Ncloudbox

Nfon verbindet Systemtelefone und Cloud-TK

07.03.2014 von Thomas  Cloer
Mit seiner neuen "Ncloudbox", die auf der CeBIT als Prototyp zu sehen ist, will Nfon die Einstiegshürde für den Umstieg auf seine Telefonanlage aus der Cloud deutlich senken.

Wer eine Cloud-Telefonanlage (früher sagte man dazu IP-Centrex) wie die von Nfon nutzen will, der braucht dafür IP-Telefone. Auf den meisten Firmenschreibtischen stehen aber noch Systemtelefone herkömmlicher Telefonanlagen - Nfon schätzt, dass allein in Deutschland noch 15 bis 20 Millionen Stück davon im Einsatz sind.

Deswegen hat Nfon sich die Ncloudbox ausgedacht. Das Gerät verwandelt ein Systemtelefon in ein IP-Telefon - und ist mit einem geplanten Preis von unter 50 Euro auch noch deutlich preiswerter als Einstiegsmodelle in dieser Kategorie. Die Ncloudbox soll im Sommer auf den Markt kommen, zunächst für Systemtelefone von Unify, ehemals SEN.

"Wir vereinen Nachhaltigkeit und moderne Telefonie", verspricht Nfon-Produktchef Jürgen Städing. "Bewährtes bleibt erhalten und die Cloud-Telefonie lässt sich sukzessive an jedem beliebigen Arbeitsplatz hinzufügen, wobei natürlich auch der Mischbetrieb mit System- und IP-Telefonen problemlos möglich ist."

Der in Hannover (Halle 13, Stand C58) gezeigte Prototyp unterstützt deren gängige Schnittstellen ("UP0" und "UP0E"). Schließt man ein Systemtelefon an die Ncloudbox und diese via Ethernet ans Firmennetz an, kann das Gerät mit der Cloud-Telefonanlage von Nfon kommunzieren. Der Nutzer merkt davon nichts, Komfortmerkmale wie Makeln funktionieren wie zuvor.

"Dank der Ncloudbox kann man unsere Telefonanlage nun auch mit bestehenden Systemtelefonen nutzen", sagt Nfon-Chef Rainer Koppitz. "Damit werden wir die klassischen Anbieter mehr als nur ärgern." Nach Unify / SEN soll die Lösung auch für Systemtelefone weiterer Anbieter wie Alcatel-Lucent und Avaya erscheinen, eine Rackmount-Variante ist ebenfalls in Arbeit.

Nfon will mit verschiedenen Anreizen für seine Vertriebspartner dafür sorgen, dass ordentlich Druck hinter die Ncloudbox kommt. "Wir laden aber auch die klassischen TK-Händler ein", sagt Nfon-Vetriebschef Martin Czermin, "denn mit der Ncloudbox werden sie ihre Kunden einfach und kostengünstig auf virtuelle Telefonanlagen umstellen können." (cvi)

TK-Anlagen aus der Cloud -
Unternehmen betreiben ihre Telefonie-Lösungen in Eigenregie
Laut einer Untersuchung des Marktanalyse- und Beratungsunternehmens Pierre Audoin Consultants (PAC) betreiben 91 Prozent aller befragten Firmen ihre Telefonielösung in Eigenregie.
IT-Integration, Flexibilität und Mobilität
Laut Studie sind Mobilität, IT-Integration und Flexibilität die zentralen IT-Herausforderungen, die Unternehmen mit ihren derzeitigen TK-Anlagen oft nicht adressieren können.
Größere Investitionswelle erwartet
50 Prozent der deutschen Unternehmen wollen in den nächsten drei Jahren ihre aktuellen Telefonielösungen erweitern beziehungsweise modernisieren. Dabei liebäugeln viele IT-Entscheider mit einer Telefonielösung aus der Cloud.
Deutsche Telefon
Hierzulande gibt es viele Dienstleister, die Telefonie aus der Cloud anbieten, so zum Beispiel die Deutsche Telefon Standard AG aus Mainz.
Matelso
Metelso GmbH aus Stuttgart
Nfon
Nfon AG aus München
Placetel
Placetel ist ein Cloud-TK-Dienst von der Finocom AG aus Düsseldorf.
TeamFon
Teamfon GmbH aus München.
Vodafone OfficeNet
Vodafone OfficeNet von der Vodafone GmbH aus Düsseldorf.
Fehlende Erfahrungsberichte
Knapp 60 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen geben an, dass es bisher einfach zu wenig Erfahrungsberichte und Referenzen im Bereich Cloud-Telefonie gäbe. Darüber hinaus kennt laut Studie fast die Hälfte der Unternehmen bisher entsprechende Lösungen und Anbieter nicht.
Große Sicherheitsbedenken
Jedes zweite Unternehmen hat generell ein geringes Vertrauen in Cloud-Lösungen, meist aufgrund von Sicherheitsbedenken. 67 Prozent der Befragten haben laut Studie Angst, dass Daten manipuliert oder in falsche Hände geraten.