NTT DoCoMo startet Tests mit Super 3G

13.07.2007 von pte pte
Das japanische Mobilfunkunternehmen NTT DoCoMo hat den Start von Tests mit einem Super 3G-Handynetz bekannt gegeben. Super 3G ist eine fortgeschrittene Version von High-Speed Downlink Packet Access (HSDPA) und High-Speed Uplink Packet Access (HSUPA).

In den Laborexperimenten will das Unternehmen Daten mit einer Downloadrate von 300 MBit/s über das Mobilfunknetz transferieren, so das Untenehmen in einer Aussendung. Die Technologie werde derzeit vom 3rd Generation Partnership Project (3GPP) unter dem Namen Long Term Evolution (LTE) als Standard diskutiert, so NTT weiter. Die angekündigten Tests laufen unter kontrollierten Bedingungen mit einer Sende- und einer Empfangsantenne.

Zukunftsmusik: Zeitplan für die Entwicklung der Next-Generation-Mobilfunktechinken (Quelle: NTT DoCoMo)
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Im nächsten Schritt sollen dann auf jeder Seite bis zu vier MIMO-Antennen (Multiple-Input Multiple-Output) zum Einsatz kommen. Ein kritischer Punkt in den Versuchen ist das sogenannte Handover, die Übergabe eines Gesprächs oder Datenübertragung von einer Basisstation an die nächste.

Technik bis 2009 verfügbar

Die derzeit verfügbare HSDPA/HSUPA-Technik kann theoretisch mit einer Uploadgeschwindigkeit von 5,7 MBit/s und einer Downloadrate von 14 MBit/s aufwarten. Super 3G ist hier bedeutend schneller. Die Geräte laden 300 MBit/s herunter und schicken 80 MBit/s in den Äther. Möglich wird diese durch eine geringe Latenz beziehungsweise durch die Verwendung eines breiteren Frequenzspektrums. Während derzeit lediglich mit 5,0 MHz gefunkt wird, stehen Super 3G sechs Frequenzen zur Verfügung (1,4/3,0/5/10/15/20 MHz).

Mit Super 3G und vor allem mit dem bereits in China in Tests befindlichen 4G-Standard sollen hochauflösende Filme in Echtzeit über das Mobilfunknetz übertragen werden. NTT spricht im Versuchsaufbau von Anwendungen wie VoIP, interaktiven Spielen, Multimedia-Broadcasting, hochqualitativen Videokonferenzen und einigem mehr. Bis 2009 soll die Technik verfügbar sein, heißt es von Seiten NTTs. In Europa soll die Next-Generation-Mobilfunktechik ab 2010 zur Verfügung stehen. (pte/mje)