Bewerberschreck

Panik - Wenn der Arbeitgeber plötzlich anruft

08.11.2015 von Karen Funk
Die meisten Bewerber erwarten, dass der potenzielle Arbeitgeber sich per Post oder E-Mail meldet. Was aber tun, wenn dieser spontan ein Telefoninterview macht? Viele sind dann schnell in Panik und überfordert. Wer jedoch vorbereitet ist, steigert seine Chancen.

Wer ein Bewerbungsschreiben formuliert, beendet seinen Text am besten mit einem Satz wie "Ich freue mich, von Ihnen zu hören." Viele Bewerber erwarten dann, dass sich der potenzielle Arbeitgeber schriftlich oder per E-Mail bei ihnen meldet. Kommt stattdessen ein Anruf, sind viele Bewerber perplex und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen.

Ein Bewerber meldete sich just mit diesem Problem bei dem Bewerbercoach Gerhard Winkler: "Letztlich wurde ich völlig überraschend von einem Personalleiter angerufen, in dessen Betrieb ich mich beworben hatte. Muss man grundsätzlich mit einer solchen Kontaktaufnahme rechnen und wie kann man sich darauf vorbereiten?"

Winkler antwort: "Glückwunsch zum ersten Erfolg! Sie haben sich in Ihrer Hochstimmung gewiss vertippt - oder wollten Sie nicht 'letztlich wurde ich wie erhofft und erwartet' schreiben?" Ein Anruf ist aus der Sicht eines Bewerbers immer die nahe liegende Personalerreaktion. Nicht ohne Absicht formulierte man ja als kontaktstarker Selbstvermarkter am Ende seines Anschreibens: 'Ich freue mich über Ihren Anruf oder Ihre Mail!'

Es klingelt also. Falls Sie nicht abheben können oder wollen, dann haben Sie zumindest den Anrufbeantworter aktiviert (und für die Dauer der aktuellen Jobsuche die launige Begrüßung ersetzt - sie klang sowieso etwas abgestanden und brachte keinen Ihrer Freunde mehr zum Lachen). Melden Sie sich innerhalb von Stunden!

Quelle Teaserbild: Shutterstock, Natalia Betotelova

Stets vorbereitet sein

Sollte jemand zu Hause Ihre Anrufe beantworten, dann üben Sie ein, was Ihre Lieben alles zu tun haben: Name des Anrufers erfragen, Name der Organisation notieren und sich immer die Rückrufnummer geben lassen.

Anrufer verpassen, Anrufe vermasseln, das ist besonders schmerzlich, weil man ja die allererste Hürde schon geschafft und das Gespräch vorbereitet hatte. Sollten Sie telefonieren, ohne die Stelle und Ihre Bewerber-Argumentation im Kopf zu haben, werden Sie eher ins Schwimmen geraten als richtig gut ins Gespräch zu kommen und am Ende werden Sie vielleicht gnadenlos untergehen.

Haben Sie Ihren Jobanspruch im Kopf!

Sie haben über den Job zu reden und über sich selbst (keine Angst, nicht über alles, nur über die eigene, besondere Jobbefähigung). Mit einem Wort: Sie brauchen einen Job-Claim, den Sie auf Zuruf spontan artikulieren können. Zu den Hausaufgaben, die das Berufsleben einem stellt, zählt eben, dass man den ureigenen Jobanspruch im Kopf hat.

Haben Sie Ihre Bewerbungen griffbereit!

Beim Bewerben verknüpfen Sie Ihren Job-Claim mit einer Zielposition. So ist es auch in Bewerbungsphasen sehr sinnvoll, stets einen Ausdruck der Offerte, Ihres Anschreibens und Ihres Lebenslaufs neben dem Telefon parat halten. Und wenn Sie unterwegs zumindest über die wichtigsten laufenden Bewerbungsaktionen auf Papier oder auf dem Smartphone verfügen, kann Sie kein plötzlicher Personaler-Anruf mehr schocken.