Farblaserdrucker

OKI C830 - Kompakter A3-Farbdrucker im Test

12.05.2009 von Malte Jeschke
Der Oki C830 mit LED-Druckwerk soll professionelle A4-Anwender vom A3-Vorteil überzeugen. Der Netzwerk-Farblaser bietet ein umfangreiches Spektrum an Anwendungen und unterstützt Papierformate bis zum 1,3 m langen Banner. Im Test überzeugt der Printer bei Qualität, Geschwindigkeit und Druckkosten.

Nach Ansicht von OKI sind die Potenziale für A3-Druck in Unternehmen längst nicht erschlossen. Eine im Auftrag des Herstellers durchgeführte Studie ergab beispielsweise, dass Anwender nach wie vor Vorbehalte gegen A3-Drucker haben. So würde befürchtet, dass man im Vergleich zu A4-Druckern Einbußen in der Performance bei A4-Aufgaben hinnehmen müsse. Gleichfalls herrsche die Meinung vor, dass mit A3-Druckern per se hohe Betriebskosten verbunden seien. Mit der C800-Serie möchte OKI diese Argumente entkräften.

Was man alles vor dem Kauf eines Ausgabegerätes beachten sollte, verrät Ihnen der Beitrag Ratgeber: Drucker und Multifunktionsgeräte richtig auswählen und einsetzen. Wenn Ihnen Sicherheit wirklich am Herzen liegt, sollten Sie Drucker und Multifunktionsgeräte bei ihrer Sicherheitsstrategie nicht außen vor lassen. Warum das so ist, erklärt der Artikel Sicherheitslücke Drucker.

Ausstattung

Zum Test erreichte uns die Modellvariante Oki C830dn mit serienmäßiger Duplex-Einheit. Das LED-Druckwerk ist mit einer nominellen Druckleistung von 30 Farbseiten oder 32 SW-Seiten im A4-Betrieb spezifiziert. Der Drucker ist serienmäßig mit 256 MByte Speicher bestückt. Der Controller versteht sich auf PCL 6 wie auch Postscript 3 und beherrscht den direkten PDF-Druck. Mit dem C810 hat OKI ein artverwandtes Gerät im Programm, dass hostbasiert arbeitet. Neben der Testvariante existiert noch das Basismodell C830n, dieses muss ohne Duplex-Einheit auskommen. Das Top-Modell C830cdtn bringt diese selbstredend mit, ebenso wie einen zweiten Papierschacht und einen Unterschrank.

OKI C830dn: Das LED-Druckwerk soll bis zu 30 Seiten in Farbe pro Minute produzieren.

Unser Testmodell OKI C830dn ist serienmäßig mit einer Papierkassette ausgestattet, die ein Fassungsvermögen von 300 Blatt bietet. Eine zusätzliche Papierkassette schlägt zum Testzeitpunkt mit 244 Euro zu Buche, maximal zwei lassen sich zusätzlich unter das Gehäuse flanschen. Die zusätzlichen Papierkassetten bieten eine Kapazität von je 530 Blatt. Das Mehrzweckfach nimmt bis zu 100 Blatt auf, und so landet man bei Maximalkapazität von bis zu 1460 Blatt.

OKI C830cdtn: In dieser Ausbaustufe liegt die lichte Höhe des Gerätes bei rund 80 cm.

Der C830dn verarbeitet Papierformate von A6 bis A3 sowie Banner bis zu einer Länge von 1,32 m – eine OKI-Spezialität. Der Drucker ist serienmäßig mit einem internen Printserver ausgestattet, lokale Druckjobs nimmt das Gerät via USB oder paralleler Schnittstelle entgegen. OKI pocht bei der C800-Serie auf die kompakten Abmessungen, und in der Tat ist der C830dn für ein A3-Gerät nicht allzu voluminös. Die Abmessungen betragen 485 x 345 x 634 mm (B x H x T), in der Tiefe schlägt insbesondere die Duplex-Einheit zu Buche. Damit liegt das Gerät im Volumen nicht so weit von A4-Farblasern entfernt. Zum Vergleich: Der OKI C5650dn liegt im Gehäusevolumen gerade mal zehn Liter unter dem C830dn. Auffallend sind insbesondere die geringe Breite und Höhe des A3-Gerätes.

Die Preise für den C830 beginnen bei 2557 Euro für das Modell C830n, der getestete C830dn kostet 2826 Euro, das Top-Modell 3092 Euro. Wer die Duplex-Einheit, die „n“ und „dn“ unterscheidet, nachkaufen möchte, muss 344 Euro einkalkulieren. OKI gewährt auf den C830 eine dreijährige Garantie, wenn man sich innerhalb von 90 Tagen nach dem Kauf online registriert.

Bildergalerie: Oki C830
Oki C830dn: Das LED-Druckwerk soll bis zu 30 Seiten in Farbe pro Minute produzieren.
Oki C830cdtn: In dieser Ausbaustufe liegt die lichte Höhe des Gerätes bei rund 80 cm.
Oki C830dn: Das LED-Druckwerk soll bis zu 30 Seiten in Farbe pro Minute produzieren.
Pauschal: Oki bietet den C830 auch im Rahmen der so genannten „Printer Flatrate“ an.
Übersichtlich: Bei der Standardinstallation kommt der PCL-Treiber zum Einsatz.
Der Oki C830 beherrscht Mehrseiten- wie Posterdruck und Broschürenausgabe.
Die Anordnung der Einzelseiten lässt sich beim Mehrseitendruck festlegen.
Beim Duplex-Druck kann die Bindung an langer oder kurzer Seite erfolgen.
In der Grundeinstellung arbeitet der Drucker mit 1200 x 600 dpi.

Druckkosten und Garantie

Bei Auslieferung sind in den C830dn Tonereinheiten eingebaut, die das Bedrucken von 2000 Seiten erlauben. OKI gibt die Reichweite seiner Tonerkassetten gemäß ISO/EC 19798 an. Alle Angaben beziehen sich auf A4-Seiten. Die zum Nachkauf erhältlichen Tonerkassetten bieten eine Reichweite von 8000 Seiten. Die schwarze Kassette ist für rund 74 Euro zu haben. Damit lassen sich günstige Seitenpreise von rund 2 Cent (inklusive Papier) erzielen – im Vergleich zu Netzwerk-Farblasern unseres Vergleichstests ein durchaus gutes Ergebnis, da sind auch 3 Cent durchaus keine Seltenheit.

Die farbigen Tonereinheiten kosten jeweils rund 161 Euro. Unter Berücksichtigung aller Verbrauchskosten kann man damit unter 8 Cent pro Farbseite bleiben und damit relativ günstig drucken. Damit kann sich der C830dn sehr wohl mit sehr günstig druckenden A4-Geräten messen. Nach je 20.000 Blatt sind die Bildtrommeln fällig, pro Farbe kostet die Bildtrommel rund 91 Euro. Die Heizungs- sowie die Transportbandeinheit sollen 80.000 Seiten überstehen und kosten jeweils rund 92 Euro. Wir lassen die Kosten für alle Verbrauchsmaterialien anteilig in die Berechnung einfließen.

Pauschal: OKI bietet den C830 auch im Rahmen der so genannten „Printer Flatrate“ an.

OKI gewährt auf den C830 eine dreijährige Garantie, wenn man sich innerhalb von 90 Tagen nach dem Kauf online registriert. Laut OKI umfasst die Garantie Reaktion und Instandsetzung beziehungsweise Austausch am nächsten Arbeitstag innerhalb Deutschlands. Dies gilt, wenn die Störung bis 12.00 Uhr gemeldet wurde. Darüber hinaus beinhaltet die Garantie technischen Telefon-Support innerhalb der drei Jahre von montags bis freitags.

Bedienung und Installation

Die Standardinstallation spielt den PCL-Treiber auf den Client, ein Postscript-Treiber lässt sich optional installieren. Per Software wird während der Installation auch die Sprache des Bedienfelds eingespielt. Apropos Bedienfeld: Auf sein Display wird – wenn keine Aktivitätsmeldungen anliegen – der aktuelle Tonerstand der vier Einheiten angezeigt. Neben dem Treiber liefert OKI einen ganz Schwung sogenannter Dienstprogramme mit dem C830dn aus. Darunter sind administratororientierte Werkzeuge wie etwa Print Control Server und Client. Diese Druckermanagement-Software erlaubt es beispielsweise, die Zahl der Farbdrucke für jeden Anwender einzuschränken oder ganz zu sperren. Darüber hinaus liefert die Software Berichte über die Nutzung des Druckes, die sich als csv-Dateien exportieren lassen.

Auf einen Blick: Im Display ist der aktuelle Füllstand der Tonerkartuschen abzulesen.

Eher anwenderorientiert ist der Template-Manager, mit sich Banner, Visitenkarten und andere Dokumente entwerfen lassen. Sowohl für das A3- als auch für das A4-Format bringt das Programm bereits eine erkleckliche Anzahl an Vorlagen mit. Via Softwareassistent lassen sich eigene Vorlagen erstellen.

Übersichtlich: Bei der Standardinstallation kommt der PCL-Treiber zum Einsatz.

Papierkassetten sind ja häufig nicht leicht zu handhaben, und das gilt für A3-Exemplare in verstärktem Maß. Die Standardkassette des C830dn ist hingegen relativ leicht und lässt sich komplett entnehmen, was insbesondere das Befüllen mit A3-Medien erleichtert. An der Vorderseite lässt sich per Drehrad einstellen, welches Papierformat in welcher Ausrichtung eingelegt ist. Man sollte allerdings im Druckertreiber kontrollieren, ob die dort eingestellte Seitenausrichtung mit der tatsächlichen im Drucker übereinstimmt. Ansonsten gibt das Gerät eine Fehlermeldung aus, die am Bedienfeld zu bestätigen ist, bevor der Druck erfolgt.

Bildergalerie: Oki C830 PCL-Treiber
Der PCL-Treiber landet bei der Standardinstallation auf dem System.
Die aktuellen Treibereinstellungen lassen sich speichern und abrufen.
In der Grundeinstellung arbeitet der Drucker mit 1200 x 600 dpi.
Beim Duplex-Druck kann die Bindung an langer oder kurzer Seite erfolgen.
Der Farbmodus lässt sich an die Art des Dokumentes anpassen.
Der C830 beherrscht Mehrseiten- wie Posterdruck und Broschürenausgabe.
Die Anordnung der Einzelseiten lässt sich beim Mehrseitendruck festlegen.
Wird das Papierformat geprüft, muss man dies am Gerät bestätigen.

Druckqualität und Geschwindigkeit

Im Testbetrieb erreicht der C830dn beim schnöden Textdruck Werte von gut 22 Seiten, die Unterschiede zwischen Farbe und Schwarz-Weiß liegen dabei im Nachkommastellenbereich. Bei der Wiedergabe unseres komplexen 200-Seiten-PDFs spielt der Drucker sein Druckerwerk voll aus. Dabei legt der C830dn konsequent 27 Seiten pro Minute ins Ausgabefach, unabhängig davon, ob in Farbe oder in Schwarz-Weiß. Im Test kommt ein rund 200 Seiten starkes PDF-Dokument in Form eines TecChannel-Compacts zum Einsatz. Die Antrittsgeschwindigkeit des Druckers ist im Bereitschaftsmodus befriedigend, nach zwölf Sekunden liegt die erste Seite vor. Wer den C830dn aus dem Stromsparschlummer zum Druck bittet, muss etwas mehr Zeit mitbringen, denn es vergehen 62 Sekunden, bis das erste Blatt im Ausgabefach liegt.

Saubermann: Ob Tonersparmodus, Standardqualität (1200 x 600) oder ProQ2400-Modus, der C830 produziert ein sehr feingliedriges Schriftbild ohne Tonerstreuung.

Zum Alltag eines Farbdruckers gehört zweifellos die Bewältigung komplexer Powerpoint-Dateien, die häufig Drucker wie Controller zu schaffen machen. Mit knapp über sieben Seiten pro Minute legt der C830dn ein gutes Ergebnis hin. Die Vorzüge eines A3-Geräts liegen zweifellos in der Option, professionell anmutende Broschüren selbst zu erstellen. Für den Test wählten wir eine PDF-Datei mit neun A4-Seiten, aus der eine geheftete Broschüre entstehen sollte. Über die Broschürenfunktion des Treibers ordnet der Drucker die neun Seiten automatisch richtig an und verteilt sie auf drei A3-Seiten. Nach 50 Sekunden lag der Ausdruck komplett vor. Damit aus dem so praktisch erzeugten Ausdruck auch wirklich eine weiterreichbare Broschüre wird, fehlt nur noch die richtige Heftung. Hierfür bietet OKI als Zubehör einen kleinen Hefter mit Klappfunktion an, mit dem man sozusagen in „Handarbeit“ die Rückendrahtheftung vornehmen kann.

Klares Bild: Das LED-Druckwerk liefert einen kräftigen Farbausdruck, das Raster ist mit bloßem Auge kaum erkennbar.

Ein ähnliches Ergebnis lässt sich mit einem A4-Gerät nur schwer erzielen. Zum Vergleich haben wir die Datei im A4-Format und im Duplex-Betrieb ausgegeben, hierfür benötigt der C830dn 45 Sekunden. Dieses Ergebnis ähnelt in der Lesbarkeit am ehesten der ersten Variante. Eine Version mit Broschürendruck auf A4 ist entsprechend verkleinert und nimmt 32 Sekunden in Anspruch. Ein ausgesprochener Leisetreter ist der C830dn nicht, sowohl Druckgeräusch als auch Lüfter sind deutlich vernehmbar.

In Sachen Leistungsaufnahme blieben im Test die Unterschiede zu A4-Farblasern überschaubar. Im Stand-by-Betrieb genehmigt sich der C830dn im Test knapp 14 Watt, im Bereitschaftsmodus sind es rund 21 Watt, von einzelnen Spitzen abgesehen. Das sind Werte, in denen auch viele netzwerkfähige A4-Farblaser agieren.

Fazit

In der Tat ist OKI mit dem C830dn ein kompaktes A3-Arbeitsgerät gelungen. Wer entsprechende Anwendungen wie den Broschürendruck zu bewältigen hat, bekommt damit eine sehr komfortable Lösung. Zudem überzeugt das Gerät sowohl beim Drucktempo als auch bei den Druckkosten. Trotz aller Kompaktheit sollte der C830dn besser nicht direkt auf dem – eigenen – Schreibtisch stehen. Das Arbeits- beziehungsweise Lüftergeräusch ist zumindest markant.

Anschaffungspreise sind bei Druckern ja meist der kleinste Teil in der Gesamtkostenbetrachtung. Dennoch: Wer sich lediglich für das Format A3 interessiert, aber nicht unbedingt PCL- oder Postscript-Unterstützung benötigt, kommt mit dem artverwandten, aber etwas schwächer ausgestatteten C810-Modell ein wenig günstiger weg. Der Einstiegspreis für diese Geräte beginnt bei 2200 Euro. (mje)

Technische Daten und Messwerte

Im Folgenden finden Sie die technischen Daten sowie die Testergebnisse des OKI C830dn in zusammengefasster Form.

Technische Daten OKI C830dn

Geschwindigkeit A4

32 Seiten SW / 30 Seiten Farbe

Geschwindigkeit A3

17 Seiten SW / 16 Seiten Farbe

Max. Auflösung

1200 x 600 dpi, ProQ2400-Multi-Level-Technologie

inst. / max. Speicher

256 / 768 MByte

Anschlüsse

USB, parallel, 10/100-TX-Ethernet

Papiervorrat Kassette

300 Blatt

Papiervorrat Mehrzweckfach

100 Blatt

Maximaler Papiervorrat mit Optionen

1460 Blatt

Papierformate Kassette

A3, A4, A5, A6, B4, B5

Papierformate Mehrzweckfach

A3, A4, A5, A6, B4, B5, Benutzerdefiniert bis 1320 mm Länge, Umschläge, Etiketten

Papiergewicht Kassette

64 bis 120 g/qm (Duplex: 64 bis 105 g/qm)

Papiergewicht Mehrzweckfach

64 bis 220 g/qm

Abmessungen (H x B x T)

345 x 485 x 634 mm

Gewicht

40 kg

Listenpreis

2826 Euro

Preise & Händler

OKI C830dn

Messwerte OKI C830dn

Geschwindigkeit A4 Text

22,6 Seiten/Min SW / 22,2 Seiten/Min Farbe

Geschwindigkeit A4 PDF

27 Seiten/Min SW / 27 Seiten/Min. Farbe

Geschwindigkeit A3 PDF

3,6 Seiten/Min (Farbe)

Geschwindigkeit A4 PowerPoint

7,3 Seiten/Min. (Farbe)

Geschwindigkeit Foto (9 x 13)

3,8 Seiten/Min. (Farbe)

Druck der ersten Seite A4, Bereit

12 Sekunden

Druck der ersten Seite A4, Stand-by

62 Sekunden

Leistungsaufnahme (aus / Stand-by / Bereit)

0 / 14 Watt / 21 Watt