Office-Suite

Office-Funktion Click-to-Run legt System lahm

31.07.2019 von Thomas Rieske
Wenn es zu einer extrem hohen Auslastung von CPU und/oder Datenträger kommt, sind oft mehrere Faktoren verantwortlich, etwa automatisch gestartete Programme. Doch auch wenn Sie die Autostart-Liste rigoros ausgedünnt haben, kann eine Microsoft-Office-Komponente den Rechner erheblich ausbremsen.

Click-to-Run-Service deaktivieren

Die Komponente nennt sich Click-to-Run beziehungsweise eingedeutscht Klick-und-Los. Es handelt sich um einen Microsoft-Dienst, der sowohl die Erstinstallation von Office als auch das Einspielen späterer Updates beschleunigen soll. Darüber hinaus ist er laut Herstellerangabe für den Betrieb der Büro-Suite zwingend notwendig. Ihn permanent zu deaktivieren, scheidet somit aus.

Allerdings entpuppt sich der Service unter bestimmten Bedingungen nicht als Turbo, sondern als Handicap. Insbesondere der Windows-Bootprozess kann dadurch quälend lange dauern.

Die einfachste Lösung setzt bei einer Option von Word an. Navigieren Sie in der Textverarbeitung über den Datei-Tab zur Backstage-Ansicht und klicken auf Optionen. Nun wechseln Sie zu Erweitert und scrollen durch die rechts angezeigte Liste bis zum Bereich Anzeigen. Setzen Sie das Häkchen vor Hardwaregrafikbeschleunigung deaktivieren und bestätigen mit OK.

Microsoft Office - Click-to-Run legt System lahm
Microsoft Office 365 unter Windows 10
Der Microsoft Office Click-to-Run-Dienst verursacht auf bestimmten Rechnern eine hohe Ressourcenauslastung von CPU und/oder Datenträger.
Microsoft Office 365 unter Windows 10
Der einfachste Lösungsansatz führt über eine Word-Option. Dazu öffnen Sie die Backstage-Ansicht über den Datei-Tab.
Microsoft Office 365 unter Windows 10
Im folgenden Dialog wechseln Sie zu „Optionen“.
Microsoft Office 365 unter Windows 10
Daraufhin öffnet sich ein weiteres Fenster. Klicken Sie links auf „Erweitert“.
Microsoft Office 365 unter Windows 10
Dann navigieren Sie in der rechts angezeigten Liste nach unten bis zur Kategorie „Anzeigen“. Setzen Sie ein Häkchen vor „Hardwaregrafikbeschleunigung deaktivieren“ und übernehmen die Änderungen mit OK.
Microsoft Office 365 unter Windows 10
Führt dieser Schritt nicht zum Erfolg, rufen Sie über den Ausführen-Dialog den Befehl „services.msc“ auf.
Microsoft Office 365 unter Windows 10
In der Liste der Services klicken Sie mit der rechten Maustaste auf „Microsoft Office-Klick-und-Los“. Im aufklappenden Kontextmenü wählen Sie den Eintrag „Beenden“ und starten Ihren PC neu.
Microsoft Office 365 unter Windows 10
Als Nächstes rufen Sie den Windows-Explorer auf und blenden alle Elemente ein.
Microsoft Office 365 unter Windows 10
Tippen Sie nun in die Adresszeile den hervorgehobenen Pfad ein und drücken Enter. Je nach verwendeter Office-Version müssen Sie die enthaltene Zahl aber anpassen.
Microsoft Office 365 unter Windows 10
Löschen Sie alle Dateien im Ordner „OfficeFileCache“.
Microsoft Office 365 unter Windows 10
Anschließend starten Sie den Microsoft Office-Klick-und-Los-Dienst wieder über das Kontextmenü.
Microsoft Office 365 unter Windows 10
Achten Sie darauf, dass der Service automatisch startet, und booten den Rechner neu.
Microsoft Office 365 unter Windows 10
Als letztes Mittel sollten Sie ein von Microsoft kostenlos bereitgestelltes Fix-It einsetzen. Es tilgt auch die Office-Spuren, die der normale Uninstaller übriglässt. Sie können das Tool direkt mit der entsprechenden Problembehandlung starten.
Microsoft Office 365 unter Windows 10
Ein Assistent führt Sie durch alle notwendigen Schritte. Da hierbei alle Office-relevanten Einstellungen und Daten verlorengehen, machen Sie zuvor stets ein Backup. Nur so lässt sich einem etwaigen Datenverlust vorbeugen.

Click-to-Run über den Ausführen-Dialog beenden

Falls das nicht hilft, zunächst alle Office-Anwendungen schließen. Dann öffnen Sie die Konfiguration für die Windows-Dienste, etwa über den Befehl services.msc im Ausführen-Dialog. Suchen Sie nach Microsoft Office-Klick-und-Los-Dienst und beenden ihn über sein Kontextmenü.

Nach einem Neustart des PCs öffnen Sie den Windows-Explorer und klicken auf Ansicht. Aktivieren Sie die Checkbox Ausgeblendete Elemente, um auch versteckte Dateien und Verzeichnisse anzuzeigen. In die Adresszeile tragen Sie Folgendes ein: %appdata%\..\Local\Microsoft\Office\16.0\OfficeFileCache und drücken die Enter-Taste. Die Nummer im Pfad müssen Sie gegebenenfalls an Ihre Office-Version anpassen. Die Angabe 16.0 bezieht sich auf Office 2016 und Office 365 Home Version 1901. Dann löschen Sie alle Dateien im Ordner OfficeFileCache.

Anschließend starten Sie den Microsoft Office-Klick-und-Los-Dienst wieder und achten darauf, dass dessen Starttyp auf Automatisch festgelegt ist. Die Änderungen greifen nach einem Neustart des Rechners.

Click-to-Run über ein Fix-It-Tool deaktivieren

Führen diese Schritte nicht zum Erfolg, stellt Microsoft als Ultima Ratio ein Fix-It mit der Nummer 9815935 zur Verfügung. Damit lassen sich ältere Versionen ab Office 2013 restlos entfernen, denn wenn Sie zum Entfernen das normale Office-Setup verwenden, werden nicht alle Spuren der Büro-Suite getilgt. Das bedeutet aber auch, dass vorab ein Backup aller Daten und Einstellungen, speziell der Outlook-Mails, Pflicht ist. Danach starten Sie Ihren Computer neu und installieren Ihre Office-Version von Grund auf neu (sogenannter Clean Install). (hal)