NVIDIA stellt nForce-6-Chipsatz vor

09.11.2006
NVIDIA ergänzt sein Chipsatz-Portfolio mit den neuen nForce 6. Dieser unterstützt bis zu drei 16x-PCI-Express-, sechs SATA-II- und zehn USB-2.0-Schnittstellen sowie Dual-Gigabit-LAN.

Grafikchipspezialist NVIDIA hat sich inzwischen auch bei PC-Chipsätzen einen guten Ruf erarbeitet. Insbesondere bei AMD-Fans sind die nForce-Chipsätze beliebt. Nun folgt mit der nForce-6-Familie auch ein opulent ausgestatteter Chipsatz für alle aktuellen Sockel-775-Prozessoren von Intel. Der nForce 6 ist allerdings keine Neuentwicklung, sondern de facto eine fehlerbereinigte Version des nForce 5 IE, bei dem angeblich schwerwiegende Probleme mit dem Frontside-Bus und dem Speicher-Controller auftraten.

NVIDIA bietet den Hauptplatinenherstellern drei Varianten des nForce-6-Chipsatzes an, den nForce 680i SLI, nForce 650i SLI sowie nForce 650i Ultra. Das Spitzenmodell nForce 680i SLI unterstützt exklusiv drei 16x-PCI-Express-Steckplätze. Der dritte Steckplatz ist für spezialisierte PCI-Express-Karten vorgesehen, die sich um die Physikberechnung in 3D-Spielen kümmern.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal beim nForce 680i SLI sind die sechs SATA-II-Schnittstellen - die beiden kleineren Brüder besitzen nur vier dieser Anschlüsse - sowie Dual-Gigabit-Ethernet inklusive der Dualnet-Technik .

Weitere Details der nForce-Chipsatzfamilie

Und noch etwas hat der nForce 680i SLI den beiden 650i-Varianten voraus: er unterstützt bis zu einer DDR2-Taktfrequenz von 600 MHz den Speicherstandard Enhanced Performance Profiles (EPP), den NVIDIA im klassischen Marketing-Speak als "SLI-Ready Memory"-Technologie bezeichnet.

EPP erlaubt es, im Konfigurationschip des Speichermoduls, dem sogenannten SPD-EEPROM , zusätzliche Informationen abzulegen. Mit diese Extradaten lassen sich im Bios bequem die vom Speicherhersteller abgelegten Übertaktungsprofile laden. So können Sie beispielsweise gefahrlos die Taktrate und die Zugriffszeiten des Arbeitsspeichers hochjubeln.

Die beiden Spielarten des nForce 650i unterscheiden sich lediglich in einem Merkmal: Der nForce 650i SLI besitzt zwei 8x-PCI-Express-Datenleitungen für den parallelen Betrieb von zwei Grafikkarten im SLI-Modus, während NVIDIA dem nForce 650i Ultra nur eine 16x-PCI-Express-Anbindung spendiert hat.

Schnittstellen und Zusatzfunktionen

Alle drei nForce-6-Varianten verfügen über Datenleitungen für 10 x USB-2.0, 2 x Firewire, 2 x 1x-PCI-Express und 2 x PCI. Löblich: Im Gegensatz zu Intels 965-Chipsatz hat NVIDIA den IDE-Controller nicht einfach weggelassen. Der nForce 680i SLI unterstützt einen PATA-Kanal für den Anschluss von zwei parallelen Laufwerken, die beiden 650i-Varianten haben sogar zwei Kanäle.

Bis zu vier DDR2-Steckplätze lassen sich an den nForce 6 anbinden. Dabei beträgt die maximale Taktfrequenz 400 (effektiv 800) MHz. Allerdings bleibt es den Hauptplatinenherstellern unbenommen, Bios-Funktionen zu integrieren, die höhere Taktraten erlauben. Gut: Der Frontside-Bus der nForce-6-Baureihe ist für zukunftssichere 1333 MHz ausgelegt, so dass auch Intels kommende Core-Prozessoren mit dem Chipsatz zusammenarbeiten.

Sound bereits an Bord: Die nForce-6-Familie kommt mit einem integrierten High-Definition-Audiochip, der Raumklang mit bis zu acht Kanälen unterstützt. Der Soundchip lässt sich auch über eine optische S/P-DIF-Schnittstelle ansteuern.

Außerdem beherrscht die nForce-6-Familie die Firstpacket-Technik . Mit dieser Technik lässt sich der Netzwerkverkehr priorisieren - etwa um bei einem Online-Spiel möglichst niedrige Ping-Zeiten zu gewährleisten, ohne dass Sie auf weitere Netzwerkaktivitäten wie beispielsweise Downloads verzichten müssen.

Hauptplatinen: Hersteller, Preise und Verfügbarkeit

Folgende Hauptplatinenhersteller wollen Produkte mit dem nForce 6 anbieten: Abit, Asus, BFG, DFI, ECS, EVGA, Foxconn, Gigabyte, Jetway, MSI und XFX. Allerdings planen - zumindest derzeit - nur Asus und MSI, Hauptplatinen mit allen drei Chipsatzvarianten anzubieten. Abit, Gigabyte und Jetway haben zumindest die beiden SLI-Versionen des nForce 6 im Produktportfolio.

Ganz schön teuer sind die Hauptplatinen mit dem Spitzenmodell nForce 680i SLI: mindestens 250 Euro müssen Sie anlegen. So kostet beispielsweise die EVGA nForce 680i SLI, eins der ersten gelisteten Modelle, beim aktuell günstigsten Anbieter rund 263 Euro. Hauptplatinen mit dem nForce 650i SLI sollen hingegen rund 150 Euro kosten. Und bereits für unter 100 Euro werden die 650i-Ultra-Hauptplatinen zu haben sein.

Mangelhafte Verfügbarkeit: Derzeit bekommen Sie nur die oben genannte EVGA-Hauptplatine. Ende November sollen laut NVIDIA dann auch die 680i-Modelle von Asus, BFG und XFX auf den Markt kommen. Erst im Januar werden alle angekündigten nForce-6-Hauptplatinen der genannten Hersteller erhältlich sein. Eine detaillierte Übersicht der Verfügbarkeit bietet die Grafik auf dieser Seite. (PC-Welt/hal)

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