Quad-Core-CPU mit Turbo-Technologie

Neue Generation - Intel stellt Itanium 9300 vor

08.02.2010
Intel erster Quad-Core-Itanium 9300„Tukwila“ wurde nach langen Verzögerungen jetzt vorgestellt. Die IA64-CPU mit zwei integrierten Speicher-Controllern setzt auf das serielle QuickPath-Interface und unterstützt die Turbo-Technologie.

Die Itanium-Serie sieht Intel im Einsatz von Mission-Critical-Servern mit hoher Skalierfähigkeit. Der neue Itanium 9300 soll Intels Angaben zufolge die doppelte Performance des Dual-Core-Vorgängers Itanium 9100 bieten.

Der erste Quad-Core-Prozessor aus der Itanium-Serie setzt auf das neue Prozessorbus-Interface „QuickPath“. Durch QuickPath kann Intel acht Itanium 9300 „glueless“ miteinander verbinden – das heißt, ohne zusätzliche Node-Controller. Intels Itanium 9300 besitzt zwei integrierte Speicher-Controller für Registered DDR3-DIMMs. Die Speicherriegel werden über die Intel 7500 Scalable Memory Buffer angesprochen. Ein Itanium 9300 soll damit eine Peak-Speicherbandbreite von 34 GByte/s ermöglichen.

Der Itanium 9300 „Tukwila“ bietet laut Intel über 20 neue RAS-Features für mehr Betriebssicherheit sowie neue Virtualisierungs-Fähigkeiten. Neu beim Tukwila ist auch die von den Core- und Xeon-5500-Prozessoren bereits bekannte Turbo-Technologie.

Mit dem Itanium 9300 wird endlich auch die bereits für 2007 angepriesene Common Platform Strategie verwirklicht. So benutzt der Itanium 9300 die gleichen Chipsätze und Speicher-Technologie wie der künftige Xeon MP Nehalem-EX. Nehalem-EX wird ebenfalls den 7500er Chipsatz sowie die Scalable Memory Buffer zum Ansteuern der DDR3-DIMMs einsetzen.

Intel fertigt den Itanium 9300 „Tukwila“ im 65-nm-Prozess. Den bisherigen Itanium 9100 „Montvale“ produzierte der Hersteller noch im 90-nm-Verfahren. Tukwila ist dabei Intels erster Prozessor mit zwei Milliarden Transistoren. Die Quad-Core-CPU benötigt für die insgesamt 2,05 Milliarden Transistoren die vergleichsweise große Die-Fläche von 699 mm². Ein Großteil der Fläche wird von den insgesamt 30 MByte Cache benötigt. Alleine der beim Itanium-9300-Topmodell 24 MByte fassende L3-Cache – 6 MByte pro Core - besteht aus 1,42 Milliarden Transistoren.

Fünf Itanium-9300-Versionen

Intel bietet die Itanium-9300-Serie zum Start in fünf Versionen an. Die vier Quad-Core-Modelle 9320 bis 9350 arbeiten mit Taktfrequenzen von 1,33 bis 1,73 GHz. Zusätzlich gibt es ein Dual-Core-Modell Itanium 9310 mit 1,6 GHz Taktfrequenz. Alle Modelle beherrschen Hyper-Threading, die Turbo-Technologie ist den Quad-Core-CPUs vorbehalten. So erhöht der Turbo-Mode beispielsweise beim Itanium 9350 die Grundtaktfrequenz von 1,73 GHz auf 1,86 GHz, wenn nicht alle Kerne ausgelastet sind.

Die Taktfrequenzen erhöhte Intel beim Itanium 9300 gegenüber den Vorgängermodellen nur geringfügig. Das bisherige Topmodell Itanium 2 9150M arbeitet mit 1,6 GHz Taktfrequenz bei einer TDP von 104 Watt. Bei den neuen Quad-Core-Itanium-9300-Modellen steigt der TDP-Wert jedoch auf bis zu 185 Watt.

In der Tabelle finden Sie alle neuen Itanium-9300-CPUs im Überblick:

Alle neuen Intel Itanium 9300 Modelle

Modell

Grundtaktfrequenz

Turbo Mode

Anzahl Kerne

Hyper-Threading

L3-Cache

TDP

Itanium 9350

1,73 GHz

1,86 GHz

4

ja

24 MByte

185 Watt

Itanium 9340

1,60 GHz

1,73 GHz

4

ja

20 MByte

185 Watt

Itanium 9330

1,46 GHz

1,60 GHz

4

ja

20 MByte

155 Watt

Itanium 9320

1,33 GHz

1,46 GHz

4

ja

16 MByte

155 Watt

Itanium 9310

1,60 GHz

--

2

ja

10 MByte

130 Watt

Beim Tukwila-Nachfolger „Poulson“ schwenkt Intel direkt auf 32 nm Strukturbreite um. Poulson wird mit acht Kernen arbeiten, wie bereits im April 2008 Rory McInerney, Intels Vice President Digital Enterprise Group, im Gespräch mit TecChannel erläuterte. Desweiteren bleibt Poulson Plattform-kompatibel zu Tukwila-Systemen.

Die Preise des Itanium 9300 beginnen bei 946 US-Dollar beim Modell 9310 und enden bei 3838 US-Dollar für das Topmodell 9350. Itanium-9300-Systeme der OEM-Hersteller erwartet Intel innerhalb der nächsten 90 Tage. (cvi)