Tipps zur Vorbeugung

Neun von zehn versandten E-Mails sind Spam

04.08.2009
Nach Angaben des Branchenverbandes BITKOM bekommen zwei Drittel der E-Mail-Nutzer täglich mindestens eine unerwünschte Nachricht.

Jeden vierten E-Mail-Nutzer würden sogar mehr als fünf Spam-Mails am Tag erreichen. Das habe der Webmonitor von BITKOM und Forsa ergeben. Nach Einschätzung des Branchenverbandes sind rund 90 Prozent aller weltweit versandten E-Mails Spam. In Deutschland droht den Versendern von Spam ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. Die meisten Spam-Mails werden jedoch aus dem Ausland versandt und fallen damit nicht unter die deutsche Gesetzgebung. Spam kann nicht nur extrem lästig sein, sondern ist unter Umständen auch gefährlich“, sagt BITKOM-Präsidiumsmitglied Prof. Dieter Kempf. „Dahinter können sich Schadprogramme oder Betrüger verbergen. Am besten werden unerwünschte Mails aus dubiosen Quellen sofort gelöscht.“

Obwohl es technisch Möglichkeiten gibt, Spam im eigenen Postfach zu verringern, würde jeder vierte Internetnutzer diesbezüglich völlig ungeschützt agieren. Die übrigen nutzen mehr oder weniger wirksame Schutztechnologien, die meisten setzten dabei auf Spam-Filter (38 Prozent) der E-Mail-Anbieter. Das habe eine Umfrage des Branchenverbandes ergeben. Jeder vierte hat einen eigenen Spam-Filter auf dem eigenen PC - etwa im E-Mail-Programm oder als separate Software. Darüber hinaus würden spezielle Spam-Dienstleister genutzt.

Tipps zur Vorbeugung

Der BITKOM nennt folgende Tipps zur Vorbeugung gegen Spam:

Ungewöhnliche E-Mail-Adresse wählen: Spam-Versender verschicken ihre Post nach dem Zufallsprinzip. Sie generieren automatisch Adressen und probieren diese aus. Ungewöhnliche Zeichenfolgen in der Mail-Adresse – etwa ein Unterstrich anstelle eines Bindestrichs oder eine Zahl – erschweren den Erfolg der Spammer.

Zweitadresse anlegen: Die private Adresse sollte nur in Ausnahmefällen herausgegeben werden. Für Chats oder Bestellungen ist es besser, sich eine zweite zuzulegen. Wer über diese E-Mail viel Spam bekommt, kann einfach zu einer neuen wechseln. Unter der ersten Adresse bleibt er für Freunde erreichbar.

E-Mail-Adresse im Web kodieren: Oft sammeln Spammer auch Adressen auf Webseiten. Wer seine E-Mail-Adresse im Web angibt, etwa auf der eigenen Homepage, kann das verhindern: Zum Beispiel, indem das @-Zeichen kodiert (vorname.name [at]provider.de) oder die E Mail-Adresse als Bilddatei hinterlegt wird.

E-Mail-Adresse in Communitys verbergen: Online-Netzwerke sind beliebt. Nutzer sollten die eigene E-Mail-Adresse aber nicht allen zugänglich machen. Viele Communitys bieten individuelle Datenschutz-Einstellungen an. Dort kann festgelegt werden, dass nur die eigenen Freunde oder Geschäftspartner die Adresse sehen dürfen.

Spam-Filter nutzen: Mit Hilfe von Spam-Filtern gelangen weniger unerwünschte Mails in den Posteingang. Die Filter sortieren verdächtige Mails aus und legen sie meist in einem gesonderten Ordner ab. Spam-Filter sind als Software für den eigenen PC oder als Service der E-Mail-Provider verfügbar. Zudem gibt es Dienstleister, die eine externe Spam-Filterung anbieten.

Nicht auf Links in Spam-Mails klicken: Wenn dennoch Spam im Postfach landet: am besten sofort löschen. Auf keinen Fall sollten Links in Spam-Mails angeklickt werden. Dahinter können sich Schadprogramme verbergen. Im E-Mail-Programm sollte zudem auch der automatische Download von Bildern deaktiviert werden.

Nicht auf Spam-Mails antworten: Nicht auf Spam-Mails antworten! Auch vermeintliche Abmelde-Optionen – etwa für Newsletter – sollten nicht unüberlegt genutzt werden. Diese Rückmeldungen sind für Spammer eine Bestätigung, dass die gewählte E Mail-Adresse aktiv ist. Künftig gibt es dann nur noch mehr Post.

Blindkopien verschicken: Vorsichtig mit Kontakten von Freunden und Kollegen umgehen! Wer Mails an mehrere Personen verschickt, sollte alle Adressen im Feld „BCC“ eingeben. Dann sehen die Empfänger keine fremden Adressen. (mje)