Mobil-TV am Notebook

31.05.2006 von Bernd Weeser-Krell
Das digitale terrestrische Fernsehen DVB-T eignet sich ideal für den mobilen TV-Empfang mit dem Notebook. Unser Praxistest zeigt, ob ungetrübter Fernsehspaß garantiert ist.

Sie haben kein WM-Ticket ergattert, Sie haben keine Lust, mit Massen von Fans vor der Großbildleinwand zu stehen, und außerdem sind Sie während der Fußballweltmeisterschaft fern der eigenen vier Wände unterwegs? Dann ist vielleicht ein mobiler DVB-T-Empfänger für Ihr Notebook das Richtige, um doch noch in den Genuss des Endspiels Deutschland gegen Brasilien zu kommen.

Mittlerweile gibt es eine große Auswahl dieser kleinen digitalen TV-Empfänger: in Form von USB-Sticks oder PC-Cards. Wir haben ein knappes Dutzend der mobilen TV-Tuner (neun USB-Sticks und zwei PC-Cards) auf Herz und Nieren geprüft. Besonderes Augenmerk legten wir dabei auf die Empfangsqualität. Daneben bewerteten wir die Installation von Hard- und Software, den Lieferumfang sowie die Bedienung der Software.

Testverfahren

Die Tests zur Empfangsqualität haben wir an verschiedenen Standorten durchgeführt. Unser Test-Center liegt nur etwa 2,5 Kilometer Luftlinie vom Olympiaturm entfernt, der die bayerische Landeshauptstadt und die Umgebung mit dem DVB-T-Signal versorgt. Als zweiten Standort wählten wir einen Vorort von München, der am Rand der Kernzone des Senders liegt. Hier soll, so die Betreiber, die Sendeleistung des Olympiaturms noch so stark sein, dass der Empfang aller Programme mit einer Zimmerantenne möglich ist.

An beiden Standorten testeten wir die Empfänger innerhalb von Gebäuden und im Freien. Dabei rüsteten wir sie zuerst mit passiven Antennen aus, die keinen Strom aus der Steckdose benötigen. Schließlich macht nur dieser autarke Betrieb mobiles Fernsehen möglich. Einigen Empfängern liegen Antennen bei. Anschließend betrieben wir die Geräte mit aktiven Zimmerantennen mit Stromversorgung, um die Empfangsleistung im stationären Betrieb zu überprüfen.

Typen

USB-DVB-T-TUNER: USB-Sticks bieten gegenüber anderen Tuner-Bauformen zwei große Vorteile. Sie sind klein, leicht und daher ideal für den Einsatz unterwegs. Gleichzeitig lassen sie sich genauso gut im stationären Betrieb am heimischen PC nutzen. Dafür eignen sich PC-Cards nur bedingt. Zumindest sind weitere Ausgaben nötig, denn einen PCMCIA-Einschub besitzen standardmäßig die wenigsten PCs.

Im mobilen Einsatz bewähren sich die PC-Cards. Sie sitzen gut geschützt in den Karteneinschüben und ragen nur wenig aus dem Notebook-Gehäuse heraus. USB-Sticks sind dagegen bis zu 10 Zentimeter lang und bruchgefährdet, besonders wenn die USB-Steckplätze an der Gehäuserückseite des mobilen Rechners liegen. Zudem verdecken sie durch ihre Breite eventuell daneben liegende Schnittstellen. Sie sollten deshalb darauf achten, dass Ihrem Favoriten eine USB-Kabelverlängerung beiliegt.

PC-CARD-DVB-T-TUNER: PC-Cards eignen sich hervorragend für das mobile Fernsehen am Notebook. Sie stecken gut behütet in den PCMCIA-Slots der tragbaren Computer und ragen kaum aus den Gehäusen heraus. Schäden durch unvorsichtige Handhabung sind anders als bei USB-Sticks nahezu ausgeschlossen. Für den Betrieb am heimischen PC lohnt sich die Anschaffung eines PC-Card-Tuners weniger. Den Rechnern fehlt in der Standardkonfiguration schlicht die PCMCIA-Schnittstelle.

Nachteile

NUR IN BALLUNGSZENTREN: DVB-T gibt es nicht in ganz Deutschland. Derzeit deckt das terrestrische digitale Fernsehen nur sieben Ballungszentren ab. Erst im Dezember 2005 wurde der Dienst in den Regionen Erfurt, Halle, Leipzig und Dresden freigeschaltet. DVB-T wird ab Ende Mai in Hessen für 5,4 Millionen Menschen landesweit ausgestrahlt. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten planen, bis 2008 rund 90 Prozent der Bevölkerung Deutschlands mit DVB-T zu versorgen.

2010 soll dann endgültig kein analoges Signal mehr ausgestrahlt werden. Wenn Sie in einem Gebiet wohnen, in dem noch kein DVB-T ausgestrahlt wird oder sich öfter in einem solchen aufhalten, ist ein Hybrid-Tuner mit analogem wie digitalem Empfang für Sie interessant. In diesem Vergleichstest finden Sie zwei USB-Sticks mit diesem Leistungsmerkmal: den Cinergy XS von Terratec und den Win TV-HVR 900 von Hauppauge. Auch die PC-Card Tech Dual TV von ADS unterstützt den analogen Fernsehempfang.

REDUZIERTE AKKULAUFZEIT: Neben der Empfangsqualität ist die Akkulaufzeit ein entscheidendes Kriterium beim Fernsehen mit dem mobilen Rechner ohne Stromanschluss. Wir haben unsere Kandidaten daher mit einem Notebook ausprobiert, das in unseren regulären Tests 3:13 Stunden am Stück lief. Die Laufzeit des Notebooks ging je nach Strombedarf des getesteten DVB-T-Empfängers auf rund 2 bis 2:15 Stunden zurück.

Die DVB-T-Empfänger mit USB-Anschluss und Stromversorgung via Schnittstelle sind die idealen Geräte fürs Fernsehen am Rechner. Klein und leicht, lassen sie sich überallhin mitnehmen, am Notebook mobil und sehr gut im stationären Betrieb am PC zu Hause einsetzen. Besonders empfehlenswert für den uneingeschränkten mobilen Fernsehgenuss sind Modelle mit aktiver Antenne sowie Hybrid-Geräte für digitalen und analogen Empfang.

ADS Tech Mini Digital TV USB

Der Empfänger von ADS im schicken silberfarbenen Gehäuse überzeugte mit einer guten bis sehr guten Empfangsleistung an allen Standorten. Im Randgebiet der Kernzone des Senders fand der USB-Stick jedoch nicht alle Sender.

Vergleichsweise schnell gingen die Programmwechsel über die Bühne. Nach rund 1,5 Sekunden wurde der neue Sender angezeigt, andere Testkandidaten brauchten da mit bis zu 3,5 Sekunden deutlich länger.

Im Lieferumfang waren Antenne, Antennenadapter und eine USB-Verlängerung. Eine Fernbedienung fehlte. Als Software gibt es das Multimedia-Programm Ulead Instamedia 2.1, das neben den TV-Funktionen Musik, Bilder oder Videos verwaltet. Die Funktion „Disk erstellen“ war in der ADS-Version jedoch deaktiviert. Die EPG-Informationen holt sich das Programm nicht über das DVB-T-Signal, sondern aus dem Internet. Videotext-Funktion und Anzeige der Signalstärke fehlen.

URTEIL: USB-Stick mit guter Empfangsleistung. Der Software fehlen einige wichtige Funktionen.

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Compro Videomate U3

Der DVB-T-Tuner im großen, schwarzen Metallgehäuse überzeugte hinsichtlich seiner Empfangsqualität nur bedingt. In der Randzone des Senders fand der Suchlauf innerhalb eines Gebäudes nur vier Sender. Im Freien tat sich das Gerät leichter, 19 von 23 Sendern wurden entdeckt. Besser funktionierte der Stick in der Kernzone – er fand alle Sender. Der Sendersuchlauf dauerte dabei gerade einmal 1:50 Minuten.

Compro liefert den Empfänger mit einer kleinen passiven Antenne, passenden Adaptern und einer USB-Verlängerung. Die beigelegte Software DTV 2.6 lässt sich zwar per Fernbedienung steuern, war allerdings nicht im Paket enthalten.

Das Programm bietet alle wichtigen Funktionen inklusive einer Anzeige der Signalstärke. Die EPG-Informationen holt sich die Software über das DVB-T-Signal, eine Internet-Verbindung ist nicht nötig. DTV 2.6 zeichnet Sendungen im MPEG- oder im TS-Format (Transport Stream) mit allen vom Sender bereitgestellten Tonspuren auf.

URTEIL: Der DVB-T-Tuner schwächelte an einigen Standorten bei der Sendererkennung. Die Software ist übersichtlich, einfach zu bedienen und unterstützt alle wichtigen Funktionen.

DNT Eurostick

Der USB-Stick im schwarzen rechteckigen Plastikgehäuse glänzte in unseren Tests mit starkem Empfang. Mit der beigelegten passiven Stabantenne erkannte der Tuner auch innerhalb unserer Testräume alle Sender in der Kernzone. Im Randbereich waren es 19 von 23. Mit einer aktiven Antenne empfing der Stick auch die restlichen vier Sender. Keine Empfangsprobleme gab es im Freien. Ein automatischer Sendersuchlauf dauerte weniger als zwei Minuten.

Neben Antenne, entsprechendem Adapter und USB-Verlängerungskabel bringt das Gerät eine kleine Fernbedienung im Scheckkartenformat mit. Zu mehr als Kanalwahl und Lautstärkeregelung taugt sie aber nicht. Die Bedienerführung der mitgelieferten Software DVB-T-Player 1.2 ist gewöhnungsbedürftig und erst einmal unübersichtlich. Nach einer gewissen Einarbeitungszeit lässt sich das Programm aber gut nutzen.

Besonders gefallen hat uns die einfache Steuerung über die rechte Maustaste. Sie öffnet ein Menü, in dem praktisch alle Funktionen verfügbar und schnell anzuklicken sind. Die Daueranzeige von Signalstärke und -qualität hilft gerade im mobilen Einsatz mit ständig wechselnden Standorten, schnell und bequem den optimalen Antennenplatz zu finden. Praktisch: Einmal gefundene Sender bleiben auch dann gespeichert, wenn man den DVB-T-Stick abzieht, beim nächsten Anstecken ist kein erneuter Suchlauf nötig.

URTEIL: USB-Tuner mit überzeugenden Empfangseigenschaften. Die Software ist gewöhnungsbedürftig, dann aber komfortabel zu bedienen. Alle wichtigen TV-Funktionen sind integriert.

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Gainward DVB 2 Go

Der schlanke, im eleganten weißen Plastikgehäuse verpackte DVB-T-Empfänger gefiel mit einem starken Tuner. Schon mit der kleinen Stummelantenne, die direkt an den Tuner angesteckt wird, erzielte das Modell etwa in einigen Testräumen eine bessere Sendersuche als andere Modelle mit einer deutlich größeren Antenne. Gut bis sehr gut waren die Suchergebnisse mit der ebenfalls mitgelieferten passiven Stabantenne. Am Rand der Kernzone des Sendersignals fand der Stick in Gebäuden immerhin noch 19 von 23 Stationen, im Freien auch die restlichen vier.

Neben den Antennen fanden wir eine USB-Verlängerung, Antennenadapter und eine kleine Fernbedienung mit Folientasten im Paket. Sie eignet sich jedoch nur zum Wechsel der Kanäle und zur Lautstärkeregelung. Als Software liefert Gainward DVB-T-Player mit, das auch bei den DNT- und den Yakumo-Modellen zum Einsatz kommt. Allerdings gibt es bei Gainward noch die Version 1.0, bei DNT und Yakumo bereits die Version 1.2. Der Unterschied betrifft die Tonspuren. Die Version 1.0 unterstützt kein AC3-Format. Ansonsten ist der Funktionsumfang praktisch gleich.

Anfangs wirkt das Programm unübersichtlich und überladen. Hat man sich mit dem Programm jedoch vertraut gemacht, gehen Konfiguration und Bedienung flott über die Bühne. Signalqualität und -stärke zeigen zwei Anzeigebalken an. Dies hilft, schnell den richtigen Platz für die Antenne zu finden. Dank des niedrigen Strombedarfs schaffte das Gainward-Modell mit 132 Minuten den Spitzenwert im Laufzeittest auf unserem Notebook.

URTEIL: Das vergleichsweise teure USB-Modell erzielt gute Empfangsleistungen und lange Laufzeiten. Die Software bietet alles, was zum digitalen TV gehört.

Hauppauge Win TV-HVR 900

Hauppauges Win TV-HVR 900 ist neben dem Cinergy XS von Terratec der einzige USB-Stick, der neben dem digitalen terrestrischen zusätzlich das analoge Signal empfängt. Die Emfangsleistung an unseren Teststandorten war meist überzeugend. Lediglich im Randgebiet der Kernzone fand der Stick in Gebäuden nicht alle Sender. Im Freien war der Empfang sehr gut. Der Anschluss einer aktiven Antenne verbesserte die Qualität im Haus zusätzlich.

Einen Antennenadapter benötigt das Modell nicht. Das Gerät besitzt eine normale Antennenbuchse, wie Sie sie vom heimischen Fernseher kennen. Im Lieferumfang waren eine Antenne und ein USB-Verlängerungskabel. Die Bedienung der Software erschließt sich erst nach einer gewissen Einarbeitungszeit. Sie bietet bei der Erstinstallation einen Suchlauf an, der manuell gestartet werden muss. Mit rund 3,5 Minuten dauert er nicht allzu lange.

Im Sendersuchlauf-Modus gibt es eine Anzeige mit der Signalqualität und -stärke. Ansonsten bietet das Programm die wichtigen Funktionen wie EPG, Videotext, Timeshift, Standbild und Multikanal-Vorschau. Mit einer Notebook-Laufzeit von exakt zwei Stunden lag der USB-Stick in unserem Test am Ende des Feldes, der Strombedarf lag deutlich über dem der besten Mitbewerber.

URTEIL: Insgesamt ein guter mobiler DVB-T-Empfänger mit starker Empfangsleistung. Die Software ist gewöhnungsbedürftig, bietet jedoch viele Funktionen. Der vergleichsweise hohe Preis verhindert eine bessere Platzierung.

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Technotrend TV-Stick

Wie der DVB-T-Stick Win TV-HVR 900 besitzt der TV-Stick eine gängige Antennenbuchse, ein zwischengeschalteter Adapter ist nicht nötig. Die Empfangsleistung des Modells war stärker von der optimalen Antennenposition abhängig als bei anderen Testkandidaten. Hatten wir diese gefunden, fand der Stick in den Gebäuden am Rande der Kernzone 15 von 23 Sendern. Mit über 12 Minuten brauchte die Software mit Abstand am längsten, um den Frequenzbereich zu scannen.

Als einziges USB-Modell unterstützt das Technotrend-Gerät eine aktive Antenne per 5-Volt-Einspeisung über den Antennenausgang. Wir testeten den Stick mit einem entsprechenden Gerät, die Empfangsqualität änderte sich allerdings nur unwesentlich.

Die Software TV-Stick 2.19 ist vom Funktionsumfang her die beste des gesamten Testfeldes. Allerdings ist sie wie einige andere Programme auch für Erstanwender schwierig zu bedienen. Erst nach einer gewissen Einarbeitungszeit erschließen sich alle Funktionen und Leistungsmerkmale. Besonders gut gefallen hat uns der übersichtliche und ausführliche elektronische Programmführer (EPG). Aber auch die anderen Funktionen, etwa Timeshift oder Videotext, arbeiteten sehr gut. Das Programm bietet auch die volle Auswahl der von den Sendern angebotenen Tonspuren, inklusive AC3. Die Umschaltzeit zwischen den einzelnen Sendern lag mit 3,5 Sekunden über dem Durchschnitt der von uns getesteten Produkte.

URTEIL: USB-Empfänger mit sehr guter Software, die aber längere Einarbeitung erfordert. Die Empfangsleistung hängt sehr von der optimalen Antennenposition ab. Günstiger Preis.

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Terratec Cinergy XS

Der mobile Empfänger steckt in einem auffälligen, orangeweißen Gehäuse. Neben dem digitalen terrestrischen Signal können Sie auch analoges Fernsehen mobil über Antenne oder stationär über Kabel empfangen. Von der Empfangsleistung her gesehen, war der Stick der beste Tuner in diesem Test. Nach rund vier Minuten hatte er an allen Standorten alle 23 Sender gefunden. Lediglich in geschlossenen Räumen in der Randzone waren es nur 19 Sender. Der Stick besitzt eine Schnittstelle für analoge Video- und Audiosignale.

Im Lieferumfang ist ein passendes Kombikabel. An diesem befindet sich auch ein Infrarot-Empfänger für die mitgelieferte Fernbedienung. Im Gegensatz zu den kleinen Controllern im Scheckkartenformat erlaubt sie die vollständige Bedienung aller Funktionen. Terratec legt außerdem einen Antennenadapter und eine USB-Verlängerung bei. Bei der mitgelieferten Software Power Cinema 4 von Cyberlink handelt es sich um ein komplettes Multimedia-Paket, die TV-Anwendung ist nur ein Teil davon. Die Bedienung ist nicht intuitiv, Umschaltvorgänge und Funktionsauswahl sind umständlich.

Auf einer Extra-CD liefert Terratec zusätzlich das Programm Cinergy Digital 2. Diese Software beschränkt sich auf die TV-Anwendung und bietet alle Funktionen in einer übersichtlichen Struktur. Anders als die Cyberlink-Software erlaubt Cinergy Digital 2 auch die Auswahl aller vom Sender angebotenen Tonspuren. Nachteil: Mit dem analogen Signal weiß dieses Programm nichts anzufangen.

URTEIL: Empfangsstarker Tuner für digitales und analoges Fernsehen. Das Multimedia-Paket von Cyberlink wirkt überfrachtet und ist umständlich zu bedienen. Die zusätzlich auf CD mitgelieferte TV-Software Cinergy Digital 2 bietet eine deutlich komfortablere Steuerung mit allen Funktionen.

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Toshiba USB-DVB-T-TV-Tuner


Toshibas Empfänger steckt in einem eleganten, schwarzsilbernen Gehäuse. Der Tuner ist ein OEM-Produkt von Lite-On und unter diesem Namen meldet er sich im Gerätemanager von Windows an. Mit fast zehn Zentimeter Länge war er das größte Modell im Test.

Die Ergebnisse der Empfangsmessung überzeugten. Nur in der Randzone des Sendergebietes innerhalb von Gebäuden fand das Gerät nicht alle 23 Sender. Nach rund 4:40 Minuten hatte die Software Savvy-TV den gesamten Frequenzbereich gescannt.

Der Funktionsumfang des Programms (EPG, Timeshift, Videotext) ist in Ordnung, die Darstellung und die Bedienung nur bedingt. Eine Besonderheit bietet die Software allerdings: Das Fernsehbild lässt sich als Wallpaper in Windows installieren. Sie können ganz normal weiterarbeiten, während das Fernsehbild als bewegter Hintergrund läuft. Die Umschaltzeit zwischen einzelnen Programmen betrug lange 3,5 Sekunden.

URTEIL: Ein DVB-T-Empfänger mit eleganter Optik und guter Empfangsleistung. Die mitgelieferte Software kann mit dieser guten Hardware-Qualität nicht ganz mithalten.

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Yakumo Quickstick DVB-T

Der silberfarbene USB-Stick besitzt einen starken Tuner, der selbst mit der mitgelieferten kleinen Stabantenne eine ausgezeichnete Empfangsleistung lieferte. In unseren Testräumen, die rund 2,5 Kilometer vom Sendeturm entfernt liegen, scannte das Modell alle 23 Sender. Im Randgebiet der Kernzone waren es mit einer passiven Antenne innerhalb eines Gebäudes immerhin noch 19 Sender. Mit einer aktiven Antenne fand das Gerät auch die restlichen vier. Im Freien scannte der Stick an jedem Standort alle Sender.

Im Lieferumfang sind neben der Antenne ein passender Adapter, eine USB-Verlängerung und eine scheckkartengroße Fernbedienung. Sie eignet sich allerdings nur zur Auswahl der Kanäle und zur Steuerung der Lautstärke, weitere Funktionen unterstützt sie nicht. Die Software DVB-T-Player 1.2 startet nach der ersten Installation automatisch mit dem Sendersuchlauf. Bereits nach knapp zwei Minuten ist der gesamte Frequenzbereich durchsucht.

Die Software bietet nahezu alle Funktionen, ist einfach und intuitiv zu bedienen, wenn Sie sich an das erstmal unübersichtliche Erscheinungsbild gewöhnt haben. Praktisch ist die Steuerung über ein umfangreiches Menü, das sich einfach mit einem Druck auf die rechte Maustaste öffnet. Hier stehen die wichtigsten Funktionen zur Verfügung. In der Oberfläche ist die dauerhafte Anzeige von Signalqualität und -stärke integriert. So sehen Sie sofort, ob Sie den optimalen Standort für die Antenne gefunden haben.

URTEIL: USB-Modell mit guter bis sehr guter Empfangsleistung und guter Software, die viele Extras liefert und sich sehr einfach bedienen lässt.

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ADS Tech Dual TV Cardbus

Die PC-Card ist deutlich besser für den mobilen Einsatz geeignet als ein USB-Stick. In den PCMCIA-Schacht eingesteckt, ragt sie nur rund vier Zentimeter aus dem Gehäuse heraus. Sie verarbeitet neben dem digitalen Signal auch analoges Fernsehen über Antenne oder Kabelanschluss. Die Empfangsleistung überzeugte: Auch an schwierigen Standorten (Gebäude, Randzone) scannte die Karte fast alle Sender.

Im Lieferumfang finden sich eine kleine Stabantenne, Antennenadapter und eine Fernbedienung im Scheckkartenformat. Das ADS-Modell beherrscht anders als die ebenso kleinen Controller der übrigen Kandidaten nicht nur Kanalwahl und Lautstärkeregelung, sondern deutlich mehr Funktionen.

Die Software Instamedia 2.1 ist ein Multimedia-Programm, das über den TV-Betrieb hinausgeht. Einige Funktionen, etwa Videotext oder Standbild, fehlten allerdings, andere sind nur eingeschränkt nutzbar. EPG-Informationen können Sie sich beispielsweise nur übers Internet laden.

URTEIL: Günstige PC-Card mit gutem Tuner und Fernbedienung. Die Software lässt einige Funktionen vermissen, den EPG können Sie übers Internet laden.

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Satelco Easywatch

Satelcos PC-Card war der einzige Testkandidat mit aktiver Antenne, die über die Antennenbuchse mit 5 Volt gespeist wird. Den grauen Riegel von Kathrein können Sie per Schnappmechanismus direkt am Gehäusedeckel des Notebooks anklemmen.

Der Empfang der PC-Karte hielt allerdings nicht, was die aufwendige Konstruktion verspricht. Vor allem in Gebäuden hatte das Modell Probleme bei der Sendersuche oder -darstellung. Teilweise wurden alle Sender gefunden, aber nur in schlechter Qualität auf den Monitor gebracht, oder der Scanvorgang blieb ganz erfolglos. Nur ein optimaler Standort garantierte ungetrübten Fernsehspaß.

Die Software Easywatch setzt auf dem Windows-Explorer auf und baut die TV-Funktionen in das Fenster ein. Die Bedienung der einzelnen Funktionen ist einfach und lässt sich mit wenigen Mausklicks steuern.

URTEIL: PC-Card mit aktiver Antenne. Die Empfangsqualität des Tuners ist stark vom gewählten Standort abhängig. Die Software ist einfach zu bedienen und bietet alle Funktionen.

Fazit

Der mobile TV-Empfang mit digitalem DVB-T-Signal ist keine so einfache Sache, wie es uns die Marketingstrategen der Betreiber glauben machen wollen. Überall fernzusehen ist nicht problemlos möglich. Ein wirklich guter Empfang ist eigentlich nur stationär mit einer starken Dachantenne zu erzielen.

Viel zu viele Faktoren können das Fernsehvergnügen unterwegs trüben: vom zu schwachen Signal über Funkschatten durch Landschaft und Gebäude bis zur untauglichen Antenne oder zur alterschwachen Notebook-Batterie, die nach einer halben Stunde ihren Geist aufgibt. Vor diesem Hintergrund zeigten die meisten unserer Testkandidaten ansprechende Leistungen.

Empfehlenswert sind vor allem die Geräte, die mit einem starken Empfänger auch an nicht ganz optimalen Standorten noch Sender finden und brauchbare Bilder liefern, beispielsweise der USB-Stick Terratec Cinergy XS oder der Yakumo Quickstick DVB-T.

Wichtig ist auch die mitgelieferte Software, die zum mobilen Empfänger passen muss. Sie sollte einen elektronischen Programmführer (EPG), zeitversetztes Fernsehen (Timeshifting), Videotext und eine Signalstärke-Anzeige bieten. Zusatzfunktionen wie die Wahl der Tonspur, eine Multikanal-Vorschau oder eine Standbildfunktion sind hilfreich. Hier überzeugt besonders die Technotrend-Software TV-Stick. Wer neben dem digitalen auch das herkömmliche, analoge TV-Signal benötigt, greift zum Terratec Cinergy XS oder zum Hauppauge Win TV-HVR 900.

TESTÜBERBLICK I

TESTÜBERBLICK II