Excel 2016

Moderne Diagramme in Excel 2016 erstellen

21.01.2016 von Thomas Joos
Eine der Neuerungen in Office 2016 sind die erweiterten Diagrammfunktionen in Excel 2016. Die neue Version bietet bessere Visualisierungen, vor allem im Bereich Business Intelligence und Big Data.

Wasserfall-Diagramme erstellen

Das Wasserfall-Diagramm basiert auf einem Initialwert, der durch eine Serie von Werten erhöht oder gesenkt wird. Dadurch entsteht jeweils ein Endwert. Bisher konnten diese Diagramme nur über Umwege erstellt werden. Die Diagramme werden häufig im Business Intelligence-Bereich eingesetzt, zum Beispiel zu einer Unternehmensbewertung als EBITDA-Bridge, dem Gewinn vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen. Das ist auch einer der Gründe, warum die Diagramme als Brücken-Diagramme bezeichnet werden. Diese Darstellungsformen werden häufig von der Finanzbuchhaltung verwendet, um Gewinn und Verlust zu visualisieren.

Wasserfall-Diagramme lassen sich auch farblich formatieren, sodass sofort zu sehen ist, welche Werte sich positiv und negativ entwickeln. In den meisten Fällen werden die initialen und die finalen Werte in der Horizontalachse eingetragen, während die zwischengelagerten Werte aus verschiedenen Spalten kommen können.

Wasserfall-Diagramme lassen sich jetzt auch in Excel 2016 nutzen.
Foto: Thomas Joos

Um ein Wasserfall-Diagramm zu erstellen, markieren Sie am besten Ihre Spalten, die berücksichtigt werden sollen. Danach wählen Sie Einfügen\Wasserfall- und Kursdiagramme aus.

Die Wasserfall-Diagramme fügen Sie schnell und einfach nach dem Markieren von Zahlenwerten ein.
Foto: Thomas Joos

Sie können zum Einfügen auch die Schaltfläche Alle Diagramme auswählen und auf der Registerkarte Alle Diagramme die Auswahl auf Wasserfall setzen.

Ein Wasserfall-Diagramm kann in der Allen-Diagramm-Ansicht integriert werden.
Foto: Thomas Joos

Über das Kontextmenü können Sie das Diagramm anpassen. Klicken Sie auf das Diagramm, dann können Sie über die Registerkarte Entwurf verschiedene Formatierungen auswählen. Außerdem können Sie über den rechten Bereich bei Zeichnungsfläche formatieren den Farbverlauf anpassen.

In der Diagramm-Ansicht können Sie das Diagramm an Ihre Bedürfnisse anpassen.
Foto: Thomas Joos

Auch über die Registerkarte Format können Sie das Diagramm anpassen. Sie haben auch die Möglichkeit die Datenpunkte zu konfigurieren, also Zwischenergebnisse festzulegen und im Diagramm zu hinterlegen. Dazu klicken Sie auf einen Diagrammbereich. Auf der rechten Seite sehen Sie danach den Bereich Datenpunkt formatieren. Hier wählen Sie die Option Als Summe festlegen aus.

In den Einstellungen eines Wasserfall-Diagrammes legen Sie auch die Zwischenergebnisse fest.
Foto: Thomas Joos

Achten Sie aber darauf, dass sich die Formatierungsoptionen zwischen Mausklick (Datenserie) und Doppelklick (Datenpunkt) unterscheiden. Bei der Formatierung der Datenpunkte können Sie im oberen Menüpunkt durch die verschiedenen Optionen wechseln und dadurch auch Verbindungslinien ein- und ausblenden. Auch die Legende können Sie an Ihre Anforderungen anpassen. Für fortgeschrittene Ansprüche erhalten Sie in einem Blogbeitrag auf den Seiten der Office-Entwickler weitere Informationen zum Wasserfall-Diagramm.

Histogramme in Excel kreieren

Histogramme werden vor allem in der Statistik verwendet, um Bandbreiten und Frequenzen innerhalb einer Verteilung von Daten zu visualisieren. Histogramme bieten die Möglichkeit Diagramme aus der Statistik in Excel anschaulich grafisch darzustellen. Haben Sie eine Zahlenreihe vorliegen, können Sie diese über ein Histogramm-Diagramm visuell aufbereiten. Dazu markieren Sie wieder Ihre Daten, und wählen auf der Registerkarte Einfügen den Diagramm-Typ Histogramm aus.

Histogramme bieten die Möglichkeit statistische Werte zu erfassen und zu visualisieren.
Foto: Thomas Joos

Sie finden die Histogramm-Diagramme auch wieder über Alle Diagramme und im Menü Einfügen über Statistikdiagramme einfügen. Für das Histogramm gelten die gleichen vielfältigen Anpassungsmöglichkeiten, wie bereits beim Wasserfall-Diagramm beschrieben. Dies gilt auch für alle anderen Diagramme.

Bei Histogrammen ist es oft notwendig die Horizontal-Achsen zu formatieren. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Achse und wählen Achse formatieren. Anschließend wird auf der rechten Seite der Bearbeitungsbereich für die Achse eingeblendet. Hier können Sie umfassende Einstellungen vornehmen. In der Standard-Einstellung wird mit Referenzregeln gearbeitet. Wie diese genau angewendet werden zeigt Microsoft in der Hilfe zu Office 2016.

Pareto-Diagramm als Säulendiagramme mit Ordnung erzeugen

Bei Pareto-Diagramme werden die Daten als Säulendiagramm dargestellt und nach der Größe geordnet. Auch diese Diagramme werden häufiger im Bereich der Statistik verwendet, sowie in der Fehleranalyse oder Entscheidungsfindung benutzt. Pareto-Diagramme sind zum Beispiel in der Lage, aus vielen Ursachen eines Problems, die wahrscheinlichsten Ursachen herauszustellen. Die Wichtigkeit der jeweiligen Ursache ist im Diagramm sofort zu sehen. Der größte Wert des Diagramms liegt normalerweise auf der linken Seite, der kleinste Wert rechts.

Um ein Pareto-Diagramm zu erstellen, markieren Sie zunächst die Daten. Bei einem typischen Parteo-Diagramm bestehen die Daten aus einer Spalte mit Text, welche die Kategorien angeben. In einer weiteren Spalte stehen die Zahlen, die der Größe nach sortiert werden. Pareto-Diagramme fügen Sie ein, wie Histogramme. Wählen Sie beim Einfügen aber kein normales Histogramm aus, sondern das Diagramm Pareto.

Die Pareto-Diagramme sind erweiterte Histogramme für die Statistik
Foto: Thomas Joos

Wie bei allen anderen Diagrammen, können Sie auch dieses mit den bereits erwähnten Formatierungswerkzeugen anpassen. Auch bei Pareto-Diagrammen können Sie die Achsen entsprechend bearbeiten. Wer mehr über diese Diagrammform wissen will, kann sich auf der Microsoft-Webseite Create a Parato Chart informieren.

Kastendiagramme mit Box-Whiskers-Plot bauen

Ein Box-Whiskers-Plot soll dabei helfen Entscheidern einen Überblick zu vermitteln, in welchem Bereich wichtige Daten liegen. Darüber hinaus kann auch eine Aussage über die Verteilung der Daten getroffen werden. So lassen sich Minimum, Maximum, unteres- und oberes Quartil sowie Median, Maximum und Spannweite direkt aus dem Diagramm auslesen.

Box-Whiskers-Plot-Diagramme sind vor allem im Business Intelligence-Bereich nutzbar, aber auch im Finanzbereich ist diese Darstellungsform der Daten beliebt. Bei diesen Kastendiagrammen werden fünf Kennwerte in Relation zueinander gesetzt und im Diagramm erfasst. Die Whiskers zeigen dabei meistens das Minimum und Maximum der Werte an.

Um Box-Whiskers-Plot zu integrieren, markieren Sie Ihre Daten und wählen auf der Registerkarte Einfügen den Bereich Statistikdiagramme einfügen.. Als Diagramm wählen Sie Kastengrafik aus.

Kastengrafiken beziehungsweise Box-Whiskers-Plots lassen sich ebenfalls als Statistikdiagramm einfügen.
Foto: Thomas Joos

Sie können Box-Whiskers-Plots, ähnlich wie bei den anderen Diagrammen an Ihre Bedürfnisse über Formatierungsregisterkarten oder das Kontextmenü anpassen beziehungsweise formatieren.

Klicken Sie doppelt auf ein Diagramm, blendet Office 2016 auf der rechten Seite den Bereich Datenreihen formatieren ein. Hier können Sie das Diagramm ebenfalls an Ihre Anforderungen anpassen.

Die Box-Whisker-Plots lassen sich umfassend anpassen.
Foto: Thomas Joos

Die Office-Entwickler haben für die drei Statistik-Diagramme in Office 2016 einen umfassenden Blogbeitrag erstellt, über den Sie alle wichtigen Informationen und Hinweise zu den neuen Diagrammen erhalten.

Hierarchische Diagramme mit Treemap Chart erstellen

Mit Treemaps können Sie eine hierarchische Ansicht Ihrer Daten anzeigen lassen. Sinnvoll sind diese Charts zum Beispiel, wenn Sie visualisieren wollen, welche Produkte sich in Ihrem Unternehmen am besten Verkaufen lassen. Dabei lassen sich verschiedene Kategorien festlegen, die auch farblich unterscheidbar sind. Geht es um die Visualisierung von Proportionen der Daten, sind Treemaps enorm sinnvoll. Um Treemap-Diagramme zu erstellen, markieren Sie Ihre Daten und wählen Sie auf der Registerkarte die Option Treemap.

Treemap-Diagramme lassen sich in Excel 2016 ebenfalls einbinden.
Foto: Thomas Joos

Treemaps werden, wie alle Diagramme, auch in die Alle-Diagramm-Einsicht eingebunden und lassen sich individuell anpassen, zum Beispiel in Kategorien untergliedert und farblich hervorheben.

Markieren Sie das Diagramm, blendet Excel auch hier auf der rechten Seite einen Bearbeitungsbereich ein, über den Sie alle spezifischen Einstellungen des Diagrammes festlegen können.

Treemaps und Sunburt-Charts sind sich sehr ähnlich. Da diese vor allem im Vertrieb oder dem visualisieren von herausragenden Produkten eingesetzt werden, haben die Office-Entwickler auch hier sehr umfassende Informationen in einem Blogbeitrag veröffentlicht.

Sunburst-Chart verwenden

Sunburst-Charts und Treemaps haben sehr viele Gemeinsamkeiten, unterscheiden sich aber inder grafischen Aufbereitung. Sunburst-Chart können relative Größen auf hierarchischen Ebenen visualisieren. Die Hierarchie wird mit einem Ring oder Kreis dargestellt, der weitere Ringe und Kreise enthält. Sie können auch mehrere Kategorien mit einbinden. Um ein Sunburst-Diagramm zu erstellen, markieren Sie Ihre Daten und wählen Sie auf der Registerkarte die Option Sunburst.

Sunburst-Diagramme stellen die Größe der Werte in Ringen und auf verschiedenen hierarchischen Ebenen dar.
Foto: Microsoft

Sinnvoll ist ein solches Sunburst-Diagramm zum Beispiel, wenn Sie die Umsätze eines Jahres in Bezug auf Quartale, Monate und einzelne Wochen untergliedern wollen. Das Diagramm erstellt dann eigene Kreise für Monate, Quartale und Wochen und verbindet diese miteinander zur besseren Visualisierung. (hal)