Recruiting im Mittelstand

Neue Wege - Wie Mittelständler IT-Fachkräfte finden

10.11.2012 von Ingrid Weidner
IT-Fachkräfte haben sehr gute Berufsaussichten, viele Unternehmen wollen ihre IT-Abteilungen ausbauen. Besonders mittelständische Firmen müssen aber viele verschiedene Wege wählen, um geeignete IT-Mitarbeiter zu finden. Die Konkurrenz zu bekannten Konzernen ist groß.

Die Berufsaussichten für IT-Fachkräfte sind blendend. 42 Prozent der CIOs in Deutschland wollen in den kommenden sechs Monaten ihre IT-Abteilungen ausbauen, wie der IT Hiring Index der Personalvermittler Robert Half Technology in einer Umfrage unter CIOs herausgefunden hat. In der Befragung klagten besonders die CIOs kleinerer und mittelständischer Firmen darüber, nicht genügend neue Mitarbeiter zu finden.

Viele Bewerber zieht es zu großen, international bekannten Konzernen wie Audi, Siemens oder SAP. Kleinere mittelständische Anwenderunternehmen haben es oft schwer, in diesem Wettrennen um qualifizierte und berufserfahrene IT-Mitarbeiter mitzumischen. Sie müssen sich intensiver um Bewerber bemühen. Wer nicht über Produkte auf sich aufmerksam machen kann, braucht bei der Personalsuche Elan und gute Ideen. Drei Mittelständler zeigen, dass das möglich ist.

Manfred Klunk, IT-Leiter der KVB in München: "Die Konkurrenz unter den attraktiven Arbeitgebern ist groß".
Foto: Joachim Wendler

München zieht viele Absolventen an. Mit guten Verdienstmöglichkeiten, namhaften Konzernen sowie einem großen Freizeit- und Kulturangebot lockt die bayerische Landeshauptstadt. Doch in den Augen von mittelständischen Arbeitgebern sieht das ganz anders aus. "München ist ein schwieriger Markt", sagt Manfred Klunk, IT-Leiter der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) in München. "Die Konkurrenz unter den attraktiven Arbeitgebern ist groß, manchen Bewerber schrecken auch die hohen Lebenshaltungskosten. Außerdem kennen uns viele nicht, gibt der CIO zu bedenken.

Wer als Informatiker in einem Inserat KVB liest, denkt vielleicht nicht gleich an attraktive IT-Aufgaben. Doch dieser Eindruck trügt, denn unter den rund 1720 KVB-Angestellten bildet das Team von IT-Leiter Klunk mit rund 160 Mitarbeitern eine große Abteilung. Je nach Projekt ergänzen weitere 20 bis 35 externe IT-Spezialisten die Truppe. Momentan sucht Klunk nach rund 15 weiteren neuen Kollegen.

Gehälter für Hochschulabsolventen 2012
Die Verdienstchancen für Hochschulabsolventen...
untersuchte die Personalvermittlung Alma Mater auch 2012. Für ihre Gehaltsstudie hat sie über 1000 Arbeitgeber befragt und über 6.300 Gahaltsdaten von akadamischen Nachwuchskräften ausgewertet.
Besonders die Fahrzeugindustrie...
bietet dem akademischen Nachwuchs beste Verdienstperspektiven: Dort steigen Hochschulabsolventen mit durchschnittlich 46.000 Euro im Jahr ein.
Auch der Maschinenbau...
zahlt überdurchschnittlich, und zwar im Schnitt 45.000 Euro im Jahr für Hochschulabsolventen. Ein einenso hohes Gehalt winkt in der Elektrotechnikindustrie.
Im Öffentlichen Dienst...
...ist der Verhandlungsspielraum durch die strikte Bindung an Tarifverträge gering. Hier beginnen IT-Absolventen mit knapp 38.000 Euro im Jahr. Auch die Art der Hochschule ( Universität oder Fachhochschule) beeinflusst die Höhe des Gehalts.
Die Medien....
...sind bei vielen Absolventen beliebt, gehören aber zu den Branchen, die Berufseinsteiger am schlechtesten vergüten. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt liegt bei 33.000 Euro im jahr, Trainees erhalten sogar nur 25.000 Euro.
Auch die Tourismusindustrie...
..gehört zu den Flopbranchen in Sachen Einstiegsgehälter: 26.000 Euro erhält ein Hochschulabsolvent im Marketing, als Trainee sind es sogar nur 10.000 Euro.
In Niedersachsen, hier die Autostadt Wolfsburg,...
können Hochschulabsolventen ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von über 42.000 Euro erwarten. Das liegt auch daran, dass hier große Konzerne wie VW angesiedelt sind, die sehr gut zahlen.
Auch Schleswig-Hostein, hier das Holstentor in Lübeck,...
kommt in der Alma Mater-Studie gut weg. Auch hier liegt das Einstiegsgehalt über 42.000 Euro. Kommentar: In dieser Region haben viele große Firmen mitgemacht, die besser bezahlen als kleinere Betriebe.
Gut lachen haben Berufseinsteiger auch in Bayern..
...hier gibt es nicht nur viele Jobs, sondern auch ein Einstiegsgehalt von 42.613 Euro. Masterabsolventen werden in Bayern...
..und Baden-Württemberg...
am besten bezahlt. Im Ländle kommen Masterabsolventen auf knapp 44.000 Euro und überrunden damit sogar die Diplomierten.
In Frankfurt am Main....
werden Absolventen mit Master und Diplom auch sehr gut bezahlt, und zwar mit durchschnittlich 42.600 Euro.
In Bremen....
sind diese Abschlüsse dagegen nur gut 40.000 Euro wert. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Regionen nicht mehr so groß wie früher.
Mit einem Masterabschluss....
verdienen Hochschulabsolventen im Schnitt 2000 Euro mehr als mit einem Bachelor. 38 Prozent der befragten Firmen suchen vermehrt nach Masterabsolventen.
Das Diplom...
...ist trotz Bologna-Reform immer noch gefragt und mit durchschnittlich knapp 41.000 Euro fast so gut vergütet wie ein Master-Abschluss (41.311 Eur0)..
Ein Praktikum...
ist in einigen Firmen immer noch unbezahlt, aber im Schnitt gibt 605 Euro im Monat für Praktikanten und 675 Euro im Monat für eine Abschlussarbeit.
Große Unternehmen....
zahlen besser. das Einstiegsgehalt in Konzernen liegt im Schnitt bei über 44.000 Euro im Jahr.
In kleinen Firmen....
können Einsteiger nur etwa 36.000 Euro erwarten.
Hochschulabsolventen...
...sind auch in Zukunft weiter gesucht. Vor allem Absolventen mit Bachelor, Master oder Diplom sind begehrt.

Quelle Teaserbild: FotolEdhar - Fotolia.com

Der Standort ist entscheidend

Auch Stefan Sauskat, IT-Leiter von Kirchhoff Automotive, muss Bewerber erst vom Standort überzeugen. Iserlohn mag zwar idyllisch gelegen sein, doch viele müssen erst ihre Erdkundekenntnisse hervorkramen oder mit einer elektronischen Landkarte im Netz den Ort ausfindig machen. Dabei agiert der Automobilzulieferer als Global Player in zwölf Ländern und beschäftigt rund 7.800 Mitarbeiter, doch die Wurzeln des Traditionsunternehmens liegen im Sauerland.

Stefan Sauskat, IT-Leiter von Kirchhoff Automotive: "Günstigere Lebenshaltungskosten sind nicht so wichtig".
Foto: Stefan Sauskat

"Wir sind ein mittelständisches, familiengeführtes Unternehmen mit flachen Hierarchien und klaren Strukturen", erklärt Stefan Sauskat, der selbst vor einigen Jahren aus der Region Stuttgart nach Iserlohn umgezogen ist. Momentan beschäftigt das Unternehmen 42 IT-Mitarbeiter, etwa die Hälfte ist in Deutschland angesiedelt. Doch Sauskat betont, dass diese Mitarbeiter in internationale Projekte eingebunden sind und viel reisen.

Doch bevor jemand einen Arbeitsvertrag unterschreibt, muss CIO Sauskat die Bewerber vom Standort überzeugen. "Günstigere Lebenshaltungskosten sind nicht so wichtig", erzählt der IT-Leiter. Flexible Arbeitszeitgestaltung oder eine Betriebskindertagesstätte zählen dagegen zu den Pluspunkten, ebenso wie die Karriereperspektiven in einem stark wachsenden, internationalen Unternehmen. Statt Zeiterfassung setzt der Mittelständler auf Vertrauensarbeitszeit, auch Home-Office-Angebote gibt es. Das Gehaltsniveau entspricht dem anderer Automobilzulieferer in Deutschland.

Gehalt 2012: Wer verdient was in der IT?
Für ihre große Gehaltsanalyse 2012...
...hat die IG Metall 28.200 Daten aus 132 Unternehmen der ITK-Branche untersucht. Schauen Sie, wieviel Softwareingenieure, IT-Berater, Mitarbeiter in Vertrieb und Support verdienen. Die angegebenen Gehälter beziehen sich auf eine 35-Stunden-Woche.
Für ihre große Gehaltsanalyse 2012...
...hat die IG Metall 28.200 Daten aus 132 Unternehmen der ITK-Branche untersucht. Schauen Sie, wieviel Softwareingenieure, IT-Berater, Mitarbeiter in Vertrieb und Support verdienen. Die angegebenen Gehälter beziehen sich auf eine 35-Stunden-Woche.
im Jahr verdient.....
ein IT-Trainer.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich sein Gehalt kaum verändert.
im Jahr erhält.....
ein Junior-Vertriebsbeauftragter.
Mit zunehmender Berufserfahrung kann er sein Gehalt auf 69.500 Euro im Jahr steigern.
bekommt...
ein Senior-Vertriebsbeauftragter.
Damit verdient er doppelt soviel wie der Einsteiger im Vertrieb.
verdient...
...immer noch der Vertriebsleiter.
Sein Einkommen hat den höchsten variablen Anteil und hat sich im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent gesteigert.
bekommt...
ein System-Ingenieur im Rechenzentrum.
Auch für das Rechenzentrum gilt: Die Gehälter der Führungskräfte stiegen viel deutlicher an als die der Mitarbeiter.
verdient...

Als Senior Techniker kann er mit knapp 47.000 Euro im Jahr rechnen.
Ein Service-Techniker....
bekommt jährlich....
erhält...
ein Support-Spezialist.
Innerhalb der Berufsgruppe Servicetechnik hat der Support-Spezialist sein Gehalt am deutlichsten im Vergleich zum Vorjahr steigern können.
verdient...
der Leiter des Kundendienstes.
bekommt...
ein Anwendungs- und Systementwickler...
.... am Anfang seines Berufslebens.
erhält...
...Senior-Entwickler mit langjähriger Berufserfahrung.
verdient...
Leiter Software Engineering.
Für die Softwareentwicklung gilt dasselbe wie für die anderen Bereiche: Das Gehaltsplus für die Führungskräfte ist doppelt so hoch wie das der übrigen Mitarbeiter.
bekommt...
...ein Hardware-Entwickler.
erhält...
ein Gruppenleiter in der Hardwareentwicklung.
verdient...
ein Junior-Marketing Spezialist.
Marketing-Profis gehören zu den am besten bezahlten Berufsgruppen in der IT-Branche.
bekommt...
ein Senior-Marketing Spezialist.
erhält...
ein Leiter Marketing.
Damit verdient er mehr als das Doppelte wie der Einsteiger im Marketing.
verdient...
ein Projekt-Manager,
...der noch über wenig Berufserfahrung verfügt. Doch im Projekt-Management gibt es genügend Spielraum nach oben.
...erhält....
...ein Projekt-Manager,...
....der über langjährige Erfahrung verfügt und Großprojekte leitet.
verdient...
ein Junior Berater/in.
Mit zunehmender Erfahrung steigt auch hier das Gehalt rasch an.
bekommt...
ein Senior Berater.
erhält...
der Leiter der Beratung.
erhält...
ein Junior Kundenbetreuer im Callcenter.
Die Call-Center-Mitarbeiter befinden sich traditionell am unteren Ende der Gehaltsskala.
verdient...
ein Kundenbetreuer im Call Center.
erhält...
ein Junior Teamleiter im Callcenter.

Berlin als Standort klingt dagegen für viele Bewerber reizvoll. Auch Plattform Immoscout nutzen viele, wenn sie eine Wohnung mieten oder kaufen möchten. Doch ein bekannter Name alleine lockt nicht automatisch Bewerber an. Immoscout beschäftigt rund 550 Mitarbeiter, etwa 120 dieser Angestellten arbeiten in der IT-Abteilung. Die Start-up-Mentalität ist auch nach zwölf Jahren nicht verflogen, wie Personalleiter Lars Schmidt betont. Doch wenn es um das Recruiting geht, plagen ihn ähnliche Sorgen wie andere mittelständische Firmen. Momentan listet die Homepage etwa 60 offene Positionen, etwa 23 davon in der IT.

Lars Schmidt setzt auf ganz unterschiedliche Strategien, um Immoscout bei Bewerbern bekannter zu machen. Klassisches Personal-Marketing, Hochschulkontakte und Messen gehören dazu. Auf der Bewertungsplattform kununu können Interessenten nachlesen, was Mitarbeiter oder Praktikanten über das Unternehmen denken. Über professionell produzierte Videos mit Mitarbeitern sollen Bewerber einen authentischen Eindruck von der Arbeitsatmosphäre im Großraumbüro erhalten.

Fachkenntnisse lassen sich lernen

Immoscout konkurriert mit vielen anderen Unternehmen um talentierte Bewerber. Das erwachsen gewordene Start-up wünscht sich Mitarbeiter, die sich schnell auf Neues einstellen können, experimentierfreudig und offen sind. "Fachkenntnisse lassen sich einfacher lernen, sagt der Personalchef, die passende Arbeitseinstellung dagegen weniger. Auch wenn solche Mitarbeiter schwerer zu finden sind, möchte Schmidt keine allzu großen Abstriche beim Anforderungsprofil machen. Als "hart aber fair umschreibt der Personalchef die Vorstellungsgespräche. Irritierend ist es dagegen für Schmidt, dass in Bewerberinterviews ganze andere Themen im Mittelpunkt stehen. "Seit ein paar Jahren fragen Berufsanfänger nach Work-Life-Balance, wünschen sich Sicherheit und eine betriebliche Altersversorgung."

Die Zusammenarbeit mit Personalagenturen oder Headhuntern ergänzt oftmals das eigene Recruiting von mittelständischen Unternehmen. Manfred Klunk von der KVB beispielsweise muss dafür allerdings ein festgelegtes Procedere einhalten. Erst wenn über eine interne Stellenausschreibung kein passender Kandidat gefunden wurde, kann das Gesuch in einer der gängigen Personalbörsen im Netz ausgeschrieben werden. "Wir veröffentlichen unsere Jobangebote seit neuestem auch in den Nachbarländern Schweiz, Österreich und Italien. Zusätzlich testen wir auch Jobbörsen in Spanien", erläutert Klunk.

Lars Schmidt, Personalleiter bei Immobilien Scout: "Seit ein paar Jahren fragen Berufsanfänger nach Work-Life-Balance, wünschen sich Sicherheit und eine betriebliche Altersversorgung."
Foto: ImmobilienScout24

Findet sich auf diesem Weg kein passender Interessent, wendet sich das Unternehmen an einen Headhunter. "Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Headhuntern gemacht", so Klunk. Anders als in einer knappen Stellenanzeige gelingt es den Personalberatern, Bewerber auch von einem Unternehmen zu überzeugen, das diese oftmals nicht kannten. Doch trotz externer Hilfe braucht Klunk vor allem Geduld, denn es kann zwischen zwölf und 15 Monate dauern, bis ein neuer Arbeitsvertrag unterschrieben ist.

Auch Berater spüren, wie angespannt der Arbeitsmarkt ist. Längst strecken auch Headhunter ihre Fühler innerhalb Europas aus und suchen dort nach Fachkräften. "Seit diesem Jahr sind viele Kunden bereit, gut qualifizierte Mitarbeiter einzustellen, auch ohne Deutschkenntnisse", berichtet Ralica Yancheva von der Personalberatung Conargus in München. Allerdings müssten Bewerber bereit sein, die Sprache später zu erlernen.

Ralica Yancheva von der Personalberatung Conargus: "Mittelständische Industrieunternehmen haben es schwerer als mittelständische IT-Unternehmen, als attraktive IT-Arbeitgeber wahrgenommen zu werden".
Foto: Conargus

"Mittelständische Industrieunternehmen haben es schwerer als mittelständische IT-Unternehmen, als attraktive IT-Arbeitgeber wahrgenommen zu werden", ergänzt Yancheva. Die Headhunterin sucht häufig im Auftrag von Mittelständlern nach passenden IT-Führungs- und Fachkräften. Zu ihrem Job gehört es auch, den Bewerbern zu erklären, was sie erwartet und weshalb sich ein Jobwechsel lohnen könnte. "Oftmals kennen die Kandidaten die große und komplexe IT-Landschaft und die damit verbundenen Perspektiven innerhalb des Industrieunternehmens nicht. Wir müssen sie informieren und für die Position begeistern", erläutert Yancheva ihre Arbeit.

Recruiting mit Social Media

Auch Lars Schmidt von Immoscout kooperiert mit einer Berliner Personalberatung, die das Internet-Geschäft kennt. "Wir wenden uns nicht unbedingt an die großen Beratungen, sondern arbeiten mit Kleineren zusammen", sagt Schmidt. Kirchhoff Automotive nutzt von der eigenen Homepage über Jobbörsen und IT-Plattformen viele unterschiedliche Wege, um Bewerber auf sich aufmerksam zu machen. Seit knapp zwei Jahren arbeitet Sauskat auch mit einem Recruiting-Büro zusammen, wenn es etwa um SAP-Spezialisten geht. Durchschnittlich drei bis sechs Monate dauert es, bis für eine Position der passende Bewerber gefunden ist.

Zwar sind viele Arbeitgeber den sozialen Medien gegenüber aufgeschlossen, manche versuchen über Xing oder Linkedin Bewerber anzusprechen, doch Facebook gilt für viele als private Spielwiese und ungeeignet, um dort Jobangebote zu veröffentlichen. "Für die Personalsuche ist Facebook ungeeignet, Xing ist hier die bessere Plattform", sagt Lars Schmidt von Immoscout. Auch Preise wie "Great Places to Work" oder die Auszeichnung "Top Arbeitgeber" helfen den Unternehmen, dass sie von Jobsuchenden wahrgenommen werden. Manche Firmen nutzen auch eigene Programme wie "Mitarbeiter werben Mitarbeiter" oder bauen früh Kontakte zu Hochschulen auf, um schon Studenten für sich zu begeistern, bevor diese an die Jobsuche denken.

Gerade mittelständische Unternehmen brauchen einen längeren Atem, wenn sie neue Mitarbeiter suchen. Deshalb kommt die angespannte Lage auf dem IT-Arbeitsmarkt für sie nicht unverhofft oder plötzlich. Manche Firmen überbrücken Engpässe mit externen Beratern. "Wir planen unsere IT-Projekte und den Personalbedarf langfristig. Bisher musste kein Projekt auf Eis gelegt werden, weil uns die Mitarbeiter fehlten", sagt KVB-CIO Manfred Klunk.

Fazit

Das Web bietet karriereorientierten Arbeitnehmer viele Verlockungen. Vorbei sind die Zeiten, in denen Angestellte ihrer Firma bis zur Rente treu ergeben sind.

Eine Umfrage der Jobbörse Monster zeigt, dass viele Menschen auf der Suche nach neuen Jobperspektiven sind. 22 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zwar einen festen Arbeitsplatz haben, gleichzeitig jedoch offen für neue Möglichkeiten sind.

Dagegen sucht ein knappes Drittel mit festem Job aktiv ganz gezielt nach einer neuen Position. Firmen sind also gut beraten, sich nicht nur auf das Recruiting neuer Mitarbeiter zu konzentrieren, sondern auch den Angestellten an Bord Perspektiven zu bieten.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche. (cvi)