Mydoom legt Google lahm

27.07.2004 von Albert Lauchner
Rund zwei Stunden nach Bekanntgabe der Preisspanne je Anteilsschein zum Google-Börsengang wurde Google Opfer des Mydoom-Virus. In einigen Gebieten lieferte Goggle nur noch sporadisch, in anderen gar keine Suchtreffer mehr aus.

Google, die meist genutzte Suchmaschine im Internet, ist Opfer des berüchtigten Mydoom-Virus geworden. Viele Internet-Benutzer hätten für kurze Zeit eine langsamere Beantwortung ihrer Suchanfragen festgestellt, beschwichtigte ein Sprecher des kalifornischen Unternehmens am Montag der Agentur Bloomberg. De facto habe man aber einen Hinweis erhalten, dass der Google-Dienst derzeit nicht erreichbar sei.

Doch nicht nur Google, auch Yahoo und Altavista waren anscheinend betroffen. Am Montag gegen 17 Uhr war in manchen Gebieten lediglich der Startscreen von Google und Yahoo abrufbar sowie einige statische Webseiten. Die Google-Rubriken Web, Bilder, Groups, Verzeichnis und News lieferten eine Fehlermeldung.

Das Mydoom.O-Virus ist nach Angaben von Computerexperten das erste Virus, das Suchmaschinen wie Google nutzen kann, um große Mengen von E-Mail-Adressen für die Infizierung anderer Computer zu finden. Durch diese Datenflut werde dann die Beantwortung von Suchanfragen beeinträchtigt. Mydoom hatte bereits im Februar weltweit rund 300.000 Computer infiziert.

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Details zum IPO

Die Störung kam für Google denkbar ungünstig. Kurz vor dem Ausfall hatte Google Details zum Börsengang veröffentlicht. Ob zwischen dem Angriff und dem Börsengang ein kausaler Zusammenhang besteht, ist derzeit noch unklar.

Das in Mountain View, Kalifornien, ansässige Unternehmen erklärte, es rechne bei seinem Initial Public Offering (IPO) mit einer Preisspanne von 108 bis 135 Dollar pro Aktie. Google selbst will 14,1 Millionen Stammaktien (Class A comon stock) emittieren, Bestandsaktionäre der Company weitere 10,5 Millionen Anteile. Von letzteren Verkäufen wird Google nicht selbst profitieren. Was seine eigenen 14,1 Millionen Papiere angeht, erwartet Google unterm Strich einen Gewinn von 1,66 Milliarden Dollar (ausgehend von einem Emissionspreis von 121,50 Dollar und abzüglich Börsengangskosten). Als Tickersymbol erhält die beliebte Suchmaschine "GOOG".

Google nannte überdies Eckdaten zu seinem Ende Juni abgeschlossenen ersten Fiskalhalbjahr. Für diesen Berichtszeitraum wies das Unternehmen auf Basis von 1,35 Milliarden Dollar Umsatz einen Nettogewinn von 143 Millionen Dollar aus. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatten Einnahmen und Reingewinn bei 559,8 Millionen Dollar rund 58 Millionen Dollar betragen.

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