Notebook-Test: Toshiba Tecra S3 - Mobile Sicherheitseinheit

16.01.2006 von Malte Jeschke
Hohe Zuverlässigkeit und Qualität sind Attribute, die man Toshibas Tecra-Serie traditionell zuschreibt. Die S3-Modelle auf Basis von Intels Centrino-Plattform sollen besonders sicherheitsbewussten Anwendern Mobilität verschaffen.

Einen Test des neueren Modells Toshiba Tecra S10 bietet Ihnen der Beitrag Notebook-Test: Toshiba Tecra S10. Notebooks auf Basis der Centrino-Plattform Sonoma mit 15-Zoll-Display stehen als mobiles Arbeitsgerät bei Business-Anwendern hoch im Kurs. Toshiba richtet sich mit der Tecra-S-Serie konsequent an den professionellen Anwender. Das zeigt sich insbesondere in der garantierten Plattformstabilität von zwölf Monaten, die es erlaubt, ein ein Mal erstelltes Software-Image über diesen Zeitraum zu nutzen. Zudem gewährt Toshiba auf alle Modelle der S3-Serie eine dreijährige Herstellergarantie.

Das Tecra S3 erfüllt bereits die europäische RoHS/WEEE-Richtlinie hinsichtlich der Reduzierung von Schadstoffen. Die RoHS-Direktive (Restriction of Hazardous Substances) der EU tritt zum 1. Juli 2006 in Kraft und regelt die maximalen Konzentrationswerte gefährlicher Inhaltsstoffe wie Blei, Quecksilber oder Cadmium bei entsprechenden Produkten. Ab dem genannten Datum dürfen keine Geräte mehr in den EU-Mitgliedsstaaten verkauft werden, die nicht den Anforderungen dieser Richtlinie entsprechen. Ausführliche Informationen zu den Auswirkungen der RoHS-Richtlinie liefern Ihnen die Beiträge Der bleifreie PC kommt – aber er wird teurer sowie Der bleifreie PC: ganz oder gar nicht.

Mobile Sicherheit

Alle Toshiba-S3-Modelle sind serienmäßig mit einem Fingerprint-Sensor ausgerüstet. Dieser erlaubt nicht nur den sicheren Zugang zum Notebook an sich, sondern erledigt auch noch die Betriebssystem-Authentifizierung. Dies sorgt für Bequemlichkeit beim Anwender und erhöht dadurch simultan auch die Akzeptanz von derlei Zugangskontrollen.

Als zusätzlichen Diebstahlschutz hat Toshiba einen so genannten BIOS-Timer integriert. Dieser macht das Gerät nach einem vorher einzustellenden Countdown unbrauchbar, respektive erfordert dann die Eingabe des BIOS-Passworts. Ein auffälliger Aufkleber auf dem Display-Deckel soll potenzielle Diebe vorab darauf hinweisen, dass es sich um keine lohnenswerte Beute handelt.

Weniger um die Sicherheit des Notebooks selbst, als vielmehr um die Sicherheit der Daten kümmern sich zusätzliche Features. So ist die Tastatur spritzwassergeschützt und soll im Falle eines Falles zumindest das sichere Herunterfahren des Notebooks und spätere Sichern der Daten erlauben. Darüber hinaus setzt Toshiba beim Tecra S3 einen so genannten 3D-Festplattenschutz ein. Dieser registriert Vibrationen und bringt dementsprechend die Köpfe der Festplatte im Bedarfsfall in eine sichere Position. Dabei unterscheidet das System zwischen Netz- und Akkubetrieb. Es empfiehlt sich, die Empfindlichkeit den eigenen Bedingungen anzupassen. Die Standardeinstellung des Testgeräts erschien etwas übersensibilisiert, was bei aktivierter Benachrichtigung zu häufigem Sichtkontakt mit der entsprechenden Dialogbox führt.

Ausstattung

Toshiba liefert das Tecra S3 in zahlreichen Modellvarianten. Die Prozessor-Palette beginnt derzeit beim Pentium M 740 und reicht bis zum 770. Alle Modelle sind mit einem 15-Zoll-Display ausgestattet. Je nach Modellversion arbeitet dieses mit XGA- oder SXGA+-Auflösung (1400 x 1050 Bildpunkte). Um die Ansteuerung kümmert sich in allen Modellen ein NVIDIA Geforce Go 6600, der auf 128 MByte Speicher Zugriff hat. Die Festplattenkapazität der SATA-Drives reicht modellabhängig von 40 bis 100 GByte. Ebenfalls vom Modell abhängig ist der Typus des verwendeten optischen Laufwerks – entweder kommt ein CD-RW-Combodrive oder ein Multiformat-DVD-Brenner zum Einsatz.

Das Testmodell basiert auf einem Pentium M 740, der auf 512 MByte DDR2-533 Zugriff hat – organisiert in einem Modul. Das 15-Zoll-Display arbeitet mit XGA-Auflösung, die integrierte SATA-Festplatte von Hitachi bietet eine Kapazität von 40 GByte. In der getesteten Ausstattung steht das Notebook mit 2249 Euro in Toshibas Preisliste.

Peripherie steuert das Tecra S3 über drei USB-2.0-Ports an. Darüber hinaus bietet das Notebook die im Business-Einsatz durchaus noch beliebte serielle und parallele Schnittstelle. Für Erweiterungen stehen ein PC-Card- und ein CardExpress-Steckplatz zur Verfügung.

Die von Toshiba attestierte Premium-Qualität der S3-Modelle findet in den Preisen ihren Niederschlag. Die Preisliste ohne aufpreispflichtige Extras beginnt bei 2299 Euro und reicht bis 3499 Euro. Bei allen Modellen ist eine Herstellergarantie von drei Jahren im Preis enthalten. Als zusätzliche Leistung gegen Aufpreis kann ein dreijähriger Vor-Ort-Service am nächsten Arbeitstag vereinbart werden. Laut Toshiba existieren in Deutschland und Österreich 100 autorisierte Service-Stellen.

Quickinfo

Produkt

Tecra S3

Hersteller

Toshiba

Prozessor

Pentium M 740

Arbeitsspeicher

512 MByte DDR2-533

Display

15,0-Zoll-TFT, 1024 x 768 Punkte

Festplatte

40 GByte, wechselbar

Optisches Laufwerk

Combo 8x DVD, 4x DVD-R, 2x, DVD-RW, 2,4x DVD+RW, 2,4x DVD+R, 8x CD-RW, 24x CD-ROM

Gewicht

2,83 kg

Preis

2249 Euro

Preisvergleich & Shop

Toshiba Tecra S3

Display und Bedienung

Das 15-Zoll-Display erreicht im Test eine maximale Helligkeit von 165 cd/m2. Das ist ein befriedigendes Ergebnis, genügt aber, um im Freien zu arbeiten. Der Color Analyzer registriert bei der Ausleuchtung eine maximale Abweichung von bis zu 19 Prozent – ein durchschnittliches Resultat. Die Problemzonen des Testgeräts stellen die unteren Ecken dar. Wer in entsprechenden Umgebungen arbeitet, kann das Display bis auf sehr niedrige 7 cd/m2 herunterdimmen. Externe Monitore steuert das Tecra S3 mit einem überdurchschnittlich guten Signal an.

Traditionelle Toshiba-Anwender kennen es nicht anders, für Um- oder Einsteiger bleibt das Tastatur-Layout gewöhnungsbedürftig: Die Windows-Tasten sitzen oben rechts, damit fallen die gewohnten Tastenkombinationen etwas umständlich aus. Die schmale, umbaute Enter-Taste ist nichts für Schnellschreiber. Pluspunkte kassiert das Tecra S3 hingegen für Anschlag, Druckpunkt und Tastaturauflage.

In Sachen Mausersatz überlässt Toshiba dem Anwender die Wahl der bevorzugten Lösung. Das Tecra S3 bringt sowohl Maus-Stick als auch Touchpad mit. Letzteres lässt sich per Tastenkombination deaktivieren – Schnellschreiber werden dies zu schätzen wissen. Praktisch ist der an der Gehäusefront platzierte Schalter zum Ein-/Ausschalten der WLAN-Funktionalität. Weniger gelungen ist die Positionierung der Audio-Buchsen, die sich direkt daneben befinden.

Im Testlabor weist die Waage 2,83 kg für das Tecra S3 in der Testkonfiguration aus. Kommen Netzteil und Kabel dazu, steigt das Reisegewicht auf 3,36 kg – das ist Klassendurchschnitt in der 15-Zoll-Business-Liga. Mit Abmessungen von 39 x 344 x 286 mm bleibt das Tecra S3 innerhalb des Gardemaßes für 15-Zoll-Geräte.

Das Thema Wiederherstellung löst Toshiba über eine Recovery-CD. Diese stellt auf Basis eines Ghost-Images die komplette Systempartition inklusive aller Treiber und Tools wieder her. Apropos Tools, Pluspunkte sammelt das Tecra S3 für das ConfigFree-Utility. Dieses erleichtert Einrichtung und Fehlersuche bei Netzwerkverbindungen, zudem lassen sich die Zugänge bequem verwalten.

Performance und Akkulaufzeit

Das mit einem Pentium M 740 motorisierte Tecra S3 erreicht beim SYSmark2004SE eine Systemleistung von 143 Punkten. Den Teil Internet Content Creation absolviert das Notebook mit 156 Punkten, bei der Office Productivity bleibt der Zähler bei 131 Punkten stehen. MobileMark2005 attestiert dem Gerät ein Performance Rating von 180 Punkten. Die sehr flink agierende Hitachi-SATA-Festplatte trägt ihren Teil zu der ansprechenden Systemleistung bei.

Für die 3D-Leistung ist der NVIDIA Geforce Go 6600 zuständig, der auf 128 MByte Zugriff hat. Mit 5388 Punkten im 3DMark03 steht für ein Business-Notebook genügend 3D-Performance bereit.

Mit einer Kapazität von rund 50 Wh ist der Akku des Tecra S3 nur durchschnittlich groß bemessen. Im akkuschonenden Praxistest erreicht das Notebook eine Laufzeit von drei Stunden und 40 Minuten. Mit einer Leistungsaufnahme von 13,8 Watt bleibt das Tecra S3 in diesem Modus genügsam. MobileMark2005 weist mit seinem praxisnahen Szenario eine Batterielaufzeit von 190 Minuten aus. Im Worst-Case-Betrieb bei voller Helligkeit und Taktfrequenz sowie Auslastung von Grafik und Festplatte versiegt der Akku nach 74 Minuten. Dabei konsumiert das Notebook rund 41 Watt, angesichts der NVIDIA-Grafiklösung ein akzeptabler Wert. Das vollständige Laden des Akkus nimmt zwei Stunden und 23 Minuten in Anspruch.

Fazit

Den von Toshiba selbst postulierten Premium-Anspruch erfüllt das Tecra S3 in der Testversion in weiten Bereichen. Das bereits vor einiger Zeit eingeführte EasyGuard-System hat mit dem Tecra S3 weitere Fortschritte gemacht und bietet viele sinnvolle Lösungen. Zur vollständigen Abrundung bleibt ein ausgefeiltes Backup- beziehungsweise Recovery-Notfall-Tool als Forderung. Darüber hinaus stünde einem Premium-Hersteller wie Toshiba ein detailliertes Akku-Tool gut zu Gesicht. In beiden Punkten ist Lenovo/IBM bei den Thinkpads aktuell noch eine Notebook-Länge voraus.

An Leistung mangelt es der nominell am schwächsten motorisierten Version des Tecra S3 nicht. Auch wenn einige Business-Anwender die XGA-Auflösung noch favorisieren, raten wir eher zu einer Modellvariante mit SXGA+-Auflösung. Das Tecra S3 erreicht befriedigende Dauerläuferqualitäten. Dabei liegt dies weniger am verschwenderischen Umgang mit Ressourcen, als vielmehr an der begrenzten Akkukapazität. Mit Letzterer schließt sich Toshiba aber nur einem aktuellen Trend an. Summa summarum bleibt ein solides Business-Notebook mit ansprechender Leistung zum gleichfalls soliden Preis – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der Preis erfordert zweifelsohne eine differenzierte Betrachtung, denn neben den zahlreichen serienmäßigen Features muss auch die serienmäßige dreijährige Garantie berücksichtigt werden. (mje)

Messwerte und technische Daten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Toshiba Tecra S3.

Messwerte/Benchmarks

Systemleistung

SYSmark2004SE, Official Run

143 Punkte

SYSmark2004SE, Internet Content Creation

156 Punkte

SYSmark2004SE, Office Productivity

131 Punkte

MobileMark2005, Performance Rating

217

Akkulaufzeit

minimale Laufzeit

74 Minuten

maximale Laufzeit

221 Minuten

MobileMark2005, Battery Life Rating

190 Minuten

Akkuladezeit, Notebook ausgeschaltet

143 Minuten

Festplatte

maximale Datentransferrate

35,0 MByte/s

minimale Datentransferrate

18,2 MByte/s

mittlere Zugriffszeit

13,8 ms

Display

maximale Helligkeit

165 cd/qm

minimale Helligkeit

7 cd/qm

Farbtemperatur

6810 K

maximale Helligkeitsschwankung

19%

Technische Daten Toshiba Tecra S3

Prozessor

Pentium M 740

Taktfrequenz

1,73 GHz

Chipsatz

Intel 915PM

inst. / max. Speicher

512 / 2048 MByte

freie Bänke / Modultyp

1 / SO-DIMM

Grafikchip

NVIDIA GeForce Go 6600

Grafikspeicher

128 MByte

Display-Typ

15,0 Zoll, TFT

Display-Auflösung

1024 x 768

Festplatte

Hitachi Travelstar HST541040G9SA00

Kapazität / Schnittstelle

40 GByte / SATA

Optisches Laufwerk

Combo 8x DVD, 24x CD-RW, 24x CD-ROM

USB

3 x USB 2.0

seriell/parallel

ja / ja

1394-Schnittstelle

ja

Akkutyp / Energieinhalt

Li-Ion, 10,8 V / 4700 mAh

Gewicht

2,83 kg

Reisegewicht

3,36 kg

Abmessungen (H x B x T)

39 x 344 x 286 mm

Listenpreis

2249 Euro

Preise & Händler

Toshiba Tecra S3