UMTS, Netbooks, Anti-Theft-Technik und Datensicherheit

Notebook-Trends: Mobile Technologien für 2009

30.12.2008 von Malte Jeschke
Das mobile Jahr 2008 war geprägt von neuen Notebook-Generationen wie Centrino 2 und völlig neuen Gerätekategorien wie den preiswerten Netbooks. Welche Pflichtthemen 2009 für mobile Anwender und Administratoren anstehen, erläutern ausgewiesene Notebook-Experten.

Inzwischen werden längst mehr Notebooks als Desktops verkauft, auf dem PC-Markt gelten die mobilen Rechner als Wachstumstreiber. Für zusätzlichen Schub haben seit Jahresmitte 2008 die besonders preiswerten Netbooks gesorgt. Bislang finden diese in der Regel aber lediglich private Abnehmer. Der zunehmende Einsatz von mobilen Systemen bringt im professionellen Bereich allerdings nur nicht Vorteile mit sich. Notebooks wollen ebenso wie ihre immobilen Kollegen regelmäßig gepatched, administriert und gegebenenfalls ferngewartet werden. Technologien wie Intels mobiles vPro sollen Administratoren dabei unterstützen. Datensicherheit ist bei Notebooks ein elementares Thema, nicht selten befinden sich doch sensible Unternehmensdaten auf den mobilen Systemen. Dementsprechend unabdingbar sind entsprechende Sicherheitslösungen für professionelle Notebooks.

Technologisch hat sich 2008 gleichfalls eine Menge getan. LED-Hintergrundbeleuchtung des Displays hält zunehmend nicht nur bei Premium-Notebooks Einzug. Diese sorgt für hellere Darstellung und längere Akkulaufzeiten. Ernsthafte Solid State Disks finden bislang hingegen nur gegen hohe Aufpreise oder in Premium-Geräten Verwendung. Wie sich das Notebook-Jahr 2009 bezüglich dieser Themen entwickeln wird, klären folgende Experten:

Bei Business-Notebooks dominiert als technische Plattform Intels aktuelle mobile Plattform Centrino 2. Ausführliche Informationen zu den technischen Hintergründen bietet der Artikel Centrino 2: Intels neue Notebook-Plattform. Eine Übersicht der preiswerten Kleinrechner liefert Ihnen der Beitrag Die besten Netbooks für den mobilen Einsatz.

Integriertes UMTS bei Notebooks

Was einst nur Premium-Notebooks vorbehalten war, etabliert sich zunehmend auch bei vielen Standard-Notebooks – integriertes UMTS. Wie wird sich der Markt der integrierten Lösungen weiterentwickeln?

Ingo Gassmann, Hewlett-Packard: Heute verwenden Kunden vielfach noch externe UMTS-Lösungen. Wir erwarten aber, dass integrierte UMTS-Module in einigen Jahren Standard sind. Zum einen stellen wir schon jetzt eine steigende Nachfrage unserer Unternehmenskunden fest. Zum anderen sind auch die Telekommunikationsanbieter zunehmend an integrierten Lösungen interessiert, die über ihre Filialen vertrieben werden können. Denn der Ausbau ihrer Breitbandnetze und -dienstleistungen ist für sie ein wichtiger Wachstumsmotor.

Phillip Eichhorn, Acer Computer: Dank stetig fallender Preise sehen wir einen ungebrochenen Trend zu integrierten Lösungen, die eine uneingeschränkte Konnektivität besitzen und einen längeren mobilen Einsatz ermöglichen. Acers komplettes embedded UMTS-Portfolio von 12 bis 15 Zoll bietet als zusätzlichen Mehrwert für den User die freie Provider-Wahl und hält für den Reseller Cross-Selling-Potenziale bereit. Mittelfristig gehen wir daher von einem Vordringen in den Massenmarkt aus. Dank der Acer Mediabay, die die Integration eines zusätzlichen Akkus erlaubt, lassen sich Betriebsdauer und Mobilität der Notebooks weiter erhöhen.

Gelebte Mobilität: Integrierte UMTS-Modems sind bereits in zahlreichen Business-Notebooks zu finden.

Michael Melzig, Fujitsu Siemens Computers: Die Akzeptanz und Nachfrage im Markt steigt weiter, denn eine Produktivitätssteigerung ist für den Anwender nicht von der Hand zu weisen. Wir waren eines der ersten Unternehmen, das sehr früh begonnen hat, integriertes UMTS bei unseren Business-Notebooks ins Portfolio aufzunehmen; heute bieten wir es im gesamten professional Mobile Portfolio an.

Uli Jäger, Toshiba: Der Anteil der Business-Notebooks mit integriertem High-Speed-UMTS wird stark steigen. Ultraportable Geräte, wie unsere Portégé-Serien, sind fast ausnahmslos standardmäßig mit UMTS-Modulen ausgestattet. Auch alle dockingfähigen Business-Notebookserien sind UMTS-tauglich, und der Anteil der Kunden, die die integrierte UMTS-Lösung wählt, steigt ständig. Sinkende Flatrate-Preise, höhere Geschwindigkeiten, HSUPA-Fähigkeit der Geräte und verbesserte Abdeckung werden weiter für stark steigende Nachfrage dieser Technik sorgen.

Volker Fassbender, Lenovo: Der Markt für integrierte UMTS-Lösungen wird deutlich steigen. Die Kunden erkennen die Vorzüge gegenüber eines UMTS-Stick: Integrierte Lösungen führt man automatisch mit, haben einen besseren Empfang und sind leichter zu handhaben. Günstigere Tarife werden den UMTS-Einstieg in Zukunft attraktiver machen. Offerten wie unser TX-Angebot mit integriertem UMTS ohne Aufpreis unterstreichen diesen Trend.

Michael Müller, Dell: Zunächst ist festzuhalten, dass seit zwei Jahren zunehmend Notebook-Modelle mit integrierter UMTS-Funktionalität auf den Markt gebracht werden. Verstärkt wird dieser Trend noch durch den steigenden Absatz von Mini-Notebooks beziehungsweise Netbooks. Zentraler Aspekt für die verstärkte Nachfrage sind in unseren Augen veränderte Konsumgewohnheiten. Ähnlich wie beim Telefon möchten Anwender überall und jederzeit online sein. Inwieweit der Absatz künftig noch steigen wird, ist unserer Meinung nach in erster Linie von der Tarifpolitik der Service-Provider abhängig. Aber auch hier zeigt sich ein positiver Trend, der Wettbewerb hat sich verschärft, und es gibt bereits kostenlose UMTS-Angebote in Verbindung mit einem Festnetzanschluss wie beispielsweise in Großbritannien. Generell muss in diesem Zusammenhang aber auch die weitere Entwicklung bei alternativen drahtlosen Lösungen wie WiMAX abgewartet werden – hinsichtlich Verbreitung und Kosten.

Datensicherheit und Verschlüsselung

Auf Business-Notebooks befinden sich in aller Regel sensible Daten aus Unternehmen. Die Verschlüsselung dieser Daten sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Nicht nur die prominenten Datenschutzpannen verdeutlichen, dass häufig recht sorglos mit Daten umgegangen wird. Inwieweit spielt Datensicherheit im Allgemeinen und Verschlüsselung im Besonderen bei professionellen Notebook-Kunden eine Rolle?

Ingo Gassmann, Hewlett-Packard: Datensicherheit ist immer ein Thema. Allerdings eines, über das in Unternehmen mehr geredet als in die Tat umgesetzt wird. Kunden fragen unsere Sicherheitslösungen, die HP ProtectTools, zwar regelmäßig nach. Sie nutzen die Möglichkeiten aber kaum, obwohl mit den skalierbaren Lösungen verhältnismäßig einfach ein hohes Maß an Sicherheit für die Clients erreicht werden kann. HP bietet im Rahmen der ProtectTools verschiedene Verschlüsselungsmöglichkeiten. Verschlüsselung ist ein valides Mittel, Daten vor unbefugtem Zugriff zu schützen, und wird vor allem in Branchen, die mit sensiblen Daten umgehen genützt. Wir erwarten, dass auch im kommenden Jahr die Nachfrage hauptsächlich aus den vertikalen Märkten kommen wird. Für den Umgang mit kritischen Daten in Branchen, die ein hohes Maß an Sicherheit gewährleisten müssen, kann beispielsweise eine alternative zentralisierte Infrastruktur erwogen werden. Dabei verlassen die Daten nie das Rechenzentrum und können so optimal vor fremdem Zugriff geschützt werden. Der jeweilige Client dient lediglich als Zugangsgerät.

Phillip Eichhorn, Acer Computer: Datensicherheit und Verschlüsselung genießen bei Acer einen besonders hohen Stellenwert und sind gerade im professionellen Einsatz mit oftmals sensiblen Geschäftsunterlagen unverzichtbar. Um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, sind alle Acer Professional-Notebooks optional mit einem Fingerprint-Reader sowie ausgewählte Geräte mit einem SmartCard-Reader ausgestattet. Auch der Einsatz des in der TravelMate 6000-Serie verbauten Trusted Platform Modules nimmt stetig zu. Alle Acer Professional-Notebooks sind zudem mit der Acer Disk Anti-Shock Protection (DASP) versehen und tragen durch ein stoßabsorbierendes Material dazu bei, mechanische Schäden an der Festplatte und damit verbundenen Datenverlust zu verhindern

Ingo Gassmann, Hewlett-Packard: „Datensicherheit ist immer ein Thema. Allerdings eines, über das in Unternehmen mehr geredet als in die Tat umgesetzt wird.“ (Quelle: Hewlett Packard)
Foto: Hewlett Packard

Volker Fassbender, Lenovo: Wir registrieren zunehmend steigende Anfragen zu diesem Thema. Es kommt dabei jedoch sehr auf die Policy des einzelnen Kunden an. Die Festplattenhersteller unterstützen mit ihren integrierten Lösungen diesen Trend gleichfalls. Auch unsere Option der verschlüsselten Festplatte mit Codeeingabe geht in diese Richtung.

Michael Melzig, Fujitsu Siemens Computers: Für die unternehmenssensiblen Daten bedarf es unterschiedlicher Schutzmechanismen durch Zugriff von innen, von außen oder beispielsweise durch Verlust. Hier werden zunehmend umfangreichere Anforderungen von unseren Kunden an uns gestellt. Zur einfacheren Handhabung unterstützen unsere professionellen Notebooks SystemTrack, DataProtect, Ferndeaktivierung, SmartCase Logon+, Fingerprint-Module oder Chipkartenleser. FDE (Full Disk Encryption) sorgt in Kombination mit System Lock im BIOS dafür, dass Daten nur von autorisierten Personen ausgelesen werden. Die Harddisk im Reinraum zu öffnen und auszulesen ist nicht mehr zeitgemäß.

Michael Müller, Dell: Die Welt wird eindeutig mobiler. Das zeigt sich auch daran, dass seit Beginn dieses Jahres in Westeuropa bereits mehr Notebooks als Desktop-PCs verkauft werden. Damit einhergehend werden auch die Daten immer mobiler, verbunden mit einem erhöhten Risiko des Datenverlusts, sei es durch Diebstahl oder äußere Einflüsse auf die Festplatte wie Schock, Sturz oder Vibration. Datensicherheit wird deshalb bei professionellen Notebook-Kunden zunehmend zu einem kaufentscheidenden Kriterium. Hohe Datensicherheit kann zum Beispiel durch Festplatten mit Datenverschlüsselung gewährleistet werden, das heißt, ausschließlich unter Verwendung des Passworts ist ein Datenzugriff möglich. Um einen Datenverlust zu verhindern, ist natürlich auch eine robuste Konstruktion des Notebooks unabdingbar. Für Anwender, deren Geräte besonders hohen Belastungen wie zum Beispiel Erschütterungen ausgesetzt sind, bieten wir zum Beispiel in unserer Latitude-E-Serie spezielle Modelle an, die durch einen Rahmen mit hochwertiger Magnesiumlegierung und stabilen Metallscharnieren extrem robust sind.

Uli Jäger, Toshiba: Datensicherheit ist das Thema überhaupt im IT-Markt. Auch in Ausschreibungen wird diese Thematik mehr und mehr nachgefragt. Hier sind sicherlich die Fachhandelspartner gefragt, die dem Kunden eine maßgeschneiderte Hard- und Softwarelösung anbieten. Der Fachhandel kann sich hier entsprechend positionieren. Dies ist ein Vorteil unseres indirekten Vertriebsmodells.

Anti-Diebstahl-Technologien

Die Verschlüsselung von Daten ist nur ein Aspekt in Sachen Datensicherheit. Lösungen, die unter der Bezeichnung Anti-Theft-Technologien zusammengefasst werden, sollen dabei helfen, abhandengekommene Notebook zu lokalisieren beziehungsweise zu deaktivieren. Welche dieser Technologien werden sich 2009 durchsetzen?

Michael Melzig, Fujitsu Siemens Computers: Wir unterstützen die Intel-Technologien und werden darüber hinaus unseren Kunden über Computrace zusätzliche Security-Optionen anbieten. Die Frage, wo befindet sich das Notebook nach einem Diebstahl, wird durch System Track aufgeklärt, die Ferndeaktivierung eines gestohlenen Notebooks ist keine Zukunftsvision mehr, sondern Realität. Damit hat es der verantwortliche Anwender und Unternehmer zukünftig in der Hand, vorbeugend Hardware- und Datensicherung zu betreiben.

Volker Fassbender, Lenovo: Dafür steht ein Geräte-Tracking wie Computrace zur Verfügung. Darüber hinaus spielt die entfernte Rechner-Deaktivierung wie Constant Secure Remote Disable eine Rolle.

Ingo Gassmann, Hewlett-Packard: Wir setzen im Moment nur bei unseren Handhelds und Smartphones Anti-Theft-Technologien ein. Es besteht zum Beispiel die Möglichkeit, das Gerät per Fernzugriff zu sperren. Sie sind optional erhältlich, werden aber kaum nachgefragt. Das wird sich auch für den Notebook-Markt im kommenden Jahr nicht grundlegend ändern. Denn der Diebstahl wird dadurch ja nicht verhindert. Und mit einer neuen Festplatte, die gegen die gesperrte ausgetauscht wird, ist das Notebook auch wieder einsatzfähig.

Phillip Eichhorn, Acer: „Die Nachfrage nach Anti-Diebstahl-Technologien wird 2009 weiter zunehmen.“ (Quelle: Acer)
Foto: Acer

Uli Jäger, Toshiba: Business-Notebooks mit Computrace-fähigem BIOS, wie Toshiba sie anbietet, schaffen die Voraussetzung für effektiven Diebstahlschutz. Daneben sind hard- und softwaremäßige Funktionalitäten wie Toshibas Diebstahlschutz durch BIOS Timer, HDD- und BIOS-Passwort und TPM Modul zum Schutz sinnvoll. Eine Laufwerksverschlüsselung sollte schon Pflicht sein, wenn sensible Kunden- oder Firmendaten gespeichert sind. Die richtige Kombination der Möglichkeiten für den jeweiligen Kunden ist wichtig.

Phillip Eichhorn, Acer Computer: Nach unserer Einschätzung wird die Nachfrage nach Anti-Diebstahl-Technologien 2009 weiter zunehmen. Im Hinblick auf die Diebstahlsicherung setzen wir auf den Acer BioProtect-Fingerprint-Reader sowie Smart-Card-Lösungen, die eine unbefugte Nutzung verhindern. Zusammen mit dem Trusted Platform Module, einem Chip, der zusätzlich zum Nutzer das Notebook eindeutig identifiziert, ergibt sich eine zweistufige Absicherung.

Michael Müller, Dell: Dell bietet bereits innovative Lösungen, um kritische Daten vor Missbrauch zu schützen. „Laptop Tracking & Recovery with Data Delete“ erlaubt es beispielsweise, gestohlene Notebooks ausfindig zu machen und die Löschung der Daten zu veranlassen. Bei Notebooks mit UMTS und integriertem GPS ist es sogar möglich, den Täter ausfindig zu machen und das System sicherzustellen. Ebenso wichtig für die Sicherheit ist eine effektive Zugangskontrolle für die auf dem Notebook gespeicherten Daten. Hierzu hat Dell einen kontaktlosen Smart-Card-Leser in seine neuen Latitude-Produkte integriert. In Kombination mit der klassischen Smart Card und dem Fingerabdruckleser wird der unerlaubte Zugriff auf die Daten deutlich erschwert. Ein weiteres Problem im Bereich Datenmissbrauch ist der mögliche Zugriff durch Hacker. Hierfür hat Dell ControlVault entwickelt, eine hardwarebasierte Sicherheitslösung. ControlVault speichert Passwörter, biometrische Daten, Templates oder Sicherheitscodes innerhalb der Firmware und schützt diese damit vor Angriffen. Das heißt: Die Daten werden nicht wie üblich auf der Festplatte gespeichert, denn auch bei verschlüsselten Festplatten ist keine Sicherheit gegeben, da auch der Festplattencode auf ihnen gespeichert ist. ControlVault ist gewissermaßen der „Tresor“ für die persönlichen Daten, die auch innerhalb dieses abgeschirmten Raumes verarbeitet werden. Damit sind sie isoliert vom bekanntlich unsicheren Betriebssystem.

Notebook-Management

In Sachen Administrierbarkeit und Managementeinbindung sind mobile Systeme nicht gerade das liebste Kind von Administratoren. Technologien wie Intels vPro sollen dafür sorgen, dass sich auch mobile Rechner adäquat administrieren und supporten lassen. Wir haben die Experten gefragt, welche Bedeutung entsprechenden Managementfähigkeiten wie Intels vPro für Business-Kunden haben.

Michael Müller, Dell: Das Kostenmanagement stellt IT-Verantwortliche gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten vor besondere Herausforderungen. Daher ist auch die Möglichkeit, die Systemlandschaft zentral und ortsunabhängig verwalten zu können, von elementarer Bedeutung. Intel vPro optimiert die Verwaltbarkeit von Systemen und trägt damit auch zu einer verbesserten Kostenstruktur bei. Ebenso ist im SMB-Umfeld eine zunehmende Verbreitung von Outsourcing-Lösungen denkbar, bei denen externe Dienstleister das Systemmanagement für kleine und mittelgroße Unternehmen ohne eigenen IT-Administrator übernehmen. Auch hier ist die vPro-Technologie von Vorteil.

Ingo Gassmann, Hewlett-Packard: Managementfunktionalitäten sind bei HP und unseren Kunden schon seit Langem ganz oben auf der Hitliste der Ausstattung. Sie beeinflussen die Total Cost of Ownership entscheidend, da eine effiziente Verwaltung von mobilen Geräten Zeit und damit Kosten spart. Welche Managementlösung für seine Zwecke die geeignete ist, entscheidet letztlich der Kunde.

vPro-Netzwerk: In einem vPro-konformen Netzwerk lassen sich alle PCs in und außerhalb eines Netzwerks in einem Unternehmen verwalten. (Quelle: Intel)

Phillip Eichhorn, Acer Computer: Das Potenzial und die Vorteile der derzeit verfügbaren Managementfähigkeiten werden von vielen Kunden noch nicht vollständig ausgeschöpft. Die umfangreichen Diagnose- und Zugriffsmöglichkeiten beispielsweise einer Intel vPro-Technologie ziehen durch den verminderten Administrationsaufwand signifikante Einsparungen nach sich. Zudem eröffnen sich hinsichtlich der Total Cost of Ownership zusätzliche Einsparungspotenziale im Bereich Energiekosten.

Volker Fassbender, Lenovo: Das Interesse der Kunden ist groß, insbesondere im Hinblick auf eine Reduzierung der Total Cost of Ownership. Unsere Thinkvantage-Technologie unterstützt dies. Viele Kunden haben diese Lösungen zumindest teilweise implementiert.

Uli Jäger, Toshiba: Für Großkunden und den gehobenen Mittelstand werden diese Technologien immer wichtiger. Richtig interessant wird die Technologie aber erst, wenn die gesamte Flotte eines Unternehmens diese Technologie unterstützt. So wird heute schon der Grundstein für zukünftige Manageability-Anwendungen gelegt.

Uli Jäger, Toshiba: „Richtig interessant wird die Technologie aber erst, wenn die gesamte Flotte eines Unternehmens diese Technologie unterstützt.“ (Quelle: Toshiba)
Foto: Toshiba

Michael Melzig, Fujitsu Siemens Computers: Die Intel vPro-Technologie bietet hardwarebasierend eine deutliche Erweiterung des bisherigen Umfangs beim Management von mobilen Clients. In der Praxis bedeutet dies deutlich reduzierte „Vor-Ort-Wartung“, da Fernwartung jetzt auch in WLAN-Umgebungen unterstützt wird. Wir sehen deutlich, dass die Nachfrage und damit auch die Bedeutung des Managed Client zunehmen, so lassen sich Notebooks oder auch mobile Workstations wesentlich effizienter betreiben. Unsere kontinuierlich weiterentwickelte Softwarelösung Deskview hilft, mit einfachem Zugang zum Systemmanagement etwa die mobilen Geräte zu warten oder Updates aufzuspielen. Unsere Esprimo Mobile- und Lifebook-Familien unterstützen bis auf wenige Ausnahmen komplett die Intel vPro-Technologie, sodass der Anwender so in den unterschiedlichsten Formfaktoren seinen optimalen Weggefährten findet.

Werden Netbooks professionell?

Unbestritten haben im Jahr 2008 die kleinen, preiswerten Netbooks auf dem mobilen Markt für Furore gesorgt. Allerdings ist dies bislang eine Gerätekategorie, die sich primär auf den Endkundenmarkt konzentriert. Bleibt die Frage, ob die günstigen Systeme auch in das professionelle Segment vordringen werden.

Uli Jäger, Toshiba: Diese Systeme werden im Business-Bereich wohl eher eine Nische für spezielle Anwendungen bleiben. Wir sehen momentan kein Massenmarkt im B2B-Bereich für Netbooks.

Michael Melzig, Fujitsu Siemens Computers: Mit dem Einzug der Netbooks hat sich ein neues Segment etabliert; die Anforderungen im Profisektor liegen jedoch hoch und werden heute vor allem von professionellen (Sub)-Notebooks erfüllt. Die nächste Generation Netbooks mit embedded UMTS und praktikablen Bildschirmauflösungen wird dem professionellen Anwender nur dann gerecht, wenn beispielsweise auch Security-Anti-Theft-Technologien unterstützt werden. Nach heutigem Stand sind Netbooks noch keine Alternative zum professionellen Notebook.

Phillip Eichhorn, Acer Computer: Netbooks sind ideal für alle, die immer und überall online sein müssen, um E-Mails zu bearbeiten oder die neuesten Nachrichten im Internet zu recherchieren. Hiermit erschließen sich im professionellen Bereich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, beispielsweise für den Diagnosetechniker, den Mitarbeiter im Vertrieb oder den Geschäftsreisenden, der das Gerät als Zweitgerät für unterwegs einsetzt. Ständige Erreichbarkeit spielt hier eine entscheidende Rolle. Acer hat für diese Anforderungen die Netbooks Acer Aspire one mit integriertem UMTS-Modul im Portfolio, die Mobilität mit nahezu uneingeschränkter Konnektivität verbinden. Für längeres mobiles Arbeiten mit Tabellenkalkulationen oder für Präsentationen beim Kunden sind die kleinen und leichten Netbooks jedoch nach wie vor kein Ersatz für Business-Notebooks mit umfassenderen Funktionalitäten und größeren Displayformaten.

Michael Melzig, Fujitsu Siemens Computers: „Nach heutigem Stand sind Netbooks noch keine Alternative zum professionellen Notebook.“ (Quelle: Fujitsu Siemens Computers)
Foto: Fujitsu

Ingo Gassmann, Hewlett-Packard: Im professionellen Umfeld sehen wir Netbooks vorwiegend als Drittgerät. Interessant sind sie vor allem für vertikale Märkte.

Volker Fassbender, Lenovo: Netbooks werden auf dem professionellen Markt eine Rolle spielen, aber schwerpunktmäßig nur als Ergänzungssystem.

Michael Müller, Dell: Nachdem Netbooks einen unglaublichen Hype im Privatkundenmarkt ausgelöst haben, bleibt abzuwarten, wie Geschäftskunden reagieren werden. Im Consumer-Bereich wurden von den Kunden Abstriche hinsichtlich der Leistungsfähigkeit aufgrund der sehr günstigen Verkaufspreise hingenommen. Für viele Anwender wurde das Netbook zum ultra-mobilen Zweitgerät. Das kompakte Format und geringe Verlustrisiko, aufgrund des niedrigen Anschaffungspreises, trieben dabei sehr stark die Nachfrage. Auch im Geschäftskundenumfeld zeigt sich, dass die Auswahl an ultra-mobilen Geräten wie zum Beispiel Sub-Notebooks zugenommen hat, auch wenn das Angebot an Netbooks nach wie vor eher gering ist. Im öffentlichen Sektor wie Bildungsbereich ist das Netbook sicher eine interessante Alternative. Die kleinere Tastatur kommt dabei den Schülern zugute. Geringes Gewicht und niedriger Preis sowie zunehmend leistungsfähigere Netbooks werden auch im professionellen Markt eine Rolle spielen. Ob allerdings Unternehmen bereit sein werden, das Netbook als Zweitgerät breitflächig einzusetzen, ist eher zweifelhaft.

Notebooks mit Solid State Disks

Inzwischen sind einige Notebook-Modelle ab Werk gegen Aufpreis mit Solid State Disk erhältlich. Der Aufpreis ist allerdings in der Regel noch beträchtlich. Werden Solid State Disks 2009 bereits einen signifikanten Marktanteil bei Business-Notebooks erreichen, oder bleiben solche Lösungen eher ein Nischenprodukt?

Phillip Eichhorn, Acer Computer: Hier können wir noch keine abschließende Aussage treffen. In unseren Netbooks haben wir mit den SSDs bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Aufgrund der sehr hohen Kosten für SSDs mit großer Kapazität sind diese gegenwärtig preislich aber noch nicht im Massenmarkt angekommen. Sobald sich die Preise hier moderater gestalten, werden wir die Integration in unsere Business-Notebooks prüfen, um unseren Kunden die Vorteile der neuen Technologie umgehend zu einem angemessenen Preis zur Verfügung stellen zu können.

Volker Fassbender, Lenovo: Solid State Disks werden mit Sicherheit kommen. Der Anteil wird davon abhängen, inwieweit sich die Vorteile gegenüber den traditionellen Lösungen mit günstigeren Preisen und höheren Kapazitäten durchsetzen werden. Der Anteil der Anfragen von Kunden, die Leistungsaufnahme höher bewerten, nimmt allerdings zu.

Solid State Disk: Produkte wie Intels X25-M werden 2009 voraussichtlich häufiger in Notebooks anzutreffen sein.

Ingo Gassmann, Hewlett-Packard: Das Interesse an Solid State Drives ist enorm groß. Bislang werden sie allerdings nur von Early Adoptors eingesetzt. Für den Massenmarkt sind die Laufwerke nach wie vor zu teuer, auch wenn der Preisverfall bereits eingesetzt hat. Bei entsprechend niedrigen Preispunkten werden Solid State Drives 2009 sicher mehr als nur eine Nische besetzen.

Michael Melzig, Fujitsu Siemens Computers: Wir bieten diese Technologie bereits heute für das professionelle Umfeld an; der Schlüssel für den Durchbruch liegt aber sicher bei einem gesunden Preis-Leistungs-Verhältnis für den Anwender.

Uli Jäger, Toshiba: Für den Massenmarkt hängt dies sehr von der Preisentwicklung im Vergleich zu herkömmlichen Laufwerken ab. Für spezielle Anwendungen (ultra-portabel, ultra-leicht, ultra-robust) ist die Akzeptanz im Markt heute schon da. Auch im 14-Zoll-Bereich werden solche Notebooks abgesetzt. Bei den Standard-B2B-Notebooks, bei denen die zu erzielende Gewichtseinsparung und Laufzeitverlängerung im Akkubetrieb nicht so stark auffällt, wird es vom Pricing abhängen. Wir tragen dem Rechnung, indem wir unsere B2B-Plattformen SSD-tauglich gemacht haben und in Projekten SSD-Varianten anbieten können beziehungsweise schnell auf Marktanforderungen mit entsprechenden SSD-Varianten reagieren können.

Michael Müller, Dell: „Solid State Disks werden zunehmend ihr Nischendasein verlassen.“ (Quelle: Dell)
Foto: Dell

Michael Müller, Dell: Solid State Disks haben heute noch einen sehr geringen Marktanteil. Das liegt an den noch vorhandenen, deutlichen Preis- und Kapazitätsunterschieden im Vergleich zu klassischen Festplatten. Seit der Markteinführung der SSD-Technologie haben sich allerdings bereits ein erheblicher Preisverfall sowie eine signifikante Zunahme an Kapazität ergeben. Geht man davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzt, dann werden SSDs aufgrund der Vorteile hinsichtlich Geschwindigkeit, Robustheit oder Geräuschentwicklung zunehmend ihr Nischendasein verlassen. Auch Hybridlösungen, die Kombination von herkömmlichen Festplatten und Flash-Speicher werden in unseren Augen eine zunehmende Verbreitung finden.

Ausblick auf den Notebook-Markt 2009

Spannend bleibt es also allemal auf dem Notebook-Markt. Die nächsten mobilen Plattformen stehen mit Sicherheit in den Startlöchern, wie die Netbooks belegen, können neue Kategorien und Formfaktoren manchmal sehr schnell den Markt erfolgreich erreichen.

Ingo Gassmann, Hewlett-Packard: Der Notebook-Markt wird auch 2009 der Wachstumsmotor des PC-Markts sein. Trendsetter zum Ende des Jahres sind klar die Netbooks. Allerdings bleibt abzuwarten, wie viel des Hypes im nächsten Jahr übrig bleibt. Eines zeigen die Netbooks jedoch: Die Kunden wollen die Wahl zwischen vielen Formfaktoren und Ausstattungsmöglichkeiten haben. Individualität ist Trumpf. Deshalb wird auch Design weiterhin eine große Rolle spielen. Wie die Erfahrung der letzten Quartale außerdem zeigt, sind nicht nur Notebooks im Niedrigpreissegment gefragt. Kunden sind durchaus bereit, für Highend-Notebooks einen entsprechenden Preis zu zahlen.

Phillip Eichhorn, Acer Computer: Insgesamt erwarten wir für 2009 ein leichtes Marktwachstum. Wir erkennen einen anhaltenden Trend zu Geräten, die auf die speziellen Anforderungen bestimmter Zielgruppen zugeschnitten sind. Hohe Plattformstabilität, Energieeffizienz und Erfüllung der Ergonomiestandards – beispielsweise GS-Zertifizierung der TravelMate 6000-Serie – sind hier die Stichworte. Langfristige Kompatibilität beim verwendeten Zubehör und bei den Schnittstellen sowie Kontinuität bei Design und Funktionalität stellen unserer Erfahrung nach oft das entscheidende Kriterium für den Kauf dar. Zudem verlangen höhere Energiekosten und deren stetig steigender Anteil an den TCOs nach innovativen Lösungen. Acer trägt dieser Entwicklung durch die leistungsstarken TravelMate-Notebooks Rechnung, die dank LED-Backlight-Technologie und energieeffizienter Komponenten langfristig die Betriebskosten senken.

Michael Müller, Dell: Ein Trend, der sich bereits im Privatkundenbereich abzeichnet, könnte auch im Geschäftskundenumfeld an Bedeutung gewinnen: das Thema Personalisierung. Dell hat hier als weltweit erster Anbieter farbige Notebooks für das Business-Segment eingeführt und die erste Resonanz auf Kundenseite war durchweg positiv. Es bleibt abzuwarten, wie sich andere Anbieter verhalten werden. Auch Wireless-Standards wie Wireless-USB oder WiMAX könnten künftig eine Rolle spielen und neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnen.

Michael Melzig, Fujitsu Siemens Computers: Der Wandel vom Bildschirmformat 16:10 hin zu 16:9 schreitet voran; gefolgt vom Trend zu LED-Backlight, den wir mit unserer nächsten Notebook-Generation unterstützen werden.

Volker Fassbender, Lenovo: Mobile Workstations werden weiter an Bedeutung gewinnen. Darüber hinaus wird es weitere Mobilitätsszenarien geben, in denen Notebooks den PC weiterhin ablösen.

Uli Jäger, Toshiba: UMTS mit HSDPA und HSUPA werden an Bedeutung gewinnen. Robuste Notebooks mit EasyGuard-Funktionalität wie beispielsweise Shock Protection und Spill Proof Keyboard sowie geringe Ausfallraten sind wichtige Themen. Zum einen wird es einen Trend zu 17-Zoll-Geräten, zum anderen zu kleineren Notebooks im 12- bis 14-Zoll-Bereich geben. Auch im Business-Bereich wird darüber hinaus Design immer wichtiger, siehe Produkte wie Tecra R10 und Portégé R600. (mje)