NetBurst ade: Neuer Xeon MP 7300 mit Core-Architektur

06.09.2007
Intel stellt seinen ersten Xeon MP mit Core-Architektur vor. Die neuen Xeons mit den Prozessornummern 7200 und 7300 arbeiten mit bis zu 2,93 GHz Taktfrequenz und verwenden die neue Plattform „Caneland“.

Für Server mit vier Sockeln gab es von Intel bis jetzt die Xeon-7100-Serie „Tulsa“ mit bis zu 16 MByte L3-Cache. Allerdings basiert Tulsa noch auf der NetBurst-Architektur. Die neuen Xeon-7300-CPUs mit Code-Namen „Tigerton“ setzen auf die Quad-Core-Technologie und entsprechen im Prinzip den Xeon-5300-Modellen „Clovertown“ für 2-Sockel-Systeme.

Intel bietet den neuen Xeon MP mit Taktfrequenzen von 1,60 bis 2,93 GHz an. Allen Modellen gemein ist ein FSB1066. Unterschiede gibt es bei der Cache-Dimensionierung: Das vierkernige Einstiegsmodell Xeon MP E7310 mit 1,60 GHz verfügt über 4 MByte L2-Cache. Die CPU ist wie alle neuen Xeon MPs aus zwei Siliziumplättchen aufgebaut. Je zwei Kernen stehen somit gemeinsame 2 MByte Cache zur Verfügung. Der Xeon MP E7320 mit 2,13 GHz Taktfrequenz setzt ebenfalls auf 4 MByte L2-Cache. Beim Modell E7330 mit 2,40 GHz spendiert Intel pro Die 3 MByte L2-Cache – insgesamt somit 6 MByte. Das Quad-Core-Modell Xeon MP E7340 (2,40 GHz) und das Topmodell X7350 (2,93 GHz) greifen auf insgesamt 8 MByte L2-Cache zurück.

Zwei oder vier Kerne: Intel bietet den Xeon MP „Tigerton“ als Dual- und Quad-Core-Variante an. Beide Modelle besitzen einen 8 MByte großen L2-Cache. (Quelle: Intel)

Alle genannten Modelle spezifiziert Intel mit 80 Watt TDP, nur das Spitzenmodell Xeon MP X7350 wird mit 130 Watt angegeben. Eine spezielle Low-Voltage-Variante mit 50 Watt TDP hat Intel mit dem Xeon L7345 im Angebot. Der Vierkerner arbeitet mit 1,86 GHz Taktfrequenz und besitzt 8 MByte L2-Cache.

Neben den Quad-Core-Modellen bietet Intel auch Doppelkerner als Xeon MP E7210 (2,40 GHz) und E7220 (2,93 GHz) an. Die Besonderheit an den Dual-Core-Xeons ist, dass diese Prozessoren ebenfalls aus zwei Siliziumplättchen aufgebaut sind. Jeder Kern hat auf seinem eigenen Die 4 MByte L2-Cache zur Verfügung – insgesamt besitzen die Xeon-7200-Modelle somit auch 8 MByte. Die Doppelkerner spezifiziert Intel mit 80 Watt TDP.

Neue Plattform für die Tigertons

Zusammen mit dem ebenfalls neuen Clarksboro-Chipsatz der Caneland-Plattform kommunizieren die Xeon-MP-7200/7300-CPUs über vier FSB-Ports. Die Prozessorbusse arbeiten mit einer Taktfrequenz von 1066 MHz. Damit erlaubt die Caneland-Plattform eine gesamte Busbandbreite von 34 GByte/s. Die aktuelle Truland-Plattform der Xeon-7100-Prozessoren mit dem E8501-Chipsatz ermöglicht 12,8 GByte/s. Der E8501 arbeitet mit zwei unabhängigen FSBs.

Caneland-Plattform: Jedem der vier Tigerton-Prozessoren steht ein eigener FSB1066 zur Verfügung. Der Clarksboro-Chipsatz steuert vier FB-DIMM-Channels an. (Quelle: Intel)

Neu beim Clarksboro-Chipsatz ist ein 64 MByte großer Snoop-Filter-Cache. Dieser Puffer im Chipsatz soll Traffic aus dem Bus filtern und somit die FSB-Auslastung reduzieren. Der Snoop-Filter speichert Tags und den Coherency-Status aller Cache-Lines, die mit dem Hauptspeicher kohärent sind. Damit optimiert der Snoop-Filter die Effizienz und Auslastung der FSBs. Daten werden im Snoop-Filter des Chipsatzes nicht gespeichert. Die Snoop-Filter-Größe wird auf die Cache-Größe der Quad-Core-CPUs optimiert.

Caneland-Blade: Im Bild sehen Sie ein lüfterloses Blade von Sun mit vier Tigerton-Prozessoren. Rechts im Bild sehen Sie die insgesamt 32 FB-DIMM-Slots.

Beim Speicher steuert Clarksboro vier FB-DIMM-Channels an. Pro Channel kann der Chipsatz acht DIMMs verwalten. Neu bei Clarksboro ist die I/O-Beschleunigung IOAT in der zweiten Generation.

Benchmarks und Preise

Intel spricht von neuen Benchmark-Rekorden des Xeon MP 7300: Ein IBM-System-x3850-M2-Server mit vier Xeon MP X7350 (insgesamt 16 Kerne) erreicht demnach einen Integer-Durchsatz von 184 Punkten bei SPECint_rate_base2006. Ein Lenovo-R630-G7-Server mit ebenfalls vier Xeon MP X7350 schafft eine Peak-Performance von 214 Punkten mit SPECfp_rate2006.

Allerdings erreicht ein IBM p570 mit acht POWER6 4,7 GHz (insgesamt ebenfalls 16 Kerne) bei SPECfp_rate2006 ein Testergebnis von 428 Punkten. POWER6-Systeme spielen allerdings in einer anderen Preisliga.

Bei Intel gibt es den günstigsten Xeon MP E7210 (2,40 GHz Dual-Core) bei einer Abnahmemenge von 1000 Stück für 856 US-Dollar. Der Quad-Core-Einstieg beginnt mit dem Xeon MP E7310 (1,60 GHz) bei ebenfalls 856 US-Dollar. Der Low Voltage Xeon MP L7345 sowie das Topmodell X7350 stehen mit jeweils 2301 US-Dollar in der Preisliste. Alle Prozessoren sind laut Intel ab sofort verfügbar. (cvi)

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