Network Attached Storage für SMB

NAS-Test: Infortrend EonNAS Pro 500

04.05.2012 von Christian Vilsbeck
Infortrend bietet mit der Appliance EonNAS Pro 500 einen Netzwerkspeicher für Arbeitsgruppen an. Das NAS mit bis zu fünf Festplatten will sich durch professionelle Features wie iSCSI, Deduplizierung, Snapshots, Antivirenschutz oder Thin Provisioning in Szene setzen.

Egal ob Heimarbeitsplatz, kleine Büros oder Arbeitsgruppen: Ein gemeinsamer Speicherplatz für alle Dokumente und Dateien ist aus der täglichen Arbeit nicht mehr wegzudenken. Der einfachste Weg ist hierfür nach wie vor Network Attached Storage. Sofortige Bereitstellung von Speicherplatz im Netzwerk per Plug & Play bei minimalem Konfigurationsaufwand und geringen Kosten sind die angepriesenen Stärken der Geräte.

Im professionellen Einsatz soll NAS natürlich noch etwas mehr bieten: Neben der einfachen Verwaltung müssen auch die Performance, Möglichkeiten zur Datensicherung und die Unterstützung von Active Directory, iSCSI und Features wie Quotas gegeben sein. Infortrend möchte mit der EonNAS Pro 500 die Zielgruppe mit professionellen Ansprüchen adressieren, wie kleine Arbeitsgruppen oder Home-Offices.

Technische Details & Ausstattung

Die EonNAS Pro 500 von Infortrend besitzt ein Desktop-Gehäuse im Mini-Tower-Format. Das Gerät weist fünf Einschübe für Festplatten im 3,5-Zoll-Format mit SATA-Schnittstelle auf. Mit 3-TByte-Laufwerken bietet die EonNAS Pro 500 somit maximal 15 TByte Bruttokapazität. In unserem Testmodell sind zwei Hitachi Deskstar 7K1000 mit je 1 TByte Kapazität verbaut. Die Festplatteneinschübe lassen sich durch einen Verriegelungsschutz sperren und so vor dem versehentlichen Herausgezogen-Werden schützen.

Neben dem bei zwei Festplatten sinnvollen RAID-1-Verfahren unterstützt die EonNAS Pro 500 die Level 1, 5, 6 und 10. Außerdem ist die Kombination RAID 5 oder RAID 6 plus Hotspare möglich. Infortrend verzichtet dabei auf eine hardwarebasierte RAID-Karte und verwendet stattdessen die Software-RAID-Funktionalität des Betriebssystems. Bei der EonNAS Pro 500 wird ein angepasstes Open Solaris als OS eingesetzt.

Die Rechenarbeit übernimmt beim Infortrend-NAS ein Intel Atom D525 mit Dual-Core-Technologie und 1,8 GHz Taktfrequenz. Dem Prozessor stehen 4 GByte DDR3-800-Speicher zur Seite. Anschluss findet die EonNAS Pro 500 über zwei Gigabit-Ethernet-Ports. Externe USB-Festplatten, die als Backup-Medium dienen, lassen sich über die insgesamt fünf USB-2.0-Schnittstellen anschließen. Zusätzlich gibt es noch ein eSATA-Interface für den identischen Einsatzzweck. Ein VGA-Ausgang dient zum Anschluss eines Monitors - hier werden dann beispielsweise die IP-Adressen angezeigt. Diese lassen sich aber auch auf dem integrierten LCD-Display der EonNAS Pro 500 einblenden.

Infortrend legt der EonNAS Pro 500 zwei Ethernet-Kabel, ein Netzteilkabel, einen Satz Schrauben (für Festplatten), eine gedruckte Kurzanleitung für die Installation sowie eine Produkt-CD bei. Die EonNAS Pro 500 gibt es ohne Festplatten bei typischen Online-Händlern ab zirka 700 Euro. Im Preis inbegriffen sind drei Jahre Garantie.

Bildergalerie: EonNAS.
Infortrend EonNAS Pro 500
Das NAS für kleine Arbeitsgruppen besitzt ein kompaktes Minitower-Gehäuse.
Infortrend EonNAS Pro 500
Im Gerät finden bis zu fünf 3,5-Zoll-SATA-Festplatten Platz.
Infortrend EonNAS Pro 500
Sind fünf 3-TByte-HDDs verbaut, so erreicht die EonNAS Pro 500 eine Bruttokapazität von 15 TByte. Die NAS unterstützt die RAID-Level 1, 5, 6 und 10.
Infortrend EonNAS Pro 500
Neben zwei Gigabit-Ethernet-Ports gibt es fünf USB-2.0-Anschlüsse und einmal eSATA.
Infortrend EonNAS Pro 500
Die EonNAS Pro 500 ist mit einem LCD-Display ausgestattet. Über zwei Tasten lässt sich beispielsweise der Warnton konfigurieren oder die IP-Adressen der beiden Ethernet-Ports einstellen.
Infortrend EonNAS Pro 500
Auf dem Systemboard fungiert ein Intel Atom D525 als treibende Kraft der EonNAS Pro 500.
Infortrend EonNAS Pro 500
Infortrend stattet das mit Open Solaris betriebene Gerät mit 4 GByte Arbeitsspeicher aus (ein SO-DIMM).

Installation

Die EonNAS 500 Pro benötigt nach dem Einschalten zirka drei Minuten, bis der Boot-Vorgang abgeschlossen ist. Um auf das Web-Interface des Gerätes für die Einrichtung zu kommen, legt Infortrend auf der CD das Tool NAS Finder bei. Die ausführbare exe-Datei lässt sich von einem beliebigen Client aus starten, der sich idealerweise im gleichen Subnetz befindet wie das NAS. In einer DHCP-Umgebung wird die auf DHCP vorkonfigurierte EonNAS Pro 500 problemlos vom NAS Finder gefunden - ebenso in unserem Test.

In einer Umgebung mit statischen IPs wird das NAS durch das Tool mitunter nicht entdeckt. In diesem Fall wird in den Browser eines Clients die vom EonNAS Pro 500 im Display angezeigte IP eingegeben, um auf das Web-Interface zu kommen. Gibt es weiterhin Probleme, beispielsweise unterschiedliche Subnet-Masken, dann können die Netzwerkanschlüsse über zwei Taster direkt am NAS konfiguriert werden - das ist zwar ein wenig mühsam, aber es funktioniert.

NAS-Suche: Infortrends NAS Finder soll die Installation erleichtern und die EonNAS Pro 500 im Netzwerk finden. Klappt dies, so erlaubt das Tool den Start der Verwaltungskonsole.

Wird das NAS im NAS Finder angezeigt oder ist die statische IP eingerichtet, so lässt sich das Web-Interface starten. Hier tauchen mitunter aber weitere Probleme auf: Laut Infortrend sind Firefox bis Version 3 und Internet Explorer 7 & 8 verwendbar. Während beispielsweise auch der aktuelle Firefox 11 funktioniert, sieht man beim Internet Explorer 9 nach der Login-Eingabe keine Reaktion. Bei der Browser-Unterstützung sollte der Hersteller also schnellstens nachbessern - was Infortrend auch vorhat.

Für den serienmäßigen Login für das Web-Interface liegt die EonNAS Pro 500 ausgedruckt in der Packung. Um im Web-Interface die Monitoring-Funktion "Dashboard" nutzen zu können, wird ein Flash-Plugin benötigt. Gerade bei der Administration im professionellen Segment sollte auf die Notwendigkeit von Plugins verzichtet werden.

Bildergalerie: Web-Interface EonNAS.
Webinterface - Anmeldung
Home
Home - Shortcut
Home - Explorer
Status
Status - Systeminfo
Status - System Information
Mit der Firmware 1.4 lässt sich das Webinterface auch auf deutsche Sprache umstellen.
Status - Dashboard - Fehlendes Plugin
Status - Dashboard - Hardware
Status - Dashboard - Software
Configuration
Configuration - Service
Configuration - Service - Share
Configuration - Service - Share - Edit
Configuration - Service - Share - Edit iSCSI
Configuration - Service - Directory LDAP
Configuration - Service - Directory NIS
Configuration - Service - Miscellaneous - Anti-Virus
Configuration - Service - Miscellaneous - NDMP
Configuration - System
Configuration - System - Host Name
Configuration - System - Date Time
Configuration - System - Language
Configuration - System - Admin Password
Configuration - Network
Configuration - Network - Basic Settings
Configuration - Network - DNS
Configuration - Network - Routing
Configuration - Network - Trunking
Configuration - Network - 2Gbps trunked
Configuration - Network - Jumbo Frame
Configuration - Peripheral
Configuration - Peripheral - Printer
Configuration - Peripheral - External Drive
Configuration - Peripheral - Miscellaneous
Configuration - Notification - SMTP
Configuration - Notification - SNMP
Storage
Storage
Mit der Firmware 1.4 ist das Feature "Kapazitätserweiterung" hinzugekommen. Damit lassen sich...
Storage - Kapazitaetserweiterung
...Festplatten nacheinander gegen größere Modelle im Betrieb austauschen.
Storage - Pool
Storage - Volume - Create iSCSI Target Volume
Storage - Disk
Folder
Folder - Share - Create Shared Folder
Folder - Share - Create Shared Folder - Options
Folder - Share - Create Shared Folder - Customize
Folder - Configuration
Folder - Configuration - Edit
Account
Account - User
Account - User - Add
Account - Group - Create Group
Account - Group - Delete Group
Backup
Backup - Snapshot
Backup - Pool Mirror
Backup - Remote Replication
Backup - One-Touch Copy
Backup - External Drive
Backup - Schedule
Maintenance - System
Maintenance - System - System Snapshot
Maintenance - System - Software Update
Maintenance - System - FW-Update
Maintenance - System - Backup System Setting
Maintenance - System - Shutdown
Maintenance - Log

Konfiguration Netzwerk, Ordner und User

Zur typischen Einrichtung eines neuen NAS zählen primär das Hinzufügen oder der Import von Benutzern/Gruppen mit entsprechenden Berechtigungen, das Erstellen von freigegebenen Ordnern sowie die Konfiguration der Protokolle und Festplatten.

Nach dem Login in das Web-Interface präsentieren sich auf dem Startbildschirm links in einer Baumstruktur übersichtlich alle Funktionen. In der Mitte gibt es einen Schnellüberblick über den Zustand des Systems, rechts finden sich die erwähnten wichtigen Tasks. Die Bedienung ist Infortrend gut gelungen, alle Funktionen sind weitestgehend selbsterklärend. So lassen sich unter Einstellungen (Configuration bei Sprache Englisch) unter anderem die Protokolle wie CIFS, FTP, NFS, AFP und iSCSI aktivieren sowie die beiden Gigabit-Ethernet-Ports konfigurieren. Die EonNAS Pro 500 unterstützt dabei auch ein Trunking der Ports sowie Jumbo-Frames mit den Größen 1500, 4096 oder 8192 Byte.

NAS-Verwaltung: Das Web-Interface der EonNAS Pro 500 zeigt nach dem Login den Zustand des Geräts an. Links sehen Sie die Baumstruktur mit allen Konfigurationsmöglichkeiten.

Praktisch ist, dass sich Datum und Uhrzeit mit einem NTP-Server synchronisieren lassen. Gerade im Produktiveinsatz ist dies ein wichtiger Punkt, um Versionskonflikte zu verhindern.

Unter Ordner (Folder) werden die Verzeichnisse auf dem NAS-Storage angelegt. Jedem Verzeichnis lassen sich Benutzer und Protokolle zuweisen sowie Schreib-/Leserechte vergeben. Bei jedem Ordner ist auch die Definition einer Größenbeschränkung (Quota) möglich, eine Kompression und die Deduplizierung sind ebenfalls markierbar. Des Weiteren kann optional pro Ordner die Antivirenprüfung aktiviert werden. Die EonNAS Pro 500 erlaubt es, ICAP-basierte Virenscanner einzubinden. Ist ein neuer "Shared Folder" erstellt, wird der Exportpfad gleich angezeigt, beispielsweise \\EonNAS_Pro_500\Labor.

Ordner: Jedes Verzeichnis lässt sich mit Zugriffsrechten und Protokollzuweisungen konfigurieren.

Im Web-Interface in der linken Baumstruktur unter Konto (User) können die Benutzer und Gruppen definiert werden. Maximal 300 User lassen sich auf der EonNAS anlegen. Jedem Benutzer kann optional ein eigenes Home Directory zugewiesen werden. Ein Import über Domänen oder Microsoft Active Directory ist ebenfalls möglich. Das Anlegen von Gruppen ist ebenfalls einfach; vorhandene User lassen sich in eine Gruppe "hineinklicken". Umständlicher ist das Löschen einer Gruppe: Vorher müssen durch Editieren der Gruppe alle Benutzer entfernt werden, erst dann lässt sich die Gruppe löschen.

Konfiguration Storage, iSCSI und Backup

Austausch: Über die Funktion "Kapazitätserweiterung" lassen sich die vorhandenen Festplatten sukzessive durch größere Modelle ersetzen.

Unter Storage erfolgt die Konfiguration der Festplatten. Im Punkt Pool wird der RAID-Level der Laufwerke definiert; auch ein Spare-Drive kann hier eingestellt werden. Praktisch ist zudem die mit der Firmware 1.4 neu hinzugekommene Funktion Kapazitätserweiterung. Vorhandene Festplatten lassen sich Stück für Stück gegen Modelle mit höherer Kapazität wechseln, wenn der Speicherplatz knapp wird.

Das Einrichten von iSCSI-Volumes wird im Web-Interface unter Storage/Volumen erledigt. Nach der Eingabe des Volumen-Namens und der Größe des iSCSI-Drives sind die Optionen Kompression, Thin Provisioning und Deduplizierung wählbar. Des Weiteren kann man definieren, ob alle Initiators Zugriff auf das iSCSI-Volume haben sollen oder eine CHAP-Authentifizierung erforderlich ist.

iSCSI-Volume erzeugen: Über "Storage/Pool" wird ein neues Laufwerk erzeugt.

Um unter Windows Zugriff auf das iSCSI-Volume zu erhalten, muss der iSCSI-Initiator gestartet werden (Windows-Taste drücken und iSCSI-Initiator lostippen). Typischerweise ist der Dienst noch nicht am Laufen, und Windows weist auf den erforderlichen Neustart des Systems hin. Ist auf der EonNAS Pro 500 das iSCSI-Volume für alle freigegeben, sollte dieses unter den iSCSI-Eigenschaften in Windows nun sichtbar sein. Das iSCSI-Volume ist im Gerätemanager als weiteres Laufwerk eingebunden und lässt sich mit der Datenträgerverwaltung partitionieren und formatieren.

iSCSI-Initiator: Unter Windows wird das iSCSI-Volume erkannt und als neues Laufwerk in den Gerätemanager eingebunden.

Infortrend integriert in der EonNAS Pro 500 viele Möglichkeiten zur Datensicherung. Neben der Snapshot-Funktion lässt sich der gesamte Festplatten-Pool der EonNAS auf ein anderes Netzwerkgerät spiegeln. Außerdem kann über das Rsync-Protokoll eine Remote-Replikation erfolgen. Als weitere Backup-Funktion kann der "One-Touch Copy" per Knopfdruck an der EonNAS aktiviert werden. Hier lässt sich ein Backup in beide Richtungen einstellen. Auf externe angeschlossene USB- oder eSATA-Geräte kann ebenfalls gesichert werden: Hierfür ist die Funktion "Backup - External Drive" vorgesehen.

Performance und Energiebedarf

Die EonNAS Pro 500 erreicht mit den zwei verbauten Hitachi Deskstar 7K1000 im Streaming (ATTO Disk Benchmark) eine maximale Leserate von 101 MByte/s, der Schreibwert liegt bei 108 MByte/s. Das Infortrend-Gerät war dabei auf das schnelle RAID-0 konfiguriert und über beide Ethernet-Ports via Trunking mit 2 Gbit/s angebunden. Die Transferwerte erreicht die EonNAS Pro 500 aber auch, wenn sie nur über einen Ethernet-Port angeschlossen ist. Im RAID-1-Modus bleibt der Lesewert bei fast unveränderten 100 MByte/s, die Schreibleistung sinkt auf 95 MByte/s. Wird die EonNAS statt über IP (via gemapptes Laufwerk) mit iSCSI angesprochen, so bleiben die Leistungswerte auf ähnlichem Niveau: rund 100 MByte/s Leseleistung, zirka 92 MByte/s beim Schreiben.

Mit dem Benchmark-Tool IOmeter erfassen wir die I/O-Transfers pro Sekunde und die Transferrate in MByte/s. Wir verwenden vordefinierte Workloads zur Simulation von Random Read, Random Write, Webserver, Databaseserver, Fileserver und Streamingserver. Bei allen Tests ist eine Queue Depth von 32 eingestellt, somit werden multiple Zugriffe abgearbeitet. Beim zufälligen Lesen mit 4-KByte-Blöcken schafft die EonNAS (RAID-0) via IP (CIFS-Protokoll) einen I/O-Transfer von 207 IOPS, beim Schreiben sind es noch 81 IOPS. Wird die EonNAS Pro 500 dagegen über iSCSI angesprochen, so werden 274 IOPS erreicht (188 IOPS beim zufälligen Schreiben).

Unter Last: Der Atom-D525-Prozessor der EonNAS Pro 500 gerät bei intensiven Zugriffen schnell an seine Leistungsgrenze.

Die CPU-Auslastung des im NAS verwendeten Atom D525 geht bei den I/O-Tests oft auf 100 Prozent hoch. Das Handling des Software-RAIDs sowie des Netzwerkverkehrs treiben die EonNAS Pro 500 an die Leistungsgrenze bei den Benchmark-Tests. Im Alltagsbetrieb ist dies allerdings seltener der Fall. Mit den Streaming-Werten von rund 100 MByte/s in der Konfiguration mit zwei Festplatten liefert die EonNAS Pro durchaus gute Leistungswerte - unabhängig davon, ob IP oder iSCSI genutzt wird. Nur wenn Applikationen zum Einsatz kommen, die viele zufällige Dateizugriffe in kleinen Blöcken erfordern, ist die iSCSI-Variante schneller.

Wird die EonNAS Pro 500 mehrere Stunden unter hohe Last gesetzt, so steigt die Temperatur der CPU laut der Monitoring-Funktion der NAS auf über 68 Grad Celsius. Das System macht sich dann mit einem andauernden Warnton bemerkbar und protokolliert im Eventlog Warnmeldungen. Der Warnton hört von selbst nicht mehr auf und muss über das Web-Interface oder am Gerät selbst abgeschaltet werden.

Die EonNAS Pro 500 benötigt im ausgeschalteten Zustand 2,0 Watt. Einen Ein-/Ausschalter mit vollständiger Netztrennung gibt es bei dem Gerät nicht. Im Leerlauf konsumiert das NAS mit zwei verbauten Hitachi Deskstar 7K1000 zirka 37 Watt. Unter hoher Last steigt der Energiebedarf des Systems auf bis zu 48 Watt an. Die Lüfter der EonNAS Pro 500 sind dann nach einigen Minuten ebenfalls deutlich zu hören, sodass das Gerät im Produktiveinsatz besser ein wenig abseits der Arbeitsplätze aufgestellt wird.

Fazit und Quick-Info

Die EonNAS Pro 500 von Infortrend ist ein solides NAS mit vielen professionellen Features. Durch den Fokus auf Arbeitsgruppen in Firmen konzentriert sich das Gerät auf Funktionen wie iSCSI-Support inklusive Thin Provisioning, umfangreiche Sicherungsmöglichkeiten, Zugriffskontrollen und einfache Administration. Auf Consumer-lastigen "Schnickschnack" wie UPnP, iTunes-Server, Photoserver oder Möglichkeiten zur Erweiterung durch Plugins verzichtet Infortrend. Admins erfreuen sich deshalb an der "schlanken" und einfachen Verwaltung. Hinzu kommt die Unterstützung von VMware vSphere, Citrix XenServer und Microsoft Hyper-V.

Nachbessern sollte Infortrend noch beim Browser-Support. Der Hersteller könnte beim Web-Interface auf erforderliche Flash-Plugins für die Monitoring-Funktion verzichten. Damit wäre selbst das schnelle Monitoring über ein iPad noch einfacher.

Die Performance der EonNAS Pro 500 ist als "grundsolide" zu bezeichnen. Im Betrieb mit zwei Festplatten sind gut 100 MByte/s im Streaming möglich, egal ob via IP oder iSCSI. Bei sehr I/O-intensiven Applikationen kommt das NAS jedoch schnell an die Leistungsgrenze. Wer also anspruchsvolle Datenbanken im Einsatz hat, sollte eher auf teurere Geräte mit Hardware-RAID und Xeon-Prozessoren setzen. Doch für Arbeitsgruppen mit fünf bis zehn Anwendern liefert die EonNAS Pro 500 bei typischen Office-Alltagsapplikationen genügend Performance. Wegen des unter Last deutlich hörbaren Lüfters sollte sie allerdings besser nicht direkt auf dem Schreibtisch stehen. (cvi)

Quick-Info

Produkt

EonNAS Pro 500

Hersteller

Infortrend

Betriebssystem

Open Solaris

Prozessor

Intel Atom D525

Storage-Subsystem

5x 3,5-Zoll-SATA-HDDs

Max. Bruttokapazität

15 TByte

RAID-Level

0 / 1 / 5 / 6 / 10 / 5+Hotspare / 6+Hotspare

Ethernet

2x 1 Gbit/s

Anschlüsse

5x USB 2.0 / 1x eSATA / 1x VGA

Garantie

3 Jahre

Preis (ohne HDD)

Zirka 700 Euro (Stand: 15.10.12)