Windows 10

OneDrive-Nutzung unter Windows vollständig verhindern

07.08.2017 von Thomas Rieske
Wer OneDrive, den Cloud-Speicher von Microsoft, nicht unter Windows verwenden will, kann den Storage-Dienst auf dem Rechner ausblenden oder bestimmte Funktionen wie die automatische Synchronisation abschalten. Sie können aber auch zur Radikalmethode greifen und OneDrive auf Ihrem System gleich komplett deaktivieren.

Gruppenrichtlinien-Editor aufrufen

Am komfortabelsten lässt sich das Ganze per Gruppenrichtlinie durchführen. Dazu benötigen Sie allerdings Windows 10 Pro oder Enterprise. Rufen Sie zunächst den Ausführen-Dialog per Windows-Taste+R auf, tippen gpedit.msc ein und drücken Enter.

OneDrive-Nutzung konfigurieren

Im so gestarteten Gruppenrichtlinien-Editor navigieren Sie links zur Kategorie Computerkonfiguration / Administrative Vorlagen / Windows-Komponenten / OneDrive. Nun im rechten Bereich doppelt auf den Punkt Verwendung von OneDrive für die Dateispeicherung verhindern klicken. Im neuen Fenster aktivieren Sie die Option über den Radio Button und bestätigen die Änderung mit einem Klick auf die OK-Schaltfläche.

Die Vorgaben für die Einstellungen Dokumente standardmäßig auf OneDrive speichern und Synchronisierung von OneDrive-Dateien über getaktete Verbindungen verhindern brauchen Sie nicht anzupassen. Schließlich verhindert die soeben geänderte Policy die generelle Verwendung von Files auf Microsofts Speicherdienst.

Bildergalerie:
OneDrive
Nutzer der Pro- und Enterprise-Edition können den bequemen Weg gehen und den Gruppenrichtlinien-Editor verwenden. Er lässt sich über den Befehl "gpedit.msc" starten.
OneDrive
Im Editor navigieren Sie über die linke Seitenleiste zu "Computerkonfiguration / Administrative Vorlagen / Windows-Komponenten / OneDrive". Doppelklicken Sie dann auf die blau hervorgehobene Einstellung rechts.
OneDrive
Standardmäßig ist die Richtlinie nicht konfiguriert. Ändern Sie dies, indem Sie auf "Aktiviert" und dann auf OK klicken.
OneDrive
Die gerade geänderte Policy ist eine generelle Einstellung für den Umgang mit OneDrive. Sie deckt daher die beiden anderen Richtlinien (rot markiert) mit ab.
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Wenn Sie die Home-Edition nutzen, müssen Sie die Registry bearbeiten. Rufen Sie dazu den Befehl "regedit.exe" auf.
OneDrive
Falls noch nicht vorhanden, erstellen Sie unter "HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows" einen neuen Schlüssel mit dem Namen "OneDrive".
OneDrive
Unterhalb von "OneDrive" legen Sie dann einen neuen DWORD-Wert (32-Bit) an.
OneDrive
Diesen Eintrag nennen Sie "DisableFileSyncNGSC" und vergeben für ihn den Wert 1.
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Wenn Sie Windows 10 in der 64-Bit-Variante verwenden, müssen Sie den Unterschlüssel und Wert zusätzlich unter "HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\WOW6432Node\Policies\Microsoft\Windows" anlegen.

OneDrive-Nutzung per Registry konfigurieren

Falls Sie eine andere Edition von Windows 10 verwenden, steht Ihnen der Editor für Gruppenrichtlinien nicht zur Verfügung. Hier öffnen Sie stattdessen die Registry. Navigieren Sie dann zum Zweig HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\OneDrive. Falls dieser Unterschlüssel fehlt, legen Sie ihn über das Kontextmenü an. Unter OneDrive erstellen Sie dann den DWORD-Eintrag DisableFileSyncNGSC mit dem Wert 1.

Wer Windows 10 x64 verwendet, muss zusätzlich zu HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\WOW6432Node\Policies\Microsoft\Windows wechseln und dort ebenfalls den oben angegebenen Unterschlüssel OneDrive und den DWORD-Wert DisableFileSyncNGSC eintragen. (hal)