF-Datei, die eine Sicherheitslücke in der aktuellen Version des Adobe Reader ausnutzt. In die PDF-Datei eingebettet sind zwei EXE-Dateien, die mit Hilfe des enthaltenen Exploit-Codes gestartet werden. Eine soll eine Internet-Verbindung zu einem PoisonIvy-Client (ein Fernwartungsprogramm) herstellen, die andere öffnet eine harmlose PDF-Datei im Adobe Reader.

Bildgalerie: Sicherheit
rkhunter
Das Tool rkhunter macht genau das, was der Name „The Rootkit Hunter project“ verspricht: Es kann unter den meisten Linux- und Unix-Systemen versteckte Rootkits aufspüren.
Secunia PSI
Der kostenlose Secunia Perrsonal Software Inspector, kurz PSI, überprüft die installierten Anwendungen auf dem PC und kann veraltete Programme und Risiken aufzeigen. Links zu Updates zeigt PSI ebenfalls an.
TrueCrypt
Sensible Daten gehören nicht frei zugänglich auf Computer oder Wechselmedien. TrueCrypt verschlüsselt gratis Platten, Partitionen oder bindet Datei-Container als chiffrierte virtuelle Laufwerke ein. Die Informationen sind so unter Windows, Linux und Mac OS sicher vor Ausspähung.
Lauschangriff
Um Ordner oder Laufwerke auf Löschungen, Umbenennungen oder Zugriffe zu überwachen eignet sich das kostenlose Tool Lauschangriff. Die Ergebnisse der Überwachung lassen sich als Datei exportieren.
Devicelock
In Sachen Sicherheit gehören USB-Sticks und andere Wechseldatenträger zu den elementaren Bedrohungen in Unternehmen. Mit dem Sicherheitstool DeviceLock können Administratoren steuern, welche Benutzer Zugriff auf Schnittstellen wie USB, Bluetooth oder Firewire haben.
InetSor
Mit dem kostenloses Sicherheitstool InetSor wird automatisch die Verbindung zum Internet unterbrochen, wenn bestimmte Laufwerke - beispielsweise mit schützenswerten Daten - angeschlossen werden.
Windows Steady State
Das kostenlose Sicherheitstool Windows Steady State von Microsoft eignet sich beispielsweise für Systeme, die für viele Anwender zugänglich sind. Alle Änderungen eines Benutzers werden bei Bedarf nach einem Neustart wieder gelöscht. Die Benutzerrechte lassen sich auf Ressourcenebene konfigurieren.
chntpw
Ärgerlich und peinlich kann es sein, das Administrator-Passwort vergessen zu haben. Ein Zurücksetzen muss aber nicht gleich Neuinstallation oder teuere Software bedeuten. Mit chntpw geht es auch und es kostet nichts.
Vidalia
Mittels TOR - The Onion Router - können Sie Zensur und Ausspähung im Internet umgehen. Das Tool Vidalia ist ein grafisches Werkzeug, um TOR zu steuern. Mit einfachen Mausklicks können Sie sich neue Identitäten holen, oder den TOR-Dienst starten und stoppen.

Da der Adobe Reader beim Öffnen der ursprünglichen PDF-Datei abstürzt, sobald der Exploit-Code ausgeführt wurde, kann durch das Öffnen einer zweiten, harmlosen PDF-Datei beim Anwender der Eindruck entstehen, alles sei in bester Ordnung. Tatsächlich ist sein Rechner jedoch mit einem Trojanischen Pferd verseucht. Derartige Angriffe werden vor allem zielgerichtet auf einzelne Personen eingesetzt, weniger in breit gestreuten Attacken auf normale Web-Nutzer.

Updates und Empfehlungen zur Sicherheitslücke

Adobe hat für den 12. Januar ein Update angekündigt, das diese Sicherheitslücke im Reader stopfen soll. Bis dahin sollten Anwender Javascript im Adobe Reader ausschalten oder alternative PDF-Betrachter einsetzen. Mit dem kommenden Update will Adobe für ausgewählte Tester eine neue Funktion ausliefern, die ein "stilles Update" des Programms ermöglicht - der Anwender wird also nicht gefragt, bevor ein Update installiert wird.

Nach erfolgreichen Tests soll diese (abschaltbare) Update-Funktion auch in zukünftigen regulären Reader-Versionen zum Einsatz kommen. Adobe will so die Zahl veralteter und anfälliger Reader-Installationen reduzieren. Google hat mit seinem Web-Browser Chrome bereits gute Erfahrungen mit stillen Updates gemacht. (PC-Welt/hal)