PC133-Mainboards

22.05.2000 von Michael Eckert und Bernhard  Haluschak
Rambus-Lösungen sind noch viel zu teuer und die alten PC100-Mainboards bremsen die CPU unnötig aus. Sorgen also PC133-Mainboards für einen neuen Leistungsschub? Das tecChannel-Testergebnis überrascht.

In der Theorie ist die Sache einfach: Mit steigender Taktfrequenz können die Prozessoren schneller Befehle verarbeiten, die natürlich auch flinker aus dem Speicher kommen müssen. Macht man den Speicher nicht schneller, kommt ab einem gewissen Verhältnis von FSB- zu Speichertakt eine hochgezüchtete CPU nicht voll zur Geltung. Andererseits profitieren auch alte Prozessoren von dem Plus an Speicherperformance, denn auch sie müssen nicht mehr so lange auf die Daten aus dem Arbeitsspeicher warten.

Demnach wären die neuen PC133-Mainboards der Hit, wenn es um einen neuen PC oder ein Upgrade geht. Außerdem bieten die Platinen zukunftssichere Technologien wie UltraDMA/66, USB, fortgeschrittenes Powermanagement und in der Regel sehr flexible Konfigurationsmöglichkeiten für die unterschiedlichen Taktfrequenzen.

Als Einziger bietet zurzeit VIA zwei Chipsets an, die sowohl 133 MHz FSB- als auch Speichertaktfrequenz offiziell unterstützen. Alle anderen Lösungen arbeiten außerhalb der Spezifikation der Chipsätze. Der Erfolg gibt VIA Recht, denn der taiwanesische Konzern steigerte 1999 seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 93 Prozent. Einen wesentlichen Anteil daran hatten die Chipsätze.

Wir haben PC133-Mainboards auf der Basis des VIA Apollo Pro 133 und VIA Apollo Pro 133 A unter Windows 98, Windows NT und erstmals Windows 2000 getestet. Zum Vergleich tritt ein aktuelles BX-Mainboard an. Das Ergebnis unseres Tests ist ernüchternd.

Via-Chipsets im Detail

Auf den PC133-Mainboards kommen zwei Northbridge- und zwei Southbridge-Typen zum Einsatz. Die beiden Southbridge-Bausteine lassen sich mit beiden Northbridge-Typen kombinieren. Es haben sich jedoch nur zwei Kombinationen herauskristallisiert.

Das neuere und am höchsten integrierte Gespann bilden die Northbridge VIA VT82C694X und die Southbridge VIA VT82C686A. Zum Aufbau eines Mainboards werden in diesem Fall nur noch wenige niedrig integrierte Bauteile benötigt. Das Duo bietet serienmäßig bereits AC97-Sound. Zusammen mit einem preiswerten Digital/Analogwandler hat man schon eine Soundkarte serienmäßig. Der VT82C694X unterstützt AGP 4x.

Etwas älter ist die Northbridge VIA VT82C693A, die nur AGP 2x bietet. Sie kommt meistens mit der Southbridge VIA VT82C596B. Das Chipset-Team benötigt noch einen I/O-Baustein für die seriellen und den parallelen Port und das Diskettenlaufwerk.

Das BX-Chipset ist von Intel nur für 66 oder 100 MHz FSB- und Speichertakt freigegeben. Platinen mit BX-Chipsatz sind also keine PC133-Mainboards, selbst wenn der Hersteller damit wirbt, dass 133 MHz einstellbar sind. In diesem Fall handelt es sich um ein Übertakten der Hardware. Hierbei arbeiten dann auch der PCI- und der AGP-Bus außerhalb der zugelassenen Taktfrequenzen.

Das BX-Chipset besteht aus der Northbridge Intel FW82443BX und der Southbridge Intel FW8371EB. Im Gegensatz zum VIA Apollo Pro 133 (A) unterstützt der BX noch nicht UltraDMA/66 und PC133-Speicher. Ohne Übertakten des Mainboards laufen PC133-DIMMs in den BX-Platinen mit 100 MHz. UltraDMA/66-Platten werden im UltraDMA/33-Modus betrieben.

Chipset-Vergleich: Northbridge

Chipset

Intel BX

VIA Apollo Pro 133

VIA Apollo Pro 133 A

Bezeichnung

Intel FW82443BX

VIA VT82C693A

VIA VT82C694X

FSB-Takt (MHz)

66, 100

66, 100, 133

66, 100, 133

Speichertakt

66, 100

66, 100, 133

66, 100, 133

max. Speicher (GByte)

1

1,5

1,5

Speichertyp

SDRAM, EDO-DRAM

SDRAM, VC-SDRAM, EDO-DRAM

SDRAM, VC-SDRAM, EDO-DRAM

max. DIMM-Zahl

4

4

4

AGP

2x

2x

4x

Chipset-Vergleich: Southbridge

Bezeichnung

Intel FW8371EB

VIA VT82C596B

VIA VT82C686A

UDMA66

Nein

Ja

Ja

USB-Ports

2

2

4

AC97 Audio/Modem

Nein

Nein

Ja

System-Monitoring

Nein

Nein

Ja

I/O-Funktionen

Nein

Nein

Ja

Uhr

Nein

Nein

Ja

Tastatur-Controller

Nein

Nein

Ja

DFI PA61

Das DFI PA61 basiert auf dem VIA Apollo Pro 133 und bietet vier PCI- sowie drei ISA-Slots. Dies ist gegen den Trend, der mehr PCI-Slots favorisiert. Moderne ISA-Karten sind kaum noch erhältlich. Für Anwender mit alten Steckkarten ist das PA61 für 175 Mark aber interessant und bietet sich zum schrittweisen Aufrüsten an. In den drei DIMM-Sockel finden maximal 768 MByte Speicher Platz. Das Mainboard bietet System-Monitoring und UltraDMA/66, darüber hinaus hat es keine besonderen Funktionen.

Das BIOS unseres Testboards meldete sich mit dem zusätzliche Hinweis "MEDIA BIOS". Die DFI-Ingenieure haben sich also offenbar die Mühe gemacht, eine spezielle BIOS-Version für die Presse zu kreieren. Ein Vergleich mit der aktuellen Version von der DFI-Webseite zeigte schnell den Unterschied. Bei der pressefreundlichen Variante stellt sich das BIOS bei Aufruf der Default-Settings auf agressivere Speicher-Timings ein. Da wir die Einstellungen von Hand optimieren, spielt das eigentlich keine Rolle. Wir haben trotzdem das BIOS mit der Standardversion von DFIs Webpage neu geflasht.

Im BIOS sind, außer den standardmäßigen Funktionen, eine Slot-IRQ-Zuordnung sowie das System-Monitoring mit zwei Temperatur-, zwei Lüfter- und sieben Spannungsanzeigen integriert.

Die Konfiguration der eingesetzten CPUs erfolgt kombiniert über DIP-Schalter und das BIOS. Der DIP-Switch legt den Taktmultiplier fest und im BIOS wählt man abhängig von der CPU den FSB-Takt. Die Schalter und Steckkontakte für die Anbindung an das PC-Panel sind schlecht zugänglich, da sie sich ungünstig im Bereich der Schnittstellen befinden und so von Kabeln verdeckt werden.

Zum Lieferumfang gehört ein CD, ein Floppy-Kabel sowie ein UltraDMA/66-Kabel. Das Handbuch ist Absatzweise in vier Sprachen übersetzt - darunter auch Deutsch. Allerdings ist es durch das Sprachenwirrwarr sehr unübersichtlich geraten. Ein mitgelieferter Konfigurationsaufkleber für das Gehäuse vereinfacht die Konfiguration und die Orientierung auf dem Mainboard.

Die Performance des DFI PA61 ist für ein Board mit VIA Apollo Pro 133 insgesamt gut. Den nicht korrekt arbeitenden UltraDMA/66-Modus muss DFI aber beseitigen. Die Ausstattung des Mainboards mit drei ISA- und nur vier PCI-Slots ist nicht zeitgemäß.

Quickinfo

Produkt

PA61

Hersteller

DFI

Chipsatz

VIA VT82C693A, VT82C596B

Slots

1 AGP 2x, 4 PCI, 3 ISA

Speicher

3 DIMM: SDRAM, VCM, EDO

Sonstiges

UltraDMA/66

Preis

175 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Testdetails

Die Leistung des PA61 ist mit 225 SYSmark98- und 2846 3DMark2000-Punkten gut. Besonders auffällig ist aber die schlechte EIDE-Kopierleistung unter tecMark. Sie erreicht nur 6,6 MByte/s, was rund zwei MByte/s weniger ist als bei vergleichbaren Mainboards. Nach der Untersuchung der EIDE-Schnittstelle mit dem Logik-Analyser ist die Ursache schnell gefunden: Obwohl die Daten beim Lesen wie gefordert mit steigender und fallender Taktflanke übernommen werden, beträgt die Zykluszeit 180 ns. Das entspricht nicht der Spezifikation für den UltraDMA/66-Modus, die 60 nsvorschreibt.

Ein weiteres Minus ist die Inkompatibilität mit der 3Com-Netzwerkkarte. Deren Installation funktioniert zwar einwandfrei, sodass sich weder im BIOS noch im Gerätemanager Konflikte zeigen. Doch beim Neustart von Windows bleiben der Mauszeiger sowie die Bilddarstellung bei 3D-Benchmarks in Interwallen kurz stehen. Dies erklärt auch den niedrigen 3DMark2000-Wert von 2416 Punkten in dieser Konfiguration. Mit der LevelOne-Netzwerkarte gab es keine Probleme. Der 3DMarkwert beträgt hier 2866 Punkte.

Den Belastungstest nach unseren Testkriterien konnte wir nicht durchführen, denn DFI stellt für die PCI-Slots die 3,3 Volt nicht bereit und unterstützt nur 5-Volt-Karten. Das Board entspricht nicht der PCI-Spezifikation 2.2 für 5 Volt Karten, denn die entsprechenden 3,3 Volt Pins sollten danach miteinander verbunden sein, und nicht einfach in der "Luft hängen".

Elitegroup P6BAT-A+

Auf dem Elitegroup P6BAT-A+ sitzen zwei ISA-, vier PCI-Slots sowie drei DIMM-Sockel (maximal 768 MByte). Das nur 190 Mark teure Board besitzt sowohl einen Slot 1 als auch einen PGA370-Sockel, sodass für den Celeron in PGA-Gehäuse keine zusätzliche Adapterkarte für den Slot 1 notwendig ist. Entgegen den Angaben des Herstellers funktionierte unser Testboard jedoch nicht mit dem Pentium III FC-PGA.

Auf dem Mainboard sitzt ein Soundchip von C-Media. Der CMI8738 PCI unterstützt 3D-Sound und beinhaltet Modem-Grundfunktionen. Letztere kommen allerdings nur mit einer zusätzlichen Fax/56K-Modem Raiser-Karte im Spezialformat von Elitegroup zu Tage. Nachteil: Wenn man die Soundkarte im BIOS deaktiviert, verliert man gleichzeitig auch das Modem.

Das BIOS des P6BAT+A+ entspricht dem Stand der Dinge. Es beinhaltet System-Monitoring-Funktionen für zwei Temperaturen, zwei Lüfter und vier Spannungen. Eine hilfreiche Slot-IRQ-Zuordnung ist jedoch nicht vorhanden. Positiv: Auf der mitgelieferten CD ist ein System-Monitoring-Programm für Windows 95/98 sowie NT dabei, das auch unter Windows 2000 arbeitet.

Durch die großzügigen Abmessungen des Mainboards, 306x221 mm, sind alle Baugruppen übersichtlich angeordnet und gut zugänglich. Lediglich die Floppy-Buchse und die IDE-Buchsen liegen sehr eng zusammen und erschweren hier unnötig das Handling mit den Schnittstellenkabel.

Taktverhältnis und FSB des Prozessors können im BIOS automatisch oder per Hand eingestellt werden. Zusätzlich muss man auf dem Mainboard mittels zweier Jumper den FSB-Takt für 66, 100 oder 133 MHz vorgeben. Das BIOS begrenzt innerhalb dieser drei Bereichen die Wahlmöglichkeiten auf gerade noch sinnvolle FSB-Frequenzen. Zum stabileren Übertakten kann die Core-Spannung manuell angehoben werden.

Im Lieferumfang sind ein englisches Handbuch, die Treiber-CD, ein Floppy- sowie ein 80-poliges Kabel für die IDE-Schnittstelle.

Das Elitegroup P6BAT-A+ ist das schnellste getestete Mainboard mit dem alten VIA Apollo Pro 133, aber im Vergleich zu einem guten BX-Board ist es eine ganze Note schlechter - und das mit PC133-SDRAM. Ärgerlich sind die Kompatibilitätsprobleme mit dem Pentium III 733EB und der Diamond Sonic Impact S90 Soundkarte.

Quickinfo

Produkt

P6BAT-A+

Hersteller

Elitegroup

Chipsatz

VIA VT82C693A, VT82C596B

Slots

1 AGP 2x, 4 PCI, 2 ISA

Speicher

3 DIMM, SDRAM, VCM

Sonstiges

UltraDMA/66, Onboard-Sound, PGA370-Sockel

Preis

190 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Testdetails

Die Performance des P6BAT-A+ liegt mit einem SYSMark98-Wert von 227 Punkten im oberen Bereich der Boards mit VIA Apollo Pro 133. Auch der 3DMark2000 mit 2853 Punkten bestätigt diese gute Leistung. Beide IDE-Schnittstellen funktionieren korrekt im UltraDMA/66-Modus. Dies belegen die Messungen mit dem Logik-Analyser und die Kopierleistung des tecMark mit 8,7 MByte/s.

Der mit dem Neutrik A2-D ermittelte Klirrfaktor von 0,132 Prozent für den Onboard-Soundchips ist nur ausreichend und der Signalrauschabstand von 67,3 dB viel zu schlecht. Der Frequenzgang beginnt ab 3 kHz abzufallen und erreicht bei 18 kHz die -3dB Grenze.

kann nicht mit dem von guten Steckkarten mithalten. Schwächen zeigen sich bei den Höhen.

In Bezug auf die Kompatibilität hinterlässt das Board einen gemischten Eindruck. Trotz sehr konservativer BIOS-Einstellung wollte es mit dem Pentium III 733 nicht stabil laufen. Erst das Herabsetzen des FSB von 133 MHz auf 100 MHz brachte die gewünschte Stabilität. Auch die Diamond Sonic Impact S90 weigerte sich mit dem P6BAT-A+ unter 3DMark2000 korrekt zu funktionieren. Ständige Abstürze waren die Folge. Mit dem Onboard-Soundchip arbeitete das Board dagegen mit unserer Konfiguration einwandfrei zusammen. Unter Windows 2000 RC3 funktionierte Hibernation nicht.

Epox EP-6VBA2

Das Epox EP-6VBA2 kostet 300 Mark. Es verwendet den VIA Apollo Pro 133 A mit Southbridge VT82C686A und Northbridge VT82C694X. Das Board unterstützt AGP 4x und hat fünf PCI-, einen ISA- sowie einen AMR-Slot. Die integrierte AC97-Funktionalität der Southbridge und ein zusätzlicher Codec-Baustein sorgen für serienmäßigen Onboard-Sound. Für das Modem ist eine zusätzliche AMR-Steckkarte notwendig. Neben den beiden üblichen USB-Ports an der Rückseite besitzt das Board noch zwei weitere Anschlüsse auf der Platine. Die zugehörigen Adapterkabel für die Pfostenleisten sind allerdings nicht im Lieferumfang. Die drei DIMM-Sockel können insgesamt 768 MByte Speicher aufnehmen.

Das BIOS ist mit System-Monitoring und der nützlichen Slot-IRQ-Zuordnung ausgestattet. Onboard-Sound und -Modem lassen sich bequem im BIOS deaktivieren. Ein Novum von Epox ist das im BIOS implementierte Awardflash-Utility, welches ein leichtes BIOS-Update ermöglicht. Alle anderen BIOS-Funktionen entsprechen dem Standard.

Alle Baugruppen sind auf dem Epox-Board übersichtlich und sinnvoll angeordnet. Die Konfiguration erfolgt über einen DIP-Schalter für das CPU-Taktverhältnis und Jumper für den FSB. Zusätzlich lässt sich im BIOS der CPU- und Speichertakt ändern.

Zum Lieferumfang des Epox-Mainboards gehört ein Floppy- und UltraDMA/66-Kabel sowie ein englisches Handbuch mit ausführlichem Anhang inklusive Post-Codes und Interrupt-Belegung. Auf der mitgelieferten CD befinden sich alle für das Board notwendigen Treiber und Utilities. Sie beinhaltet zusätzlich einen System Diagnostic Manager sowie die Programme Norton AntiVirus und Norton Ghost.

Das Epox EP-6VBA2 bietet gute Performance und Kompatibilität. Mit PC133-SDRAM ist es einem BX-Board ebenbürtig. Die bei den Testdetails aufgeführten Fehler sollten mit einem BIOS-Update zu beheben sein.

Quickinfo

Produkt

EP-6VBA2

Hersteller

Epox

Chipsatz

VT82C694X, VT82C686A

Slots

1 AGP 4x, 5 PCI, 1 ISA,1 AMR

Speicher

3 DIMM, SDRAM, VCM, EDO

Sonstiges

UltraDMA/66, Onboard-Sound, 2 interne USB-Ports

Preis

300 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Testdetails

Die Benchmark-Ergebnisse liegen im oberen Leistungsbereich. Lediglich das Tyan Trinity 400 und das Soltek SL-67KV sind teilweise schneller. Grund für diese geringe Leistungsdifferenz sind die etwas niedrigeren Speichertransferraten bei Write-Operationen und die insgesamt geringen Datentransferraten der IDE-Schnittstelle unter UltraDMA/66.

Das Epox EP-6VBA2 kann bei der Hardware-Kompatibilität überzeugen. Es gibt nur kleinere Beanstandungen wie die falsche Namensanzeige beim Pentium III 733. Entgegen den Aussagen von Elito-Epox lief das Board nicht mit unseren VCM-SDRAM-Modulen. Den Benchmark in der Pentium-II-Testplattform mit 100 MHz FSB und 133 MHz Speichertakt haben wir deshalb mit PC133-SDRAM durchgeführt.

Die Qualität des Onboard-Sounds ist in Punkto Klirrfaktor befriedigend, der Signalrauschabstand aber verbesserungswürdig. Der Frequenzgang ist relativ linear, nur im unteren Frequenzbereich zeigt er eine leichte Anhebung um ca. 0,8 dB, die jedoch kaum Auswirkung auf den Höreindruck hat. Einen echte 3D-Raumklang kann der Onboard-Soundchip nicht bieten, er besitzt lediglich einen Regler für simulierte 3D-Klangtiefe.

Sehr gut schneidet das Epox EP-6VBA2 beim Belastungstest ab. Auch bei starker Belastung durch unsere Lastkarte sowie gleichzeitiger Grafik- und Soundaktivität ändern sich die Spannungswerte kaum. Allerdings funktionierte unter Windows 2000 RC3 Hibernation nicht.

QDI Advance 5/133

Das QDI Advance 5/133E mit VIA Apollo Pro 133 kostet 200 Mark. Mit vier PCI- und drei ISA-Slots ist das Board eher auf aufrüstwillige Anwender zugeschnitten. Maximal kann man 768 MByte RAM in den drei DIMM-Sockel unterbringen. Onboard-Erweiterungen wie Sound oder zusätzliche USB-Schnittstellen gibt es nicht.

Ein besonderes BIOS-Feature ist die RecoveryEasy-Funktion. Über eine Tastenkombination während des Bootvorgangs gelangt man in die etwas umständliche Menüführung der Software. Sie ermöglicht komplette Partitions-Backups auf eine zwingend notwendige zweite Festplatte. Das eigentliche Mainboard-BIOS ist sehr aufgeräumt und bietet alle notwendigen Standardfunktionen. Eine Slot-IRQ-Zuordnung fehlt allerdings und beim System-Monitoring sind keine Einstellungen für Alarmwerte möglich. Die Konfiguration der CPU erfolgt fast ausschließlich über das BIOS. Lediglich drei Jumper auf dem Board unterstützen die Wahl des FSB-Taktes bei Problemen mit der CPU. Die Vorgaben sind Auto, FSB 66 MHz und FSB 100 MHz.

QDI legt ein vorwiegend englischsprachiges Handbuch mit einem kurzen deutschen Anhang für die Schnell-Installation bei. Ein Floppy- und UltraDMA/66-Kabel sowie ein ATX-Gehäuseblech vervollständigen die Hardware. Auf der CD sind alle benötigten Treiber und Utilities enthalten. Als weitere Zugabe hat QDI das Antivirus-Programm PCcillin98 und Manage Easy, ein Tool zur Konfiguration des Mainboards, beigefügt.

Beim QDI Advance 5/133E sind in vielen Punkten Abstriche hinzunehmen. Es gehört zu den langsamsten VIA-Boards und hat Kompatibilitätsprobleme. Mit VC-SDRAM arbeitet es nicht zusammen und bei einigen SDRAM-DIMMS muss man mit gebremster BIOS-Einstellung arbeiten.

Quickinfo

Produkt

Advance 5/133E

Hersteller

QDI

Chipsatz

VT82C693A, VT82C596B

Slots

1 AGP 2x, 4 PCI, 3 ISA

Speicher

3 DIMM, SDRAM, VCM, EDO

Sonstiges

UltraDMA/66

Preis

200 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Testdetails

Bei der Kompatibilität muss das QDI Advance 5/133E einen deutlichen Punktabzug in Kauf nehmen. Mit VCM bootet das Board überhaupt nicht. Die Testkombination aus LevelOne-Netzwerkkarte und Creative-Soundkarte funktioniert nur mit gebremster BIOS-Speichereinstellung "Medium". Diese Vorgehensweise ist auch beim Betrieb mit 100 MHz FSB- und 133 MHz Speichertakt notwendig. Auch das PC133-DIMM von Kingston arbeitet nicht mit einem schnelleren Speicher-Timing. Mit Diamond-Soundkarte Sonic Impact S90 konnten wir die Ergebnisse mit 3DMark2000 nicht ermitteln, weil das System ständig abstürzte. Weitere Inkompatibilitäten machten sich durch Bootprobleme bemerkbar. Mit dem Celeron 500 blieb beim ersten Einschaltversuch der Monitor schwarz, erst nach einem Reset mit einem Checksum-Error bootete das Board einwandfrei. Auch das PC100-SDRAM von M.tec konnte das Mainboard beim Starten nicht immer erkennen. Die nicht korrekt funktionierende Sleep-Switch-Funktion unter Windows98 sei hier nur am Rande erwähnt.

Die Performance des Mainboards lässt insgesamt ebenfalls zu wünschen übrig: Ursache für die niedrigen Leistungswerte sind die geringen Speichertransferraten. Das QDI-Board kann weder bei den SYSmark98- noch bei den 3DMark2000-Benchmarks überzeugen. Lediglich die Kombination aus FSB 100 MHz und Speicherbustakt 133 lieferte befriedigende 3DMark2000-Werte und zeugt von einer guten Anbindung des Speicherbusses an den FSB. Auch tecMark-Festplatten-Benchmark bescheinigt dem Bord befriedigende Leistung beim praxisnahen Kopieren.

Shuttle AV61

Shuttle tritt mit dem AV61 für 180 Mark zum Test an. Das Board mit VIA Apollo Pro 133 hat fünf PCI- und zwei ISA-Slots. Die drei DIMM-Sockel können insgesamt 768 MByte Speicher aufnehmen.

Mit Zusatzfeatures wie System-Monitoring kann Shuttle nicht aufwarten. Das BIOS entspricht dem Standard und bietet als Besonderheit nur die Powermanagement-Funktion Suspend to Disk. Eine hilfreiche Slot-IRQ-Zuordnung fehlt.

Alle Komponenten und Buchsen sind gut zugänglich und sinnvoll angeordnet. Nur die drei Jumperbänke zur manuellen Konfigurierung der CPU sind über das ganze Board verstreut und teilweise schwer zu finden.

Shuttle liefert zusammen mit dem Mainboard ein englisches Handbuch, eine CD und einen Kabelsatz für ein Floppy- und ein UltraDMA/66-Laufwerk.

Die Performance des Shuttle AV61 liegt unter dem Niveau der Mitbewerber. Dazu kommen noch Schwierigkeiten mit der automatischen CPU-Erkennung und Kompatibilitätsprobleme.

Quickinfo

Produkt

AV61

Hersteller

Shuttle

Chipsatz

VT82C693A, VT82C596B

Slots

1 AGP 2x, 5 PCI, 2 ISA

Speicher

3 DIMM: SDRAM, VCM, EDO

Sonstiges

UDMA/66

Preis

180 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Testdetails

Das erste Mainboard von Shuttle hatte die Revision BOM 11. Dieses Bord unterstützte den Pentium 733EB nicht und hatte darüber hinaus Kompatibilitäts- und Performanceprobleme. Mit der nachgelieferten Revision BOM 12 sollten laut Shuttle alle Mängel beseitigt sein.

Doch schon nach den ersten Benchmark-Ergebnissen kam die Ernüchterung. Mit einem SYSMark98-Wert von 220 Punkten und einem 3DMark-Wert von 2642 liegt das Board deutlich unter den Leistungswerten der anderen Testkandidaten. Die Ursache ist in der geringen Speichertransferleistung bei Write-Operationen zu suchen, die wir mit tecMEM nachweisen konnten.

Ein weiteres Manko haben wir bei der Kompatibilitätsprüfung festgestellt. Hier arbeitete das AV61 nicht korrekt mit der Diamond Sonic Impact S90 zusammen, sodass es ständig zu Abstürzen kam. Auch das PC133-Speichermodul von Kingston quittierte das Mainboard ab und zu mit einem Bluescreen. Mit der 3dfx-Grafikkarte Voodoo3 3500 weigerte es sich sogar zu booten. Mit der 3dfx Voodoo3 3000 hatte das Shuttle-Board dagegen während des positiv verlaufenden Belastungstests keine Probleme.

Weiteren Grund zur Beanstandung gibt die fehlerhafte Autodetect-Funktion. Ist ein Pentium III 600B installiert, erkennt das Bord einen Pentium III 600. Der gemessene Speichertakt beträgt dann auch nur 100 MHz statt 133 MHz. Da das BIOS die Einstellmöglichkeiten an die gefundene CPU anpasst, ist keine Einstellung mit 133 MHz möglich. Erst die manuelle Konfiguration per Jumper ohne Autodetect bringt den gewünschten Erfolg.

Soyo SY-6BA+IV

Das 240 Mark teure Soyo SY-6BA+IV arbeitet mit einem BX-Chipsatz von Intel. Wir haben es als Messlatte für die VIA-basierten Testkandidaten verwendet, weil es serienmäßig mit einem UltraDMA/66-Controllerbaustein von Highpoint ausgestattet ist. Bis auf die Begrenzung auf 100 MHz FSB- und Speichertakt ist es dem VIA-Chipsatz auf dem Papier ebenbürtig.

Als Erstes fallen sofort die zwei zusätzlichen IDE-Ports des Highpoint-Controllers auf, die zusammen mit der Intel-Southbridge FW8371EB den Betrieb von bis zu acht EIDE-Laufwerken ermöglichen. Mit fünf PCI- und zwei ISA-Slots bietet die Soyo-Platine auch genügend Spielraum für Erweiterungssteckkarten. Die vier DIMM-Sockel können bis zu 1 GByte Speicher aufnehmen.

Das BIOS hinterlässt einen guten Eindruck. Es beinhaltet eine ausführliche System-Monitoring-Funktion und verfügt über eine Slot-IRQ-Zuordnung. Die Konfiguration von CPU-Taktteiler und -Frequenz erfolgt grundsätzlich über das BIOS-Setup. Nur ein Jumper auf dem Board ist notwendig um den FSB-Takt von 66 beziehungsweise 100 MHz vorzugeben. Aberwitzig ist allerdings, dass ausgerechnet das Board mit dem nominal langsamsten FSB die höchste Übertaktungsmöglichkeit bietet. Die möglichen 155 MHz FSB- und Speichertakt sind völliger Unfug.

Der Lieferumfang ist üppig: Dazu gehört ein knapp gehaltenes englisches Handbuch, eine Treiber-CD und eine zusätzliche CD mit den drei Programmen AntiVirus, Ghost und Virtual Drive von Norton . Ein Floppy- und zwei IDE-Kabel, davon eins für den UltraDMA/66-Betrieb, fehlen ebenfalls nicht.

Das eigentlich nur zum Vergleich herangezogene Soyo SY-6BA+IV ist uneingeschränkter Sieger in der Kategorie Performance. Alle Benchmark-Ergebnisse des BX-Boards liegen über denen der VIA-Mainboards. Trotz der schnelleren FSB- und Speicher-Frequenz von 133 MHz kann sich der VIA Apollo Pro 133 (A) bei keinem Testkandidaten gegen den Intel BX behaupten.

Quickinfo

Produkt

SY-6BA+IV

Hersteller

Soyo

Chipsatz

FW82443BX, FW82371EB

Slots

1 AGP 2x, 5 PCI, 2 ISA

Speicher

4 DIMM, SDRAM, EDO

Sonstiges

Highpoint UltraDMA/66-IDE-Controller

Preis

240 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Testdetails

Das Soyo SY-6BA+IV konnte seine Performance in den 2D- und 3D-Benchmarks eindrucksvoll unter Beweis stellen. Sowohl bei SYSmark98 als auch mit 3DMark2000 liefert es sehr gute Resultate, die teilweise deutlich über den VIA-Baords liegen. Leichte Einbußen verzeichnete das Board nur unter tecMark, dem praxisnahen Kopiertest. Hier erreichte es trotz sehr guter EIDE-Burstraten nur ein befriedigendes Ergebnis.

Trotz insgesamt sehr guter Benchmark-Leistungen muss das SY-6BA+IV bei der Kompatibilität Punktabzüge hinnehmen. Das Mainboard verweigerte vehement den Dienst mit der GeForce 256, obwohl das BIOS schon sehr konservativ eingestellt war. Die Creative 3D Blaster Riva TNT2 Ultra arbeitete in dieser Konfiguration einwandfrei. Der Test des Suspend-Funktion unter Windows 98 verlief negativ. Beim Betätigen des Schalters verdunkelte sich der Bildschirm kurz, um dann sofort wieder zu erscheinen, ein Herunterfahren in den Suspend-Modus erfolgte nicht. Der Hibernation-Modus unter Windows 2000 endet kläglich mit einem völlig zerstörten Bildschirminhalt.

Beim Belastungstest kann das SY-6BA+IV voll überzeugen. Soyo macht sich sogar die Mühe einer gesondert stabilisierten 3,3-Volt-I/O-Spannung. Bild 12 zeigt deutlich, dass die an den DIMMs gemessene Spannung unabhängig von den 3,3 Volt der PCI-Slots ist.

Soltek SL-67KV

Soltek hat mit dem SL-67KV ein Mainboard für 200 Mark im Programm, das auf dem VIA Apollo Pro 133 A basiert. Dieser besteht aus der Northbridge VT82C694X und der Southbridge VT82C686A und unterstützt AGP 4x. Fünf PCI-, ein ISA- und ein AMR-Slot bieten genügend Erweiterungsmöglichkeiten für Steckkarten. Der im Chipsatz integrierte AC97-Soundteil macht eine zusätzliche Soundkarte überflüssig - auf dem Board sitzt ein preiswerter Codec-Baustein. In den drei DIMM-Sockel finden insgesamt bis 768 MByte Platz. Das Mainboard hat zwei nach außen geführte USB-Ports, über eine Stiftleiste kann man zwei weitere mit einem optionalen Adapterkabel nach außen führen.

Das BIOS bietet alle Standard-Funktionen zur korrekten Einstellung des Mainboards. So lassen sich CPU- und Speichertakt je nach Vorkonfiguration auf dem Board per DIP-Schalter und Jumper bequem im BIOS ändern. Eine hilfreiche Slot-IRQ-Zuordnung und die Fast-Write-Option für den AGP 4x Modus fehlen jedoch. Vermisst haben wir auch Vorgaben für Alarmwerte im System-Monitoring-Menü sowie die Power-on-Funktionen per Keyboard oder Maus.

Negativ ist uns die Anordnung der Jumper und des DIP-Schalters zwischen AGP- und PCI-Slot aufgefallen. Bei eingesteckten Karten sind sie ohne Werkzeug nicht zu erreichen.

Soltek liefert das Mainboard mit einem englischen Handbuch. Dieses beschreibt lediglich die allgemeinen Features für mehrere Mainbordtypen und deren Konfiguration sowie die Steckerbelegung. Darüber hinaus bietet es keine weiteren Informationen wie BIOS-Beschreibung oder Fehlerhilfen. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist eine CD-ROM mit Treibern, Utilities und Manual inklusive einer System-Monitoring-Software von VIA für Windows98. Auf der zweiten CD sind die Programme Norton AntiVirus und Norton Ghost enthalten. Entgegen den sonst üblichen Gepflogenheiten liegt der Software sogar ein separates Handbuch bei. Neben dem Floppy- und UltraDMA/66-Kabel hat Soltek auch an einen zusätzlichen externen Temperatursensor zur Überwachung der Systemtemperatur gedacht.

Dank Apollo Pro 133 A kann sich das Soltek-Mainbord von den Boards mit dem Apollo Pro 133 bei der Performance absetzen. Trotzdem ist es auch mit PC133-SDRAM nicht so schnell wie das zum Vergleich herangezogene Soyo SY-6BA+ IV mit BX-Chipsatz und PC100-SDRAM. Außerdem muss man Kompromisse bei der Kompatibilität eingehen. Das instabile Verhalten des Boards mit 100 MHz FSB- und Speichertakt und Pentium III ist ärgerlich. Somit ist das SL-67KV trotz seiner Ausstattung in der jetzigen Version nicht zu empfehlen.

Quickinfo

Produkt

SL-67KV

Hersteller

Soltek

Chipsatz

VT82C694X, VT82C686A

Slots

1 AGP 4x, 5 PCI, 1 ISA,1 AMR

Speicher

3 DIMM, SDRAM, VCM, EDO

Sonstiges

UDMA/66, Onboard-Sound, zwei zusätzliche USB-Ports

Preis

200 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Testdetails

Das Soltek SL-67KV arbeitete in unserer Testplattform mit Pentium III 600 und einem FSB- und Speichertakt von 100 MHz sehr instabil. Bei Busfrequenzen von 66 und 133 MHz verhielt sich das Board tadellos.

Die CPU-Erkennung des SL-67KV ist nicht ausgereift. Einen Celeron 500 akzeptiert das SL-67KV nur, wenn die DIP-Schalter in der Auto-Stellung sind. Korrekt, aber manuell konfiguriert bleibt der Bildschirm schwarz. Ähnliche Startschwierigkeiten hatte das Board auch mit dem Pentium III 733. So konnte das Mainboard die CPU erst nach mehrmaligen Resets korrekt erkennen und das System starten.

Ein ähnlicher Effekt tritt in Verbindung mit einem ZIP-Laufwerk auf, das direkt nach dem Einschalten nicht vom BIOS erkannt wird. Erst nach einem Reset findet das Board das Laufwerk korrekt.

Bei den Benchmark-Tests mit der Elsa Erazor X (GeForce 256) lief das System instabil und es traten zudem starke Texturfehler auf, die eindeutig auf die Inkompatibilität des Mainboards mit der Grafikkarte zurückzuführen sind.

Auch bei der Erkennung von RAM-Modulen macht das Soltek-Mainboard Fehler. So erkannte es PC133-SDRAM von Wichmann WorkX zwar auf Anhieb, doch bei der CAS Latency Time schlug es den Wert zwei vor, obwohl der Speicher für die CAS Latency Time von drei ausgelegt ist. Das Soltek SL-67KV verweigerte mit dem PC133-Speichermodul von Kingston völlig die Zusammenarbeit und fiel auch bei unserem ECC-Test durch.

Der Onboard-Soundchip wartet mit einem guten Klirrfaktor auf, der ermittelte Signalrauschabstand ist dagegen deutlich zu gering und entspricht nicht den Stand aktueller Soundkarten. Der Frequenzgang geht noch mit der Note "befriedigend" durch.

Die Performance ist bei allen Tests gut. Weder bei den 2D- noch bei den 3D-Benchmarks sind Schwächen feststellbar. Lediglich die niedrige EIDE-Burstrate fällt negativ auf. Doch auf den praxisnahen Kopierwert hat dies keinen nennenswerten Einfluss.

Den Belastungstest überstand das SL-67KV ohne Beanstandungen. Auch unter Windows 2000 lief alles nach Plan.

Transcend TS-AVD1

Beim Auspacken des 220 Mark teuren Transcend TS-AVD1 fällt positiv auf, dass der Hersteller außer einem ordentlich beschrifteten UltraDMA/66-Kabel auch eine zusätzliche EIDE-Version für den zweiten Port beigelegt hat. Gut gemeint sind wohl auch die massiven Kondensatoren rund um den CPU-Slot. Sie stören allerdings unter Umständen, denn bei einigen Kühlkörpern mit voluminöser Verriegelung muss man sie zur Seite biegen.

Mit fünf PCI- und zwei ISA-Slots bietet das Board in Bezug auf Steckkartenerweiterbarkeit genügend Spielraum. Auch die Speicherbestückung mit insgesamt 768 MByte dürfte mehr als ausreichen.

Das BIOS des Mainboards umfasst ein detailliertes System-Monitoring mit Eingabe von Warn- und Shutdown-Werten, eine Slot-IRQ-Zuordnung fehlt jedoch. Die FSB-Einstellung im BIOS lässt sich nur in einem gewissen Bereich, abhängig von dem verwendeten CPU, vornehmen. Das System-Monitoring des Boards arbeitet exakt. Es lässt sich mit dem Programm Hardware Doctor unter Windows 9x auswerten. Ansonsten hat das BIOS keine weiteren nennenswerten Besonderheiten.

Die mitgelieferte CD-ROM enthält die Standardtreiber von VIA, eine PDF-Version des Handbuchs und ein System-Monitoring-Programm für Windows 95/98. Das Handbuch gibt es sowohl in der elektronischen als auch in der gedruckten Form nur in Englisch.

Insgesamt können wir das Transcend TS-AVD1 nicht empfehlen. Schon das Abschneiden beim Belastungstest spricht gegen eine Bestückung mit mehreren Steckkarten. Dazu kommen noch Kompatibilitätsprobleme und die mäßige Performance.

Quickinfo

Produkt

TS-AVD1

Hersteller

Transcend

Chipsatz

VT82C963A, VT82C596B

Slots

1 AGP 2x, 5 PCI, 2 ISA

Speicher

3 DIMM: SDRAM, VCM, EDO

Sonstiges

UltraDMA/66

Preis

220 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Testdetails

Insgesamt schneidet das TS-AVD1 bei den Benchmark-Tests nur befriedigend ab. Unter der niedrigen Speicherperformance mit PC100-SDRAM leiden vor allem die SYSmark-Ergebnisse und die Tests mit 3DMark2000.

Bei der Hardware-Kompatibilität sind Abstriche zu machen. Mit der Diamond Sonic Impact S90 überstand das Board unseren Test nicht ohne Absturz. Auch die Vollbestückung mit drei 256-MByte-DIMMs schlug fehl. Prinzipiell funktioniert das Board aber auch mit drei DIMMs, wie der Gegentest mit einem 128-MByte- und zwei 256-MByte-großen Modulen zeigt. Trotzdem gibt das Abzüge bei der Kompatibilitätsnote. Die Elsa Erazor X mit GeForce 256 arbeitet beim Test mit 3DMark 2000 ebenfalls nicht einwandfrei.

Bei unserem Belastungstest versagt das TS-AVD1 kläglich, denn das Board bootet mit der PCI-Lastkarte nicht. Erst wenn man die Last schrittweise zurücknimmt, bessert sich das Verhalten. Das Problem ist in der miserablen Spannungsstabilisierung der 3,3-Volt-Versorgung zu finden. Die 3,3 Volt Spannung auf dem Board bricht selbst ohne unsere Spezialkarte zusammen. Bild 15 zeigt das Verhalten mit drei PCI-Karten (Netwerk, SCSI, Sound) sowie der Voodoo 3000 bestückt. Die 3,3-Volt-Versorgung auf dem Board bricht um 600 mV auf 2,7 Volt zusammen, obwohl das Netzteil stabile Werte liefert. Für die Speichermodule, die ebenfalls die 3,3 Volt nutzen, ist das weit außerhalb der Spezifikation. Speicherhersteller Micron akzeptiert beispielsweise bei den 3,3 Volt für die DIMMs eine Toleranz von 300 mV.

Tyan Trinity 400

Tyan setzt bei seinem Trinity 400 auf eine Kombination aus Northbridge VT82C964X und Southbridge VT82C596B. Das 240 Mark teure Board trägt die Zusatzbezeichnung S1854. Es bietet sowohl einen Slot 1 als auch einen PGA370-Sockel. Den Test mit der FC-PGA-Variante des Pentium III absolvierte das Trinity 400 einwandfrei.

Mit insgesamt sechs PCI- und einem ISA-Slot bietet Tyan mehr Platz für PCI-Steckkarten als die Konkurrenten. Der Speicher lässt sich maximal auf 768 MByte erweitern, dazu stehen drei DIMM-Sockel zur Verfügung.

Das Award-BIOS erlaubt den AGP 4x und den Fast-Write-Modus. Darüber hinaus enthält es nur Standardfunktionen. Eine Slot-IRQ-Zuordnung zur einfacheren Konfiguration von PCI-Steckkarten fehlt. Ebenfalls negativ fällt auf, dass Tyan auf ein System-Monitoring verzichtet. Das ist der Preis für die Southbridge VT82C596B, die einen separaten Baustein benötigen würde.

Der FSB- und Speichertakt wird im BIOS festgelegt. Hier muss man aufpassen, denn wählt man beispielsweise bei einem Pentium III 600 versehentlich 66 statt der ordnungsgemäßen 100 MHz, bootet das Trinity 400 nicht mehr. Dann hilft nur noch der Jumper CMOS-Clear. Als sichere Alternative bietet sich die Auto-Einstellung an. Eine Stiftleiste auf dem Board vereinfacht per Jumper die Konfiguration des Taktverhältnisses für die eingesetzte CPU.

Erfreulich der Lieferumfang: Neben dem UltraDMA66-Kabel liegt auch ein Standard-Modell für den zweiten EIDE-Port bei. Ein Handbuch, eine Treiber-CD und Manual sowie ein Floppy-Kabel fehlen auch nicht. Für den leichten Interneteinstieg legt Tyan eine CD von CompuServe mit 100 Freistunden bei.

Bei der Gesamtperformance platziert sich das Tyan Trinity 400 im Spitzenfeld unter den VIA-Chipsatz-Konkurrenz. Am Soyo-Mainboard mit BX-Chipsatz kommt aber auch das Tyan-Board leistungsmäßig nicht vorbei. Schade, dass der Betrieb mit 100 MHz FSB bei der jetzigen Mainboard-Revision nicht stabil funktioniert.

Quickinfo

Produkt

Trinity 400 S1854

Hersteller

Tyan

Chipsatz

V82C694X, VT82C596B

Slots

1 AGP 4x, 6 PCI, 1 ISA

Speicher

3 DIMM: SDRAM, VCM, EDO

Sonstiges

UDMA/66, zusätzlicher PGA-370-Sockel

Preis

240 Mark

Alle Daten und die Wertung finden Sie in unserer tecDaten-Tabelle.

Testdetails

Die Leistungsdaten sprechen bei diesem Mainboard für sich. Der SYSmark98-Wert liegt bei 231 und der 3DMark2000 bei 2927 Punkten. Das Soltek-Board mit 229 SYSmark98-Punkten und einem 3DMark2000-Wert von 2908 folgt dem Tyan-Mainboard dicht dahinter. Unübertroffen unter den VIA-Boards ist auch EIDE-Burstrate mit 59,5 MByte/s. Das nächste VIA-Board hat einen um 28,7 MByte/s geringeren Wert. Diese hohe Übertragungsleistung schlägt sich auch in der Kopierleistung von tecMark mit einem Wert von 8,8 MByte/s nieder. Eine Untersuchung der IDE-Schnittstelle mit unserem Logik-Analyser bestätigte die guten Ergebnisse.

So souverän das Tyan mit 66 und 133 MHz Bus- und Speichertakt zu Werke geht, so überraschend ist das Verhalten bei 100 MHz FSB-Takt mit 3DMark2000. Problem ist nicht die Performance, sondern die Stabilität. Das Board stürzt bei 3DMark2000 mit dem Pentium III 600 ab. Die Benchmark-Tests mit SYSmark98 übersteht das Board in der 100-MHz-Konfiguration ebenfalls nicht ohne gelegentliche Abstürze.

Erstaunlich ist dieses Verhalten umso mehr, da wir unsere Tests zu AGP 4x, Speichertypen und CPUs mit der Vorgängerversion des Trinity 400 ohne Probleme durchgeführt haben. Tyan hat gegenüber dieser Version nur die Unterstützung für den Pentium III im FC-PGA-Gehäuse eingebaut und das BIOS upgedatet.

Die FC-PGA-Version des Pentium III arbeitet dagegen mit 100 MHz FSB einwandfrei. Tyan gibt an, den Fehler gefunden und in der laufenden Produktion bereits beseitigt zu haben.

Mit dem Pentium II 450 im Belastungstest konnten wir das Board mit 100 MHz FSB- und 133 MHz Speichertakt zu einwandfreiem Betrieb überreden. Allerdings mussten wir hierfür das Speichertiming im BIOS um eine Stufe zurückschrauben. Die weitere Belastungsprobe sowie die Tests mit Windows 2000 RC3 absolvierte das Trinity 400 einwandfrei.

Fazit

Das Ergebnis unseres Tests ist ernüchternd. Bei den aktuellen Mainboards auf Basis des VIA Apollo Pro (A) ist der Verbraucher das Versuchskaninchen für unausgegorene Chipsets. Der prinzipiell sinnvolle PC133-Speicher verkommt zum Marketing-Gag.

Die VIA-basierten Platinen haben viele Kinderkrankheiten und ärgern schon bei der Installation mit Bootproblemen und Ungereimtheiten. Der eigentliche Flop wird aber beim direkten Performance-Vergleich mit PC100-RAM und einem beliebigen Mainboard auf Basis des Intel-BX-Chipset deutlich. Hier sind die VIA-Platinen mit Apollo Pro 133 erheblich langsamer. Lediglich die auf dem Apollo Pro 133A basierenden Boards von Tyan, Soltek und Epox können mithalten - allerdings nur mit teurerem PC133-SDRAM.

Das Tyan Trinity 400 und Soltek SL-67KV arbeiten aber mit 100 MHz FSB- und Speichertakt nicht einwandfrei. Und das sonst stabil arbeitende Epox VBA2 krankt beim Betrieb mit VCM. Zwar hat Tyan den Fehler ausgemacht und die Produktion umgestellt und VCM ist bislang noch kaum verbreitet. Doch zeigt der Test, wie weit VIA Chipsätze und darauf basierende Boards noch von der Qualität der Intel-Produkte entfernt sind. Bei jedem Board war außerdem ein BIOS-Update fällig, weil die gelieferte Version überholt war - ein weiteres Indiz für die hektischen Fehlerkorrekturen bei den Mainboard-Herstellern.

Im Vergleich zu den Mainboards mit BX-Chipsatz bieten die VIA-Platinen auf dem Papier zwar deutlich mehr, aber UltraDMA/66 und PC133 werden vom Chipset ausgebremst. Wer sich derzeit ein ausgereiftes BX-Mainboard zulegt, schont seine Nerven und ist auch nicht langsamer unterwegs.

Wie Sie sich das Leben mit den VIA-Boards grundsätzlich angenehmer gestalten können, haben wir im tecLab-Report zusammengefasst. Dort finden Sie auch eine Beschreibung unserer Testverfahren und die detaillierte Testkonfiguration.

2D-Benchmarks

Wir testen hier die Performance bei Standard-Anwendungen unter verschiedenen Betriebssystemen. Als Benchmark kommt der Bapco SYSmark98 zum Einsatz.

3D-Benchmarks

Beim Test der 3D-Performance für Spiele setzen wir den Benchmark 3Dmark200 von MadOnion ein. Als zusätzlicher Praxistest dient uns das Spiel Unreal mit dem Patch 255f. Wir testen unter Windows 98 und DirectX 7.

EIDE-Benchmarks

Die EIDE-Performance lässt sich mit den meisten Benchmarks in der Praxis nicht mehr exakt ermitteln. So beeinflusst die Performance der Festplatte den Anwendungs-Benchmark SYSmark98 bei 128 MByte Arbeitspeicher nicht mehr so stark. Auch 3DMark2000 oder Spiele wie Unreal greifen beim Testen kaum auf das EIDE-Interface zu. Trotzdem beeinflusst die Performance des Festplatten-Controllers die subjektiv empfundene Geschwindigkeit eines Windows-Systems. Die Dauer des Boot-Vorgangs oder beispielsweise sehr speicherintensive Operationen bei Bildbearbeitungs-Programmen hängen stark von der Geschwindigkeit der EIDE-Schnittstelle ab. Auch beim Kopieren größerer Dateibestände merkt man den Unterschied zwischen einem schnellen und einem langsamen System.

Wir testen mit unserem praxisnahen Benchmark tecMark unter Windows 98 die Kopierleistung. Unter Windows NT setzen wir zur Bestimmung der maximalen Transferrate der Schnittstelle unseren Lowlevel-Benchmark tecHD ein.

VIA Apollo Pro 133 A gegen Intel BX

Wir haben die beiden schnellsten Mainboards mit VIA Apollo Pro A und Intel BX mit dem Pentium III 800EB und Pentium III 800E getestet. Diese Coppermine-CPUs fordern durch ihr verbessertes Businterface und die hohe Rechenleistung das Maximum vom Arbeitsspeicher.