NAS-Server für Arbeitsgruppen

NAS Synology DS412+ im Test

28.01.2015 von Karl Fröhlich
Das 4-Bay-NAS Synology DS412+ erfüllt die Ansprüche von Business- und ambitionierten Heimanwendern. Das System überzeugt mit guten Leistungswerten und einem umfangreichen Funktionsumfang zu einem akzeptablen Preis.

Mit dem NAS-System DS412+ adressiert Synology in erster Linie kleine Unternehmen, SOHOs und fortgeschrittene Home-User. Der Netzwerkspeicher lässt sich mit vier SATA-Festplatten bestücken und erreicht mit 6-TByte-Laufwerken eine Bruttokapazität von derzeit bis zu 24 TByte. Das Gerät ist als Leergehäuse ohne Festplatten im Internet ab rund 480 Euro erhältlich.

Technische Details

Ausgestattet ist das DS412+ mit der Intel Dual-Core-CPU Atom mit 2,13 GHz und 1 GByte RAM. Die beiden Gbit-Ethernet-Ports sind redundant ausgeführt und lassen sich auch in Link-Aggregation mit Trunking-Funktion zur Verbesserung der Verbindungsgeschwindigkeit einsetzen. An Anschlüssen stehen zwei USB-3.0- sowie je ein USB-2.0- und eSATA-Port zur Verfügung. Die Kühlung übernehmen zwei redundante 92-mm-Systemlüfter sowie ein passives CPU-Kühlsystem.

Die vier 3,5-Zoll-Laufwerke lassen sich ohne Kunststoff-Shuttles klicken und sind selbstverständlich hotswap-fähig ausgelegt. Die Einschübe sind hinter einer Blende verborgen, abschließen lassen sie sich jedoch nicht. Das Synology-NAS unterstützt die üblichen RAID-Level 0, 1, 5, 6, 10 und erlaubt auch eine JBOD-Konfiguration.

Installation

Getestet wurde ein 8-TByte-Modell von den Kollegen von speicherguide.de. Zum Einsatz kamen vier WD20EFRX-HDDs aus der Red-Serie von Western Digital mit jeweils zwei TByte in einem RAID-5-Verbund. Die Inbetriebnahme erfordert im Prinzip keine Vorkenntnisse: Das Gerät wird vom Browser direkt erkannt. Zur Inbetriebnahme muss man sich lediglich die neueste Version des DiskStation Manager (DSM 5.0) laden. Die Installation dauert insgesamt nur wenige Minuten.

Healthbook
Synology DS412+
Aufgrund des externen Netzteils, sind nahezu keine Betriebsgeräusche hörbar - trotz der zwei integrierten Lüfter.
Synology DS412+
Mit dem NAS-System DS412+ adressiert Synology in erster Linie kleine Unternehmen, SOHOs und fortgeschrittene Home-User.
Synology DS412+
Der Netzwerkspeicher lässt sich mit vier SATA-Festplatten bestücken und erreicht mit 6-TByte-Laufwerken eine Bruttokapazität von derzeit bis zu 24 TByte.
Synology DS412+
Ausgestattet ist das DS412+ mit der Intel Dual-Core-CPU Atom mit 2,13 GHz und einem ein GByte großen Zwischenspeicher.

Performance und Betriebsgeräusch

Im Test zeigt sich das DS412+ durchaus performant und erreicht beispielsweise die Leistungswerte des Qnap TS-470 Pro (103/40 MByte/s). Das Kopieren eines zirka 3,8 GByte großen HD-Videos von einer internen SATA-Disk auf das NAS erfolgt binnen 39 Sekunden (98 MByte/s). Die Kopie eines knapp 1 GByte großen Ordners mit Dateien unterschiedlicher Größe dauert nur 19 Sekunden (57 MByte/s).

Aufgrund des externen Netzteils, sind nahezu keine Betriebsgeräusche hörbar. Das Gerät eignet sich daher sowohl für Büroumgebungen, als auch für die heimischen vier Wände.

Funktion und Ausstattung

Mit dem iSCSI-Support des DSM-Betriebssystems lässt sich das DS412+ auch als Speicherlösung für Virtualisierungsserver wie Citrix, Hyper-V und VMware betreiben. Die Synology Surveillance-Station bietet eine zentralisierte Schnittstelle zur Verwaltung von IP-Kameras. Damit können Anwender selbst von unterwegs aus das Büro mit Live-Ansichten überwachen sowie Aufnahmen von Ereignissen und Momentaufnahmen mit einem Computer oder mobilen Gerät tätigen.

Ein VPN-Server stellt zudem eine sichere Methode zur Verbindung mit einem privaten LAN an einem entfernten Ort bereit. Der Directory-Server ermöglicht der DS412+ außerdem das Hosten eines LDAP-Dienstes mit zentralisierter Zugriffssteuerung, Authentifizierung und Kontenverwaltung.

Auf Knopfdruck kann der Administrator einen Papierkorb einrichten. In dieser Geräteklasse ist dies keine Selbstverständlichkeit. Zudem können Benutzerkonten so konfiguriert werden, dass die Anwender ihr Passwort nicht selbst ändern können.

Für den mobilen Zugriff bietet Synology verschiedene Apps an. So bietet DS file Zugriff auf die gespeicherten Daten und über DS finder kann der Admin den Speicher von unterwegs aus warten und verwalten; speziell in Unternehmen eine sehr sinnvolle Trennung.

Fazit und Quickinfo

Mit einem Basispreis ab knapp 480 Euro bietet das DS412+ ein gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis. Es finden sich zwar günstigere Alternativen, aber das Synology-NAS reicht in punkto Performance an das schnelle TS-470 von Qnap heran und kostet nur die Hälfte.

Die Verarbeitung des DS412+ ist gut. Die speicherguide.de-Kollegen gehen jedoch davon aus, dass die Kunststoffhalterungen der HDD-Shuttles nicht für eine ständige Nutzung gedacht sind. Normalerweise werden die Festplatten aber auch nur selten ein- und ausgebaut.

Am Funktionsumfang gibt es nichts auszusetzen. Zumal sich über optionale Apps weitere Anwendungen hinzufügen lassen. Für den Business-Einsatz interessant ist die Zertifizierung für Citrix, VMware und Microsofts Windows Server 2012.

Das Testgerät kostet mit vier 2-TByte-Platten (WD WD20EFRX / zu je zirka 84 Euro) gut 800 Euro. Die Garantiedauer ist mit zwei Jahren allerdings nur Durchschnitt.

Mittlerweile ist auch schon das Nachfolgermodell auf dem Markt. Das DS415+ kostet ohne HDDs beispielsweise bei Amazon rund 550 Euro. Auffälligste Neuerung ist der etwas schnellere 2,4-GHz-Atom-Prozessor. Im Vergleich ist das DS412+ aber noch eine günstige Alternative.

Quickinfo: Synology DS412+

Technische Daten

Storage-Subsystem

4x 3,5-Zoll-SATA-HDDs

Max. Bruttokapazität

24 TByte mit 4x 6-TByte-HDDs (Testsystem bestückt mit 4x 2-TByte-HDDs)

RAID-Level

0, 1, 5, 6, 10, JBOD (hot spare)

Prozessor

Intel Atom 2,13 GHz Dual-Core

Betriebssystem

Synology DSM

Ethernet

2x Gbit-Ethernet

Anschlüsse

2x USB 3.0, 1x USB 2.0, 1x eSATA

Garantie

2 Jahre

Web

https://www.synology.com/de-de/

Straßenpreis (ohne HDDs)

ca. 480 Euro (Stand: 27.01.2015)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unseres Kooperationspartners speicherguide.de. (cvi)