Mobile Speichermedien

08.04.2002 von Christian Vilsbeck und MALTE JESCHKE, NICO HARTMANN 
Ob Digitalkamera, PDA oder MP3-Player, die Crux dieser Geräte ist bisher das Speichermedium. Im direkten Vergleich zeigen sich Stärken und Schwächen der Medien.

Zu klein und zu teuer - lautet üblicherweise das Urteil, wenn es um mobile Speicherlösungen geht. Betrachtet man das letzte Jahr, hat sich die Situation drastisch geändert. So stieg beispielsweise die maximale Kapazität bei CompactFlash-Karten auf bis zu 1 GByte, im Gegenzug fiel der durchschnittliche MByte-Preis von rund 2,5 Euro auf unter ein Euro. So war eine 64-MByte-CF-Card im Frühjahr 2001 für 130 Euro zu haben, zum Jahresende kostete sie bei Lebensmitteldiscountern wie Aldi 40 Euro.

Ist nach fünf Liedern der MP3-Player voll oder nach zehn Bildern die Digitalkamera, kommt schnell der Wunsch nach zusätzlichem Speicher auf. Spätestens dann zeigt sich, ob man auf das richtige Speichermedium gesetzt hat. Je nach Wahl des Geräts und dessen Speicherkonzepts stehen nur begrenzte Möglichkeiten offen.

Der Markt der mobilen Speichermedien wird zur Zeit von den Flash-Speichern dominiert. Erst seit 1999 halten andere Technologien auf diesem Markt Einzug. CompactFlash und SmartMedia dominieren den Markt der Minis.

Laut einer IDC-Studie über den Digitalkamera-Markt beherrschen die CompactFlash-Cards mit einem Anteil von über 40 Prozent den Markt. Auf Rang zwei liegen die SmartMedia-Karten mit immer noch über 30 Prozent. Alle anderen Medien kommen auf weniger als zehn Prozent.

Auf Druck der Industrie werden in Zukunft zumindest im Audio-Segment Medien mit Kopierschutzmechanismen an Bedeutung gewinnen.

Flash-Speicher

Auf Flash basierende Halbleiterspeicher unterscheiden sich in einigen Punkten von den traditionellen magnetischen Speichern. Bei Flash-Speichern können Bytes einzeln adressiert und gelesen werden. Das Schreiben und Löschen kann jedoch nur blockweise erfolgen. Zudem ist ein Überschreiben der Daten nicht möglich, bei jeder Änderung muss der Block komplett gelöscht und anschließend neu geschrieben werden. Die Zugriffszeiten liegen höher als bei dynamischen Halbleiterspeichern und bewegen sich um die 100 ns. Flash-Speicher haben nur eine begrenzte Lebensdauer, nach rund 100.000 Schreib- und Löschzyklen ist Schluss. Für Flash-Speicher sprechen die hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Stößen und Vibrationen sowie der niedrige Energieverbrauch.

Die vorherrschenden Technologien CompactFlash und SmartMedia unterscheiden sich grundlegend im inneren Aufbau. Bei CompactFlash Cards sitzt die Steuerelektronik in der Karte, bei SmartMedia Cards ist sie in der Kamera bzw. im MP3 -Player eingebaut. Bei auf dem Medium integrierten Steuerschaltkreisen ist von Vorteil, dass Speicher und Kontroller immer zusammenpassen. Kommen Speicherkarten mit größeren Kapazitäten auf den Markt, sind sie problemlos in jeder Kamera einzusetzen. Bei SmartMedia Cards treten hier Probleme auf. Die Verwaltung des Speichers übernimmt das Betriebssystem der Kamera, und somit erkennt sie neue Kartenkapazitäten oft nicht. Gleiches gilt auch für die Lesegeräte. Hier hilft nur ein Upgrade der Firmware. Sofern dies überhaupt möglich ist, muss der Kunde dazu das Gerät meist einschicken.

CompactFlash Cards

Die CompactFlash Cards wurden bereits 1994 von SanDisk eingeführt. Seit 1995 kümmert sich die CompactFlash Association um die Standardisierung der CompactFlash Cards. Die Speicherkarten sind mit ihren Abmessungen von 43 x 36 x 3,3 mm etwa halb so groß wie eine PC-Card. Im Gegensatz zu SmartMedia Cards beherbergen die Medien nicht nur die Flash-Speicherbausteine, sondern auch den Controller. Deshalb kennen Geräte mit einem CF-Steckplatz weniger Probleme mit neuen und damit größeren Medien. Auf der Comdex 2001 hat SanDisk eine Karte mit einer Kapazität von 1 GByte angekündigt. Laut SanDisk ist die neue Flash-Karte ab dem ersten Quartal 2002 erhältlich. Der voraussichtliche Preis der 1-GByte-Speicherkarte soll dann zirka 800 US-Dollar betragen. Bereits früher verfügbar soll eine 1-GByte-CF-Card von Optosys sein, der Preis beträgt rund 1200 Euro. Optosys kündigt noch für das Jahr 2002 eine 2-GByte-Version an.

In Sachen Versorgungsspannung kommen CF-Cards sowohl mit 3,3 als auch mit 5 Volt zurecht. Die Steckverbindung der CompactFlash Cards ähnelt optisch der PC-Card-Steckverbindung, kommt aber mit 50 statt 68 Pins aus.

Zum Datentransfer nutzen CF-Cards die bei Festplatten übliche ATA-Schnittstelle. Deshalb lassen sich CF-Cards über einen einfachen Adapter in PC-Card-Steckplätzen von Notebooks betreiben. Der einfachste Weg, die Daten von einer CompactFlash Card in den Desktop-PC zu übertragen, ist ein externer Card Reader. Entsprechende Geräte werden sowohl mit USB wie auch mit Parallelanschluss angeboten und sind ab rund 50 Euro zu bekommen.

Innerhalb der Flash-Karten-Fraktion gehören die CF-Cards zu den preiswerten Speichermedien und haben einen starken Preisverfall hinter sich: Ein 32-MByte-Medium kostet rund 35 Euro, die 128-MByte-Variante schlägt mit rund 77 Euro zu Buche. Im Schnitt kostet das MByte CompactFlash rund 80 Cent, der Preis pro MByte sinkt mit steigender Kapazität - immer mit Ausnahme der jeweils höchsten verfügbaren Kapazitäten. Neu eingeführte Produkte sind traditionell etwas teurer. Das gilt auch für die im Oktober 2001 eingeführten CF-Cards von SanDisk mit dem Zusatz Ultra. Ultra steht hier für eine höhere Schreibgeschwindigkeit: Bis zu 2,8 MByte/s bieten die neuen Karten - mehr als doppelt so schnell wie bisherige CF-Cards. Profitieren sollen von dieser Verbesserung primär Fotografen, die mit ihren digitalen Kameras hochauflösende Bilder in schneller Folge schießen wollen. Exakte Preise stehen noch nicht fest, die 128-MByte-Ultra-Variante soll für rund 100 US-Dollar zu haben sein.

Immerhin sind die Preise damit seit dem vergangenen Jahr um rund 1 Euro pro MByte gefallen. Eine Ausnahme bilden wie stets die höchsten Kapazitäten, die ein schlechteres Preis/Kapazitätsverhältnis bieten.

Fazit: Momentan sind CF-Cards zumindest im Digitalkamera-Markt die erste Wahl. Sie sind robuster als ihre SmartMedia-Kollegen, bieten eine höhere Zukunftssicherheit sowie Kapazität und liegen auf ähnlichem Preisniveau.

Quickinfo

Produkt

CompactFlash

Hersteller

SanDisk, Simple Technology, Viking

32 MByte

35 Euro

64 MByte

46 Euro

128 MByte

77 Euro

256 MByte

153 Euro

512 MByte

460 Euro

1024 MByte

1245 Euro

DataPlay Disc

Zur Fraktion der optischen Speichermedien gehört die DataPlay Disc, die auf der CES 2001 im Januar ihr Debüt feierte. Von Formfaktor und Optik her ähnelt das Medium eher Iomegas PocketZip als der Flash-Konkurrenz. Zwei Kapazitäten mit 250 beziehungsweise 500 MByte sind angekündigt. Das eigentliche Medium im Inneren hat einen Durchmesser von 32 mm. Die gesamte Cartridge ist mit 39,5 x 33,5 x 3 mm für ihre Kapazität gleichfalls zierlich ausgefallen. In Sachen Geschwindigkeit verspricht DataPlay rund 1 MByte/s beim Schreiben wie beim Lesen.

Auch wenn laut eigenem Bekunden hinter DataPlay renommierte Partner wie Samsung, Imation und Toshiba stehen, bleibt die Marktakzeptanz abzuwarten. Immerhin stehen als konkret angekündigte Produkte ein Samsung MP3-Player sowie ein Toshiba Mobile Audio Player parat. In Europa sollen die Produkte allerdings erst im zweiten Halbjahr 2002 Einzug halten. Imation kommt dann mit dem DiscGo getauften Gerät, das neben dem Dataplay-Medium auch unterschiedliche Flashkarten aufnehmen kann.

Neben den genannten Hardwareherstellern gehört auch der Musikanbieter Universal Media Group zu den DataPlay-Partnern. Für diese Klientel steht die Funktion Content-Key zur Verfügung. Hiermit können Anwender auf einer vorbespielten DataPlay Disc nach Erhalt des entsprechenden Codes - beispielsweise über das Internet - Bereiche nachträglich freischalten. Damit sollen sich insbesondere Firmen aus dem E-Commerce-Bereich für dieses Medium interessieren. Ähnlich wie bei CDs sollen auch vorbespielte ROM-Versionen erscheinen.

Und falls nicht genügend Endprodukte für dieses Medium vorhanden sind, will DataPlay in jedem Fall ein eigenes Laufwerk mit USB-Schnittstelle anbieten. In Sachen Preis äußert sich der Hersteller noch sehr vage, gegenüber tecCHANNEL gab Imation einen Preis von rund 10 US-Dollar pro Medium an.

Fazit: Preis und Kapazität sind attraktiv. Leider entscheidet dies nicht immer über die Marktakzeptanz. Es bleibt abzuwarten, ob der Partner Imation diesem Medium den entscheidenden Schub verleiht. Angesichts des recht großzügigen Zeitplanes kein leichtes Unterfangen.

Quickinfo

Produkt

DataPlay Disc

Hersteller

Dataplay, Imation

500 MByte

zirka 10 US-Dollar

iD-Photo

Abseits von Flash und magnetischen Speichern kommt die iD Photo MO-Diskette mit magneto-optischer Technologie. Hierbei handelt es sich um eine Gemeinschaftsentwicklung von Olympus, Sanyo und Hitachi. Das Medium bietet eine Kapazität von 730 MByte und misst im Durchmesser 50 mm. Die iD-Photo MO-Diskette basiert auf der bereits 1997 vorgestellten ASMO -Technologie. Dieses Verfahren wurde ursprünglich für ein 6-GByte-Medium entwickelt, das als Konkurrenzprodukt zur DVD-RAM positioniert war. Die Technologie basiert unter anderem auf einem speziellen Schreib- und Leseverfahren, das höhere Datendichten als die Standard-MO-Technologie erlaubt.

Das eigentliche Medium im Inneren der Cartridge ist nur 0,6 mm dünn. Als technische Eckdaten nennen die Entwickler 1 Million Schreibzyklen sowie eine Schreibgeschwindigkeit von bis zu 20 MBit/s. Produkte, die auf diese Technologie setzen, sind immer noch rar. Sanyo hat eine Kamera vorgestellt, die mit iD-Photo arbeitet. Die IDC-1000Z wurde auf der Photokina 2000 präsentiert und bringt bis zu 11.000 Bilder oder 120 Minuten Film auf der iD-Photo-Diskette unter. Letzteres jedoch nur bei einer Auflösung von 160 x 120 Punkten und 15 fps. Der Preis von rund 50 Euro für ein 730-MByte-Medium ist im Vergleich zu Flash-Medien akzeptabel.

Von Sanyo stammt auch ein iDstorage getauftes Laufwerk, das neben den iD-Photo-Medien auch CompactFlash und SmartMedia Cards akzeptiert.

Fazit: Auch im zweiten Jahr nach Vorstellung des iD-Photo-Mediums ist die Anzahl der Produkte begrenzt. Damit steht der vorteilhaft hohen Kapazität eine mangelnde Akzeptanz gegenüber.

Quickinfo

Produkt

iD-Photo

Hersteller

Sanyo

730 MByte

51 Euro

Memory Stick

Der Memory Stick ist ein Flash-basiertes Speichermedium und wurde von Sony entwickelt. Seit Herbst 1998 ist der Stick erhältlich. Das Standardmodell ist 21 x 50 x 2,8 mm groß und wiegt 4 Gramm.

Der Memory Stick wurde in der Vergangenheit fast ausschließlich in Sony-Produkten eingesetzt, beispielsweise in Digitalkameras, Vaio-Notebooks und im Sony MS-Walkman, der Musikdateien im ATRAC3-Format abspielt.

Inzwischen hat Sony mit Hewlett-Packard einen prominenten Lizenznehmer gefunden. So besitzt der HP Photosmart 1315 neben Steckplätzen für CompactFlash und SmartMedia jetzt auch Unterstützung für Sonys Memory Stick.

Derzeit gibt es den "normalen" Memory Stick und eine Variante mit dem Kopierschutz Magic Gate. Beide Versionen unterscheiden sich farblich und elektronisch.

Memory Sticks für die Aufzeichnung und Wiedergabe von Musik sind weiß und mit dem Aufdruck MG (Magic Gate) markiert. Magic Gate dient zum Schutz der Urheberrechte von Audio-Informationen. Andere Daten bleiben davon unberührt. Sonys Memory Stick ohne Magic Gate ist in den Kapazitäten 8, 16, 32, 64 und 128 MByte erhältlich.

Die aktuellen Preise für 32 MByte liegen bei ungefähr 50 Euro. Ein Diskettenadapter kostet rund 100 Euro, die PC-Card-Lösung schlägt mit 90 Euro zu Buche.

Fazit: Derzeit ist der Memory Stick anderen Speicherlösungen wie CompactFlash oder SmartMedia unterlegen. Das gründet sich weitgehend auf die geringe Marktpräsenz sowie die höheren Preise.

Quickinfo

Produkt

Memory Stick

Hersteller

Sony

8 MByte

29 Euro

16 MByte

35 Euro

32 MByte

50 Euro

64 MByte

80 Euro

128 MByte

150 Euro

Memory Stick Ausblick

Für das Jahr 2002 sind noch höhere Kapazitäten angekündigt, bis zu 1 GByte soll der Memory Stick vertragen. Aber nicht nur an der Kapazität schraubt Sony. Mit dem Memory Stick Duo stellten die Japaner Mitte 2001 eine "ultraportable" Variante vor. Der Memory Stick Duo besteht aus der 20 x 32 x 1,6 mm großen Speicherkarte und einem ansteckbaren Adaptergehäuse. Mit Hilfe des Adapters bleibt der geschrumpfte Memory Stick kompatibel zum bisherigen Format. Sony will den Memory Stick durch die Miniaturisierung für Mobiltelefone und PDAs attraktiver machen, für die das derzeitige Format zu groß ist.

Der Memory Stick Duo (ohne Adapter) findet sich äußerlich in einer Größenklasse mit MultiMedia-Cards und SD-Memory-Cards. Er soll mit Kapazitäten von 8, 16, 32 und 64 MByte an den Start gehen - jeweils mit Magic-Gate-Kopierschutz.

Die maximalen Datenübertragungsraten des Memory Sticks liegen derzeit bei 2,45 MByte/s beim Lesen sowie 1,8 MByte/s für Schreibvorgänge. Bereits auf der Comdex 2000 hat Sony angekündigt, durch Entwicklung eines neuen Speichertyps Datentransferraten von 20 MByte/s zu erreichen. Memory Sticks mit dieser achtfachen Geschwindigkeit sollen 2002 verfügbar sein.

Seit Herbst 2001 existiert ein Kooperationsvertrag zwischen SanDisk und Sony. SanDisk wird Memory Sticks unter eigenem Label verkaufen. Darüber hinaus beinhaltet das Abkommen eine Zusammenarbeit bei der Weiterentwicklung des Speichermediums.

Microdrive

Mit bis zu 1 GByte gehört das Microdrive von IBM in Sachen Kapazität zu den großen Wechselmedien für den mobilen Einsatz. Dies gilt nicht für den Formfaktor, die Abmessungen entsprechenden mit 42,8 x 36,4 x 5 mm dem Standard CF+ Typ II. Einige Digitalkameras wie beispielsweise die Canon EOS-1D oder die Olympus E-20P sind mit einem entsprechenden Steckplatz ausgerüstet. Über einen Adapter findet das IBM Medium auch in PC-Card-Steckplätzen vom Typ II ein Zuhause.

Da eine ständig rotierende Festplatte in mobilen Geräten auf Grund der Leistungsaufnahme nur bedingt Sinn machen würde, bedient sich IBM beim Microdrive einer besonderen Technik. Adaptive Battery Life Extender heißt das Verfahren, das die Zugriffsmuster kontrolliert und dementsprechend nach statistischen Methoden die einzelnen Komponenten des Microdrive deaktiviert. In Sachen Schockresistenz liegt die kleine Festplatte etwas unter den Flash-Speichern, aber immer noch deutlich über ihren großen Verwandten. Im Betrieb ist sie laut IBM für bis zu 175 G gut, im Ruhezustand dürfen es 1500 G sein.

Neben IBM vertreibt auch Iomega das Microdrive, in der 340-MByte- und 1-GByte-Version.

Fazit: Das Microdrive kostet rund 50 Cent pro MByte und ist damit günstiger als die verbreiteten Flash-Medien. Das 1-GByte-Modell schlägt dennoch mit rund 360 Euro zu Buche. Dies macht das Medium nur für den professionellen Einsatz interessant, wo es aber fast unschlagbar ist.

Quickinfo

Produkt

Microdrive

Hersteller

IBM

340 MByte

194 Euro

512 MByte

281 Euro

1024 MByte

357 Euro

Microdrive Details

Hinter dem Microdrive verbirgt sich streng genommen eine auf Miniaturgröße geschrumpfte Festplattentechnik. Im Inneren rotiert mit 3600 Umdrehungen ein auf Glassubstrat basierender Plattern mit einem Durchmesser von 24 mm. Der Datentransfer erfolgt über GMR-Köpfe. Neben der Topversion mit 1 GByte bietet IBM noch Varianten mit 340 und 512 MByte Kapazität an. Diese Modelle nutzen zur Datenspeicherung nur eine Scheibenoberfläche.

Das Microdrive erlaubt im schnellen Außenbereich der Magnetscheiben eine maximale Datentransferrate von 4,2 MByte/s. In den Innenzonen erreicht das Drive noch 2,6 MByte/s. Damit liegt das Laufwerk bedingt durch den kleinen Scheibendurchmesser und die geringe Drehzahl weit unter der Performance von 2,5- oder 3,5-Zoll-Festplatten.

Die Datendichte der Microdrive-Magnetscheibe liegt mit 15,2 GBit/Inch² dagegen auf dem Niveau von Festplatten mit 20-GByte-Plattern. Als Puffergröße genügen dem Microdrive 128 KByte, wovon noch 68 KByte für den Microcode abgezweigt werden.

Die aktuellen Microdrives sind an den Modellbezeichnungen DSCM-11000, -10512 und -10340 zu erkennen. Die 1999 vorgestellte Urversion mit 340 MByte identifiziert sich durch die Bezeichnung DMDM-10340. Sie dreht noch mit 4500 U/min im Gegensatz zu den aktuellen Microdrives, die mit 3600 U/min arbeiten, kann durch die geringere Datendichte der Scheibe aber nicht mit der Performance der aktuellen Serie mithalten.

MultiMedia Card

MultiMedia Cards sind mit einer Größe von 24 x 32 x 1,4 mm die kleinsten Medien unter mobilen Speichern und wiegen nur 1,5 Gramm. Sie sind ungefähr halb so groß wie CompactFlash Cards. Deshalb eigenen sie sich besonders gut für den Einsatz in Mobiltelefonen. Seit längerer Zeit setzt Nokia beim Communicator 9110 auf dieses Medium. Jünger ist das Siemens SL45i, dessen Speicherplatz gleichfalls per MultiMedia Cards erweiterbar ist. Etwas mehr Akzeptanz finden Flash-Speicher bei Herstellern von portablen MP3-Playern. So kommen etwa der Grundig MPaxx, Pontis SP503 und der LG MF-PD 330 mit MultiMedia Cards. Der große Durchbruch blieb dem Speichertyp seit der Einführung im Januar 1998 jedoch verwehrt. Hauptursache war die lange Zeit auf 16 MByte begrenzte Kapazität. Damit passen nur durchschnittlich vier MP3-Songs bei einer Qualität von 128 KBit/s auf ein Medium. Mittlerweile sind Karten mit bis zu 64 MByte Kapazität verfügbar, für 128 MByte gibt es bisher nur eine Absichtserklärung.

Mit einer Card-Station lassen sich Daten über die Parallel- und USB-Schnittstelle auf einen PC übertragen, in letzterem Fall auch auf einen iMac. Im Durchschnitt kosten die Ladestationen um die 50 Euro. Die MByte-Preise für die Medien liegen über denen der CF-Cards, 32 MByte sind für 46 Euro zu haben, die 64 MByte-Karte kostet rund 80 Euro. Durchschnittlich schlägt das MByte mit rund 1,30 Euro zu Buche.

Fazit: Eines muss man ihnen zugute halten: MultiMedia Cards sind robust gegenüber Schock und Korrosion und einfach zu handhaben. Sie verfügen über einen eingebauten Controller und sind auch als vorbespielte ROM-Version verfügbar.

Quickinfo

Produkt

MultiMedia Card

Hersteller

SanDisk, Infineon

32 MByte

46 Euro

64 MByte

82 Euro

PocketZip (Clik!)

Seit 1999 versucht Iomega mit dem Clik!-Drive im mobilen Markt Fuß zu fassen. Im September 2000 erfolgte dann die Umbenennung in PocketZip. Der eingeführte Name "Zip" sollte Iomegas Minilaufwerk endlich auf die Sprünge helfen. Das Medium selbst basiert auf der ZIP-Technologie von Iomega, ist mit 55 x 50 mm aber deutlich kleiner. Die Kapazität ist auf 40 MByte beschränkt. Für das dritte Quartal 2001 hatte der Hersteller eine 100-MByte-Version des PocketZips angekündigt. Die Laufwerke sollten dabei zu den 40-MByte-Medien kompatibel bleiben. Inzwischen hat Iomega die Entwicklung eingestellt, ein Indiz für das geringe Vertrauen in das Produkt. Immerhin vertreibt Iomega mittlerweile auch das Microdrive sowie CompactFlash- und SmartMedia-Cards.

Die maximalen Datentransferraten der aktuellen PocketZip-Drives liegen laut Iomega bei 620 KByte/s und erreichen damit nur knapp die Hälfte eines Zip 100.

Mit rund 15 Euro pro Medium erzielt das PocketZip mit 38 Cent einen sehr günstigen Preis pro MByte. Ein Preisverfall ist allerdings seit der Clik!-Einführung nicht zu verzeichnen - ganz im Gegenteil. Das für Notebook-Besitzer interessante PocketZip-Laufwerk im PC-Card-Format schlägt mit rund 70 Euro zu Buche.

Fazit: Dass die Zahl der Geräte mit PocketZip-Unterstützung begrenzt ist, kommt nicht von ungefähr. Die geringe Kapazität der Medien sowie die hohen Kosten für die Laufwerksintegration bremsen die Euphorie der Hersteller. Die Zukunft dieses Mediums ist daher sehr ungewiss.

Quickinfo

Produkt

PocketZip

Hersteller

Iomega

40 MByte

15 Euro

SD Memory Card

Hinter der Entwicklung der Secure Digital Memory Card steht ein Konsortium aus Matsushita, SanDisk und Toshiba. Von der physikalischen Größe her ähnelt die SD Memory Card der MultiMedia Card, ist jedoch mit einer Höhe von 2,1 mm etwas stärker gebaut. Mit Abmessungen von 24 x 32 x 2,1 mm gehört das Medium dennoch zu den kleinen Speicherkarten und wiegt nur 2 Gramm. Bei der Kapazität ist bisher bei 256 MByte Schluss. Im zweiten Quartal 2002 folgt dann die nächste Kapazitätsverdoppelung auf 512 MByte. Die SD Memory Card mit 1 GByte Kapazität steht Ende 2002 auf der Roadmap.

Der Anschluss der SD Memory Card verfügt nur über neun Pins, von denen maximal vier für die Datenübertragung zuständig sind. In Sachen Performance versprechen die SD-Memory-Card-Väter hohe Werte. Bei Nutzung von vier Pins für Daten sollen bis zu 10 MByte/s drin sein. Bei der installierten Basis wollen die SD-Memory-Card-Hersteller von den bereits im Markt befindlichen Geräten mit MultiMedia Cards profitieren. Denn diese Karten sollen sich in den neuen Geräten weiter verwenden lassen.

Konkrete Produkte existieren auch: In Sachen PDA zeigt sich der Palm m500 zur Aufnahme von SD Memory Cards bereit. Im Audio-Bereich liefert Panasonic, den in einem Kopfhörer integrierten MP3-Player SV-SD 05, der zum Preis von rund 500 Euro serienmäßig eine 64 MByte große SD Memory Card mitbringt.

Fazit: Seit zwei Jahren bemühen sich die Initiatoren um die Verbreitung der SD Memory Card. Im PDA-Umfeld und bei MP3-Playern gewinnt dieses Medium langsam an Bedeutung.

Quickinfo

Produkt

SD Memory Card

Hersteller

Toshiba, Panasonic

16 MByte

49 Euro

32 MByte

59 Euro

64 MByte

89 Euro

128 MByte

169 Euro

SD Memory Card Details

Geschützte Daten wie etwa Musik werden verschlüsselt im Datenbereich abgelegt und sind nur über einen speziellen Schlüssel zugänglich. Ein Teil der Verschlüsselung basiert darauf, dass die Speicherkarte sowie der Hardware-Player jeweils eine eigene ID besitzen, die in den Schlüssel einfließen. Andere, nicht kopiergeschützte Daten, werden wie auf anderen Medien auch im Datenbereich abgelegt und sind direkt zugänglich. Zwar können dann Audiodateien auf diese Karte gespeichert und von dieser abgespielt werden, das Kopieren auf beziehungsweise Abspielen von anderen Medien soll jedoch durch die Verschlüsselung ausgeschlossen sein. Damit würden entsprechende Card-Reader, wie sie für andere Medien verfügbar sind, nur begrenzt Sinn machen.

Die in der SD Memory Card verwendete Sicherheitsspezifikation hält sich an die CPRM -Vorgaben der SDMI . Das ist ein Standard für die Verschlüsselung und den Kopierschutz. Wie zu alten Diskettenzeiten besitzt die SD Memory Card darüber hinaus noch einen mechanischen Schreibschutz.

Auf der Comdex 2001 hat die SD-Card-Association neue Spezifikationen für ihre Produkte vorgestellt. Die Neuerungen beinhalten das SD-I/O-Interface, PIMs, Bildformate und Videoformate. Damit soll nun eine garantierte Kompatibilität von SD-Cards mit beliebigen Consumer-Produkten, die einen entsprechenden Slot besitzen, gewährleistet sein.

Mit SD-I/O-Cards sind miniaturisierte Scanner, GPS-Empfänger, digitale Kameras oder beispielsweise Bluetooth-Module realisierbar. Diese Komponenten lassen sich dann in Geräten mit einem SD-Card-Slot verwenden. SD I/O ist somit eine Schnittstellen-Erweiterung, um die SD-Card nicht nur als Speichermedium zu verwenden.

SmartMedia Card

Auf den ersten Blick unterscheiden sich SmartMedia Cards von anderen Flash-Medien durch die freiliegende Kontaktfläche. Sie sind 45 x 37 mm groß und nur 0,76 mm hoch. Hauptsächlich werden SmartMedia Cards in Digitalkameras unter anderem von Olympus, Toshiba und einigen MP3-Playern von SONICblue (Diamond) und Samsung eingesetzt.

SmartMedia-Karten sind etwas günstiger als ihre Flash-Verwandtschaft MultiMedia Card. Für unter 1 Euro pro MByte sind die flachen Karten zu haben. Für rund 35 Euro ist die 32-MByte-Version erhältlich. Die zur Markteinführung Anfang 2000 mit 500 Mark recht teure 64-MByte-SmartMedia-Card kostet inzwischen nur noch 51 Euro. Leider profitieren Besitzer von älteren SmartMedia-tauglichen Geräten nicht unbedingt von Karten mit höheren Kapazitäten. Hierbei muss - anders als bei CompactFlash Cards - das Endgerät explizit die höhere Kapazität unterstützen. Kompatibilitätslisten gibt es in der Regel bei den Herstellern wie beispielsweise bei Olympus.

SmartMedia-Speicher sind für zwei unterschiedliche Betriebsspannungen von 5 V und 3,3 V erhältlich. Zu erkennen sind die 5-V-Karten an der abgeschrägten Ecke links oben. Dadurch wird ein versehentliches Einstecken in eine Kamera mit 3,3 V verhindert.

5-V-Speicherkarten benötigen Digitalkameras mit SmartMedia Cards, die vor 1997 auf den Markt gekommen sind. Die 5-V-Medien besitzen nur eine Kapazität von 2 oder 4 MByte. SmartMedia Karten mit 3,3 V sind in den Kapazitäten von 2 bis derzeit 128 MByte verfügbar. Sie haben die 5-V-Karten verdrängt.

Über einen Adapter oder ein Lesegerät lassen sich Daten von der SmartMedia Card auf PCs oder Notebooks übertragen. Externe Lesegeräte für den PC gibt es mit USB- oder Parallel-Schnittstelle für rund 70 Euro. SmartMedia Cards sind auch mit einem Diskettenadapter in 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerken lesbar. Olympus bietet beispielsweise den Diskettenadapter FlashPath an. Der Preis liegt bei knapp 90 Euro.

Fazit: Vorteile der SmartMedia-Karten sind ihre kompakte Bauform und das geringe Gewicht. Die Speichermedien sind unempfindlich gegen Erschütterungen und Feuchtigkeit, aber durch Torsion leicht zu beschädigen.

Quickinfo

Produkt

SmartMedia Card

Hersteller

Toshiba, Samsung

32 MByte

35 Euro

64 MByte

51 Euro

128 MByte

102 Euro

ThumbDrive

Das ThumbDrive von Trek 2000 zählt zu den kleinsten externen Speichern für Notebooks und PCs. Dieses Produkt steht hier beispielhaft für eine Reihe ähnlich funktionierender Speicherlösungen anderer Anbieter.

Der Anschluss des "Laufwerks" erfolgt an der USB-Schnittstelle. Für digitale Kameras ist diese Lösung allerdings nicht geeignet.

Das ThumbDrive wiegt 30 Gramm und passt mit Abmessungen von 57 x 17 x 10 mm in die Hemdentasche. Kapazitäten von 8, 16, 32, 64, 128, 256 sowie 512 MByte sind derzeit im Angebot. Eine Version mit 1 GByte war für das dritte Quartal 2001 angekündigt, ist bisher jedoch nicht verfügbar.

Hinter dem ThumbDrive verbirgt sich Flash-Speicher sowie ein integrierter USB-Controller. Der Betrieb des Speichers ist bei Windows-98/ME/2000-Umgebungen mit entsprechenden Treibern möglich. Für Apples Macintosh-Rechner gibt es Betatreiber. Linux wird derzeit nicht unterstützt. Die Performance des ThumbDrives ist durch die USB-1.1-Schnittstelle auf theoretische 1,2 MByte/s beschränkt. In der Praxis bleiben davon laut Hersteller 750 KByte/s beim Lesen übrig. Der Schreibvorgang fällt sogar auf 350 KByte/s ab.

Um Daten gegen versehentliches Löschen zu schützen, findet sich auf dem ThumbDrive noch ein kleiner Schreibschutzschalter. Trek 2000 bietet mit dem ThumbDrive Secure zudem eine Variante mit Passwortschutz an.

Fazit: Das ThumbDrive bietet eine sehr einfache Möglichkeit, um Daten zwischen Notebooks oder PCs auszutauschen. Bei Preisen von bis zu 4 Euro pro MByte wird diese USB-Lösung allerdings teuer erkauft. Zudem ist bei großen Datenmengen viel Geduld aufzubringen.

Quickinfo

Produkt

ThumbDrive

Hersteller

Trek 2000

16 MByte

51 Euro

32 MByte

76 Euro

64 MByte

127 Euro

128 MByte

204 Euro

256 MByte

409 Euro

Übersicht

Der Austausch zwischen mobilen Geräten und dem PC erfolgt in der Regel direkt über eine Kabelverbindung. Sollen die Speichermedien im PC verarbeitet werden, kommt man um zusätzliche Hardware nicht herum. Eine Ausnahme ist das ThumbDrive - es benötigt nur eine USB-Schnittstelle.

Für nahezu alle Medien sind Adapter im PC-Card-Format erhältlich. Zudem sind in der Regel externe Lesegeräte für USB oder die parallele Schnittstelle verfügbar. Wer Geräte mit unterschiedlichen Medien besitzt, wie etwa SmartMedia und CompactFlash, kann auf Kombilesegeräte zurückgreifen. Einige CompactFlash-Lesegeräte kommen auch mit dem Microdrive zurecht.

Der hier angegebene Preis pro MByte ist ein Mittel aus den Preisen für die unterschiedlichen Kapazitäten. Erfahrungsgemäß sind die Preise innerhalb einer Technologie für die kleinsten und größten - und damit neuesten - Kapazitäten am höchsten. So bietet bei den CompactFlash Cards beispielsweise eine 128-MByte-Karte das beste Preis-Leistungsverhältnis.

Übersicht

Medium

Formfaktor (mm)

Kapazitäten (MByte)

Preis pro MByte (Euro)

CompactFlash

CFI: 42,8 x 36,4 x 3,3, CFII: 42,8 x 36,4 x 5

4 bis 1024

0,86

DataPlay Disc

39,5 x 33,5 x 3

250, 500

0,03

iD-Photo

59 x 56 x 4,8

730

0,07

Memory Stick

50 x 21 x 2,8

4 bis 128

1,96

Microdrive

42,8 x 36,4 x 5

340, 512, 1024

0,49

MultiMedia Card

32 x 24 x 1,4

2 bis 64

1,36

PocketZip (Clik!)

55 x 50 x 2

40

0,38

SD Memory Card

32 x 24 x 2,1

8 bis 128

1,90

SmartMedia

45 x 37 x 0,76

4 bis 128

0,90

ThumbDrive

57 x 17 x 10

8 bis 512

4,07

Fazit

Geht es um digitale Kameras, so sind die CompactFlash-Varianten gegenüber dem SmartMedia-Konzept vorzuziehen. Die Medien bieten eine höhere Kapazität, sind robuster und erfordern bei Kapazitätssprüngen nicht immer Hardware-Upgrades.

Flash-Speicher besitzen keine beweglichen Elemente und überzeugen in der Regel durch ihre robuste Bauform. SmartMedia und MultiMedia Cards lassen sich jedoch leicht durch Verbiegen beschädigen. Elektrostatische Entladungen sind für alle elektronischen Komponenten ein Risiko, besonders für solche mit offenen Kontakten wie SmartMedia Cards. Allgemein darf sich der Endanwender über sinkende Preise für Flash-Speicher freuen.

Das Microdrive adressiert den professionellen Markt, schon allein auf Grund des Preises. In Sachen Kapazität holen die anderen Technologien auf, die 1-GByte-CompactFlash-Card ist jedoch noch deutlich teuerer als das vergleichbare Microdrive.

Der Memory Stick hat seine Zukunft noch vor sich, mittlerweile steigt seine Verbreitung auch in nicht von Sony stammenden Produkten. Fürs PocketZip sieht es dagegen weniger rosig aus. Ein Nischenprodukt wird wohl auch das ThumbDrive bleiben. Es bietet jedoch beim schnellen Datenaustausch zwischen PCs und Notebooks Vorteile. Gespannt sein darf man, wie sich die Dataplay Disc bei ihrer endgültigen Markteinführung schlägt, Potenzial zum Erfolg hat sie allemal.

Allen neueren Technologien ist gemein, das die dahinterstehenden Initiativen, Konsortien oder auch nur Hersteller gern mit der Zahl der bereits geschlossenen Lizenzen hausieren gehen. Bei Lichte betrachtet bleibt davon in der Praxis jedoch meist nur wenig übrig.

Ob sich für Audiogeräte in Zukunft ein Speichermedium mit Kopierschutzmechanismen etablieren wird, hängt von der Marktsituation ab. Solange Geräte mit gleichwertigen Medien ohne Kopierschutz erhältlich sind, werden sich entsprechende Technologien schwer tun. Ob sich im Handel bereits vorbespielte Medien mit Kopierschutz durchsetzen werden, bleibt abzuwarten. (cvi/mje/nha)