Business-Continuity-Strategie

Notwendigkeit eines Enterprise-Management-Frameworks in Rechenzentren

19.03.2008
Nach Ansicht der Experton Group müssen Rechenzentrumsumgebungen verstärkt proaktiv überwacht werden, wenn hinsichtlich Energie und Kühlung langfristig sicherer Betrieb gewährleistet sein soll.

Einschätzungen der Experton Group zufolge lassen sich bei einem vorausschauenden Management des Rechenzentrumsbetriebs bis zu 40 Prozent der Stromkosten, die für den RZ-Betrieb anfallen, einsparen. Klarheit bestehe bei den IT-Verantwortlichen lediglich darüber dass die Strom- und Kühlungskosten nach wie vor in die Höhe schnellen, weniger klar hingegen sei, mit welchen Maßnahmen man diese Ausgaben kurz-, mittel- und langfristig mindern kann. Für viele Anwender gehe es dabei auch weniger um die Kosten selbst als um die Gewährleistung der Stromversorgung und eine passende Disaster-Recovery- beziehungsweise Business-Continuity-Strategie.

Die IT-Manager und auch die Gebäudeverwaltung sollten wissen, wie viele der Strom- und Kühlprobleme auf ein ineffizientes Design oder die ineffiziente Nutzung der IT zurückzuführen sind und welche Probleme ganz einfach aufgrund der wachsenden Automatisierung auftreten. Durch proaktives Monitoring von Umgebungsinformationen im Rahmen eines übergreifenden Enterprise-Management-Frameworks kann man Rechenzentrumsumgebungen besser in den Griff bekommen, so das Fazit der Experten.

Bessere Kühltechniken

Sie stellen fest, dass das wachsende Angebot an besseren Kühltechniken nicht mit dem noch schneller steigenden Energiebedarf Schritt halten kann. Viele Unternehmen, auch Mittelständler, gerieten dadurch in ein Dilemma: Rechenzentren, die eigentlich auf die nächsten zehn Jahre angelegt waren, können bereits nach vier oder fünf Jahre keine neuen Systeme mehr aufnehmen, und zwar nicht aufgrund von Platzmangel, sondern vielmehr weil der zuständige Stromversorger die erforderlichen Strommengen nicht liefern kann oder weil die Kühlsysteme nicht soviel Wärme ableiten können wie erzeugt wird.

Neueste Monitoring-Produkte für die Überwachung der Rechenzentrumsumgebung können allerdings nur dann für ein besseres Energie-Management sorgen, wenn sie im Rahmen eines ganzheitlichen Enterprise-Management-Lebenszyklus integriert sind. In einem ersten Schritt müssen hier die Gebäudeverwaltung und die Planer eng zusammenarbeiten; zur Planung gehört auch die Kommunikation mit den Unternehmensarchitekten, um zukünftige Netzwerk-, Speicher- und Systemausrüstung in die Umgebungsplanung mit einbeziehen zu können.

Außerdem sollte die vorhandene Rechenzentrumsinfrastruktur auf den Prüfstand gestellt und bewertet werden. So würde klar, welche Umgebungsinformationen bereits vorhanden sind, aber derzeit vielleicht nicht genutzt werden. Unternehmen, die schon ein paar Schritte weiter sind, haben bereits mit einem "Green IT Assessment" begonnen, in das alle Strom- und Umweltaspekte einfließen. (Computerwoche/mzu)