Synchronisation mit ownCloud

ownCloud - der richtige Zugriff per Browser, Client, Apps und Co.

07.10.2015 von Jürgen Donauer
Haben Sie eine ownCloud-Instanz eingerichtet? Dann können Sie von Clients aus auf unterschiedlichste Weise darauf zugreifen. Per Web-Browser, Client-Synchronisations-Anwendung oder App haben Sie Zugriff auf den privaten Cloud-Speicher.

Wie Sie eine ownCloud-Instanz Version 8 unter Ubuntu 14.04 LTS "Trusty Tahr" Server installieren und konfigurieren,- verrät Ihnen unser Praxis-Workshop: ownCloud installieren - Einrichtung, Konfiguration, Sicherung.

Damit holen Sie sich die Privatsphäre zurück und haben selbst die komplette Kontrolle über Ihre Daten, indem diese nicht mehr in einer Public Cloud liegen. In diesem Beitrag gehen wir auf die Client-Seite von ownCloud ein.

Zunächst einmal können Sie auf die ownCloud komplett via Web-Browser zugreifen. Die Entwickler stellen außerdem nicht nur eine Synchronisationsanwendung für Linux, Mac OS X und Windows zur Verfügung, sondern bieten auch eine Android- und iOS-App. Weiterhin können Sie auf die ownCloud via WebDAV, CalDAV und CardDAV zugreifen. Kann ein Betriebssystem oder eine Software mit diesen Protokollen umgehen, lässt sich die entsprechende Anwendung problemlos an die ownCloud anbinden.

Auf die ownCloud via Web-Browser zugreifen

Als Administrator legen Sie Anwenderkonten und Passwörter fest. Nutzen Sie die ownCloud und sind Admin, dann sollten Sie sich aus Security-Gründen ebenfalls ein normales Nutzerkonto anlegen.

Nach der Anmeldung sehen Sie zunächst einen Begrüßungsbildschirm. Im Großen und Ganzen ist das Web-GUI der ownCloud sehr übersichtlich aufgebaut. Je nach aktivierten Apps sehen Sie auf der linken Seite diverse Symbole oder ab ownCloud 7 ein Dropdown-Menü. Klicken Sie oben rechts auf Ihren Anwendernamen und dann Persönlich, dürfen Sie die ownCloud in gewisser Weise personalisieren.

Sie können einen Avatar hochladen, das Passwort ändern und auch die E-Mail-Adresse ändern. Je nach aktivierter App finden Sie oft die jeweiligen Einstellmöglichkeiten dafür im persönlichen Bereich. Ist zum Beispiel das Einbinden externer Speicher erlaubt, erledigen Sie das in dieser Sektion.

Dateien ist mit dem Datei-Manager in einem Betriebssystem zu vergleichen. Klicken Sie hier auf Neu, können Sie eine Textdatei, einen Ordner oder eine Datei via Link erstellen oder einladen. Der Pfeil nach oben steht für einen möglichen Datei-Upload. Fahren Sie mit der Maus über eine sich in der ownCloud befindenden Datei, dürfen Sie diese umbenennen, herunterladen oder auch freigeben (Sharing). Weiterhin können Sie Dateien mittels Drag&Drop verschieben. Klicken Sie auf die Datei und halten dabei die Maustaste gedrückt. Nun ziehen Sie die Datei einfach auf den gewünschten Ordner, und das System erledigt den Rest.

Zum Zeitpunkt dieses Artikels stand ein Veröffentlichungskandidat von ownCloud 7 Community Edition bereit. Die Entwickler haben am Web-Client optische Veränderungen angebracht. Das Menü ist, wie bereits erwähnt, nicht mehr auf der linken Seite, sondern in Form eines Dropdowns adressierbar. Dafür können Sie über die linke Seite sehr schnell sehen, wer was mit wem geteilt hat. Gerade für die Kollaboration mit anderen ownCloud-Nutzern ist dies sehr angenehm. Weiterhin kann der Administrator bei ownCloud 7 festlegen, dass bestimmte Apps nur von bestimmten Gruppen verwendet werden dürfen, was sich wiederum auf das Menü der einzelnen Nutzer auswirkt.

Auf die ownCloud via Web-Browser zugreifen -
Willkommen
Bei der ersten Anmeldung an die ownCloud, bekommen Sie eine kleine Einleitung.
Menü
In der ownCloud 8 ist das Menü eine Dropdown-Liste.
Bilder
Alle Fotos der ownCloud in einer Übersicht.
Persönlich
In diesem Bereich passen Sie die ownCloud auf Ihre Bedürfnisse an.
Dokumente
Über das Web-GUI können zwei Leute gleichzeitig an einem Dokument arbeiten.

Die Apps Kalender und Kontakte sind recht unkompliziert, und jeder Anwender findet sich damit schnell zurecht. Wie Sie mit externen Clients auf die Ressourcen Kalender und Kontakte zugreifen, lesen Sie weiter unten in diesem Beitrag. Die ownCloud lässt sich hervorragend als Schnittstelle nutzen, um plattformübergreifend Smartphones, Tablets, Desktops und Notebooks zu synchronisieren. Sollten Sie an einem fremden Gerät sitzen, können Sie die gespeicherten Informationen auch über den Browser im Web-GUI einsehen.

Zur Kalender-App ist anzumerken, dass Sie mehr als einen Kalender anlegen dürfen. Dies ist wichtig, da die entsprechende CalDAV-Adresse für eine Synchronisation davon abhängt. Wir gehen im Abschnitt über CalDAV und CardDAV genauer darauf ein, Sie sollten das aber bereits im Hinterkopf behalten. Sehr ähnlich ist die Geschichte bei den Adressbüchern respektive den Kontakten. Auch hier dürfen Sie mehr als ein Adressbuch unterhalten, was sich wiederum auf die CardDAV-Adresse auswirkt.

Interessant ist zudem die App Dokumente. Es handelt sich hier um eine Web-Textverarbeitung, die Dokumente per Standard im ODT-Format anlegt. Hier können Sie direkt im Browser Textdokumente erstellen und bearbeiten. Teilen Sie ein Dokument, können Sie sogar gleichzeitig an der Datei arbeiten. Die ownCloud aktualisiert die Änderungen live und markiert, welcher Anwender was geändert hat.

Während frühe Versionen des Web-GUI doch recht unübersichtlich waren, haben die Entwickler im Laufe der Zeit gründlich in Bezug auf die Anwenderfreundlichkeit nachgebessert. In modernen Versionen der ownCloud sollten sich Nutzer recht schnell zurechtfinden.

Der Synchronisations-Client von ownCloud für Linux, Windows und Mac OS X

Meldet sich ein Anwender erstmalig an der ownCloud an, bekommt er im Begrüßungsbildschirm Hinweise darauf, wo er den jeweiligen Synchronisations-Client herunterladen kann. Alternativ können Sie die Installations-Seite bei ownCloud.org besuchen. Für Linux, Mac OS X und Windows ist der Sync-Client kostenlos erhältlich. Android- und iOS-Anwender werden mit zirka einem Euro zur Kasse gebeten, was der Weiterentwicklung des Projekts zugutekommt.

Ähnlich wie bei der Serverausgabe befindet sich in den Repositories der meisten Linux-Distributionen ein ownCloud-Client. Aber auch hier gilt, dass dieser nicht immer auf dem neuesten Stand ist. Auf der dedizierten Linux-Seite des Sync-Clients finden Sie Anweisungen unter anderem für Ubuntu, Fedora, Debian, openSUSE und CentOS, wie Sie ein immer aktuell gehaltenes Resporitory hinzufügen können.

Im Falle von Ubuntu 14.04 oder Linux Mint 17 würde die entsprechende Befehlskette so aussehen:

sudo sh -c "echo 'deb http://download.opensuse.org/repositories/isv:/ownCloud:/desktop/xUbuntu_14.04/ /' >> /etc/apt/sources.list.d/owncloud-client.list"

wget http://download.opensuse.org/repositories/isv:ownCloud:desktop/xUbuntu_14.04/Release.key

sudo apt-key add - < Release.key

sudo apt-get update

sudo apt-get install owncloud-client

Windows- und Mac-OS-X-Anwender können sich spezielle Pakete herunterladen und diese im gewohnten Stil des jeweiligen Betriebssystems installieren.

Die Konfiguration nach der Installation ist relativ einfach. Sie brauchen die Adresse der ownCloud-Instanz, einen Anwendernamen und ein Passwort. Ist das erledigt, synchronisiert sich das jeweilige System sofort mit der ownCloud.

Wenn Sie die Einstellungen des ownCloud-Sychronisations-Clients öffnen, sehen Sie auf der linken Seite vier klickbare Optionen: Nutzerkonto, Aktivität, Allgemein und Netzwerk. Unter Aktivität finden Sie die letzten Aktionen, die der Client durchgeführt hat. Klicken Sie auf Allgemein, dürfen Sie unter anderem bestimmen, ob der Sync-Client beim Systemstart ebenfalls ausgeführt werden soll. Weiterhin können Sie Desktop-Benachrichtigungen aktivieren und deaktivieren sowie die Verwendung monochromer Icons einstellen.

Unter Netzwerk können Sie einen Proxy-Server hinterlegen, falls das notwendig ist. Ebenfalls dürfen Sie hier die Bandbreite des Clients begrenzen. Somit stellen Sie sicher, dass sich der ownCloud-Sync-Client nicht die gesamte Bandbreite schnappt. Das könnte sich negativ auf die Internet- oder Netzwerk-Performance für andere Nutzer auswirken.

Der Synchronisations-Client von ownCloud für Linux, Windows und Mac OS X -
Synchronisations-Client
Den ownCloud-Client gibt es für Linux, Windows und Mac OS X, sowie für Android und iOS.
Filter
Mithilfe dieser Liste bestimmen Sie, welche Dateien der ownCloud-Client ignorieren soll.
Konfiguration
In diesem Bereich können Sie grundlegende Einstellungen vornehmen.
Netzwerk
Neben Proxy-Einstellungen können Sie auch Einfluss auf die Bandbreiten-Nutzen nehmen.
Informativ
Setzen Sie diesen Haken, dann werden die Indikatoren für den Windows-Explorer installiert.
Grüner Haken
Dropbox-Anwender kennen das Verhalten. Sollte eine Synchronisation im Gange sein, würde sich das kleine Symbol ändern.

Unter Nutzerkonto haben Sie auf Wunsch die Möglichkeit, weitere Ordner hinzuzufügen, die sich ebenfalls mit der ownCloud synchronisieren sollen. Außerdem dürfen Sie die Kontoeinstellungen bearbeiten. Interessant ist auch die Schaltfläche "Ignorierte Dateien bearbeiten". Je nach System bringt der Client schon eine Vorauswahl mit sich, die typische temporäre Dateien für das jeweilige Betriebssystem ignorieren. Diese können Sie nicht so einfach bearbeiten. Allerdings dürfen Sie neue Filter hinzufügen und können damit verhindern, dass bestimmte Dateien mit der ownCloud synchronisiert werden.

Der Synchronisations-Client funktioniert ganz gut. Eine schöne Funktion für die Zukunft wäre es, wenn man direkt Share Links aus dem Desktop-Client erzeugen und verwalten könnte. Möchte man Dateien oder Ordner teilen, bleibt derzeit nur der Gang zum Web-GUI.

Die Android-Version synchronisiert ähnlich wie die Dropbox-App zunächst gar keine Daten. Sie zeigt lediglich eine Liste mit den verfügbaren Dateien an. Auf Wunsch können Sie bestimmte Dateien auf das Smartphone oder Tablet herunterladen. Angenehm ist außerdem, dass sich der Start der App mit einer PIN schützen lässt. Darüber hinaus können Sie einen Sofort-Upload von Fotos oder Videos aktivieren. Nehmen Sie nun zum Beispiel ein Bild mit der Smartphone-Kamera auf, und besteht eine Verbindung zur ownCloud, würde das Foto sofort hochgeladen, und Sie können es von allen anderen mit der ownCloud verbundenen Geräten aus benutzen.

Die ownCloud via WebDAV adressieren

WebDAV ist eine Erweiterung von HTTP (Hypertext Transfer Protocol). Damit lassen sich auf Webservern gespeicherte Daten zum Beispiel über einen Datenmanager bearbeiten. Im Prinzip funktioniert ein via WebDAV eingebundenes Verzeichnis, als hätten Sie eine Windows-, Samba-, CIFS- oder NFS-Freigabe. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie WebDAV-fähige Software verwenden.

Die meisten Linux-Distributionen bringen per Standard Unterstützung für WebDAV mit sich. Ob Sie nun KDE und Dolphin, GNOME und Nautilus oder Cinnamon und Nemo einsetzen, ist weniger entscheidend. Suchen Sie die entsprechende Funktion, um ein Netzlaufwerk einzubinden, und wählen dabei WebDAV als Protokoll aus. Die einzubindende Adresse lautet: http(s)://<owncloud-Server>/remote.php/webdav/. Sie finden diese Adresse auch im Web-GUI. Bei der ownCloud 6 ist diese Information unter Persönlich hinterlegt und in ownCloud 7 unter Dateien am unteren linken Bildschirmrand hinter dem Rädchen.

Die ownCloud via WebDAV adressieren -
ownCloud-Zugriff per WebDAV
Windows: Die WebDAV-Unterstützung von Windows 7 lässt zu wünschen übrig. Die Anmelde-Daten werden nicht akzeptiert - sie sind aber richtig.
ownCloud-Zugriff per WebDAV
Linux: Mit Nemo unter Linux Mint 17 verbinden Sie sich zu einem Server...
ownCloud-Zugriff per WebDAV
... und wählen dann WebDAV aus.
ownCloud-Zugriff per WebDAV
Verbunden: Nach Eingabe der Anmelde-Daten, sind Sie via WebDAV mit der ownCloud verbunden.

Bei Windows 7 ist das Einbinden von WebDAV-Ordnern im Dateimanager theoretisch unterstützt, allerdings etwas Handarbeit notwendig. Zunächst einmal müssen Sie das Software Update for Web Folders (KB907306) einspielen. Dann stellen Sie unter den Diensten sicher, dass der WebClient manuell gestartet wird. Eventuell müssen Sie, wie hier beschrieben, in der Registry des Systems einen Wert einfügen, damit eine Authentifizierung möglich ist.

Mit diesen Maßnahmen bekamen wir zwar keine Fehlermeldung mehr und tatsächlich ein Anmeldefenster für den WebDAV-Ordner der ownCloud, das System wollte allerdings unsere Anmeldedaten nicht akzeptieren. In der ownCloud-Dokumentation raten die Entwickler, für Windows einen separaten WebDAV-Client zu benutzen. Die Windows-Implementierung von WebDAV scheint derzeit ein wenig wackelig zu sein. Mac OS X kann ohne Probleme mit WebDAV umgehen.

CalDAV und CardDAV mit der ownCloud nutzen

CardDAV ist die Abkürzung für Card Distributed Authoring and Versioning. Es handelt sich hier um eine Client-/Server-Protokoll, das dazu dient, Kontaktdaten auf einem Server anzusprechen und diese Daten zu teilen. CardDAV basiert wiederum auf WebDAV und ist als RFC 6352 standardisiert. Auch CalDAV, Calendaring Extensions to WebDAV, ist ein Standard und als RFC 4791 ausgegeben. Wie der Name schon vermuten lässt, verwendet man dieses Protokoll für Kalenderfunktionen.

Wie bei WebDAV gilt auch in Bezug auf CardDAV und CalDAV, dass Ihr Client diese Protokolle unterstützen muss. Leider bringt Outlook diese Unterstützung von sich aus nicht mit. Anwender haben mit EVO Collaborator for Outlook allerdings Erfolge vermeldet, Kontakte, Kalender und Aufgaben mit CalDAV- und CardDAV-Servern synchronisieren zu können.

Verwenden Sie Mozilla Thunderbird, können Sie den Client mithilfe diverser Plug-Ins mit CardDAV und CalDAV zusammenarbeiten lassen. Für eine Synchronisation des Kalenders funktioniert Lightning sehr gut. Möchten Sie Adressen und Ereignisse mit der ownCloud abgleichen, können Sie die SOGo Connector Thunderbird Extension zu Rate ziehen. Diese Software befindet sich nicht in den offiziellen Thunderbird Add-ons. Deswegen müssen Sie die Software herunterladen und dann manuell installieren. Klicken Sie dafür in Thunderbird auf Extras/Add-ons und danach auf Einstellungen. Diese befinden sich oben links neben dem Suchfeld. Im Dropdown-Menü finden Sie Add-on aus Datei installieren …, worüber Sie das SOGo-Add-on einspielen können.

Öffnen Sie nun das Adressbuch in Mozilla Thunderbird, klicken Sie auf Datei/Neu/Remote-Adressbuch. An dieser Stelle öffnet sich ein Fenster. Den Verbindungsnamen dürfen Sie frei wählen. Als URL geben Sie die entsprechende Adresse des Adressbuchs an, das Sie synchronisieren wollen. Sie erinnern sich vielleicht, dass Sie im Web-GUI mehrere Adressbücher anlegen können. Um die richtige URL zu finden, öffnen Sie die Kontakte-App in der ownCloud, klicken dann auf das Rädchen links unten und danach auf die kleine Weltkugel des gewünschten Adressbuchs. Die URL sollte so ein ähnliches Format haben: http(s)://<ownCloud-Server>/remote.php/carddav/addressbooks/tecchannel/kontakte.

Wollen Sie Kalender synchronisieren, geht das ganz ähnlich: In der Kalender-App finden Sie neben jedem Kalender eine kleine Weltkugel. Somit erfahren Sie, welche URL Sie im jeweiligen Client verwenden sollen. Bei Thunderbird und Lightning funktioniert dies, indem Sie einen neuen Kalender erstellen. Es öffnet sich ein Fenster. Hier wählen Sie als Ort des Kalenders Im Netzwerk aus. Im nächsten Bildschirm dürfen Sie CalDAV als Protokoll wählen, und weiter unten tragen Sie die Adresse (URL) ein.

CalDAV und CardDAV mit der ownCloud nutzen -
CalDAV, CardDAV und die ownCloud
Thunderbird Add-on: Erweiterung aus einer Datei installieren.
CalDAV, CardDAV und die ownCloud
SOGo Connector für CardDAV: Die ownCloud adressieren Sie über ein Remote-Adressbuch.
CalDAV, CardDAV und die ownCloud
Kalender: Hier finden Sie die URL für eine CalDAV-Nutzung.
CalDAV, CardDAV und die ownCloud
Lightning: Die Kalender-Erweiterung für Mozilla Thunderbird. Wird ab Version 38 per Standard ausgeliefert.
CalDAV, CardDAV und die ownCloud
Konfiguration: Lightning ist in wenigen Schritte an die ownCloud angebunden.

Verwenden Sie eine Linux-Distribution mit KDE wie zum Beispiel openSUSE oder Kubuntu und die KDE-eigene Kontact-Suite, müssen Sie gar keine Plug-Ins oder Add-ons installieren. Kontact und Kadress bringen bereits Unterstützung für CalDAV und CardDAV mit.

Android-Geräte sind per Standard ebenfalls nicht in der Lage, mit CardDAV- und CalDAV-Servern zu synchronisieren. Es gibt hier allerdings diverse Apps, mit denen sich dieser Missstand beheben lässt. Aus Erfahrung können wir sagen, dass die Apps CalDAV-Sync und CardDAV-Sync von Marten Gajda sehr gut funktionieren. Die beiden Apps kosten um die 2,60 Euro beziehungsweise 1,90 Euro. Von CardDAV-Sync ist auch eine kostenlose Version verfügbar. Die freie Version hatte in der Vergangenheit allerdings einige nicht reproduzierbare Zicken verursacht, und nach dem Umstieg auf die kostenpflichtige Software waren diese verschwunden. Möglicherweise sind die Probleme mit der freien Version inzwischen gelöst. Wir haben das aber nicht weiter verfolgt.

Mit den Standardeinstellungen waren wir in unserer Testumgebung in der Lage, Kontakte und Kalendereinträge über Kontact, Thunderbird, ein Android-Smartphone und ein Android-Tablet zu synchronisieren. Probleme gibt es laut diverser Foreneinträge, wenn Sie spezielle Sonderfelder anlegen. Das haben wir allerdings nicht überprüft. Die ownCloud hat sich auf jeden Fall als gute Schnittstelle bewährt, um Kontakte, Kalender und Aufgaben über diverse Geräte und Plattformen zu synchronisieren.

Fazit

Die ownCloud ist durch den Synchronisations-Client, WebDAV, CardDAV und CalDAV unglaublich flexibel. Sie können ohne Weiteres Daten, Kontakte und Kalendereinträge zwischen Android, iOS, Linux, Mac OS X und Windows abgleichen, sofern Sie entsprechend kompatible Software im Einsatz haben.

War der Synchronisations-Client für Linux, Mac OS X und Windows früher noch sehr wackelig, hat sich das in der Zwischenzeit signifikant verbessert. Manchmal, gerade im Web-GUI, hat man allerdings das Gefühl, dass noch ein wenig der Feinschliff fehlt. Das gilt vor allen Dingen für Apps, die nicht per Standard aktiviert sind und somit zu den Kernkomponenten gehören. Administratoren sollten vorsichtig sein, welche Optionen und Apps sie den Anwendern zur Verfügung stellen, und diese ausgiebig testen. Man darf aber damit rechnen, dass die Entwickler die Problemzonen mit künftigen Ausgaben adressieren.

Die ownCloud erfreut sich auf alle Fälle immer größerer Beliebtheit. Ende des Jahres sollen Universitäten in Nordrhein-Westfalen mithilfe der ownCloud vernetzt werden. Ziel ist es, rund 500.000 Anwender zu verarzten. (mje)