Neue PCI-Express-Karten für Workstations von ATI

01.07.2004 von Ulrich Bantle
ATI hat den Schleier um die neuen PCI-Express-Grafikkarten für Workstations gelüftet. Die neue Familie hört auf den Namen FireGL V und soll vor allem im CAD- und Grafik-Bereich Abnehmer finden.

ATI hat sich zu der Neuentwicklung eines nativen R423-Chip entschieden, anstatt die bereits vorhandenen AGP-Chips mittels einer Bridge anzupassen. Dadurch steht die komplette Bandbreite der PCI-Express-Schnittstelle zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Highend-Chip laut ATI mit 78 Watt weniger Strom verbraucht, was sich vor allem in einer niedrigeren Wärmeentwicklung niederschlagen soll. Da weniger Abwärme produziert wird, reichen kleinere Lüfter zur Kühlung aus, die den Geräuschpegel niedrig halten. Auch werden keine Hochleistungsnetzteile benötigt, 400 Watt sollen laut ATI bei normaler Bestückung des PCs ausreichen. Durch den höheren Datendurchsatz sowie der Möglichkeit des bidirektionalen Datenaustauschs wird PCI Express langfristig AGP auf dem Markt ablösen. Die FireGL-V-Serie trägt dem Rechnung und ist nur für diesen Bus ausgelegt. Die Karten unterstützen sowohl OpenGL SL als auch DirectX.

Der Einsteigerbereich wird mit der FireGL V 3100 versorgt. Die Karte bietet 128 MByte DDR-Grafikspeicher mit einer Bandbreite von 6,4 GByte/s, vier Pixel-Pipelines und zwei Vertex-Prozessoren. Monitore können über DVI-I oder analog angeschlossen werden. Der Preis der Karte wird mit 249 US-Dollar angegeben.

Die aufgewertete Variante FireGL V 3200 besitzt ebenfalls 128 MByte DDR RAM, die Bandweite ist aber mit 12,8 GByte/s doppelt so hoch wie beim Einsteigermodell. Auch sie verfügt über vier Pixel Pipelines und zwei Vertex-Prozessoren. Der Analog-Anschluss fällt weg, die Karte besitzt nur zwei DVI-Anschlüsse. Der Preis steigt auf 399 US-Dollar.

Im mittleren Leistungssegment ist die Fire GL V 5100 angesiedelt. Die 128 MByte DDR-Speicher verfügen über eine Bandbreite von 22,4 GByte/s. Die Zahl der Pixel-Pipelines erhöht sich auf zwölf, die der Vertex-Prozessoren auf sechs. Die Karte bietet zwei DVI-Anschlüsse. Die Karte wird für ungefähr 799 US-Dollar erhältlich sein.

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V 7100 - Highend mit GDDR3

Das Highend-Produkt der Fire-GL-Familie ist die V 7100. Die 256 MByte GDDR3-RAM verfügen über eine Bandbreite von 28,8 GByte/s. Sie verfügt ebenfalls über sechs Vertex-Prozessoren, die Anzahl der Pixel-Pipelines steigt auf 16. Die beiden DVI-Anschlüsse unterstützen den Dual-Link-Standard. Damit können hochwertige Neun-Megapixel-Monitore mit einer Maximalauflösung von 3840 x 2400 angesprochen werden. Die Karte soll ungefähr 1099 US-Dollar kosten.

Alle Grafikbeschleuniger der V-Klasse wurden von der ISV (Independent Software Vendors) getestet und zertifiziert. Zu den Mitgliedern zählen die Hersteller von Programmen wie 3d Studio Max, CATIA oder Softimage. Im Laufe des Jahres will ATI Grafikchipsätze für mobile Workstations herausbringen, die dieselbe Grafikpower wie ihre Desktop-Pendants bieten.

Die neuen Karten werden durch einen Universaltreiber für Windows und Linux angesteuert. Die 32-Bit-Linux-Variante soll im Juli freigegeben werden, die 64-Bit-Version kommt im August. Im Gegensatz zu Nvidia will ATI keine Technologie zum Koppeln der GPUs anbieten. Dies soll den OEM-Partnern überlassen werden. (mja/uba)

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