Offiziell: Apple schwenkt auf Intel-CPUs um

06.06.2005 von Christian Vilsbeck
Steve Jobs beendet auf seiner Entwicklerkonferenz die jahrelangen Gerüchte: Apple verwendet in seinen Rechnern ab Mitte 2006 Prozessoren von Intel. Damit neigt sich die Partnerschaft mit IBM dem Ende zu.

In der Keynote von Apples Worldwide Developer Conference 2005 im Moscone Center in San Francisco bestätigte CEO Steve Jobs den Schwenk auf Intel-Prozessoren. Dieser Schritt ist als Schlag für den Computerpionier IBM zu werten, der seit elf Jahren Chips für Apples Highend-PCs liefert.

Für Intel bedeutet Apples Umstieg jedenfalls die prestigeträchtige Unterstützung eines der einflussreichsten Trendsetter der Hightech-Branche. Speziell seit der Rückkehr von Steve Jobs an die Firmenspitze hat Apple regelmäßig innovative Hardware-Designs abgeliefert und den Markt für digitale Musik mit dem iPod und iTunes neu definiert.

(weiter auf der nächsten Seite)

Umstieg Ende 2007 abgeschlossen

Apple beginnt den Übergang auf Intel-Prozessoren Mitte 2006. Bis Ende 2007 will der Hersteller sein komplettes Mac-Produktportfolio auf Intels CPUs umgestellt haben, wie Steve Jobs mitteilt. Laut dem Apple-Chef biete Intel die aussichtsreichste Prozessor-Roadmap für die nächsten Jahre. Apple demonstrierte auf der Entwicklerkonferenz auf einem Pentium 4 basierenden Mac bereits ein arbeitendes Mac OS X Tiger.

Der Mac-Hersteller, der bislang nie über eine Nischenposition im PC-Markt hinausgekommen ist, könnte mit dem Einsatz von Intel-CPUs sicherstellen, dass seine künftigen Systeme in puncto Preis und Leistung denen von Wettbewerbern wie Dell, Hewlett-Packard oder Fujitsu Siemens Computers entsprechen.

(weiter auf der nächsten Seite)

Breiter Software-Support angekündigt

Zusätzlich kündigte Apple auf der Entwicklerkonferenz ein "Developer Transition Kit" an, mit dem sich Applikationen erstellen lassen, die sowohl auf PowerPC- als auch auf Intel-basierenden Mac-Rechnern laufen. Das Entwicklerwerkzeug ist laut Apple ab sofort für 999 US-Dollar verfügbar. Intel werde noch im Laufe dieses Jahres seine Programmier-Tools C++, Fortran, Math Kernel Libraries und Integrated Performance Primitives als Apple-Versionen vorstellen.

Auch Microsoft folgte mit der Ankündigung künftiger Office-Versionen, die sowohl Mac-Rechner mit PowerPC- oder Intel-Prozessoren unterstützen. Bruce Chizen, CEO von Adobe, versprach mit Apples geplantem Schwenk auf die Intel-CPUs ebenfalls neue Versionen der Creative Suite. Diese sollen wie Microsofts Office mit beiden CPU-Architekturen zusammenarbeiten.

(weiter auf der nächsten Seite)

Schwenk mit Ankündigung

Steve Jobs wurde in der Vergangenheit bislang aber nicht müde, die Vorzüge der Power-Architektur gegenüber Intels Plattformen zu preisen. Sein Versprechen vom Juni 2003, binnen Jahresfrist einen Power-Mac mit 3 Gigahertz Taktfrequenz anzubieten, konnte der Apple-Chef allerdings bis zum heutigen Tage nicht einlösen, weil IBM bisher keine entsprechend schnellen G5-CPUs herstellte. Aktuell bietet Apple seinen Power Mac G5 mit maximal 2,7 GHz Taktfrequenz an. Und für die mobilen "iBooks" und "PowerBooks" verbrauchen die verwendeten PowerPC-G4-Chips zu viel Strom.

Zuletzt war Apples Hardware-Geschäft, getrieben vom Erfolg des portablen Audio-Players "iPod", wieder deutlich gewachsen. Im abgeschlossenen Quartal verkaufte Apple 43 Prozent mehr Rechner als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum und wuchs damit vier Mal so schnell wie der Gesamtmarkt. Allerdings liegt der weltweite Marktanteil von Apple im ersten Quartal 2005 immer noch bei nur 2,3 Prozent, im Vergleich zu zwei Prozent im vorhergehenden Vierteljahr. Der Löwenanteil des restlichen Markts entfällt auf PCs mit x86-Prozessoren und Windows-Betriebssystem. (cvi)

tecCHANNEL Preisvergleich & Shop

Produkte

Info-Link

PCs

Preise und Händler