Opteron 250 vs. Xeon 3,20 GHz 2M in Workstations

11.06.2004 von Christian Vilsbeck
Je stärker die Grafikkarte belastet wird, desto besser setzt sich Intels Xeon 3,20 GHz 2M gegen den Opteron in Szene. Kann der neue Opteron 250 Intel auch hier einbremsen und wie verhalten sich die CPUs im Dualbetrieb?

Workstations transferieren bei grafikintensiven Anwendungen große Datenmengen wie Texturen zwischen Arbeitsspeicher und Grafikkarte. Die Kombination des Opteron 248 mit seinem integrierten DualDDR400-Speicher-Controller hat sich dabei als besonders leistungsfähig erwiesen.

Intels Xeon kann mit seinem Workstation-Chipsatz E7505 dagegen nur auf DDR266-Speicher zurückgreifen. Diese "Bremse" versuchte Intel beim Xeon 3,06 und 3,20 GHz mit dem 1 MByte großen L3-Cache abzupuffern - mit partiellem Erfolg. Beim Xeon 3,20 GHz setzte Intel im Februar 2004 die letzte Leistungsspritze an und verdoppelte den L3-Cache auf 2 MByte. Damit konnte der Xeon dem Opteron im Workstation-Betrieb wieder Einhalt bieten - besonders bei starker Grafiklast.

Jetzt ist AMD wieder an der Reihe und bietet mit dem Opteron 250 ein leistungsgesteigertes Modell an. Statt mit 2,2 GHz arbeitet der neue Server-/Workstation-Prozessor nun mit 2,4 GHz Taktfrequenz. Bleibt dem Xeon 3,20 GHz mit seinem 2-MByte-L3-Cache jetzt wieder das Nachsehen?

Im tecCHANNEL-Testlabor treten die Kontrahenten nun bei Direct3D-, OpenGL- und Render-Applikationen gegeneinander an. Außerdem müssen sich die Workstation-CPUs im Dualprozessor-Betrieb beweisen. Hier ergeben sich ebenfalls interessante Ergebnisse bei der Skalierung der Performance.

Details zum Opteron

Lateinisch optimus heißt übersetzt "der Beste". AMD hat daraus den Namen Opteron abgeleitet. Mit dem Opteron adressiert AMD den Server-/Workstation-Bereich und bietet ihn als 1-, 2- und 8-Wege-CPU an.

Den Opteron gibt es mit 1,4, 1,6, 1,8, 2,0, 2,2 und 2,4 GHz Taktfrequenz. Seit Februar 2004 bietet AMD mit dem Opteron EE und HE zusätzliche Low-Voltage-Versionen mit TDP-Werten von 30 beziehungsweise 55 Watt - statt 82 bis 89 Watt bei den Standardmodellen. Die Fertigung erfolgt mit einer Strukturbreite von 0,13 µm unter Verwendung von SOI. Beim Opteron beherbergt das 193 mm² große Die 105,9 Millionen Transistoren. Zirka die Hälfte der Fläche beansprucht dabei der 16fach assoziativ ausgelegte 1024 KByte große L2-Cache. Die L1-Caches sind auf je 64 KByte für Daten und Befehle dimensioniert - unverändert zum Athlon XP. An der 2fach assoziativen Organisation hält AMD ebenfalls fest.

Neu für einen AMD-Prozessor ist die Implementierung von Intels SSE2-Befehlssatz. Allerdings hat AMD die Anzahl der 128 Bit breiten Register von 8 auf 16 erhöht. Von der Verdoppelung profitiert aber nur der 64-Bit-Mode. Unterstützung für Enhanced-3DNow!-Instruktionen bietet der Opteron weiterhin. Um die insgesamt neun Ausführungseinheiten optimal mit Befehlen zu versorgen, hat AMD eine verbesserte Sprungvorhersage realisiert und die TLBs einer Überarbeitung unterzogen. Je mehr Einträge ein TLB fassen kann, desto seltener muss bei der Berechnung der physikalischen Adresse die Translation-Tabelle aus dem Arbeitsspeicher geladen werden. Der L1-Daten- und Befehls-TLB des Opteron fasst je 40 Einträge und ist voll assoziativ ausgelegt. Beim Athlon XP kann nur der L1-Daten-TLB so viele Einträge speichern, für Befehle stehen lediglich 25 Einträge bereit. Die 4fach assoziativen L2-TLBs können mit je 512 Einträgen beim Opteron doppelt so viel aufnehmen wie noch beim Athlon XP.

Niedrigere Latenzzeiten beim Speicherzugriff realisiert der Opteron mit einem integrierten Dual-Channel-DDR333-SDRAM-Controller. Ab der Core-Revision C0 unterstützen die Opterons zusätzlich DDR400-Speicher. Über insgesamt acht DIMMs (vier pro Kanal) lassen sich pro CPU 8 GByte Speicher ansprechen. Die Speicherbandbreite beträgt mit DualDDR333-Speicher 4,98 GByte/s, mit DualDDR400-Speicher 5,96 GByte/s. Neuland betritt AMD auch beim I/O-Konzept: Statt des üblichen parallelen FSB kommuniziert der Opteron über HyperTransport-Schnittstellen mit I/O-Bausteinen oder benachbarten CPUs.

Ausführliche Grundlagen über die AMD64-Architektur können Sie ebenfalls bei tecCHANNEL nachlesen.

Model-Number

AMD führte mit dem Opteron eine weitere und völlig andere Variante der Model-Number ein. Die Opterons für Dual-Processing mit 1,4, 1,6, 1,8, 2,0, 2,2 und 2,4 GHz Taktfrequenz erhalten beispielsweise die Modellbezeichnungen 240, 242, 244, 246, 248 und 250.

Laut John Crank, Senior Brand Associate bei AMD, gibt diese Performance-Einstufung aber nicht die relative Taktfrequenz zu anderen CPUs an, sondern ist eine eigenständige Einstufung innerhalb der Opteron-Reihe. Da es die CPU in Versionen für 1fach-, 2fach- und 8fach-Multiprocessing geben wird, steht die erste Ziffer für die Skalierbarkeit der CPU. Ein 8-Wege-Opteron hat also beispielsweise eine Model-Number, die mit 8 beginnt.

Die beiden verbleibenden Ziffern stufen die CPU innerhalb der Opteron-Reihe ein. Als Beispiel sei ein 2-Wege-Opteron mit der Model-Number 242 genannt: Diese CPU wäre langsamer als ein Opteron mit der Model-Number 244 und schneller als der Opteron 240. Einen Bezug zu der bisherigen Model-Number der Athlon-XP-Reihe gibt es nicht.

Die Tabelle zeigt die Opteron-Modellpalette mit ihrer tatsächlichen Taktfrequenz.

Prozessor

Taktfrequenz [MHz]

Multiprocessing

Opteron 140

1400

nein

Opteron 140 EE

1400

nein

Opteron 142

1600

nein

Opteron 144

1800

nein

Opteron 146

2000

nein

Opteron 146 HE

2000

nein

Opteron 148

2200

nein

Opteron 150

2400

nein

Opteron 240

1400

2fach

Opteron 240 EE

1400

2fach

Opteron 242

1600

2fach

Opteron 244

1800

2fach

Opteron 246

2000

2fach

Opteron 246 HE

2000

2fach

Opteron 248

2200

2fach

Opteron 250

2400

2fach

Opteron 840

1400

8fach

Opteron 840 EE

1400

8fach

Opteron 842

1600

8fach

Opteron 844

1800

8fach

Opteron 846

2000

8fach

Opteron 846 HE

2000

8fach

Opteron 848

2200

8fach

Opteron 850

2400

8fach

Details zum Xeon

Die bisherigen Intel Xeon DPs für Single- und Dual-Prozessorsysteme basieren auf dem Prestonia-Core, der im Prinzip dem Northwood-Core des Pentium 4 entspricht. Die schnellste Xeon-Variante ohne L3-Cache arbeitet mit 3,06 GHz und verwendet einen 533 MHz schnellen FSB. Wie der Pentium 4 beherrschen die Xeons Hyper-Threading und werden durch einen 512 KByte großen L2-Cache unterstützt.

Diese Eckdaten gelten unverändert auch für den im Juli 2003 vorgestellten Xeon 3,06 GHz mit einem 1 MByte großen L3-Cache. Modelle mit 2,40 und 2,80 GHz sind inzwischen ebenfalls verfügbar. Die dritte Pufferstufe ist auf dem in 0,13-µm-Technologie gefertigten Die integriert und arbeitet mit der vollen Core-Taktfrequenz. Wie der L2-Cache bietet sie eine 8fach assoziative Organisation und eine ECC-Unterstützung. Den Xeon DP mit 3,20 GHz Taktfrequenz gibt es nur noch mit integriertem L3-Cache. Intel bietet diese CPU wahlweise mit 1 oder 2 MByte großem L3-Cache an. Der FSB verharrt jeweils auf 533 MHz.

Der Xeon 3,06 und 3,20 GHz mit L3-Cache bleiben kompatibel zu Systemen mit Intel E7501- und E7505-Chipsätzen. Die CPUs verwenden weiterhin den Sockel 604. Die Core-Spannung der Xeon-3,20-GHz-Modelle muss im Bereich von 1,340 bis 1,463 V liegen. Den TDP-Wert beziffert Intel bei beiden Cache-Varianten mit 92 Watt. Damit benötigen die CPUs im Extremfall 5 Watt mehr als der Xeon 3,06 GHz mit L3-Cache.

Neben den Topmodellen mit L3-Cache bleiben die Xeons ohne dritte Pufferstufe im Programm. Als Einstiegsmodell fungiert der Xeon DP mit 2,0 GHz und FSB533.

Listenpreise

Hinsichtlich der Preise empfiehlt es sich, gelegentlich einen Blick auf die offiziellen Listen der CPU-Hersteller zu werfen. Bei AMDs Preisliste gab es am 01. Juni 2004 die letzten Änderungen. Intels Preisliste wurde am 30. Mai 2004 aktualisiert.

OEM-Preise im Vergleich

Modell

Taktfrequenz [MHz]

Preis [US-Dollar]

Alle Preise in US-Dollar, bezogen auf eine Abnahmemenge von 1000 Stück. Stand: AMD-Preisliste vom 01.06.2004, Intel-Preisliste vom 30.05.2004

Opteron 140

1400

163

Opteron 140 EE

1400

417

Opteron 142

1600

178

Opteron 144

1800

218

Opteron 146

2000

278

Opteron 146 HE

2000

417

Opteron 148

2200

417

Opteron 150

2400

637

Opteron 240

1400

198

Opteron 240 EE

1400

690

Opteron 242

1600

209

Opteron 244

1800

316

Opteron 246

2000

455

Opteron 246 HE

2000

690

Opteron 248

2200

690

Opteron 250

2400

851

Xeon FSB533

2000

198

Xeon FSB533

2400

198

Xeon 1M L3 FSB533

2400

256

Xeon FSB533

2660

209

Xeon FSB533

2800

256

Xeon 1M L3 FSB533

2800

316

Xeon FSB533

3066

316

Xeon 1M L3 FSB533

3066

455

Xeon 1M L3 FSB533

3200

690

Xeon 2M L3 FSB533

3200

1043

Die 1000er Preise in den Tabellen sind auch ein Anhaltspunkt für die deutschen/europäischen Endkundenpreise in Euro. Unter Berücksichtigung der Mehrwertsteuer und einer Händlermarge ergibt sich annähernd dieses Preisgefüge. Nachfolgend finden Sie einen Link zu aktuellen Endkundenpreisen.

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Benchmark-Vorbetrachtung

Bei den Workstation-Benchmarks treten in unserem Testlabor folgende Prozessoren gegeneinander an:

Alle CPUs mussten den Benchmark-Parcours im Single- und Dual-Prozessor-Betrieb durchlaufen. Die Xeons haben wir jeweils mit aktiviertem Hyper-Threading getestet. Das Betriebssystem Windows XP Professional SP1a arbeitete bei allen Tests mit dem Multiprozessor-Kernel. Als Testplattform für die Xeon-Prozessoren diente Intels SE7505VB2-Mainboard mit E7505-Chipsatz. Die Opteron-CPUs nahmen in einem K8T Master2 von MSI mit VIAs K8T800-Chipsatz Platz.

Um gleiche Testkonfigurationen zu gewährleisten, wurden alle Testsysteme mit der Workstation-Grafikkarte PNY Quadro FX 2000 bestückt. Die OpenGL-zertifizierte AGP-8x-Grafikkarte setzt auf NVIDIAs gleichnamige GPU Quadro FX 2000 mit 128 MByte DDR-SDRAM. Einheit herrschte auch beim Arbeitsspeicher mit jeweils 2 GByte und den Massenspeichern, die sich aus Ultra320-SCSI-Festplatten mit 10.000 U/min aufbauen.

SYSmark2004

Mit dem Benchmark-Paket SYSmark2004 bietet BAPCo den Nachfolger von SYSmark2002 an. Die Suite verwendet siebzehn aktualisierte Anwendungen und merzt Kritikpunkte des Vorgängers aus. So öffnet SYSmark2004 nicht nur mehrere Programme gleichzeitig, sondern lässt die Applikationen auch im Hintergrund arbeiten. Somit profitieren Dual-Prozessor-Systeme stärker von der zweiten CPU. Auch der Vorteil von Intels Hyper-Threading-Technologie sollte beim SYSmark2004 stärker zum Tragen kommen.

Neben einem Gesamtwert für die Systemleistung bietet SYSmark2004 detaillierte Ergebnisse in den Kategorien Office Productivity und Internet Content Creation an.

SYSmark2004: Office Productivity

Der Workload Office Productivity in SYSmark2004 verwendet insgesamt 10 verschiedene Applikationen. Hierzu zählen Microsofts Word, Excel, PowerPoint, Access und Outlook in der Version 2002, McAfee VirusScan 7.0, ScanSoft Dragon Naturally Speaking 6, WinZip 8.1, Adobe Acrobat 5.0.5 sowie der Internet Explorer 6.0.

Neben einem Gesamtwert für die Office-Performance erstellt SYSmark2004 zusätzlich die Kategorien Communications, Document Creation und Data Analysis. Hier fast SYSmark2004 jeweils verschiedene Szenarien zusammen.

Im Szenario Communications erhält der Anwender eine E-Mail in Outlook 2002 mit einem mehrere Dokumente enthaltender zip-Datei als Anhang. Während des Lesens der E-Mail und aktualisieren des Kalenders scannt VirusScan 7.0 das System. Mit dem Internet Explorer werden dann verschiedene Web-Seiten und Dokumente begutachtet.

Die Kategorie Document Creation befasst sich mit dem Editieren eines Dokuments in Word 2002. Mit NaturallySpeaking wird eine Audio-Datei in ein Dokument übersetzt und anschließend in ein Format für den Acrobat Reader konvertiert. Weiterhin erstellt das SYSmark2004-Skript eine PowerPoint-Präsentation.

Mit Datenbank-Abfragen in Access beginnt das Szenario Data Analysis. Im weiteren Verlauf komprimiert Winzip 8.1 eine Vielzahl von Dokumenten. Die Ergebnisse der Datenbank-Abfragen portiert SYSmark2004 in Excel und erstellt darin Grafiken.

SYSmark2004: Internet Content Creation

Im Workload Internet Content Creation von SYSmark2004 sind Prozessoren mit schnellen FPUs im Vorteil. Die Anwendungen im diesem Testblock unterstützen zudem im hohen Maße SSE2 und Multiprocessing. Zu den Applikationen des Workloads Internet Content Creation zählen Macromedia Dreamweaver und Flash MX, Discreet 3ds max 5.1, Adobe AfterEffects 5.5, Photoshop 7.0.1 und Premiere 6.5, Microsofts Windows Media Encoder 9, WinZip 8.1 sowie McAfee VirusScan 7.0.

SYSmark2004 ermittelt neben dem Workload-Gesamtwert zusätzlich die Performance in den Subkategorien 2D Creation, 3D Creation und Web Publication. Hier fast SYSmark2004 wieder jeweils verschiedene Szenarien zusammen.

Im Szenario 2D Creation wird mit Premiere 6.5 ein Video aus verschiedenen unkomprimierten Sequenzen zusammengeschnitten und exportiert. Parallel importiert Photoshop ein gerendertes Bild und modifiziert es. Nach dem Exportieren des Videos fügt After Effects spezielle Effekte hinzu.

In der Kategorie 3D Creation rendert SYSmark2004 mit 3ds max 5.1 Script-gesteuert ein 3D-Modell und erzeugt daraus ein Bitmap. Gleichzeitig werden mit Dreamweaver Webseiten aufbereitet. Abschließend erfolgt das Rendern einer 3D-Animation.

Bei der Web Publication entpackt das SYSmark2004-Script ein Archiv mit WinZip. Parallel öffnet, modifiziert und exportiert Flash MX eine 3D-Vektor-Grafik. Das Video aus der 2D Creation wird mit dem Windows Media Encoder 9 komprimiert. Mit Dreamweaver bearbeitet das Script Webseiten, VirusScan überprüft das System auf Viren.

Lightwave 3D

Das 3D-Programm Lightwave 3D 7.5 von NewTek ist für den Pentium 4 und Xeon optimiert. Laut NewTek betrifft das speziell den SSE2-Befehlssatz. Neben Intel-CPUs werden auch die AMD-Prozessoren besonders unterstützt. NewTek selbst hat die Athlon-Prozessoren für Lightwave 3D bereits im März 2001 zertifiziert. Von der SSE2-Optimierung in Lightwave 3D sollten auch die Opteron-CPUs profitieren.

CINEBENCH 2000

Cinema 4D XL von Maxon ist ein professionelles 3D-Modelling- und Animationswerkzeug. Eigens für Performance-Tests entwickelte Maxon den CINEBENCH 2000. Er basiert auf Cinema 4D XL und führt Shading- und Raytracing-Tests durch. Die verwendete Version des Benchmarks unterstützt noch nicht den SSE2-Befehlssatz.

Beim Raytracing-Leistungstest fordert CINEBENCH 2000 besonders die FPU des Prozessors. Der Benchmark verwendet eine Szene, die stark von Anti-Aliasing, Schatten, Transparenzen und Spiegelungen Gebrauch macht. Die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte und des Speichers spielt hier kaum eine Rolle.

Der OpenGL-Shading-Leistungstest von CINEBENCH 2000 beansprucht besonders die Grafikkarte. Der Benchmark verwendet drei Szenen: eine fraktale Landschaft mit einer steigenden Zahl von Polygonen sowie einen Kameraflug in einer Drahtgitterdarstellung und mit Texturen überzogen. Hohe Speicherbandbreiten sind bei diesem Test von Vorteil. Dual-Processing wird bei diesem Test nicht genutzt. Durch den Synchronisations-Overhead zwischen beiden CPUs bremst hier ein zweiter Prozessor teilweise sogar.

CINEBENCH 2003

Mit dem CINEBENCH 2003 stellt Maxon eine neue Version des bekannten Benchmark-Tools bereit. CINEBENCH 2003 basiert auf Cinema 4D Release 8 und führt wieder Shading- und Raytracing-Tests durch. Die aktuelle Version unterstützt nun SSE2 sowie Intels Hyper-Threading-Technologie. Intel selbst unterstützte Maxon bei der Optimierung von Cinema 4D.

Der Raytracing-Test von CINEBENCH 2003 überprüft die Render-Leistung des Prozessors. Eine Szene "Daylight" wird mit Hilfe des Cinema-4D-Raytracers berechnet. Sie enthält 35 Lichtquellen, wovon 16 mit Shadowmaps behaftet sind und so genannte weiche Schatten werfen. Bei dem FPU-lastigen Test spielt die Leistungsfähigkeit der Grafikkarte eine untergeordnete Rolle.

Der Leistungstest OpenGL-HW von CINEBENCH 2003 führt zwei Animationen mit Hilfe der OpenGL-Beschleunigung der Grafikkarte aus. Die Animation "Pump Action" besteht aus 37.000 Polygonen in 1046 Objekten, in der zweiten Szene "Citygen" sind zwei Objekte mit insgesamt 70.000 Polygonen enthalten. Cinema 4D übermittelt der Grafikkarte lediglich die Position der Lichtquellen sowie die Geometrie. Dual-Processing wird dabei nicht genutzt.

Beim Leistungstest OpenGL-SW übernimmt Cinema 4D zusätzlich die Berechnung der Beleuchtung. Hier geht die FPU-Performance des Prozessors sowie die Speicherbandbreite noch stärker ein.

SPECapc

3D Studio Max 5 von Discreet/Autodesk ist eine professionelle Software für 3D-Modellierung, Animation und Rendering. Um die Leistungsfähigkeit von 3D Studio Max auf verschiedenen Hardware-Plattformen standardisiert testen zu können, gibt es vom Benchmark-Konsortium SPEC das Benchmark-Paket SPECapc for 3ds max 5. Die umfangreichen Tests von SPECapc spiegeln die typischen Berechnungen bei der Erstellung von Animationen wider. Dabei wird die CPU- und Grafikleistung getrennt bewertet und aufgelistet.

Bei der Bewertung der Grafikleistung nutzt der Benchmark die OpenGL-Beschleunigung der Grafikkarte voll aus. Die Performance der Quadro-FX-2000-Grafikkarte wird durch NVIDIAs MAXtreme-Treiber für 3ds max zusätzlich gesteigert. Der Vorteil von Dual-Processing fließt in das Ergebnis nicht ein.

SPECviewperf 7.1.1

Die Leistungsfähigkeit von OpenGL-Anwendungen verifizieren wir mit dem SPECviewperf 7.1.1 der SPECopc. Das CAD-Paket beinhaltet sechs verschiedene Tests. Besonders die Anwendung Lightscape Viewset (light-06) nutzt die OpenGL-Beschleunigung der Grafikkarte voll aus. Das Lightscape Visualization System von Discreet Logic kombiniert proprietäre Radiosity-Algorithmen mit einem physikalisch basierenden Beleuchtungssystem.

Alle Einzelergebnisse des SPECviewperf 7.1.1 finden Sie in der Tabelle:

SPECviewperf 7.1.1

CPU

3dsmax-02[fps]

drv-09 [fps]

dx-08 [fps]

light-06 [fps]

proe-02 [fps]

ugs-03 [fps]

Höhere Werte sind besser.

Opteron 246 DDR333

21,2

127,2

113,1

24,6

37,9

42,7

Opteron 248 DDR333

22,4

131,1

120,5

26,6

38,8

42,8

Opteron 248 DDR400

22,9

137,1

123,5

27,6

39,9

42,8

Opteron 250 DDR400

24,2

143,0

132,8

29,7

40,8

42,9

Xeon 3,06 GHz DDR266

25,2

126,5

128,7

29,3

39,5

42,4

Xeon 3,06 GHz 1M DDR266

25,4

128,1

131,4

29,4

39,7

42,4

Xeon 3,20 GHz 1M DDR266

26,2

129,2

135,1

30,6

40,1

42,5

Xeon 3,20 GHz 2M DDR266

26,4

131,4

137,8

30,7

40,1

42,5

GLmark

GLmark 1.1p von Trinigy ist ein weiterer OpenGL-Benchmark. Er erlaubt dank seiner ausführlichen Benchmark-Statistik einen detaillierten Vergleich der verschiedenen CPUs. Wir testen mit den optimalen Einstellungen für die verwendete Hardware und denen für die höchste Darstellungsqualität.

3DMark2001

Gerade im 3D-Bereich verlangt der Anwender immer mehr Rechenleistung. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die eingesetzten Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sein. Dazu zählen Prozessor, Speicher, Grafikkarte und der verwendete Chipsatz. Da große Mengen an Daten anfallen, können das Speicher- oder Grafik-Interface schnell ihr Bandbreiten-Limit erreichen und das System empfindlich bremsen.

Die 3D-Performance ermitteln wir unter anderem mit 3DMark2001 SE Pro von Futuremark. Durch die umfangreichen 3D-Tests bietet der Benchmark einen guten Anhaltspunkt für die Leistungsfähigkeit von Prozessoren und Chipsätzen bei anspruchsvollen 3D-Anwendungen. Unter anderem werden der AGP- und der Speicherbus durch große Mengen an Texturen stark belastet.

3DMark03

Mit dem 3DMark03 präsentiert die in Futuremark umbenannte MadOnion.com den Nachfolger von 3DMark2001. Die Spieletests von 3DMark03 setzen sich aus vier Szenen zusammen: "Wings of Fury" setzt auf DirectX 7 und repräsentiert Lowend-Grafikanwendungen. Die beiden Tests "Alpha Squadron" und "Troll's Lair" nutzen DirectX-8-Features und sind auf Mainstream-Grafikkarten zugeschnitten. Der Test "Nature II" setzt DirectX 9 voraus und soll Highend-Grafikkarten ausreizen. Der AGP- und der Speicherbus werden beim 3DMark03 durch große Mengen an Texturen stark belastet.

Fazit

Der Opteron 250 skaliert munter weiter. Seine Taktfrequenzerhöhung von neun Prozent setzt er direkt in eine entsprechend höhere Performance um. Damit kann AMDs neues Topmodell im Zusammenspiel mit einer leistungsstarken Workstation-Grafikkarte jetzt das Gros der Benchmarks für sich entscheiden. Nur in sehr grafikintensiven Anwendungen - wenn die Grafikkarte bereits auf "Anschlag" läuft - kann der Xeon 3,20 GHz mit 2-MByte-L3-Cache den Opteron 250 noch einbremsen.

Interessant ist die Skalierung der Performance im Dual-Betrieb. Das Opteron-Doppelpack überholt den Xeon-Zweier - selbst wenn im Single-Betrieb die Intel-CPU noch schneller ist als ein einzelner Opteron. Hier zahlt sich die schnelle HyperTransport-Architektur des Opteron aus. Diese gute Skalierung der Performance im Mehrprozessorbetrieb zeigte der Opteron bereits in unseren Server-Benchmarks.

Bei vielen Workstation-Anwendungen wird der Xeon 3,20 GHz 2M L3 allerdings durch den langsamen DualDDR266-Speicher ausgebremst. AMDs Opteron 250 profitiert sehr stark von seiner schnellen DualDDR400-Speicheranbindung. Würde dem Xeon ebenfalls DualDDR400 zur Verfügung stehen, so sähe er bei Benchmarks wie dem SPECapc Graphics oder SYSmark2004 besser aus. Dies zeigt unser Test von Desktop-Prozessoren. Der Pentium 4 3,40 GHz Extreme Edition mit DualDDR400 ist beispielsweise dem Athlon 64 FX-53 beim SYSmark2004 überlegen und beim SPECapc Graphics ebenbürtig. Diese Prozessoren entsprechen direkt den Workstation-Pendants, sind aber für den Einprozessorbetrieb limitiert. Es bleibt somit unverständlich, warum Intel seinem Dual-CPU-Workstation-Chipsatz E7505 nicht längst eine schnellere Speicheranbindung spendiert hat.

Aber Ende des zweiten Quartals 2004 entbrennt der Wettkampf zwischen dem Opteron und Xeon sowieso aufs Neue. Intel stellt dann den Xeon-Nachfolger mit Codenamen Nocona vor. Die 3,60-GHz-CPU basiert auf dem Prescott-Core und erhält die 64-Bit Extension Technology. Dem Nocona steht der ebenfalls neue Tumwater-Chipsatz zur Seite. Neben PCI-Express-Grafikkarten unterstützt er DDR2-533-SDRAM. Zumindest auf dem Papier müsste dann der Xeon wieder deutlich vor dem Opteron liegen. (cvi)