BSI und BKA warnen

Neuer Trojaner spionieren Kreditkarten- und Online-Banking-Daten aus

29.07.2010 von Thomas Cloer
Derzeit verbreitet sich eine neue Variante von Schadsoftware, die Online-Banking- und Kredikartendaten ausspähent.

Der zugrundeliegende Trojaner ist laut Mitteilung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bereits seit mehreren Jahren aktiv. Die neue Variante habe es zurzeit gezielt auf TANs von Online-Banking-Nutzern und Kreditkartendaten abgesehen. Die Infektion des PCs erfolge meist durch ein so genanntes Drive-by-Exploit, also den Besuch einer mit Schadcode infizierten Webseite, so das BSI weiter.

Wenn der Computer eines Nutzers mit dieser neuen Variante der Schadsoftware infiziert ist und dieser die Anmelde-Webseite seines Kreditkarten- oder Bankportals öffnet, sorgt die Schadsoftware dafür, dass zwar die korrekte Webseite aufgerufen, dort aber manipulierte Inhalte angezeigt werden.

Unter Vorspielung falscher Tatsachen wird der Nutzer so dazu gebracht, bestimmte Daten preiszugeben. Die angebliche Begründung sieht zum Beispiel im Fall der Kredikartendaten wie folgt aus (wer des Deutschen halbwegs mächtig ist, sollte bereits erkennen, das hier etwas nicht stimmen kann):

"Die XY Portal passt sich den hohen Kundenansprüchen an. Wir bleiben immer auf dem neusten Stand mit Sicherheitsvorschriften um unseren Kunden mehr Sicherheiten zu bieten. Unser Sicherheitsabteilung erfand ein neues Sicherheitssystem, die Angriffe von Dritten verhindert um Betrugsfälle. Diese Sicherheitssystem muss von allen Online- Banking-Kunden genutzt werden.

Wir empfehlen Ihre Daten zu Angleichung anzugeben. Sollte die Anmeldung in 48 Stunden nicht erfolgen, so wird Ihre Karte vorübergehend gesperrt, bis zu Ende der Anmeldevorgang."

Dadurch sollen die Nutzer dazu gebracht werden, insbesondere Daten zur Kreditkartennummer, zum Inhaber der Kreditkarte, zum Gültigkeitsdatum, zur Prüfnummer und zum Geburtsdatum des Karteninhabers in die entsprechend erscheinende Maske einzugeben.

In anderen Fällen manipuliert die Schadsoftware laut BSI Online-Banking-Seiten und fordert dort unter anderem zur Eingabe von 20 TANs auf. Die auf dem Computer installierte Schadsoftware leitet diese Informationen an die Täter weiter, die die Daten entweder selbst einsetzen oder weiterverkaufen können.

Das Bundeskriminalamt und das BSI geben deswegen folgende Ratschläge:

(Computerwoche.de/hal)