Mac im Urlaub

Mit Macbook & Co. in den Urlaub

13.07.2014 von Stefan Gagern
So wenig wie möglich und so viel als nötig. Unter diesem Motto stehen unsere Tipps für eine gute Reisevorbereitung, schlaues Packen und einen schönen Urlaub mit Ihren Apple-Geräten.

Wer heute verreist, bei dem müssen sich Kleidung und Kosmetik den Platz mit technischen Gadgets samt Zubehör teilen. In unserem Fall heißt das, Macbook, iPad und iPhone mitzunehmen – und die Netzteile sind längst nicht alles, was man sonst noch braucht. Wer Ärger und zusätzliche Ausgaben wegen leerem Akku oder nicht vorhandenem Internet vermeiden möchte, investiert ein paar Überlegungen und etwas Zeit für die Vorbereitung.

Die Vorbereitung

Gute Reiseversicherung gegen Verlust oder Langfinger: Die mit iCloud verbundene „Mein iPhone/iPad/Mac suchen“-Funktion einschalten!

Der erste und vielleicht wichtigste Schritt für die Reisevorbereitung ist, Geräte und die darauf gespeicherten Daten zu sichern. Beim Macbook heißt das, am besten ein komplettes Backup per Time Machine zu erstellen, bei iPhone und iPad ein Backup auf dem Computer und/oder per iCloud. Schon bei der Anreise können die Geräte geklaut werden oder nach einem Sturz Daten verlieren – was in vielen Fällen noch schlimmer als der Verlust des Geräts sein kann. Nach der Datensicherung empfiehlt es sich, alle Geräte mit Passwörtern abzuriegeln – auch wenn man vielleicht zuhause aus Bequemlichkeit darauf verzichtet. Unter iOS heißt das die Code-Sperre einzuschalten, die der Fingerabdrucksensor beim iPhone 5S handlicher macht, beim Mac gilt es unter „Systemeinstellungen > Benutzer & Gruppen“ die automatische Anmeldung zu deaktivieren und für alle Benutzer ein Kennwort einzurichten. Für alle Geräte lohnt es sich, iCloud und die kostenlos damit erhältliche Funktion „Mein iPhone/iPad/Mac suchen“ einzuschalten. Wird das Gerät gestohlen, lässt es sich per App oder Webbrowser orten, die Diebe mit einem Warnton schrecken und im Extremfall sogar aus der Ferne sicher löschen.

Mit einem gestohlenen oder verlorenen Gerät ist noch etwas Wertvolles gefährdet: Die Apple-ID. Ein weiterer sehr empfehlenswerter Schritt ist daher, die zwei Faktor Authentifizierung für die Apple ID einzurichten. Wer sie einschaltet, schützt seine Apple-ID vor Missbrauch, etwa einer Änderung der Anmeldedaten oder ungewollten Einkäufen im App Store. Künftig wird bei Änderungen am Account eine SMS mit einem Bestätigungs-Code an ein vertrauenswürdiges Gerät geschickt. Erst nach der Eingabe des Codes wird die Identität bestätigt und damit der Kauf oder die Änderung im Account wirksam.

Der Notfallplan bei Diebstahl und Verlust

Für den Ernstfall hat Apple einen eigenen Supportartikel online veröffentlicht. Wenn „Mein iPhone/iPad/Mac suchen“ aktiviert ist, dann helfen folgende Schritte, um das Gerät zu orten und persönliche Daten zu schützen:

Gerät orten und sperren

Per icloud.com/find oder die App Mein iPhone Suchen kann man versuchen, das Gerät zu finden und es in den Modus „Verloren“ versetzen (das funktioniert auch, wenn es gerade offline ist. Beim nächsten Verbinden mit dem Internet werden die Änderungen wirksam). Es lässt sich eine Nachricht mit einer Telefonnummer einrichten, die ein Finder anrufen kann. In diesem Modus bleibt der Ort sichtbar.

Im Extremfall Daten fernlöschen

Wenn sich kein ehrlicher Finder meldet, kann man als Besitzer im Extremfall alle persönlichen Informationen über die Website oder App fernlöschen.

Achtung: Danach ist das Gerät nicht mehr zu orten! Aber wenigstens kann ein Dieb mit dem Gerät nichts mehr anfangen, zum Wiederherstellen benötigt er Ihr iCloud-Passwort. Wählen Sie also ein sicheres!

Bei Mobilfunkanbieter und Polizei melden

Das verlorene oder gestohlene Gerät sollte man beim Mobilfunkanbieter und der örtlichen Polizei melden. Über die Seite My Support Profile ist es möglich, die Seriennummer herauszubekommen, da Apple dort zu einer Apple-ID registrierte Produkte, speichert. Apple betont, dass keine Daten erfasst oder aufgezeichnet werden, wenn ein Gerät verloren oder gestohlen wird.

Wenn „Mein iPhone/iPad/Mac suchen“ nicht aktiviert sind, bleiben nur wenige Möglichkeiten: Man sollte unbedingt das iCloud-Passwort ändern, um dort Missbrauch vom gestohlenen Gerät aus zu verhindern und den Verlust bei Polizei und Mobilfunkanbieter melden.

Darüber hinaus kann sich auch eine zusätzliche Versicherung der Geräte lohnen – oder die Nerven beruhigen. Viele Schäden sind schon versichert: Wer zum Beispiel Apple Care+ für iPhone oder iPad besitzt, hat bei Reisen in Europa Anspruch auf Hardware-Service vor Ort bei Apple oder Apple-zertifizierten Händlern. Beim Mac gilt der Service sogar weltweit. Zudem bieten Mobilfunkprovider, spezielle Geräte- und Handy-Versicherer oder Händler wie Gravis Hardware-Versicherungen und/oder Garantieverlängerungen an. Die Entscheidung für eine richtige Versicherung hängt von den Kosten und den Bedingungen wie etwa der Laufzeit ab, generell gelten die Leistungen bei Geräteversicherungen weltweit. Im Zweifelsfall lohnt sich aber, vor der Reise nachzufragen.

Alles dabei für Urlaubsfotos

Viele teilen ihre Urlaubsbilder heute gleich per Cloud mit Freunden und Familie. Außerdem sorgt Cloud-Speicher dafür, dass der Platz auf der Speicherkarte nicht ausgeht. Die einfachste Möglichkeit, Fotos zu teilen, ist zweifelsohne mit dem iPhone zu fotografieren und per Fotostream zu teilen. Jedes mit dem iPhone geknipste Bild wird automatisch in den Fotostream geladen, für Freunde und Bekannte lassen sich auch Alben im Fotostream einrichten.

Nicht ganz so komfortabel wie iCloud, aber günstiger und teils flexibler sind die Foto-Uploader von Dropbox.

Wem Bildqualität und Gestaltungsspielraum beim Fotografieren mit dem iPhone nicht ausreichen, greift meist zur Spiegelreflex- oder Systemkamera. Ohne iPhone muss man etwas tricksen, um Apples Fotostream nutzen zu können. Dennoch ist es möglich, etwa durch den Kauf einer WLAN-fähigen Speicherkarte, zum Beispiel der Eye-fi, die dann in der Kompakt-, System- oder Spiegelreflexkamera eine lokale WLAN-Verbindung erstellt. Das iPhone verbindet sich drahtlos mit der Karte und kann so auf die Fotos zugreifen. Abends im Hotel synchronisiert das iPhone automatisch die neuen Fotos mit dem Fotostream-Ordner, das heißt, sie sind auf allen anderen iCloud-fähigen Geräten verfügbar – und alle Freunde, die den Fotostream abonniert haben, können die neuen Bilder empfangen.

Bei iCloud und dem Fotostream ist oft die kritische Frage, ob der Speicherplatz für große Mengen Fotos reicht. Die kostenlosen 5 GB sind schnell gefüllt, das Upgrade auf 10 oder 20 GB vergleichsweise teuer. Eine gute, günstigere und vor allem enorm verbreitete Alternative ist Dropbox. Mit der kostenlosen Dropbox App für iOS lassen sich Fotos leicht hochladen. Beim Anschluss an den Mac landen neue Fotos von iOS-Geräten automatisch in der Dropbox. Freunde und Verwandte auf anderen Systemen wie Windows oder Android können per App oder Browser auch sehr bequem auf die Fotos zugreifen.

Beim T-Online Mediencenter kann man Dokumente verschlüsselt ablegen und erhält noch 25 GB Volumen gratis.

Nicht nur Fotos liegen auf Cloud-Speichern sicher: Wer vor der Reise wichtige Reisedokumente wie Tickets, Buchungsbestätigungen, Reisepass oder Impfausweis scannt und in der Cloud ablegt, kann sich die Dokumente bei Verlust an jedem Ort mit Internetanschluss wieder zurückholen. Solche sensiblen Daten sollte man verschlüsselt speichern und möglichst bei einem Anbieter, dessen Server in Deutschland stehen. Das bietet zum Beispiel die Telekom nicht nur für T-Online Kunden, sondern jedem der sich eine kostenlose Adresse bei t-online.de einrichtet – inklusive 25 GB Cloud-Speicher. Über die Gratis-App Mediencenter lassen sich die gescannten oder fotografierten Reisedokumente hochladen.

(Macwelt/ad)