Günstiges Symbian-Smartphone mit QWERTZ-Tastatur

Nokia E5 im Test

27.03.2011 von Moritz Jäger
Mit dem E5 will Nokia ein günstiges Symbian-Smartphone in seiner Business-Serie etablieren. Das Gerät verfügt über eine vollwertige Tastatur und besticht durch seine Akkulaufzeit.

Die E-Serie von Nokia war ursprünglich für den Einsatz im Geschäftsumfeld gedacht. Die Smartphones erhielten daher neben einer hochwertigen Verarbeitung normalerweise Business-Features wie einen verbesserten E-Mail-Client, eine Kamera auf der Frontseite oder die Unterstützung für VoIP-Telefonate.

E-Mailer: Das Nokia E5 bietet eine vollwertige Tastatur und einen cleveren E-Mail-Client.

Das E5 tritt in die Fußstapfen dieser Serie - Nokia will es vor allem als Einsteiger-Variante und Blackberry-Konkurrenz positionieren. Die Ähnlichkeit entsteht vor allem durch die QWERTZ-Tastatur, die Nokia unter dem 2,36 Zoll großen Display angebracht hat. Die Inhalte werden in einer Auflösung 320 x 240 dargestellt. Zwischen Tastatur und Bildschirm finden sich zusätzliche Steuerelemente, etwa das Steuerkreuz, die Tasten zum Annehmen und Ablehnen von Anrufen sowie dedizierte Shortcut-Tasten, die zum Home-Bildschirm bzw. zum Posteingang führen.

Trotz des relativ geringen Verkaufspreises von 299 Euro UVP verfügt das E5 durchaus über aktuelle Hardware. Für die mobile Datenübertragung ist ein Modem verbaut, das sowohl EDGE wie auch UMTS samt HSDPA und HSUPA unterstützt - damit sind Geschwindigkeiten von bis zu 10,2 MBit/s möglich, sofern dies vom Netzbetreiber angeboten wird. Für den Einsatz im WLAN kann sich das E5 mit 802.11b- und 802.11g-Netzwerken verbinden kann. Ebenfalls integriert ist ein Bluetooth-Modul,

Auch die weiteren technischen Features entsprechen dem aktuellen Standard für Smartphones: Auf der Rückseite ist eine Kamera mit 5 Megapixeln Auflösung angebracht, die neben Fotos auch Videos aufnehmen kann. Intern verfügt das E5 über 256 MByte Speicherplatz, über eine MicroSD-Slot kann man den verfügbaren Speicherplatz erhöhen. Am oberen Ende des Smartphones die Buchse für Kopfhörer sowie der Micro-USB-Anschluss für ein Datenkabel. Der Akku lässt sich per USB oder über die separate, dritte Buchse laden, ein passendes Ladegerät liegt bei.

Nokia E5
Nokia E5
Optisch wird die Tastatur durch ein Band mit Steuerelementen vom Display getrennt.
Nokia E5
Unter dem Akku ist Platz für SIM und Speicherkarte. Am oberen Ende ist die 5-Megapixel-Kamera zu sehen.
Nokia E5
Oben am Gerät sind die Anschlüsse für Strom, Headset und USB.
Nokia E5
Die Lautstärkesteuerung ist seitlich angebracht.
Nokia E5
Der Home-Bildschirm lässt sich anpassen.
Nokia E5
Der E-Mail-Client.
Nokia E5
Verfassen einer E-Mail.
Nokia E5
Der Browser.

Betriebssystem und Software

Nokia lässt sich beim E5 nicht auf Experimente ein - als Betriebssystem kommt daher Symbian Series 60 in der Version 3.2 zum Einsatz. Das Betriebssystem ist durchaus ausgereift, wirkt aber im Vergleich zu Systemen wie iOS oder Android ein wenig veraltet. Das ist für Endkunden meist das KO-Kriterium bei einem Gerät, Firmen hingegen haben mit Symbian durchaus Vorteile.

Rückseite: Unter der Abdeckung ist Platz für den Akku, darunter sind die Schächte für SIM- und MicroSD-Karte

Das Betriebssystem ist nicht nur ausgereift, es hat sich auch als resistent gegenüber Angriffen bewährt. Ein weiterer Pluspunkt: Geräte mit Symbian lassen sich zentral verwalten, zahlreiche Management-Lösungen unterstützen das System. Dazu kommt ein sehr guter E-Mail-Client. Dieser unterstützt nicht nur POP- und IMAP-Systeme, sondern kommt direkt mit Lotus-Traveler- und Microsoft-Exchange-Konten klar. Auch Google Apps wird als Groupware unterstützt.

Anwendungen lassen sich wie gewohnt über direkt als Programmpaket installieren. Alternativ steht mit dem Ovi-Store ein gut gefülltes App-Verzeichnis bereit, aus dem sich Nutzer bedienen können. Einen Überblick zu interessanten Ovi-Apps finden Sie hier.

Nokia hat außerdem die enorm gute Ovi Maps-Anwendung vorinstalliert - diese kann mittlerweile das notwendige Kartenmaterial auch direkt aus der App laden. Das Kartenmaterial kann später auch offline genutzt werden, das E5 wird damit ein vollwertiges Navigationsgerät.

Die meisten der vorinstallierten Anwendungen sind durchaus brauchbar. Vlingo erlaubt es beispielsweise, das Handy per Sprachbefehl zu kontrollieren. Zudem finden sich Clients für Facebook und YouTube, auch die Musikerkennung Shazam ist bereits an Bord. Im Multimedia-Bereich ist mit dem Player eine recht passable Wiedergabe von Musik möglich. Auch die Kameraanwendung ist in Ordnung, die Bilder sind teilweise deutlich besser als beim iPhone.

Bleibt der Browser: Dieser ist inzwischen komplett veraltet - vor allem aber geht er verschwenderisch mit dem wenigen Displayplatz um. Wer öfter im Web surfen will, sollte sich in jedem Fall eine Alternative, etwa Opera Mobile, installieren.

Fazit

Wer das Nokia E5 als Konkurrenz zu High-End-Geräten wie einem BlackBerry Torch, einem Apple iPhone oder einem HTC Desire setzt, der macht einen Fehler. Das E5 ist für Unternehmen gedacht, die ihre Mitarbeiter möglichst günstig mit einem vielseitigen Smartphone ausrüsten wollen, welches dank einer guten QWERTZ-Tastatur für E-Mails optimiert ist. Ja, es beherrscht auch andere Funktionen, aber im Grunde ist das E5 ein solides Arbeitstier. Dazu tragen auch der Akku sowie der geringe Stromverbrauch bei. Im Test ließ sich das Gerät mehrere Tage betreiben, ohne dass es aufgeladen werden musste - eine Laufzweit, von der Besitzer von iPhone und Co nur träumen können.

Design: Das breite Band trennt das Display optisch von der Tastatur, als Materialien kommen hauptsächlich Metall und Plastik zum Einsatz.

Die Verarbeitung des E5 kann sich durchaus sehen lassen, auch wenn bei den verwendeten Materialien in erster Linie Plastik dominiert. Dennoch erhält man für den Preispunkt von 299 Euro UVP ein vielseitiges Smartphone, das mit langer Akkulaufzeit, Volltastatur, guter Kamera, sehr guten E-Mail-Funktionen und einer grandiosen Karten- und Navigationsapplikation punkten kann.