Für Server mit vier Sockeln gab es von Intel bis jetzt die Xeon-7100-Serie „Tulsa“ mit bis zu 16 MByte L3-Cache. Allerdings basiert Tulsa noch auf der NetBurst-Architektur. Die neuen Xeon-7300-CPUs mit Code-Namen „Tigerton“ setzen auf die Quad-Core-Technologie und entsprechen im Prinzip den Xeon-5300-Modellen „Clovertown“ für 2-Sockel-Systeme.
Intel bietet den neuen Xeon MP mit Taktfrequenzen von 1,60 bis 2,93 GHz an. Allen Modellen gemein ist ein FSB1066. Unterschiede gibt es bei der Cache-Dimensionierung: Das vierkernige Einstiegsmodell Xeon MP E7310 mit 1,60 GHz verfügt über 4 MByte L2-Cache. Die CPU ist wie alle neuen Xeon MPs aus zwei Siliziumplättchen aufgebaut. Je zwei Kernen stehen somit gemeinsame 2 MByte Cache zur Verfügung. Der Xeon MP E7320 mit 2,13 GHz Taktfrequenz setzt ebenfalls auf 4 MByte L2-Cache. Beim Modell E7330 mit 2,40 GHz spendiert Intel pro Die 3 MByte L2-Cache – insgesamt somit 6 MByte. Das Quad-Core-Modell Xeon MP E7340 (2,40 GHz) und das Topmodell X7350 (2,93 GHz) greifen auf insgesamt 8 MByte L2-Cache zurück.
Alle genannten Modelle spezifiziert Intel mit 80 Watt TDP, nur das Spitzenmodell Xeon MP X7350 wird mit 130 Watt angegeben. Eine spezielle Low-Voltage-Variante mit 50 Watt TDP hat Intel mit dem Xeon L7345 im Angebot. Der Vierkerner arbeitet mit 1,86 GHz Taktfrequenz und besitzt 8 MByte L2-Cache.
Neben den Quad-Core-Modellen bietet Intel auch Doppelkerner als Xeon MP E7210 (2,40 GHz) und E7220 (2,93 GHz) an. Die Besonderheit an den Dual-Core-Xeons ist, dass diese Prozessoren ebenfalls aus zwei Siliziumplättchen aufgebaut sind. Jeder Kern hat auf seinem eigenen Die 4 MByte L2-Cache zur Verfügung – insgesamt besitzen die Xeon-7200-Modelle somit auch 8 MByte. Die Doppelkerner spezifiziert Intel mit 80 Watt TDP.
Neue Plattform für die Tigertons
Zusammen mit dem ebenfalls neuen Clarksboro-Chipsatz der Caneland-Plattform kommunizieren die Xeon-MP-7200/7300-CPUs über vier FSB-Ports. Die Prozessorbusse arbeiten mit einer Taktfrequenz von 1066 MHz. Damit erlaubt die Caneland-Plattform eine gesamte Busbandbreite von 34 GByte/s. Die aktuelle Truland-Plattform der Xeon-7100-Prozessoren mit dem E8501-Chipsatz ermöglicht 12,8 GByte/s. Der E8501 arbeitet mit zwei unabhängigen FSBs.
Neu beim Clarksboro-Chipsatz ist ein 64 MByte großer Snoop-Filter-Cache. Dieser Puffer im Chipsatz soll Traffic aus dem Bus filtern und somit die FSB-Auslastung reduzieren. Der Snoop-Filter speichert Tags und den Coherency-Status aller Cache-Lines, die mit dem Hauptspeicher kohärent sind. Damit optimiert der Snoop-Filter die Effizienz und Auslastung der FSBs. Daten werden im Snoop-Filter des Chipsatzes nicht gespeichert. Die Snoop-Filter-Größe wird auf die Cache-Größe der Quad-Core-CPUs optimiert.
Beim Speicher steuert Clarksboro vier FB-DIMM-Channels an. Pro Channel kann der Chipsatz acht DIMMs verwalten. Neu bei Clarksboro ist die I/O-Beschleunigung IOAT in der zweiten Generation.
Benchmarks und Preise
Intel spricht von neuen Benchmark-Rekorden des Xeon MP 7300: Ein IBM-System-x3850-M2-Server mit vier Xeon MP X7350 (insgesamt 16 Kerne) erreicht demnach einen Integer-Durchsatz von 184 Punkten bei SPECint_rate_base2006. Ein Lenovo-R630-G7-Server mit ebenfalls vier Xeon MP X7350 schafft eine Peak-Performance von 214 Punkten mit SPECfp_rate2006.
Allerdings erreicht ein IBM p570 mit acht POWER6 4,7 GHz (insgesamt ebenfalls 16 Kerne) bei SPECfp_rate2006 ein Testergebnis von 428 Punkten. POWER6-Systeme spielen allerdings in einer anderen Preisliga.
Bei Intel gibt es den günstigsten Xeon MP E7210 (2,40 GHz Dual-Core) bei einer Abnahmemenge von 1000 Stück für 856 US-Dollar. Der Quad-Core-Einstieg beginnt mit dem Xeon MP E7310 (1,60 GHz) bei ebenfalls 856 US-Dollar. Der Low Voltage Xeon MP L7345 sowie das Topmodell X7350 stehen mit jeweils 2301 US-Dollar in der Preisliste. Alle Prozessoren sind laut Intel ab sofort verfügbar. (cvi)
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