Notes für Linux: Voraussetzungen und Vorbereitung

15.10.2006 von Martin Kuppinger
Durch die Nutzung der Eclipse-Plattform in der Inkarnation als Workplace Management Client ergeben sich eine Reihe von Voraussetzungen für den Installationsprozess. Der Artikel befasst sich mit den wichtigsten Systemvoraussetzungen und weiteren spezifischen Aspekten, die zu beachten sind.

Wie im vorangegangenen Artikel ausgeführt, wird für die Installation des IBM Lotus Notes Client for Linux zunächst die IBM Workplace Managed Client Platform benötigt.

Das macht sich bei den Hardwarevoraussetzungen bemerkbar. IBM nennt 512 MByte als minimalen und 1 GByte als empfohlenen Hauptspeicher. Der letztgenannte Wert ist auch realistisch, wie schon die Erfahrungen mit dem IBM Workplace Managed Client ohne die Unterstützung für das relativ komplexe Notes-Plug-In zeigen. Es ist in jedem Fall empfehlenswert, ausreichend Hauptspeicher zu haben, um eine befriedigende Performance bieten zu können.

Der erforderliche Plattenplatz wird von IBM mit 2 GByte beziffert, was für neuere Systeme kein Problem ist. Bei der Nutzung älterer Clients werden die Systemvoraussetzungen aber schnell zu einer Hürde.

Serverversionen

Bei den Serverversionen gehen die Angaben von IBM etwas auseinander. Den Auskünften einiger IBM-Websites zufolge ist ein Domino Server 6.5.4 ausreichend. Die mit dem Produkt gelieferte Dokumentation nennt allerdings die Version 7.01 oder höher als Voraussetzung. Man muss davon ausgehen, dass das – bisher nicht getestete – Zusammenspiel mit der Version 6.5.4 zu Schwierigkeiten führen kann. Es gibt auch einzelne Websites von IBM, die ebenfalls die Version 7.0.1 nennen.

Linux-Anforderungen

Derzeit wird nur Red Hat Enterprise Linux 4 mit Update 3 offiziell unterstützt. Eine Unterstützung für den´SuSE Linux Enterprise Desktop 10 ist für einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr geplant.

Diese Einschränkung ist einerseits deshalb relevant, weil es nur für offiziell unterstützte Linux- Plattformen auch Support von IBM gibt. Andererseits kann es mit anderen Versionen auch Kompatibilitätsprobleme geben, weil beispielsweise bestimmte Komponenten nicht vorinstalliert sind. Weitere wichtige Anforderungen sind:

Ein Zusammenspiel mit neueren Releases sollte funktionieren. Bei älteren Komponenten ist mit Problemen zu rechnen. Das Vorhandensein auf die jeweils erforderlichen Releases wird im Installationsprozess geprüft.

Installationsprozess

Der Installationsprozess läuft in zwei Schritten ab. Im ersten Schritt muss der IBM Workplace Managed Client eingerichtet werden. Er wird in der Datei personality.zip geliefert. Darin findet sich neben einigen Informationen und zusätzlichen Verzeichnissen auch die setup_wct_platform. bin, die für die Installation benötigt wird.

Bild 1: Das grafische Installationsprogramm für den IBM Workplace Managed Client mit Lotus Notes Plugin.

Im Unterverzeichnis updateSite liegen alle erforderlichen Funktionen des Workplace und die von Lotus Notes benötigten Plug-Ins. Außerdem gibt es ein deploy-Verzeichnis, über das Funktionen bereitgestellt werden können.

Die zweite Datei ist setuplinux.bin. Dabei handelt es sich um den eigentlichen Notes-Client. Diese Datei sollte über das deploy-Verzeichnis, das mit personality.zip geliefert wird, eingerichtet werden. Nicht ganz nachvollziehbar ist, warum sie dann nicht gleich in dem entsprechenden Verzeichnis untergebracht sind.

Der nächste Schritt ist die Einrichtung der Workplace-Umgebung. Dazu müssen die Dateien ausgepackt werden. Standardmäßig werden sie in /opt/IBM abgelegt. Dafür sind gegebenenfalls angepasste Berechtigungen erforderlich.

Die Datei setuplinux.bin muss darüber hinaus in einem speziellen Verzeichnis unterhalb des updateSite-Verzeichnis abgelegt werden. Den sehr langen Dateinamen übernehmen Sie am besten direkt aus der Readme-Datei.

Herausforderung

Die größte Herausforderung bei der Installation ist die Vorbereitung des Linux-Systems in exakt der Form, die das Installationsprogramm vorschreibt. Dazu gehört das Entpacken der Dateien am besten in den angegebenen Pfaden, die Vergabe von etwa erforderlichen Zugriffsberechtigungen und gegebenenfalls das manuelle Kopieren des Notes-Plug-Ins in den angesprochenen Pfad.

Die eigentliche Installation, die in einem gesonderten Artikel voraussichtlich in der folgenden Ausgabe von Expert’s inside Lotus Notes/Domino behandelt wird, ist vergleichsweise einfach, wenn die System- und Installationsvoraussetzungen gegeben sind. Es wird ein Java-Installer genutzt, der dem bei der Einrichtung des Lotus Domino Server stark ähnelt. Allerdings stellt sich die Frage, ob es nicht für die Anwender sehr viel einfacher wäre, ein Paket vorliegen zu haben, bei dem das Notes-Plug-In schon im richtigen Verzeichnis liegt und bei dem man im Idealfall nur ein Installationsprogramm nutzen muss.. Aber vielleicht bekommen wir das ja mit dem ersten Update.

Gespannt sein darf man aber in jedem Fall schon auf den IBM Workplace Serverm 2.6.1 mit dem entsprechenden Managed Client. Denn die Dokumentation zum IBM Lotus Notes Client for Linux zeigt, dass dieses Release nicht nur die Einrichtung des Clients mit dem vom Workplace Server genutzten IBM Workplace Managed Client unterstützen wird, sondern auch das Deployment des Notes Linux-Clients über das Netzwerk mit Hilfe des IBM Workplace Server. Und das ist eine durchaus gute Neuigkeit, weil man damit auf Dauer ein sehr einfachesDeployment von Lotus Notes, einschließlich der Aktualisierungen, erreichen kann.