Mobilgeräte und Desktops zentral verwalten

Mobile Device Management von Baramundi im Check

28.04.2014 von Andrej Radonic
Baramundi verwaltet mit seinem Modul für Mobile Device Management (MDM) als Teil seiner Client Management Suite neben iOS- und Android-Geräten auch Smartphones mit Windows Phone 8. Wir zeigen, was mit der MDM-Lösung möglich ist.

Angesichts der rasant zunehmenden Nutzung von Smartphones und Tablets in Unternehmen erkennen IT-Abteilungen allmählich die Notwendigkeiten und Herausforderungen der neuen Client-Generation. Diese bringt eine neue Betriebssystemvielfalt von Apple iOS von Android über Blackberry bis Windows Phone mit sich, die spezialisierte Werkzeuge für ein zentrales MDM unumgänglich macht.

Zwei Ansätze kristallisieren sich am Markt heraus: auf der einen Seite Stand-alone-Management-Pakete wie AirWatch oder MobileIron, auf der anderen Seite um MDM erweiterte etablierte Lösungen für netzweites Client- und System-Management.

Den zweiten Ansatz verfolgt die baramundi Software AG aus Augsburg. Sie erweitert ihre Lösung um baramundi Mobile Devices (bMD) als modularen Bestandteil der umfassenden Verwaltungssoftware baramundi Management Suite. baramundi weitet damit das Client-Lifecycle-Management von der Einführung über die Nutzung bis hin zur Löschung konsequenterweise auf Mobilgeräte aus. Mit der kürzlich veröffentlichten Version 8.9 ist neben der Unterstützung für iOS- und Android-Geräte nun auch Support für Windows Phones an Bord.

Systemübergreifende Architektur

Abstraktion: Die Architektur des baramundi-Systems abstrahiert von den Eigenheiten der Plattformanbieter.
Foto: Baramundi

Die vorherrschenden mobilen Betriebssysteme sind technisch sehr unterschiedlich gestrickt - dies betrifft beim zentralisierten Management vor allem die Anbindung an die jeweiligen App-Stores sowie die Kommunikation zwischen Serveranwendungen und dem Endgerät. Eine der wesentlichen Aufgaben der baramundi-MDM-Lösung besteht darin, eine einheitliche Sicht auf diese Systeme zu schaffen - für eine zentrale Verwaltung der Mobilsysteme unter Berücksichtigung der verschiedenen Kommunikationswege, die die unterschiedlichen Anbieter vorsehen.

Einheitliche Bedienung: Die MDM-Funktionen sind nahtlos in das baramundi Management Center integriert.
Foto: Baramundi

Im Gegensatz zu stationären PCs im Unternehmens-LAN bewegen sich die mobilen Geräte auch im Mobilfunknetz oder in einem fremden WLAN hinter einer Firewall und sind daher vom Server aus nicht direkt zu erreichen. Daher findet der Verbindungsaufbau immer vom Gerät zum Server statt. So muss nur der eine Managementserver aus dem Internet erreichbar sein, nicht jedes einzelne Gerät vom Server aus. Da aber der MDM-Server alle Vorgänge steuert und daher auch den Verbindungsaufbau auslösen können muss, bieten die Plattformhersteller Apple und Google einen Notification Service in der Cloud an, worüber der bMD-Dienst die mobilen Geräte benachrichtigen kann. Daraufhin meldet sich das Gerät bei seinem zugewiesenen Management-Server zurück. Windows Phones können über einen direkten Polling-Mechanismus mit dem bMD-Server in Verbindung bleiben.

Entscheidender Aspekt aus Sicht der Compliance und des Datenschutzes: bMD ist eine On-Premise-Lösung und integriert dabei die Herstellerdienste so, dass keine schützenswerten Daten für die Managementsteuerungen bei den jeweiligen Herstellersystemen landen. Sämtliche Nutzdaten finden auf direktem Weg vom Managementserver (und dessen Gateway) hin zum Endgerät.

Zentraler Management-Server

Da der bMD-Service als Modul ausgeprägt ist, wird neben einem Lizenzschlüssel eine Komplettinstallation der baramundi Management Suite als Basis benötigt. Diese setzt einen dedizierten Windows-Server (2008, 2008 R2, 2012, 2012 R2) sowie eine Oracle- oder MS-SQL-Datenbank (wird bei Bedarf in einer Express-Variante mitgeliefert) voraus. Zudem stellt der Administrator üblicherweise eine Anbindung an das Active Directory her, damit die Benutzerdaten im baramundi-System verfügbar sind.

Sind diese Voraussetzungen geschaffen, müssen für die Inbetriebnahme des MDM-Moduls einige Basis-Setups durchgeführt werden. Vor allem wird für die Absicherung der Kommunikation ein SSL-Zertifikat benötigt - dieses kann extern eingespielt oder selbst signiert werden -, das im MDM-Modul hinterlegt sowie an den jeweiligen Port des MDM-Servers gebunden wird. Der baramundi-Server kann dabei die Rolle der Zertifizierungsstelle (Certificate Authority/CA) übernehmen.

Zudem muss ein Gateway eingerichtet werden, damit die Mobilgeräte aus dem Internet mit dem unternehmensinternen Service kommunizieren können. Hierfür kommt entweder ein baramundi-eigener Dienst auf einem dedizierten Server in der DMZ zum Einsatz, oder der Administrator verwendet einen bereits vorhandenen Microsoft Forefront Service (TMG). Für die Kommunikation mit den Geräten sowie den APIs der Hersteller-Benachrichtigungsdienste sind zudem diverse Ports zu öffnen.

Client-Management für Smartphones

Das bMD fügt dem baramundi Management Center den neuen Knoten Mobile Devices zu. Darunter finden sich die bereitgestellten Funktionsbereiche für Jobverwaltung, eine Übersicht über die Geräteumgebung und die Applikationen sowie die Profile und die Compliance-Prüfung.

Damit Smartphones und Tablet-PCs verwaltungsmäßig erfasst und remote administriert werden können, wird ein Agent auf jedem Endgerät benötigt. baramundi stellt hierfür in den jeweiligen AppStores den baramundi Mobile Agent (bMA) kostenfrei zur Verfügung. Diese App versorgt den Anwender mit einem Selbstbedienungs-Portal namens Kiosk und signalisiert ihm seinen individuellen Compliance-Status.

Erfassung mobiler Geräte

Registriert: Ein neues Mobilgerät kann mit wenigen Handgriffen am baramundi-System angemeldet werden
Foto: Baramundi

Damit das MDM eine Verbindung zu den Mobilgeräten herstellen kann, müssen diese im ersten Schritt im System registriert werden. Je Device legt der Administrator hierzu zunächst einen neuen Gerätedatensatz an, in dem er den Gerätetyp, den Besitzer und den Besitzstatus (Firma oder Privat) angibt. Zudem kann das Gerät einem Benutzer aus dem Active Directory zugeordnet werden. Bei Windows Phone ist diese Zuordnung Pflicht, da sie für die Authentifizierung im Rahmen des Enrollments benötigt wird.

Das MDM präsentiert dem Administrator anschließend einen Anmelde-Token sowie einen passenden QR-Code. Am Mobilgerät erfasst er dann in der Anmeldemaske der baramundi-App den QR-Code über die Kamera und bestätigt die Geräteaktivierung.

Alternativ versendet das MDM-System eine Mail an den Anwender; mit einem Klick auf den Bestätigungslink öffnet sich der Enrollment-Dialog in seiner App, wo er zum Abschließen der Anmeldung nur noch den Aktivieren-Button drücken muss.

Aktivierung: Anmeldevorgang am baramundi-Server auf einem Windows Phone 8
Foto: Baramundi

Microsoft bietet in Windows Phone 8 ein alternatives Verfahren an: Statt zuerst die bMD-App zu laden, kann der Phone-Anwender die seitens Microsoft integrierte Unternehmens-App starten. Von hier aus gibt er die vom MDM vorgegebenen Anmeldedaten an. Danach wird automatisch das sogenannte "Unternehmens-Hub" - der eigentliche baramundi Mobile Agent - geladen und installiert.

Der Enrollment-Prozess installiert ein Konfigurationsprofil auf dem Endgerät, das unter anderem die Verbindungsparameter und das Sicherheitszertifikat enthält.

Jobs übernehmen Geräteverwaltung

Der MDM-Administrator kann nun mit der eigentlichen Geräteverwaltung beginnen. Sämtliche Administrationsbefehle - für das Installieren oder Deinstallieren von Apps oder Profilen, für die Gerätesperrung oder -entsperrung sowie die Inventarisierung - erfasst er dazu als sogenannte Jobs.

In diesen Jobs können Parameter der jeweiligen Aktion konfiguriert werden, so zum Beispiel eine regelmäßige Wiederholung oder welchen Compliance-Grad ein Gerät als Voraussetzung für die Ausführung des Jobs erfüllen muss.

Jobs können wahlweise vom Administrator auf Geräte zugewiesen oder dem Benutzer im Kiosk zur Verfügung gestellt werden, beispielsweise als Liste empfohlener Mobil-Anwendungen, die der Anwender bei Bedarf selbst installieren kann.

Während das Definieren und Ausführen von Jobs vom bMD im Management Center einheitlich gestaltet und geregelt ist, bieten die Gerätehersteller sehr unterschiedliche Steuerungsmöglichkeiten, zum Beispiel beim Installieren und Deinstallieren von Apps:

Verfügbare Jobs werden dem mobilen Benutzer in der baramundi-App im Kiosk-Bildschirm signalisiert und können von ihm mit einem Tap ausgelöst werden, sofern eine Benutzeraktion notwendig ist.

Geräte-Inventarisierung verschafft automatisierten Überblick

Für sämtliche administrativen Aufgaben benötigt der baramundi-Systemadministrator genaue Informationen über die in den zu verwaltenden Geräten verbaute Hardware, die installierten Softwarepakete (Apps) sowie die auf den Devices vorhandenen Einstellungen.

Für diese Zwecke nutzt er die automatische Inventarisierung des MDM. Sie erfolgt getrennt für Hardware und Software als Jobausführung und kann in vorgegebenen Abständen automatisch wiederholt werden, um zwischenzeitliche Veränderungen zu erfassen. Die Inventarisierung kann automatisch nach einem Geräte-Enrollment erfolgen oder zu beliebigen Zeitpunkten manuell ausgelöst werden. Der Inventarisierungsprozess wird dem Gerätebenutzer im Kiosk als Job signalisiert.

Zentrale App-Verteilung trifft auf uneinheitliche Gerätefunktionen

Bevor Applikationen an mobile Geräte verteilt werden können, müssen die Apps dem System erst einmal bekannt sein. Der Administrator hat bei iOS- und Windows-Phone-Geräten zwei Alternativen zur Verfügung: Entweder er lädt diese direkt aus den jeweiligen App-Stores über die in bMD integrierte App-Suche direkt auf den baramundi Management Server. Unternehmens-Apps, die über den App-Store nicht zur Verfügung stehen, muss er dagegen zunächst in das MDM importieren und kann sie dann wie gewohnt verteilen.

Auswahl: Apps können über die integrierte App-Store-Suche dem Managementsystem hinzugefügt werden.
Foto: Baramundi

Im Gegensatz dazu erfordert die Verteilung von Android-Apps immer lokal verfügbare Quellen in Form von apk-Dateien. Der einfachste Weg, diese zu beschaffen, besteht darin, die gewünschten Apps auf einem Smartphone zu installieren und sie anschließend mit einem Tool wie AppSaver als apk-Dateien auf die SD-Karte zu sichern, um sie von dort aus in das bMD-Ablageverzeichnis zu kopieren.

Eine wichtige Rolle bei der App-Verteilung kommt der Softwareinventarisierung zu: Das baramundi-Managementsystem unterscheidet strikt zwischen denjenigen Apps, die es auf einem Gerät vorfindet, und den Apps, die es selbst im zentralen Repository versammelt hat. So können bei iOS nur solche Apps deinstalliert werden, die auch über den bMD installiert wurden.

Remote-Konfiguration über Profile

Profile sind Sammlungen von Mobilgeräteeinstellungen, die als Konfigurationspaket an ein Mobilgerät übertragen und eingerichtet oder von diesem gelöscht werden können. Während geräteseitig teilweise durchaus weitgehende Möglichkeiten vorgesehen sind, zum Beispiel die Vordefinition von WLAN-Verbindungen, das Sperren von System-Apps wie Youtube und Siri, sind auch hier wieder die Möglichkeiten sowie die Art der Profilgenerierung stark vom jeweiligen System abhängig. Windows Phone bietet dabei die wenigsten Optionen. So kann etwa die Kamera bei iOS und Android deaktiviert werden, bei Windows nicht.

Profile rollt der Administrator ebenfalls über Jobs aus. Um diese zu erstellen, muss er die gewünschten Konfigurationen mit einem betriebssystemspezifischen Tool erstellen, als Datei speichern und vor der Generierung des jeweiligen Jobs importieren. Für iOS-Handys wird das iPhone-Konfigurationsprogramm von Apple benutzt. Für Android und Windows Phone stellt baramundi das baramundi Configuration Utility bereit.

Automatisierte Überwachung der Compliance

Check: Die baramundi-Software ermöglicht im Compliance Dashboard einen aktuellen Überblick über die Konformität der Mobilgeräte im Unternehmen
Foto: Baramundi

Wichtigste Aufgabe des Mobil-Administrators ist, für einen korrekten, regelkonformen Gerätestatus zu sorgen. Hierbei hilft ihm das Herzstück des baramundi MDM: das Compliance Dashboard. Es schafft automatisiert einen umfassenden und aktuellen Überblick über wichtige Einstellungen, installierte Apps und ihre Versionen sowie die Einhaltung definierter Regeln, zum Beispiel das Verbot von Jailbreaks.

Die gewünschten Benchmarks legt der Administrator als Regelsatz im System an. Die Einhaltung der betreffenden Regeln wird vom Server in definierbaren Abständen sowie immer dann neu geprüft, wenn sich durch neue Gerätedaten der Compliance-Zustand eines Gerätes verändert hat.

Up to date: Über eine Compliance Regel lässt sich sowohl ein bestimmter Versionsstand einer App prüfen als auch deren Einhaltung durchsetzen - durch eine automatische Installation der App.
Foto: Baramundi

Als Resultat erhält er im Dashboard eine aktuelle Ansicht des momentanen Compliance-Zustandes seiner Mobil-Umgebung, mit einer Unterteilung nach dem Schweregrad von festgestellten Verstößen. Von hier aus kann er durch benutzer- oder gerätebezogenen Drilldown den Einzelheiten direkt auf den Grund gehen.

Die Reaktion auf Regelverstöße kann entweder interaktiv durch den Administrator oder vollautomatisch erfolgen, sobald eine Regelverletzung vom System ermittelt wird. Dies ist umso wichtiger, als es je nach Gerätetyp und den darauf zugelassenen oder vorhandenen Funktionen schwierig oder teilweise unmöglich ist, Regelverstöße von vornherein zu verhindern. Über die Compliance-Prüfung können solche Verstöße zeitnah automatisiert erfasst und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Wurde zum Beispiel ein Jailbreak erkannt, führt das MDM die hinterlegten Gegenmaßnahmen automatisch aus: Wahlweise wird das Exchange-Profil entfernt oder alternativ der Geräteinhalt mit einem Remote Wipe gelöscht.

Alles frisch: Über den Regel-Typ Versionsprüfung kann automatisiert die Einhaltung vorgegebener App-Versionen überwacht werden.
Foto: Baramundi

baramundi erlaubt es, bei der Definitions der Compliance-Regeln nach erwünschten und unerwünschten Apps zu unterscheiden. Die betreffende Regel kann dann sinnvollerweise mit einer passenden Gegenmaßnahme verknüpft werden. Mit diesem Mechanismus ist der Administrator in der Lage, die (teilautomatisierte) Verteilung von Apps zu organisieren. Beispiel: Eine App muss einen Mindest-Versionsstand aufweisen. Ist dies nicht der Fall, wird der User automatisch im Kiosk zur Installation dieser Version aufgefordert. Ein automatisierter Abgleich mit aktuellen Versionsständen in den App-Stores führt bMD allerdings nicht durch.

Versionierung: bMD Reports liefern detaillierte Übersichten über die Mobilgeräteumgebung
Foto: Baramundi

Über diesen Mechanismus können Unternehmen ebenso ein (indirektes) Blacklisting von Apps mit differenzierten Regeln vornehmen, nämlich anhand diverser Bedingungen wie Version, System, Hersteller, Kategorie und Besitzstatus (Firma versus Privat). Der Anwender wird dann jeweils zur Deinstallation aufgefordert, und ein entsprechender Hinweis in der Auswertung wird angelegt.

In Ergänzung zur Dashboard-Ansicht stehen über die in der baramundi Management Suite standardmäßig installierte Reporting-Engine verschiedene Reports zur Verfügung, um einen umfassenden Überblick über den Geräte- und Compliance-Status zu erhalten.

Kiosk bindet User in Compliance-Durchsetzung ein

Nicht nur der Administrator ist am Compliance-Zustand aller verwalteten Endgeräte interessiert, idealerweise sollten sich auch die Endanwender ein Bild von der Compliance des eigenen Geräts machen können. So zeigt der baramundi-Agent dem Benutzer im App-Kiosk alle Regelverstöße an, wie beispielsweise unerlaubte Firmware-Manipulationen oder unerwünschte Apps. Das Wissen über vom MDM festgestellte Regelverstöße erlaubt es dem Endanwender, selbstständig für die notwendigen Korrekturen zu sorgen und damit den vorgeschriebenen Regelzustand wieder herzustellen.

Status: Die Kiosk-Funktion ermöglicht geräteübergreifend den Anwendern einen Überblick über Gerätestatus und verfügbare Apps.
Foto: Baramundi

Der Kiosk kann außerdem dafür genutzt werden, dem Endbenutzer eine Auswahl derjenigen Apps zur Verfügung zu stellen, die auf der Whitelist des Unternehmens stehen und damit den eigenen Richtlinien genügen.

Lizenzen und Preise

baramundi Mobile Devices kann als Erweiterungsmodul der baramundi Management Suite erworben werden. Der Lizenzpreis für das Paket bemisst sich nach den gewählten Modulen sowie der Anzahl der verwalteten Clients (PC, Server, Mobilgeräte). Den Preis nennt der Hersteller auf Anfrage. Berechnungsbeispiel: Für 500 verwaltete Clients und eine Auswahl gängiger Module ergibt sich ein Lizenzgesamtpreis von rund 20.000 Euro.

Fazit: weitgehend schlüssig umgesetzt

Der Anspruch der Augsburger, eine kompakte zentrale System-Management-Lösung auf die Beine zu stellen, die das MDM-Thema nahtlos integriert, ist weitgehend schlüssig umgesetzt. Systemadministratoren finden eine sehr umfassende Lösung vor, die in einheitlicher Weise durch Unterstützung von Android, iOS und Windows Phone einen Großteil der im Einsatz befindlichen Mobilgeräte zu verwalten mag. Hier schlägt sich die Erfahrung mit zentralisiertem Client-Management auch bei Mobile-Clients nieder. Zudem spricht für baramundi das strikt auf deutsche Rechtsprechung ausgerichtete System. Bei Software von ausländischen Lieferanten ist dies nicht immer gegeben.

Gartner MDM
Gartners Magic Quadrant
18 Lösungen für Mobile Device Management (MDM) hat Gartner in seine diesjährige Magic Quadrant-Studie aufgenommen. Unsere Bilderstrecke zeigt, wo die Analysten die Anbieter einstufen und wie sie ihre Stärken und Schwächen eingeschätzen.
Marktführer: Airwatch
Stärken: AirWatch unterstützt die Containerisierung von geschäftlichen E-Mails, Browsing, Inhalten und Applikationen. Dies geschieht durch Integration von Lösungen anderer Anbieter wie NitroDesks TouchDown, Enterproid Divide und Samsung Knox. Gartner lobt zudem die Sicherheit bei der File-Synchronisierung und beim Document Sharing sowie die große Flexibilität und günstige Preispolitik in der Vertragsgestaltung. Das Cloud-Modell wird in mehreren Schichten angeboten: über das eigene Rechenzentrum in Atlanta, durch Infrastructure-as-a-Service oder über Amazon Web Services. <br><br>Schwächen: AirWatch wird so gut bewertet wie nur zwei andere MDM-Anbieter. Trotzdem stellt Gartner auch Schwächen fest. Manchmal, wenngleich selten, haben Anwender schon schlechte Support-Erfahrungen gemacht. Erweiterte Container-Features werden über iOS, Android und Windows Phone sowie andere Betriebssysteme hinweg laut Gartner nicht auf gleich hohem Niveau unterstützt. Diese Fragmentierung könne die Komplexität erhöhen. Das schnelle Wachstum spiegle sich in der Führungsetage noch nicht angemessen wider. Zudem könne AirWatch auf dem Markt noch stärker Flagge zeigen, etwa in Social Communities.
Marktführer: MobileIron
Stärken: Eine nachgewiesen starke Mobility- und MDM-Vision, die in Produktentwicklung und Support mehrfach unter Beweis gestellt worden sei, so Gartner. Der Fokus gehe über simples Policy-Management und Konfiguration hinaus. Mit integrierten Lösungen kommt MobileIron oft zuerst auf den Markt. Skalierbarkeit und finanzielle Solidität in einem harten Wettbewerb sind mittlerweile ebenfalls belegt. <br><br> Schwächen: Gartner kritisiert vor allem, dass das Cloud-Angebot bisher nicht auf Augenhöhe mit dem erstklassigen On-Premise-Angebot gestaltet werden konnte. Beim Vertrieb über Partner sei es auch schon zu Klagen über den Kundenservice gekommen, so Gartner. In jüngster Zeit habe sich die Kundenzufriedenheit aber gebessert.
Marktführer: Citrix
Stärken: Gartner streicht das starke und breite Angebot in allen wichtigen MDM-Gebieten und die integrierten Produkt-Lösungen heraus. Zudem sei Citrix einer der wenigen Anbieter, die sichere Container für Smartphones, Tablets, Macs und PCs anbieten. <br></br>Schwächen: Cloud kommt zuerst, On-Premise hinkt hinterher. Kleine und mittlere Firmen stehen nicht im Fokus, der Support für von Mitarbeitern mitgebrachte Consumer-IT ist ausbaufähig. Zudem gibt es XenMobile nur als alleinstehende MDM-Lösung oder als Teil einer ganzen Suite unter anderem im Paket mit MAM. Eine Zusammenstellung nach Wahl ist nicht möglich.
Marktführer: Good Technology
Stärken: Good bietet starke Security-Feature wie Advance Encryption Standard (AES) von Endpunkt zu Endpunkt, Authentifizierung mit mehreren Komponenten und ein vielfältiges Zertifikat-Management. Hinzu kommt ein breites Spektrum an Management-Feature wie File Synchronization oder Email-Integration. In Branchen wie Finance, HealthCare oder Public IT hat man Erfahrungen sammeln und Know-how aufbauen können. <br></br> Schwächen: Gartner moniert Restriktionen beim nativen App-Erlebnis auf mobilen Endgeräten, etwa bei Echtzeit-Email via iOS. Preislich ist Good Technology oberes Regal. Das Cloud-Angebot hat Spielraum nach oben, BlackBerry wird nur mit zusätzlichen Tools unterstützt.
Marktführer: MaaS360 (Fiberlink)
Stärken: Eine Vielzahl an Anwendern hat laut Gartner mittlerweile gute Erfahrungen mit der Cloud-Lösung MaaS 360 von Fiberlink gemacht. Das Feedback für Implementierung und begleitenden Support sei hervorragend, die Integration mit Email-Diensten Dritter klappe einwandfrei. Zudem seien die Preise moderat, bei der Vertragsgestaltung werde auf Kundenbedürfnisse eingegangen. <br></br>Schwächen: On-Premise gibt es MaaS 360 nicht. Beim Support für Mobile Content Management gibt es Schwachstellen, beispielsweise bei File Sharing oder PC Folder Synchronization.
Marktführer: SAP
Stärken: Die Walldorfer Stärken sind vielfältig. Sie reichen laut Gartner von der langfristigen Mobility-Roadmap über die umfassende app-neutrale mobile Container-Strategie bis hin zum umfangreichen Netzwerk an Partnern weltweit. Afaria ist zudem über lange Zeit gereift. Synergien durch Integration mit SAP BusinessObjects oder SAP Hana erscheinen vielversprechend. <br></br> Schwächen: Das Kernproblem ist, dass Afaria bisher vorwiegend als ein Element eines SAP-Systems zu haben ist. Gartner erwartet, dass SAP das Tool künftig stärker als Stand-Alone-Lösung vermarkten wird - auf Cloud-Basis und mit niedrigen Per-Device-Tarifen, um Zugangsschranken abzubauen.
Visionär: Boxtone
Stärken: Sehr gutes Feedback für Support, Implementierungs-Assistenz, technischen Support, Benutzerfreundlichkeit und Service-Breite, so Gartner. In Europa noch ein eher unbekannter MDM-Anbieter, der sich im Motorola 3LM-Umfeld als starker Security-Player für Android-Geräte positionieren konnte. <br></br> Schwächen: Wenig Präsenz außerhalb der USA; Mängel bei File Synchronization und Sharing-Funktionalitäten. Hier wie auch im Cloud-Umfeld bisher auf starke Partner angewiesen. Dazu zählen Xerox, HP und CSC.
Visionär: Soti
Stärken: Der kanadische Anbieter Soti offeriert laut Gartner mit MobiControl eine starke Lösung insbesondere für Android und iOS mit überzeugender Remote Control. <br></br> Schwächen: Keine umfassenden integrierten Mobile App Management-Funktionen; unerledigte Hausaufgaben beim Reporting.
Visionär: Symantec
Stärken: Gartner konzediert ein breites integriertes MDM-Angebot, das alle kritischen Komponenten von MDM unterstützt. Hinzu kommen ein großes App-Angebot und integrierte Security-Features wie mobiler Schutz vor Datenverlust sowie Identity & Access Management. Weil Symantec im Consumer-Markt gut aufgestellt ist, ist der Anbieter laut Gartner ein besonders geeigneter Partner für BYOD-Initiativen. <br><br> Schwächen: In der breiten Angebotspalette gibt es nach Gartner-Einschätzung Überschneidungen, die manchmal verwirrend sind. Die Preise liegen über dem Durchschnitt. Im MDM-Segment hat Symantec seine Expertise noch nicht so umfassend nachweisen können wie für PCs und Laptops.
Nischenspieler: Sophos
Stärken: Sophos kommt bekanntlich von der klassischen Endpoint-Security-Seite. Gartner betont, dass sich mit ähnlichem Hintergrund nur insgesamt fünf Anbieter im Magic Quadrant positionieren konnten. Auch als MDM-Neuling genieße man da einen Vertrauensvorschuss bei den Kunden. Bereits entwickelt hat Sophos eine ganzheitliche File Sharing Utility mit transparenter Verschlüsselung von Dokumenten auf PCs und mobilen Endgeräten. <br><br> Schwächen: Im Vergleich zur Konkurrenz fehlt es an MAM-Funktionen. Im Bereich Zertifikate unterstützt Sophos bisher nur die Microsoft Certificate Services.
Nischenspieler: Trend Micro
Stärken: Das administrative User Interface ist herausragend und extrem übersichtlich aufbereitet. Berichte und Analysen sind pro User erhältlich. Der Enterprise App Store biete eine gemeinsame Sicht inklusive Status-Berichten über iOS und Android-Apps. <br><br> Schwächen: Laut Gartner bietet Trend Micro keine Container-Lösungen an. Es hapert an der Kooperation mit externen Zertifizierungsstellen. Überdies werde Datensicherheit als reine Data Loss Prevention-Baustelle begriffen. Deshalb muss man sich eigens für SafeSync anmelden, um File Sharing zu nutzen. Zudem fehlen laut Gartner geeignete Suchfilter zum Beispiel für kritische Emails.
Nischenspieler: Absolute Software
Stärken: Absolute Software ist anerkannt für sehr guten Kundendienst und Support sowie für ausgeprägte Benutzerfreundlichkeit. Die Management-Funktionen für PCs und mobile Endgeräte sind laut Gartner stark, insbesondere für Mac OS X. <br><br> Schwächen: Nicht vorhanden sind einige Features, die vor allem Großunternehmen in aller Regel benötigen. So gibt es Certificate Authority nicht standardmäßig. Auch die MAM-Funktionen könnten stärker sein. So fehlen Mobile App Wrapping, Email-Container für iOS, ein VPN auf App-Level und Application Analytics.
Nischenspieler: Tangoe
Stärken: Tangoe aus Connecticut hat sich auf mobile Lösungen für große Firmen spezialisiert - mit Augenmerk auf Managed Mobility Services. Der Anbieter agiert global. <br><br> Schwächen: MDM ist als ein Puzzlestück in dieses Profil eingebettet. Deshalb vermisst Gartner Investitionen in Forschung & Entwicklung und Ressourcen, wie sie andere Anbieter tätigen. Zudem setzt Tangoe auf offene Architekturen, was sich bei Containern und Content Management nicht immer als vorteilhaft erweist.
Nischenspieler: LanDESK
Stärken: Auch das Schlusslicht in Gartners handverlesener Auswahl hat seine Stärken. Gartner sieht sie insbesondere im PC-Management und im User-basierten Lizenzmodell. <br><br> Schwächen: Dem Mobility Manager von LanDesk fehlt es an eingigen Funktionen wie etwa an sicherem File Sharing oder am App Wrapping für das kontrollierte Managen mobiler Apps.

baramundi hat nach eigenem Bekunden dabei nicht den Anspruch, jedes Feature-Battle gegen Wettbewerber zu gewinnen. So fehlen einige Features, die man anderweitig vorfindet, wie beispielsweise Policies für den externen Mobilzugriff auf das Unternehmensnetz. Negativ bei der baramundi-App für iOS fällt auf, dass die Standortbestimmung aktiviert sein muss, was laut Hersteller jedoch ab iOS 7 nicht mehr der Fall sein wird.

Die Probleme und Schwächen von MDM generell liegen derzeit eher in den Mobil-Betriebssystemen selbst begründet - hier fehlen außer zahlreichen weitergehenden Management-Features in den jeweiligen APIs zudem auch Standards, um MDM-Systemen das Leben leichter zu machen und für mehr Durchgängigkeit, Sicherheit und Compliance bei der Mobilgeräteausstattung zu sorgen.

Aufgrund des Modulcharakters dürfte die Lösung vor allem für baramundi-Bestandskunden interessant sein sowie für Unternehmen, die auf der Suche nach einer allumfassenden Client-Management-Software sind. (cvi)