HSPA+ mit 112 Mbit/s demonstriert

Nokia Siemens sagt Netzüberlastung den Kampf an

17.02.2010 von pte pte
Nokia Siemens Networks (NSN) hat im Rahmen des Mobile World Congress demonstriert, wie bei der Datenübertragung mit HSPA+ Raten bis zu 112 Megabit pro Sekunde (Mbps) erreicht werden.

"Die Mobilfunkindustrie kann es sich nicht leisten, weiterhin einfach die Kapazitäten zu steigern", warnt aber Unternehmens-CEO Rajeev Suri. Daher zeigt das Unternehmen auch seine Ansätze, wie die von Smartphones und anderen mobilen Internetgeräten verursachte Datenflut bewältigt werden kann. Der mobile Datenverkehr wird NSN zufolge bis 2015 um 10.000 Prozent auf insgesamt 23 Exabyte pro Jahr ansteigen. Damit Kunden dann noch eine Verbindung bekommen, setzt das Unternehmen unter anderem darauf, unnötige Netzbelastungen durch Smartphones zu reduzieren sowie auf intelligentere Netzwerklösungen.

Die schönsten Mobilfunkmasten
Bizarre Gewächse
Diese Palmen tragen recht seltsame Früchte. Vielleicht sollte ein Baumkenner diese mal genauer untersuchen.
Optimiert für das Palm Pre?
Suchbild: In welcher der beiden Palmen sind Funkzellen versteckt? Nichts entdeckt? Sehen Sie nochmal genau hin.
Die Baum-Verkleidung
Baum-Verkleidungen sind sehr populär bei Handy-Funkmasten. Dadurch soll sich der Mast auf natürliche Weise in die Umwelt integrieren. Dieses Beispiel zeigt, wie gut das klappen kann.
Gute Verbindung
Von unten ist diese Verkleidung kaum zu sehen. Von der Seite – naja.
Mobilfunkmast Las Vegas CES
Vermutlich eine der bekanntesten Mobilfunk-Palmen - dank ihrer Nähe zum Las Vegas Convention Center dürfte die Tarnung längst aufgeflogen sein.
Zu Ende gedacht
Wenn der Funkmast sowieso sichtbar wird, kann man auch gleich ein bisschen größer planen.
Downtown
Diese Gebäudeverzierungen findet man in Downtown Lawrence, Kanada.
Gut bewacht
Der Fotograf Andrew Currie betitelte sein Bild aus Buenos Aires folgendermaßen: „Die Spitze der Pirámide de Mayo wacht über wichtiges Telekommunikationsequipment.
Osterinsel
Wenn man diese der Osterinseln nachempfundenen Statue besteigt, hat man sicher einen besseren Blick auf die Funktechnologie.
Praktisch und auch patriotisch
In Madison, Mississippi, wurde der Funkmast einfach in einem Denkmal verbaut.
Funk-Wasserturm
Funktechnologie praktisch: Auch bei Wassertürmen finden man oft versteckte Funkzellen.
Schornsteine …
werden ebenfalls oft von Funkzellen befallen.
Genau wie …
große Gebäude. Allerdings hat die Strahlung der Funkmasten einen sehr schlechten Ruf. Deswegen Wohnhäuser besser verschonen.
Als Fahnenmasten …
sehen Funkmasten eher aus wie Fahnenmakkaroni.
Gelobt sei der klare Empfang
Macherorts macht man sich gar nicht erst die Mühe, Funkmasten zu tarnen. Diese Statue in Santiago (Chile) wird zum Nebendarsteller einer erdrückenden Mobilfunkkulisse.
Torre de comunicacions de Montjuïc
So wollen alle Funkmasten aussehen, wenn sie groß sind. Dieser Telekommunikationsturm steht auf dem Olympiagelände von Barcelona. Wikipedia schreibt: "Der Auftraggeber des Turms war die spanische Telekommunikations-Gesellschaft Telefónica. Ausführender Architekt war Santiago Calatrava, dessen Handschrift deutlich lesbar ist. Viel mehr als seine Funktion macht ihn die Leistung des Architekten und seine Bedeutung als Kunstwerk und Symbol aus."
So nicht!
Hier ließen die Betreiber wohl wenig Mühe walten. Wir vertreten den Standpunkt: "So nicht!"
Senden Sie uns Ihre Fotos
Haben Sie auch schöne öder unschöne Handy-Funkmasten fotografiert? Wir würden uns über Ihre Bilder freuen. E-Mail an: <a href="mailto:shuelsboemer@computerwoche.de?subject=Funkmast-Fotos">Simon Hülsbömer, shuelsboemer@computerwoche.de</a>.
Mobile Funkmasten
Wer auffallen will, nimmt so eine mobile Funkanlage mit. Warum fahren nicht mehr Leute so durch die Straßen.

Um HSPA+ auf 112 Mbps zu beschleunigen, werden bei der Demo vier Transceiver für eine Multi-Carrier-Verbindung genutzt. Doch das ist für die Technologie noch nicht das Ende der Fahnenstange. Bis Ende 2011 will NSN Lösungen auf den Markt bringen, die sogar 168 Mbps aus HSPA-Basis ermöglichen, heißt es auf Anfrage von pressetext. Damit erreicht die Technologie letztendlich sogar LTE-Geschwindigkeiten. Doch mit immer mehr theoretischem Speed für Kunden droht auch ein Datenkollaps. Denn die Übertragungskapazitäten entsprechend dem zunehmenden Datenverkehr zu steigern, wäre für Mobilfunker kaum erschwinglich.

Um die Netzverfügbarkeit zu sichern, setzt NSN unter anderem auf eine Reduktion unnötigen Overheads. Denn Smartphones und andere Geräte, die per 3G auf das Internet zugreifen, verursachen ein Signaling-Problem. Sie senden massiv Anfragen über das Netz, die nicht unbedingt erforderlich sind. Dem kann man mit dem 3GPP Paging Channel Feature beikommen, das NSN als einziger Netzwerkausrüster implementiert hat. Damit kann nicht nur Signaling um den Faktor drei reduziert werden, was Betreibern Sparpotenziale in Millionenhöhe eröffnet. Laut Suri steige auch die Akkulaufzeit von Endgeräten bis auf das Doppelte.

Wichtig sei ebenso, die angeblich smarten Endgeräte wirklich intelligent zu machen. Hier geht es beispielsweise darum, exzessives E-Mail-Polling zu vermeiden. Netzwerkseitig setzt NSN auf eine intelligente, weniger komplexe Infrastruktur. Auf dem MWC werden zwei neue Mikrowellen-basierte Switch-Lösungen der FlexiPacket-Reihe vorgestellt, die bei der Optimierung von Netzwerken für den Datenverkehr helfen sollen. (pte/cvi)