Sicherheitsupdates für Internet Explorer und Windows

Patch-Day: Microsoft schließt kritische Sicherheitslücken in Windows und IE

08.07.2014 von Malte Jeschke
An diesem Juli-Patch-Day veröffentlicht Microsoft sechs Sicherheitsupdates. Zwei davon sind kritisch, eines betrifft den Internet Explorer, das andere Windows. Daher sollten Anwender die Updates zeitnah einspielen.

Bereits seit Oktober 2003 besteht der Microsoft Patch-Day als reguläre Einrichtung. An diesem Tag veröffentlicht der Softwarehersteller eine Auflistung entdeckter Sicherheitsrisiken inklusive der Lösungen. Der feste Monatszyklus der gemeldeten Schwachstellen ermöglicht den IT-Verantwortlichen ihre Systeme in einem festen Rhythmus auf den aktuellen Sicherheitsstand zu bringen.

Am aktuellen Juli-2014-Patch-Day veröffentlicht Microsoft sechs Sicherheits-Bulletins. Von den Updates sind zwei als "kritisch", drei als "wichtig" und eines als "mittel" eingestuft. Erläuterungen zum Bewertungssystem der Updates finden Sie hier. Es sind alle unterstützten Windows-Versionen betroffen, als da wären: Windows Vista, Windows 7 ebenso wie Windows 8, 8.1 und RT. Beim den Server-Ausgaben gilt dies für: Windows Server 2003, Server 2008, Server 2008 R2 und natürlich Windows Server 2012 samt Windows Server 2012 R2.

Die beiden kritischen Lücken betreffen Windows und den Internet Explorer. Letzteren auch in allen noch unterstützten Versionen, will heißen vom IE7 bis Internet Explorer 11 sind alle Browser-Varianten betroffen. Das kumulative Sicherheitsupdate für den Internet Explorer schließt insgesamt 24 Sicherheitslücken. Die gefährlicheren dieser Schwachstellen können eine Ausführung von beliebigem Code aus der Ferne ermöglichen, wenn der Anwender auf einer dafür speziell gestalteten Website landet.

Die kritische Lücke in Windows erlaubt ebenfalls die Remotecodeausführung, wenn der Benutzer eine entsprechend vorbereitete Journaldatei öffnet. Die drei als "Hoch" eingestuften Bulletins betreffen allesamt Windows und bergen das Risiko einer Rechteerhöhung (Elevation of Privilege). Das als "mittel" klassifizierte Update kümmert sich um ein Problem, dass beim Microsoft Service Bus für Windows Server eine Denial-of-Service-Gefahr birgt.

Wie stets am Patch-Day stellt Microsoft auch das Anti-Malware-Tool in der neuen Version 5.14 den Anwendern zur Verfügung.

In der folgenden Bilderstrecke finden Sie alle Details zu den veröffentlichten Updates sowie die Links zu den Downloads und den detaillierten Angaben der Sicherheitsbedrohungen.

Um die Sicherheits-Updates zu installieren, sollten Sie die Windows-Update-Funktion nutzen. Damit wird gewährleistet, dass alle wichtigen Patches installiert werden. (mje)

Bildergalerie:
MS14-037 - Kumulatives Sicherheitsupdate für Internet Explorer
Dieses Sicherheitsupdate behebt eine öffentlich und dreiundzwanzig vertraulich gemeldete Sicherheitsanfälligkeiten in Microsoft Windows. Die schwerwiegenderen dieser Sicherheitsanfälligkeiten können Remotecodeausführung ermöglichen, wenn ein Benutzer eine speziell gestaltete Webseite mit Internet Explorer anzeigt. Ein Angreifer, der diese Sicherheitsanfälligkeiten erfolgreich ausnutzt, kann die gleichen Benutzerrechte wie der aktuelle Benutzer erlangen. Für Endbenutzer, deren Konten mit weniger Benutzerrechten konfiguriert sind, kann dies geringere Auswirkungen haben als für Benutzer, die mit administrativen Benutzerrechten arbeiten.<br> <b>Betroffene Software: </b> Microsoft Windows, Internet Explorer<br> <b>Bewertung / Eigenschaften: </b> Kritisch / Remote-Code-Ausführung
MS14-038 - Sicherheitsanfälligkeit in Windows Journal kann Remotecodeausführung ermöglichen
Dieses Sicherheitsupdate behebt eine vertraulich gemeldete Sicherheitsanfälligkeit in Microsoft Windows. Die Sicherheitsanfälligkeit kann Remotecodeausführung ermöglichen, wenn ein Benutzer eine speziell gestaltete Journaldatei öffnet. Für Endbenutzer, deren Konten mit weniger Benutzerrechten konfiguriert sind, kann dies geringere Auswirkungen haben als für Benutzer, die mit administrativen Benutzerrechten arbeiten.<br> <b>Betroffene Software: </b> Microsoft Windows<br> <b>Bewertung / Eigenschaften: </b> Kritisch / Remote-Code-Ausführung
MS14-039 - Sicherheitsanfälligkeit in Bildschirmtastatur kann Erhöhung von Berechtigungen ermöglichen
Dieses Sicherheitsupdate behebt eine vertraulich gemeldete Sicherheitsanfälligkeit in Microsoft Windows. Die Sicherheitsanfälligkeit kann eine Erhöhung von Berechtigungen ermöglichen, wenn ein Angreifer eine Sicherheitsanfälligkeit in einem Prozess von geringer Integrität verwendet, um die Bildschirmtastatur (OSK; On-Screen Keyboard) auszuführen und ein speziell gestaltetes Programm auf das Zielsystem hochzuladen.<br> <b>Betroffene Software: </b> Microsoft Windows<br> <b>Bewertung / Eigenschaften: </b> Hoch / Erhöhung von Berechtigungen
MS14-040 - Sicherheitsanfälligkeit im Treiber für zusätzliche Funktionen (Ancillary Function Driver, AFD) kann Erhöhung von Berechtigungen ermöglichen
Dieses Sicherheitsupdate behebt eine vertraulich gemeldete Sicherheitsanfälligkeit in Microsoft Windows. Die Sicherheitsanfälligkeit kann eine Erhöhung von Berechtigungen ermöglichen, wenn ein Angreifer sich bei einem System anmeldet und eine speziell gestaltete Anwendung ausführt. Ein Angreifer benötigt gültige Anmeldeinformationen und muss sich lokal anmelden können, um diese Sicherheitsanfälligkeit auszunutzen.<br> <b>Betroffene Software: </b> Microsoft Windows<br> <b>Bewertung / Eigenschaften: </b> Hoch / Erhöhung von Berechtigungen
MS14-041 - Sicherheitsanfälligkeit in DirectShow kann Erhöhung von Berechtigungen ermöglichen
Dieses Sicherheitsupdate behebt eine vertraulich gemeldete Sicherheitsanfälligkeit in Microsoft Windows. Die Sicherheitsanfälligkeit kann eine Erhöhung von Berechtigungen ermöglichen, wenn ein Angreifer zunächst eine Sicherheitsanfälligkeit in einem Prozess von geringer Integrität ausnutzt und dann diese Sicherheitsanfälligkeit dazu verwendet, um speziell gestalteten Code im Kontext des angemeldeten Benutzers auszuführen. Standardmäßig wird das moderne, umfassende Browsing-Erlebnis unter Windows 8 und Windows 8.1 mit dem Erweiterten geschützter Modus (Enhanced Protected Mode; EPM) ausgeführt. Endbenutzer z. B., die den Touchscreen-freundlichen Internet Explorer 11 auf modernen Windows Tablets verwenden, verwenden standardmäßig den erweiterten geschützten Modus. Der geschützte Modus verwendet die verstärkte Sicherheitskonfiguration, die gegen die Ausnutzung dieser Sicherheitsanfälligkeit auf 64-Bit-Systemen schützen kann.<br> <b>Betroffene Software: </b> Microsoft Windows<br> <b>Bewertung / Eigenschaften: </b> Hoch / Erhöhung von Berechtigungen
MS14-042 - Sicherheitsanfälligkeit in Microsoft Service Bus kann Denial-of-Service ermöglichen
Dieses Sicherheitsupdate behebt eine öffentlich gemeldete Sicherheitsanfälligkeit in Microsoft Service Bus for Windows Server. Die Sicherheitsanfälligkeit kann Denial-of-Service ermöglichen, wenn ein authentifizierter Angreifer ein Programm erstellt und ausführt, das eine Sequenz speziell gestalteter AMQP-Nachrichten (Advanced Message Queuing Protocol) an das Zielsystem sendet. Microsoft Service Bus for Windows Server ist bei keinem Microsoft-Betriebssystem im Lieferumfang enthalten. Damit ein betroffenes System anfällig ist, muss Microsoft Service Bus zuerst heruntergeladen, installiert und konfiguriert werden, und dann müssen die Konfigurationsdetails (Farmzertifikat) für andere Benutzer freigegeben werden.<br> <b>Betroffene Software: </b> Microsoft Server Software<br> <b>Bewertung / Eigenschaften: </b> Mittel / Denial of Service
Malicious Software Removal Tool
Das Anti-Malware-Tool steht in der Version 5.14 zum Download parat.